Eigentlich darf man nicht in einen sozialen Beruf, wenn man psychisch krank ist. Die Leute dort riechen Schwäche sofort. Bei mir fiel schon in der ersten Woche Pfarrvikariat auf, dass ich anders bin (ist auch sehr offensichtlich). Ich hatte gute Absichten, konnte Leute verstehen, denen es sch. ging, weil ich das selbst durch habe. Ich wollte ihnen Hoffnung machen, dass sie es auch schaffen, wenn selbst ein hoffnungsloser Fall wie ich es nach oben schafft. Leider sprach man mir alle Fähigkeiten ab und mobbte mich heraus. Ich solle bitteschön Therapie machen und mir eine Autismusdiagnose holen (die ich leider auch bekam), da meine Kommunikation anders sei und ich nicht spontan auf Situationen reagieren könne.
Ich will damit sagen, Leute in sozialen Berufen haben oft (leider nicht alle) eine krass hohe Empathie. Die Lehrpfarrerin konnte fast meine Gedanken lesen. Und das nutzte sie gegen mich aus. Man gab mir keine Chance, mich zu bessern. Ich hätte das Vikariat nur weitermachen können in Teilzeit, wenn ich einen Therapieplatz nachweisen kann. Habe aber keinen gefunden und wollte auch nicht.
Ein sozialer Beruf gibt einem viel zurück. Gutes und Schlechtes. Damit muss man umgehen können. Ich bin überzeugt, dass viele psychisch erkrankte Menschen das mindenstens so gut können als Normalos. Aber man gibt uns leider nie die Chance dazu.
28.02.2024 20:30 •
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