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Guten Tag!

Möchte sich jemand mit mir (privat) über das Spannungsfeld austauschen? Vorzugsweise Fachkräfte der Sozialen Arbeit, aber das ist keine zwingende Voraussetzung.

27.02.2024 15:04 • 28.02.2024 #1


6 Antworten ↓


Ich habe die letzten Jahrzehnte in der Zentrale des Caritasverbandes der Erzdiözese Muenchen und Freising e.V. gearbeitet.

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Beruf im sozialen Fachgebiet trotz psychischer Probleme

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Zitat von RobertAntonG:
Ich habe die letzten Jahrzehnte in der Zentrale des Caritasverbandes der Erzdiözese Muenchen und Freising e.V. gearbeitet.

Dürfte ich bitte mehr darüber erfahren? ️

Zuerst am Empfang, dann Poststelle, später auch als Immobilienfachwirt in der Immobilienabteilung. Es gab mehrere psychische Eskalationen. Die letzte im Nov 2022. Seitdem bin ich arbeitsunfähig und hab die EM-Rente beantragt. Ich konnte an verschiedenen Stellen arbeiten und es wurde versucht, auf meine Probleme einzugehen und die Arbeit entsprechend zu gestalten. Auch die Schwerbehindertenvertretung war ein hilfreiches Angebot.

Zitat von RobertAntonG:
Zuerst am Empfang, dann Poststelle, später auch als Immobilienfachwirt in der Immobilienabteilung. Es gab mehrere psychische Eskalationen. Die ...

Gab es auch ein Setting mit viel Kontakt zu Klienten und Klientinnen?
Es tut mir leid, dass die Belastungen zu einer Arbeitsunfähigkeit geführt haben. Eine meiner größten derzeitigen Ängste ist genau dies… Den Beruf wegen meiner eigenen Beschwerden (vordergründig hypochondrische Ängste, die zu einer andauernden Erschöpfung führen) nicht ausüben zu können.

Ich habe viele Jahre am Empfang und der Telefonzentrale gearbeitet - direkt am Hauptbahnhof und inmitten einiger Obdachloseneinrichtungen und Einrichtungen fuer Suchtkranke etc.. Da hat man oft im Sekundentakt viele Menschen mit oft schweren Problemen psychischer oder sozialer Art.

Ich habe meine Erkrankungen seit vielen Jahrzehnten und war mehrmals in klinischer und psychotherapeutischer Behandlung sowie in Reha. Dennoch konnte ich bis 2022 - wenn auch mehr schlecht als recht - meinen Beruf ausueben. Dafuer ist es vielleicht hilfreich, sich Unterstuetzung zu holen - vom Arbeitgeber, von Rechtsanwälten, evtl. der Schwerbehindertenberatung, dem Integrationsamt, Psychiatern oder auch Sozialarbeitern (etwa vom nächsten Sozialpsychiatrischen Dienst). Es gibt durchaus verschiedene Optionen. Viel Erfolg dabei!

Eigentlich darf man nicht in einen sozialen Beruf, wenn man psychisch krank ist. Die Leute dort riechen Schwäche sofort. Bei mir fiel schon in der ersten Woche Pfarrvikariat auf, dass ich anders bin (ist auch sehr offensichtlich). Ich hatte gute Absichten, konnte Leute verstehen, denen es sch. ging, weil ich das selbst durch habe. Ich wollte ihnen Hoffnung machen, dass sie es auch schaffen, wenn selbst ein hoffnungsloser Fall wie ich es nach oben schafft. Leider sprach man mir alle Fähigkeiten ab und mobbte mich heraus. Ich solle bitteschön Therapie machen und mir eine Autismusdiagnose holen (die ich leider auch bekam), da meine Kommunikation anders sei und ich nicht spontan auf Situationen reagieren könne.
Ich will damit sagen, Leute in sozialen Berufen haben oft (leider nicht alle) eine krass hohe Empathie. Die Lehrpfarrerin konnte fast meine Gedanken lesen. Und das nutzte sie gegen mich aus. Man gab mir keine Chance, mich zu bessern. Ich hätte das Vikariat nur weitermachen können in Teilzeit, wenn ich einen Therapieplatz nachweisen kann. Habe aber keinen gefunden und wollte auch nicht.
Ein sozialer Beruf gibt einem viel zurück. Gutes und Schlechtes. Damit muss man umgehen können. Ich bin überzeugt, dass viele psychisch erkrankte Menschen das mindenstens so gut können als Normalos. Aber man gibt uns leider nie die Chance dazu.




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