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Es geht um meine 2 Jährige Beziehung zu meinem Partner.
Ich bin 26 und mein Partner 27 Jahre alt. Unsere Geschichte kurz und kompakt erzählt:
Ich bin relativ rasch zu ihm gezogen, habe alles komplett auf den Kopf gestellt. Zuerst habe ich ihn schleichend das grüne Gift und das normale Rauchen minimieren lassen wie auch den Hund (Rasse: Stafford - hat wirklich alles dürfen und kannte keine Regeln und Grenzen) erzogen und eine Resozialisierung machen lassen. Wir haben dann ebenso relativ rasch uns dazu entschieden die Wohnung zum renovieren denn die Wohnung sah wirklich katastrophal aus. War früher anscheinend die Anlaufstelle für seine Kumpels um abzuhängen. Hatten kein Erspartes, unser ganzes Geld ging für die Renovierung drauf und eigentlich leben wir nun jeden Monat richtig knapp damit wir all das was wir nun in die Wohnung reingesteckt haben nun abbezahlen können.
ER war ein Mensch der nie auf Haushalt geachtet hat. Er entschied sich damals bei der Scheidung seiner Eltern zu seinem Vater zu ziehen. Der hingegen ist ein Messie und es ist einfach nur widerlich bei ihm zuhause. Sowas von verdreckt. Mittlerweile macht er brav die Hausarbeiten die ich ihm als To-do Listen erstelle.
Ich weiß meine Fehler aber ich komme nicht darauf klar wenn es darum geht dass er mal alleine seinen Spaß hat. Ich habe Angst dass er einen Blödsinn macht. Seine ganzen Freunde rauchen Zig., genauso wie das grüne Gift, kann sich ja jeder denken, trinken Alk. und natürlich fahren sie dann auch beeinträchtig mit dem Auto! Er ist früher auch oft mit dem Auto gefahren, gek. hat er jeden Tag mehrmals, jetzt seit 1 Jahr raucht er weder das grüne Gift noch Zig. und Alk. trinken wir wenn dann nur gelegentlich auf einer Hochzeit. Er hat mir damals versprechen müssen sobald er beeinträchtigt ist, sich NICHT hinters Lenkrad zu setzen oder bei jemanden mitzufahren. Nur seit diesem Versprechen kam es ja nicht dazu dass er sich mal mit seinen Freunden trag weil er sich ja auch seit dem mit niemanden getroffen hat.
Ich habe ein paar seiner Freunde mal kennen gelernt und ich muss sagen, es sind ganz normale Männer jedoch weiß ich nicht wenn die mal alleine untereinander sind was denen in den Kopf schießt. Ich weiß dass er niemals betrügen würde und auch eben dass er kein Interesse an anderen Frauen hat darum geht es mir gar nicht. Vielmehr geht es mir darum dass er wieder anfängt zu rauchen oder Alk. zu trinken. Er hat seitdem er mit beidem aufgehört hat 22 kg zugenommen und geht nun trainieren. Gelegentlich auch mit Arbeitskollegen gemeinsam was für mich total in Ordnung ist weil ich da ja weiß dass er nach 2, 3 Stunden wieder nach Hause kommt. Seine Gewichtszunahme, da meint er es sei meine Schuld weil ich ihm alles verbieten würde und er das Rauchen für mich aufgab. Auch das Gelegentliche anzünden einer Zig. in einer größeren Runde ist ein Dorn im Auge für mich. Sein Hobby, das Fischen, übte er bis vor meiner Zeit ebenso regelmäßig aus. Auch das möchte ich nicht mehr denn, wenn er es tat dann immer in Begleitung mit seinem Vater der mittlerweile jeden Tag mehrere B. Dosen trinkt.
Wir treffen uns sehr wohl mit anderen Pärchen oder eben auf Festen mit Bekannten. Gemeinsame Unternehmungen sind auch gar nicht das Problem. Seine ganze Familie, Mutter und Vater getrennt, beide mittlerweile wieder neu verheiratet, trinken relativ oft auch sehr viel Alk. und ich merke einfach dass bei ihm das Bedürfnis groß ist.
Seine Familie mag ich zum Beispiel auch GAR NICHT. Total empathielos, lachen einem ins Gesicht obwohl sie sich innerlich ganz was anderes denken. Ich bin ein Mensch der stark auf die Mimik und Gestik achtet, sehr früh habe ich es erlernt. Seine Familie ist genau das Gegenteil. Alles sehr oberflächlich und auch teilweise die Aussagen sehr kalt. Deswegen war auch das oft ein Thema bei uns. Er ist wie er ist, weil er es nicht anders kennt von Zuhause aus.
Ich kritisiere ihn wo ich nur kann und an Tagen wie diesen hasse ich mich selbst so sehr dafür. Bei mir muss alles immer nach Plan sein. Er hingegen ist ein spontanter Mensch. Wir streiten uns oft aber ich weiß er liebt und akzeptiert mich.

Ich kümmere mich gar nicht mehr um mich selbst sondern bin ständig in Gedanken bei ihm. Man muss dazusagen dass ich sehr streng erzogen wurde. Meine Eltern kamen schwarz nach Österreich, ich musste funktionieren dürfe nie über die Stränge schlagen wurde zum Teil daheim eingesperrt und an meine Jugend erinnere ich mich nur noch dass ich viel geweint habe weil ich im Gegensatz zu meinen Freunden nicht wirklich viel durfte. Ich hatte mit 16 Jahren eine Psychotherapie wo Borderline diagnostiziert wurde. Ich wurde schwanger von meiner Jugendliebe damals mit 16, meine Mutter die damals meinen Vater betrog und eine monatelange Affäre führte (der weiß es bis heute nicht) zwang mich zu einer Abtreibung.
Ab da fing denke ich bei mir der Knacks an. Mein Vater sah mich ab dem Moment als schwererziehbare an weil ich den Respekt vor meiner Mutter komplett verlor und ich einfach null Respekt ihr gegenüber hatte. Er weiß ja nicht den Auslöser warum ich mich ihren Regeln widersetzte und glaubte immer er müsse den Hero spielen und somit ist auch meine Beziehung zu den Eltern nicht die beste. Noch dazu kommt dass ich seit Jahren starke Schmerzen habe im Rücken. Röntgen, MRT zeigt nichts, die Ärzte meinen psychosomatisch. Genau dasselbe mit der Verdauung. Verstopfung usw, raus kommt jedes Mal nur Reizdarm. Also alles Sachen die mir anscheinend mein Kopf spielt. Man muss dazu sagen ich tue echt viel, bin viel bei Ärzten. Wenn es um den Rücken geht bin ich sehr oft beim Orthopäden hole mir Spritzen, bin wöchentlich massieren, hin und wieder schröpfen, arbeite viel mit Wärme (heiße Badewanne, Wärmeflasche, Kirschkernkissen, wärmende Salben) usw, ich bin echt was Thema Rücken anbelangt eingelesen. Genau dasselbe was das Thema Verdauung anbelangt. Insofern, es geht mir körperlich nicht gut und dann habe ich auch noch die Beziehung zu ihm wo ich merke, dass der Haushalt bei mir so immens wichtig ist weil es das einzige ist wo ich die Kontrolle drüber habe. Ich lasse bewusst Sachen liegen oder wische einfach Stellen nicht damit ich mich selbst teste wie lange ich es haushalte. Das geht mir alles so dermaßen am Rücken.
Bei mir muss alles immer besprochen und kontrolliert werden weil ich einfach die Zügel nicht locker lassen kann. Ich merke dass es auch stark bei mir zyklusbedingt abhängt wie ich drauf bin. Kurz vor dem Eisprung oder vor der Regel bin ich wie ein Vulkan und lasse all meine schlechte Laune an ihm ab. Er ist ein Mensch der sich mir gegenüber auch sehr verändert hat weil er sich natürlich nicht mehr alles gefallen lässt und ich ihn teilweise behandle wie einen Hund der seine Listen im Haushalt abzuarbeiten hat. Ich weiß wo meine Schwächen sind und ich weiß das es bei mir momentan nur eine Phase ist, ich weiß aber auch dass mir der Austausch mit Gleichgesinnten gut tut und ich mich sehr wohl ändern kann, denn ich befasse mich sehr viel mit dem inneren Kind und weiß dass das bei mir der richtige Ansatz ist.
Seit kurzem habe ich mit Shiatsu begonnen und die Dame die mich behandelt hat es richtig geäußert. Mir fehlen die Elemente Holz und Feuer. Holz steht für die Entwicklung. Als Kind sich entfalten zu können. Das hat man total unterbunden bei mir. Und Feuer für über die Stränge schlagen, mal Blödsinn machen, Fehler begehen usw. Ich bin ein sehr strikter, organisierter aber auch stark pessimistischer Mensch.
Ich befasse mich viel mit der Psyche und ich weiß auch das ich viel zu hart mit mir selbst umgehe. Dazu kommt dass wenn man mich anschreit, was mein Freund mittlerweile auch tut, ich sofort beginne zu weinen. Wie bei meinem Vater. Ich tue es bis heute noch. Ein richtig großer Klos entsteht bei mir im Hals und ich muss weinen. Egal wie sehr ich versuche dem gegenzusteuern es geht nicht. Und diese Weinerei wegen jedem Blödsinn macht mich so dermaßen fertig weil es einfach aus einem Impuls heraus entsteht. Ich fühle mich momentan wieder wie ein richtig schlechter Mensch obwohl ich ganz genau weiß was in mir steckt und dass ich so viel einfach los lassen könnte wenn ich wollen würde.
Ich bin der Typ Mensch bei mir muss alles jetzt sofort geschehen. Mein Partner hingegen lässt sich bei alles immer Zeit und macht alles auf den letzten Drücker und das treibt mich in den Wahnsinn! Man muss dazu sagen dass meine vorherigen Beziehungen auch immer so abliefen. Ich wollte immer alles verändern und fand immer wieder Gründe damit er bei mir bleibt und nichts alleine mit seinen Freunden unternimmt. Wenn dass dann über eine gewisse Zeitspanne der Fall war wurde mir alles viel zu eng und ich brauchte meinen Freiraum. Total widersprüchlich, ich weiß es. Ich habe keine Selbstmordgedanken oder dergleichen, ich behandle mich dann nur sehr schlecht und weiß dass das dann der falsche Ansatz ist. Auch diese Literein hier, permanent muss er sowas von mir lesen und ich merke dass es ihm aus dem Hals raushängt weil er einfach merkt dass ich immer Gründe suche um irgendwo etwas zu besprechen oder zu diskutieren. Nur leider bleibt es nicht beim Diskutieren. Ich möchte anmerken dass ich ganz genau weiß dass der größte Teil an mir liegt und ich die Fehler bei mir suchen muss und eine rießen Arbeit vor mir liegt. Mir ist diese große Arbeit auch ehrlich wert denn ich liebe ihn und finde dass er es am meisten verdient hat um eine Änderung bei mir zu merken. Ich weiß dass er mich sehr lieben muss denn jeder andere wäre wahrscheinlich schon längst ausgebrochen und hätte den Schlussstrich gezogen. Ich würde ihm so gerne einfach Sachen erlauben und ihn tun und machen lassen, aber diese inneren Gedanken machen mich einfach so dermaßen fertig obwohl ich ehrlich sagen muss dass ich mit reinem Gewissen sagen kann dass ich ihm auf alle Fälle vertrauen kann! Daran scheitert es nicht. Und trotzdem fällt es mir schwer mit dem Gedanken zu spielen ihn einfach machen zu lassen.
Ich habe noch keine Kinder, jedoch denke ich jetzt schon stark darüber nach wie es sein wird wenn ich mal Kinder habe wie ich diese erziehen werde. Werde ich mich wie mein Vater benehmen und meine Kinder einsperren, ihnen die Türe abnehmen wenn sie mal eine schlechtere Note als wie erwartet mit heim bringen, denn was tuen die in ihrem Zimmer, die haben zu lernen! Werde ich ihnen die Handys sobald sie nach Hause kommen wegnehmen und in den Safe sperren damit sie in ihrem Zimmer nur ans Lernen denken? Werde ich ihnen ihre Freunde verbieten und ihre Handys kontrollieren? Denn all das tat mein Vater. Ich weiß mittlerweile das ich selbst Herr über mich bin und ich alt genug bin um aus diesen Verhaltensmustern ausbrechen zu können doch trotzdem fehlt es mir schwer! Ich kann es mir nur so erklären, meine Eltern kamen schwarz nach Österreich. Sie hatten Angst. Sie waren nicht versichert mussten sich alles erarbeiten. Ich wurde bis zum 16 Lebensjahr in die Schule hingebracht und abgeholt. Ich sage nicht dass meine Eltern alles schlecht gemacht haben. Ich weiß nur dass ich durch sie sehr viel Angst erlebt habe und bis heute noch vor vielen Sachen Angst habe. Viele fragen sich wieso ich vor Sachen Angst habe die für sie als total normal erscheinen für mich aber als Gefahr – ich habe bis heute Angst vor Dro. was ja gut ist, jedoch bin ich nie richtig feiern gewesen. Mit wem auch. Ich konnte mir nie richtige Freundschaften aufbauen, die Leute konnten ja nicht wirklich viel mit mir unternehmen. Ich wurde ja nur eingesperrt. Mit 16 Jahren musste ich um spätestens 20Uhr zuhause sein. Ich wurde gedrillt und habe genauso den Haushalt schupfen müssen. Ich könnte hier noch so lange Literein schreiben…Was mir hilft und wichtig ist, ich würde bitten mir keine bösartigen Kommentare da zu lassen denn das bewirkt genau das Gegenteil bei mir! Ich würde um Rückmeldungen bitten die mich zum Nachdenken anregen und ebenso zu Methoden die ich umsetzen kann. Die Arbeit beginnt ja sowieso im Hirn und auch hier habe ich das Internet schon durchforstet wobei jeder von uns weiß, vieles was da drinnen steht ist nicht gleich für jeden geeignet. Danke für eure Zeit und ebenso für eure Rückmeldung!

04.10.2022 09:13 • 04.10.2022 #1


3 Antworten ↓


Hallo AniaZ,

das ist eine krasse Geschichte, die du da erzählst. Eigentlich steht schon in deinem Text vieles drin, was du wissen müsstest um zu erkennen was dein Problem ist. Anhand deiner Schilderungen wird klar: Du hast dich ein eine Art Nonnenrolle gezwängt. Du hast wenig Sozialkontakte, kaum Freunde, du bist kontroll- und ordnungssüchtig und es muss ganz streng nach Vorschrift (10 Gebote?) ablaufen. Jede Abweichung wird von dir mit rigorosem (religiösem?) Eifer attackiert. Vielleicht steckt da eine Eifersucht hinter, dass Menschen Dinge tun wollen, die du dir selbst nicht zugestehst (oder kannst) und dementsprechend auch anderen nicht zuteil werden lassen willst, da sie die Möglichkeiten dazu haben, die dir fehlen. Oder du hast Angst, dass derjenige Gefallen daran findet, mit anderen Leuten Spaß zu haben und dich fallen lassen könnte.

Du musst zunächst einmal aus der Rolle des Wärters oder Wächters raus kommen, denn fast alle Probleme die du aufzählst basieren darauf. Du achtest nur noch auf andere und nicht auf dich und versuchst deine Art zu Leben, deine Verhaltensweise deinem Partner so weit es geht aufzuzwingen. Das ist für eine Partnerschaft nicht gut. Jeder Mensch hat seine Bedürfnisse und über manche Dinge kann man sich zwar aufregen, aber es muss die Möglichkeit da sein Fehler zu machen und daraus zu lernen. Das gilt für dich, wie auch für deinen Partner. Insbesondere dann, wenn das Paar nicht auf Augenhöhe agiert, wie es bei euch der Fall ist. Er lässt sich zugegebenermaßen zuviel gefallen und du wehrst dich bei Gegenwind mit emotionaler Erpressung. Das ist absoluter Sprengstoff für eine Beziehung.

In meiner Beziehung (20 Jahre zusammen, davon 8 Jahre bis jetzt verheiratet) habe ich viel gelernt und ich bin auch nicht mehr der von damals, genauso wenig wie meine Frau. Man muss lernen Kompromisse einzugehen, den anderen Fehler machen zu lassen und konsequent daran arbeiten sein Verhalten und Denken immer wieder zu hinterfragen. Es ist sinnlos jemanden verändern zu wollen, wenn der andere es nicht will.

Das Gute bei dir ist, du kannst deine Fehler und deine Problemzonen sehr gut selbst benennen. Das ist ein erster und der vielleicht wichtigste Schritt um Veränderung herbeizuführen.

A


Beziehung zu meinem Partner

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Du weisst doch alles. Weisst defivinitiv, wo der Schuh drückt und kannst entscheiden, ob du weiterhin so leben möchtest.

Eigentlich ist es auch ganz einfach, wärst du alleine, könntest du alles auf deine Bedürfnisse abstimmen, in einer Partnerschaft wird es da deutlich schwieriger. Insofern musst du dich nur fragen, was ist dir deine Liebe wert. Und dann kannst du Veränderungen vornehmen, oder du bleibst, wie du bist und riskierst, dass du verlassen wirst.

Und an deiner Stelle würde ich wieder mit einer Therapie beginnen.

@ Vendetta1981
Ich danke dir dass du dir die Zeit genommen hast und meinen Text durchgelesen hast!
Ich finde du triffst es auf den Punkt. Ich nehme oder vermute stark dass bei mir früher etwas vorgefallen ist und ich deswegen mit diesen Regeln und vorher alles absprechen einfach versuche alles unter Kontrolle zu haben. Ich weiß mittlerweile dass die Erkenntnisse tatsächlich bei mir da sind und das allein macht mir Mut, nichtsdestotrotz fällt mir das Umsetzen neuer Verhaltensmuster oder aber auch dass Erlernen sich anders zu verhalten geschweige denn zu denken, sehr schwer.
Solche Antworten wie diesen, fühlen sich an, verstanden zum werden. Vielen Dank dafür!




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