nordlicht77
heute möchte ich mal schildern, wie ich gerade als Angstpatientin bei einem Augenarzt behandelt wurde. Vielleicht könnt ihr mit einen Rat geben, wie ich auf sowas reagieren kann.
Ich habe insbesondere Angst vor Ärzten/Krankenhäusern/Arztpraxen, sodass ich wirklich nur dann zum Arzt gehe, wenn ich wirklich muss! Am Neujahrstag wachte ich auf und hatte ein vereitertes, geschwollenes Auge. Mein Freund hatte das zwei Wochen zuvor auch schon und von seinem Augenarzt Medikamente bekommen, die ich dann erstmal auch genommen habe und die haben auch gut geholfen. Nur konnte ich logischerweise erstmal nicht auf den Monitor schauen bzw. nur für kurze Zeit - und ich habe einen Job, bei dem ich die ganze Zeit vor dem Rechner sitze.
Gestern dann rief ich beim Augenarzt an und schilderte zunächst mein Problem, dass ich fürchterliche Angst hab und beim Arzt regelmäßig umkippe. Die Arzthelferinnen waren total nett, meinten, dann käme ich am besten, wenn es ruhiger wäre, heute wäre schlecht, aber dann morgen! Am nächsten Tag - heute - war das Auge schon deutlich besser, aber ich brauchte halt auch die Krankmeldung für den Arbeitgeber, also bin ich mit ner Beruhigungstablette wirklich in panischer Angst da hin. Die Arzthelferinnen waren mega nett und ich dachte schon, ein Glück, hast es bald geschafft.
Aber dann kam der Arzt. Kaum war ich auf dem Stuhl, murmelte er, ohne mich anzusehen, warum ich denn hier sei. Ich sagte, dass ich vorweg erwähnen müsse, dass ich Angstpatientin sei und es sein könne, dass ich umkippe, weil ich halt so große Angst bei Ärzten habe. Darauf antwortete er: Ja - warum kommen Sie dann?. Das fand ich schon ziemlich unverschämt. Naja, er schaute in meine Augen, sagte, dass es ja schon ziemlich abgeklungen ist und ich schilderte ihm, dass ich das Medikament meines Freunds genommen hab, was er auch ok fand. Ich sagte dann, dass ich gestern und heute ncht arbeiten konnte. Darauf er: Warum? Ich: Weil ich nicht auf den Monitor schauen kann. Er: Ach wissen Sie, das ist dem Monitor doch egal. UNFASSBAR!
Dann kam eine Frechheit nach der nächsten. Er sei keine Geschäftsstelle für gelbe Scheine. Ich hab dann nochmal erklärt, dass ich auch gestern gekommen wäre, es aber aufgrund der Angst nicht geschafft hab. Er meinte nur, im Nachhinein könne man es ja nicht beurteilen. Ja, was denkt der? Dass ich mir alles ausgedacht habe und den Angstsimulanten spiele, um nen Schein zu kriegen? Das hätte ich dann sicherlich einfacher haben können...
Jedenfalls meinte er abschließend, ich könne ja das nächste Mal zu einem anderen Arzt gehen. Da war ich total verdutzt und fragte ihn, ob er mich also in Zukunft nicht mehr behandeln wolle? Darauf er: Es gibt ja noch viele andere Ärzte. Auf Wiedersehen.
Draußen hab ich erstmal geheult, so sauer war ich. Fachlich ist der möglicherweise gut, aber menschlich ist er eine Katastrophe. Und es hilft wohl kaum, mit so einem Arzt seine Ängste vorm Arzt abzubauen... Ich verstehe ja, dass er nicht mehr 100 pro nachvollziehen kann, wie schlimm das Auge noch gestern war. Aber mir zu unterstellen, dass ich simulieren würde und dazu noch derart frech zu sein, das ist unfassbar.
Jedenfalls überlege ich jetzt, irgendwo Beschwerde einzureichen. Es wird vermutlich nichts nützen...Bezeichnend auch, dass die Praxis - eine große Gemeinschaftspraxis - immer mehr auf Privatpatienten setzt. Mittlerweile gibt es schon bei der Anmeldung zwei Bereiche, einen für Privatpatienten, einen für den kläglichen Rest. Vermutlich hatte der Typ einfach keinen Bock auf einen Kassenpatient.
So, das musste ich einfach loswerden. Könnte schon wieder fluchen, aber ich lass es einfach mal
Habt ihr auch schonmal solche Erfahrungen gemacht?
Gruß Nordlicht
03.01.2013 19:11 • • 05.01.2013 #1