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Gibt es ein Beruf wo man mit wenig Leuten arbeitet ?

Was arbeitet ihr ? Trotz Ängsten und Phobien.

24.01.2014 22:50 • 25.07.2018 #1


28 Antworten ↓


Hallo MiniMaus,
ich arbeit im öffentlichen Dienst in einer Behörde. Habe 11 direkte Kollegen und auch Kundenverkehr. Es ist nicht immer einfach, mit Ängsten zu arbeiten. Gerade wenn man einen schlechten Tag hat und dann noch viele schwierige Kunden ist es sehr kraftraubend. Manchmal habe ich Angst, vor dem Kunden oder Kollegen in Ohnmacht zu fallen. Allerdings habe ich mir angewöhnt, auch mal 5 Minuten Pausen zu machen, wenn es gerade akkut ist mit der Panik.

Es gibt sicherlich Berufe, in denen man mit wenig Menschen zu tun hat, z.B. in einem Archiv oder Lager oder auch in Büros ohne Kundenverkehr. In welche Richtung möchtest du den gehen oder was hast du gelernt?

LG Suse

A


Beruf / wenig mit Menschen zu tun?

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Ich arbeite seit 2 Jahren in der Verwaltung und habe kaum mit Menschen zu tun. Ich habe natürlich meine unmittelbaren Kollegen aus der Abteilung (6 Leute), mit denen ich täglich zu tun habe (die sind alle ganz lieb) und gelegentlich auch mit welchen aus anderen Abteilungen, aber das macht mir nichts aus. Aufgrund einer meiner Aufgaben kommen auch mal Leute zu mir, aber nur um Unterlagen abzugeben oder etwas abzuholen. Das meiste geht über die Post.
Ich denke, die Kollegen aus der Registratur sind diejenigen, die am wenigsten mit Menschen zu tun haben. Die tun nicht viel anderes, als Akten einzusortieren und zu verwalten.

Hallo,

das bewegt mich zurzeit auch mal wieder. Ich mache eine Umschulung zur Bürokauffrau und stecke gerade in meinem ersten Pratkikum. Die verwaltenden Tätigkeiten sind okay für mich, doch es gibt auch jede Mege Kundenverkehr zwischendurch und das stresst mich schon enorm. Vor allem, da alles so zwischen Suppe und Kartoffeln geschieht. Man fängt dort was an und muss stoppen, da der nächste Kunde was möchte. Teilweise kommen sie echt busweise und das ist krass. Dann klingelt nonstop das Telefon... Mir wird teilweise ganz schwindelig nur vom Zugucken. Diese Woche wurde ich eben schon in Richtung Kundenverkehr angeleitet, zwar nur am Rande, doch ich habe gemerkt, wie der innerliche Druck anstieg und gestern nachdem der Stress der Woche so pö a pö abfiehl, merkte ich auch direkt die Anspannung, die sich dadurch aufgebaut hat, sodass ich wieder Angstsymptomatiken verspürte. Ich setze mich ansich auch immer sehr unter Druck, da ich alles so gut wie möglich machen will. Je weniger Kundenkontakt desto besser für mich, auch wenn ich ansich eher gegenteilig auf meine Mitmenschen wirke, mackenbedingt. Dort ist nämlich schon die Rede davon, dass sie mich gerne übernehmen würden. Das lässt mich natürlich auch zweifeln. Ist ja eigentlich schon ein Glücksfall, wenn man so schnell so eine Chance bekommt, aber ich kann mir nicht vorstellen dort zu arbeiten... nicht auf Dauer.

Mich würde auch interessieren in welchem Bereich ich wenig mit Kunden zu tun habe.

Lieben Gruß,

~Zoe~

Ich arbeite im IT Bereich, also mit Computern und Netzwerken.
Allerdings arbeite ich für eine recht große Firma, so dass ich auch mit vielen Menschen täglich Kontakt habe. Für mich ist das aber okay. Was bei mir gar nicht gehen würde wäre wenn ich mit Kunden arbeiten müsste denen ich z.B. etwas verkaufen müsste. Mit Arbeitskollegen hab ich so eigentlich wenig Probeleme klar zu kommen. Sicherlich gibt es da auch den ein oder anderen den ich mehr oder weniger mag, aber das ist ja überall so.
Ein Beruf, mit dem man so gar keinen Kontakt hat zu anderen Menschen, gibt es ja eigentlich kaum.
Hab auch, neben der Infomatik, noch die kaufmännische Ausbildung, aber da wenig mit zu tun. Meine Aufgabe besteht in erster Linie darin die Netzwerke zu versorgen. Also immer wenn im Haus ein Computer nicht geht oder ein Drucker seinen Dienst verweigert muß ich gucken woran das liegt und das Problem dann lösen.

Denkbar ungeeignet für mich wären Berufe wie Verkäufer oder Erzieher oder Arzthelferin oder sowas. Das ging gar nicht. Meine armen Nerven ..... (und erstmal die armen Nerven der Kunden.... )

In der Buchhaltung hat man wenig mit Menschen zu tun. Aber es ist ein 2-schneidiges Schwert... Jem weniger man mit Menschen in Kontakt kommt, umso mehr verkümmern die noch vorhandenen sozialen Kompetenzen. Es kann nur schwerer werden dann noch mit Menschen unverkrampft umzugehen

Zitat von Salome_79:
In der Buchhaltung hat man wenig mit Menschen zu tun.


Nicht immer. Bei uns sind die Buchhalter die, die die meisten Telefonate führen müssen und so (zumindest telefonisch) den meisten Kundenkontakt haben. Dazu kommt noch dass die meist in Großraumbüros zusammen gesetzt werden und da wuseln und reden dann alle durcheinander.

Zerbreche mir darüber auch den Kopf..... Möchte auch nicht mehr mit Menschen zutun haben im Job.....

Zitat von Shakespeare:
Dazu kommt noch dass die meist in Großraumbüros zusammen gesetzt werden und da wuseln und reden dann alle durcheinander.


Das ist ja ein Albtraum! Das ginge für mich auch so gar nicht.

Zitat von Salome_79:
Jem weniger man mit Menschen in Kontakt kommt, umso mehr verkümmern die noch vorhandenen sozialen Kompetenzen. Es kann nur schwerer werden dann noch mit Menschen unverkrampft umzugehen


Ich denke auch, dass es nachteilig ist, wenn man auch sonst ein isoliertes Leben führt. In meinem Fall ist es so, dass ich schon ein paar feste soziale Kontake habe und immer mal wieder neue Leute kennenlerne, da ich halt auch einfach ein sehr neugieriger und kommunikativer (wenn auch von der leisen Sorte) Mensch bin. Ich finde es nur so anstrengend, dass es immer so ewig dauert bis man an den Punkt kommt, wo es interessant wird, wo die Masken fallen. Es würde mir Kraft rauben, wenn ich zu viel Kundenkontakt hätte. Kraft, die mir dann im Privatleben für dir wirklich wichtigen Dinge fehlt. Das weiß ich sehr genau, da ich im meinem vorigen Job auch sehr viel mit Menschen zu tun hatte. Nach der Arbeit wollte ich dann immer nur meine Ruhe haben.

Es ist schon nicht so einfach den Job zu finden, den man tatsächlich auch- vielleicht sogar gerne- für die nächsten X Jahre ausüben möchte.

Zitat von ~Zoe~:
Zitat von Shakespeare:
Dazu kommt noch dass die meist in Großraumbüros zusammen gesetzt werden und da wuseln und reden dann alle durcheinander.


Das ist ja ein Albtraum! Das ginge für mich auch so gar nicht.


Großraumbüros sind leider immer mehr im Trend, sollen die Arbeit fördern. Ich persönlich find sie auch eher hinderlich. Vor allem sehr unpersönlich.

Ein Beruf mit wenig Menschenkontakt kann auch was handwerkliches sein. Gibt da auch schöne Sachen, Gärtnerin z.B., oder Druckerin.

Ja, das ist leider so. Ich werde niemals in so einer Massenbüroangestelltenhaltung arbeiten. Das steht fest! Ich hatte auch erst etwas Handwerkliches im Auge, da ich dort auch einige Stärken habe, doch dann kam es doch anders. Wie es eben immer so geht.

Ein toller Beruf ist auch Förster oder für die, die keinerlei Menschenkontakt auf der Arbeit wünschen- Archivar. Aber dafür muss man doch wirklich studiert haben. Wenn ich nach Interessen gehen würde, so wäre es eindeutig Psychologie. Das habe ich damals auch tatsächlich mal angestrebt, aber dafür hat es dann nicht mehr gereicht. Mein Traum wäre es, als freie Künstlerin zu arbeiten. Hach...
In einem muffigen Büro zu sitzen, das hatte ich eigentlich nie auf dem Schirm. Hm...

Förster brauchen auch ein Studium an der FH oder Uni. Hat aber nicht die strengen Zugangsvorraussetzungen wie andere Kurse.
Archivare arbeiten meist in sehr staubigen Kellern, glaub das ist kein Klischee sondern wirklich so. Aber abseits der Menschenmassen, und da wollt Ihr ja drauf hinaus.
Eine Bekannte hat Archäologie studiert und musste dazu ein Praktikum machen in einem Stadtarchiv. Das entsprach genau dem Bild das man von staubigen Archiven so hat.


Gruselige Vorstellung...

Hi
Ich arbeite auch als Bürokauffrau und sitze in einem 'Durchgangsbüro' wo jeder rein und raus läuft. Das macht mich wahnsinnig. Zwischendurch muss ich auch Kunden nach Hause fahren (Arbeite in einer Autowerkstatt) oder Autos von irgendwo abholen. Würde am liebsten gar keinen Kundenkontakt haben und die meiste Zeit allein in einem Einzelbüro sitzen.
Suche auch schon verzweifelnd nach Alternativen, aber ich glaube da hat man so viel Glück wie im Lotto.

Das stell ich mir ja auch sehr anstrengend vor. Aber ich denke auch, dass man wohl gezwungen ist Kompromisse zu machen. So lange man die Stressoren immer wieder ausgleichen kann, ist es ja vielleicht auch okay. Vielleicht ist es ja auch etwas im Denken, dass man ändern könnte. Auch in diese Richtung bin ich am forschen. Wenn man morgens eine heiße Tasse Gelassenheit zu sich nehmen würde, das könnte helfen um gut über den Arbeitstag zu kommen. Aber wo bekommt man die?

Zitat von Salome_79:
es ist ein 2-schneidiges Schwert... Jem weniger man mit Menschen in Kontakt kommt, umso mehr verkümmern die noch vorhandenen sozialen Kompetenzen. Es kann nur schwerer werden dann noch mit Menschen unverkrampft umzugehen


Das sehe ich auch so. Ob Vermeidung die richtige Lösung ist? Sicher sollte man sich nicht ausgerechnet einen Job aussuchen, bei dem man ständig Menschen beraten, überzeugen usw. muss. Das würde einen zu sehr stressen und überfordern. Aber sich ganz zu isolieren finde ich nicht förderlich.
Als Job ohne persönlichen Kontakt zu anderen Menschen fallen mir momentan nur schlecht bezahlte Hilfstätigkeiten wie Dateneingabe/-sortierung ein, die man von zuhause aus machen kann. So etwas habe ich mal nebenbei gemacht. Per Mail kamen Listen mit unsortierten Daten und ich musste sie nach bestimmten Vorgaben in Excel überführen.

Zitat von ~Zoe~:
Das stell ich mir ja auch sehr anstrengend vor. Aber ich denke auch, dass man wohl gezwungen ist Kompromisse zu machen. So lange man die Stressoren immer wieder ausgleichen kann, ist es ja vielleicht auch okay. Vielleicht ist es ja auch etwas im Denken, dass man ändern könnte. Auch in diese Richtung bin ich am forschen. Wenn man morgens eine heiße Tasse Gelassenheit zu sich nehmen würde, das könnte helfen um gut über den Arbeitstag zu kommen. Aber wo bekommt man die?


Bei sich selbst. Tief durchatmen und verinnerlichen, dass man die Dinge, die man eh nicht ändern kann, auch nicht beklagen muss. Das hilft.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von juwi:
Hilfstätigkeiten wie Dateneingabe/-sortierung ein, die man von zuhause aus machen kann. So etwas habe ich mal nebenbei gemacht. Per Mail kamen Listen mit unsortierten Daten und ich musste sie nach bestimmten Vorgaben in Excel überführen.


Das klingt irgendwie interessant... Wie werden denn diese Jobs in Stellenanzeigen genannt? Kannst du mir da was zu sagen... dann achte ich da mal drauf...

Ist es eigentlich normal, dass man im Büro so viel Zeit zum Plaudern hat? Das macht mich ganz wuschig. Das ist so wechselhaft... mal ist es mächtig wuselig und dann wird wieder stundenlang geschnackt. Ich würde mich lieber im mittleren Bereich bewegen. Ich wusste heute so gar nicht wohin mit mir und meiner Energie und empfand diese vielen Worthülsen heute echt mal wieder als Angriff auf mein seelisches Gleichgewicht. I hate smalltalk!

Zitat von ~Zoe~:
die keinerlei Menschenkontakt auf der Arbeit wünschen- Archivar. Aber dafür muss man doch wirklich studiert haben.


Ja, ich habe mal für eine Kulturstiftung gearbeitet und irgendwann brauchte ich etwas dringender aus dem Archiv. Statt der üblichen email, griff ich beherzt zum Telefon und rief den Archivar an, der völlig erschüttert war, dass sein Telefon tatsächlich geklingelt hat und meinen Vorschlag, dass ich gleich zu ihm runterkomme und mir das gewünschte selbst hole, völlig abstrakt fand. Ich bekam meine Dokumente via Rohrpost ein paar Stunden später.

Ich hab da insgesamt zwei Jahre gearbeitet und ich habe keine Ahnung, wie der Mann aussieht. Klingt nach einem tollen Job, für jemanden, der keine Menschen mag.

A


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