@Schlaflose ich weiß, dass man viel aushalten kann, wenn man muss, mein Vater ist vor 8 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. Darauf konnte ich mich nicht vorbereiten und genau das ist der Punkt. Ich will und kann mich nicht vorbereiten, dieses Gefühl ist so dermaßen schrecklich. Ich kann einfach nicht mehr.
Ich habe bei einer onkologischen Psychologin angerufen, was mir überhaupt nicht half. Ich schreibe und rede mit meinen Freunden, was mich nur wütend macht, weil ich weiß, dass sie alle sowas noch nicht miterleben mussten. Ich weiß ich klinge komplett undankbar und verzogen, aber das sind meine Gefühle, die ich nur hier irgendwie offen niederschreiben kann.
Ich hasse es, wenn jemand zu mir sagt: positiv denken wie soll ich noch irgendwie positiv denken. Mein Leben ist ein Scherbenhaufen, obwohl es so wunderbar sein könnte. Ich habe die besten Voraussetzungen, ich bin noch jung, habe viele Freunde, eine lange und gute Beziehung, ein Haus mit Garten, vier tolle Geschwister und letztendlich eine mich über alles liebende Mutter.
Dennoch habe ich das Gefühl, dass all diese Dinge zusammenbrechen, wenn ich meine Mama nicht mehr habe. Ich sehe mich schon in einem schwarzen tiefen Loch, aus dem ich nie wieder rauskommen werde.
Ich möchte die Zeit mit meiner Mama genießen, aber ich könnte einfach nur noch heulen. Ich ertrage es nicht, dass meine Mama Angst und Schmerzen hat, die ich ihr nicht nehmen kann. Ihre leeren Blicke sind das schlimmste für mich. Obwohl sie sich trotzdem immer wieder an Kleinigkeiten erfreut. Sie ist wirklich der wunderbarste Mensch, den ich kenne. Das empfinde ich nicht nur, weil sie meine Mama ist, auch meine Freunde und mein Freund lieben sie. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht einer ihrer 1000 Freundinnen vorbeikommt.
Sie hat es immer geschafft, Freude und Zuversicht in mein Leben zu bringen.
Nun fährt sie mit meinem Bruder ins Krankenhaus und ich liege wie versteinert im Bett. Konnte nicht schlafen und habe seit Tagen kaum einen Bissen runter gebracht.
Liebe Foris, tut mir leid, dass ich so viel schreibe.
Ich bin euch so Dankbar, dass ihr euch mit meinen Gefühlen auseinandersetzt und mir schreibt.