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Zitat von Reconquista:
Ich bin auch froh über das deutsche Rechtssystem. Aber es hinkt in einigen Bereichen der Realität hinterher und muss hier und da angepasst werden.

Diese Meinung kann man sicher vertreten - muss man aber nicht.

Zitat von Natascha40:
Diese Meinung kann man sicher vertreten - muss man aber nicht.


Muss man auch nicht, richtig. Die Realität wird einen belehren, wenn man sich ihr nicht frühzeitig stellt und wegsieht.

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Außergewöhnliche Fälle die euch bewegen

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Zitat von Reconquista:
Muss man auch nicht, richtig. Die Realität wird einen belehren, wenn man sich ihr nicht frühzeitig stellt und wegsieht.

Wie praktisch, dass man die Realität täglich erlebt.

Interessantes (Grund-) thema,habe es eben erst entdeckt.

Ich persönlich empfinde eine allgemeine Verrohung der Gesellschaft oder ich bin zu sensibel oder beides.

Gegenseitiger Respekt oder Rücksichtnahme,wo ist das abgeblieben?

Mir fehlt das auch im Alltag,es wird geschubst und gedrängelt und wo sollen junge Menschen in erwachsenen Menschen Vorbilder finden?


Was speziell diesen Fall angeht:

Der Sozialarbeiter (Thomas Sonnenberg) sprach im TV von Werteverfall oder so ähnlich.

Dass gewisse Werte nicht mehr vorgelebt,geschweige denn vermittelt werden.
Ich empfinde diesen Mann als äusserst kompetent und ich glaube,er hat Recht damit,dass auch die Täterin /Täterinnen begleitet werden müssen.
Mit harten Strafen da ran zu gehen,macht es nicht ungeschehen und es macht die Täterin/Täterinnen nur noch kaputter.

Es hat einen Kontrollverlust gegeben und das hat seine Ursachen.
Die Tat ist das schockierende Ende einer Situation ,die massiv eskaliert ist.
Es ist unmöglich,da irgendwas wieder gut zu machen,auch eine noch so harte Strafe kann nichts mehr gut machen.

Dass der Fokus der Gesellschaft tatsächlich mal darauf gerichtet wird,ist wichtig und deswegen find ich das Thema hier auch wichtig.

Und dass Kinder Begleitung brauchen,Gespräche,Vorbilder und Menschen,die nicht weggucken,weil sie zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind.

Diese Tat ist meiner Meinung nach ein grausames Abbild unserer Gesellschaft.
Das rüttelt auf.

Zitat von Flame:
Es ist unmöglich,da irgendwas wieder gut zu machen,auch eine noch so harte Strafe kann nichts mehr gut machen.

Heißt das dann, das alle Mörder keine Strafe mehr bekommen sollen?

Zum Teil gebe ich Dir Recht, was Du geschrieben hast. Wir alle, sind gefragt, mehr hinzuhören

Ja und da ist auch eine gewisse Traurigkeit in mir.

Früher in der Grundschule gab es auch Mitschüler die mir aufgelauert haben auf dem Nachhauseweg.
Natürlich haben sie immer drauf geachtet,in der Überzahl zu sein und dass sie niemand dabei sieht und haben mir Angst eingejagt.
Dabei blieb es in der Regel und herum geschubst zu werden aber ich konnte nicht mehr angstfrei zur Schule gehen.

Sie haben mir Prügel angedroht,sich zwar damit begnügt mich zu verängstigen,heutzutage scheinen sich die Grenzen doch sehr verschoben zu haben.

Später wurde ich (ausgerechnet auf dem Gymnasium,wo man doch von mehr Intelligenz ausgeht) erneut gemobbt.
Anlässlich eines Geburtstages von mir kamen extra drei Leute um mich zu verhauen.
Kann man sich kaum vorstellen aber es war so.
Haben geklingelt und unten auf mich gewartet.

Da sonst niemand eingeladen war,konnten sich meine Eltern und meine Tante schon denken,was unten auf mich wartet und wir waren vorbereitet.
Bin alleine runter aber meine Tante hinterher und da haben sie gecheckt,dass ihr Plan nicht aufgeht und sind weggelaufen.

Die Leute kamen zwar nicht vom genannten Gymnasium aber es war kein schönes Geschenk.

Ich habe nie jemandem etwas getan.

Also warum geschehen solche Dinge?
Ich versteh das ehrlichgesagt bis heute nicht.

Zitat von Abendschein:
Heißt das dann, das alle Mörder keine Strafe mehr bekommen sollen?

Menschen,die zu solchen Taten fähig sind,sind ganz offenbar nicht zurechnungsfähig (egal,welchen Alters),ist leider so.

Mein Mann ist für härtere Strafen und dafür,dass die Strafmündigkeit altersbezogen schon ab 10 Jahren greift.

Ich bin da absolut anderer Meinung.

Menschen lernen selten durch Restriktionen,die meisten lernen,wenn es jemanden gibt,der ihnen Orientierung bietet.
Sowas ist gefragt.

@Flame So sehe ich es auch. Wenn den Tätern keine Chance zur Resozialisierung geboten wird, steht die Gesellschaft bei der Entlassung von Straftätern aus dem Gefängnis vor einem großen Problem.

Zitat von Flame:
Menschen,die zu solchen Taten fähig sind,sind ganz offenbar nicht zurechnungsfähig (egal,welchen Alters),ist leider so.

Wenn harte Strafen wegfallen, gibt es hier das absolute Chaos..
Ob es was bringt oder nicht, Konsequenzen müssen sein. Und ich denke schon, dass es was bringt. Wir wissen nicht was wäre, wenn es diese Strafen gar nicht gäbe. Da würden sicherlich noch mehr Menschen durchdrehen.

Auch finde ich es zu einfach zu sagen, dass eine Person nicht zurechnungsfähig ist, die mordet. Das ist sie nämlich oft sehr wohl, nur ist der Hass oder die Gier dann größer als die Vernunft.

Zitat von Flame:
Diese Tat ist meiner Meinung nach ein grausames Abbild unserer Gesellschaft.


Diese Behauptung halte ich für etwas zu gewagt.

Man kann doch jetzt nicht alles und jeden über einen Kamm scheren.

Zitat von Afraid1992:
Auch finde ich es zu einfach zu sagen, dass eine Person nicht zurechnungsfähig ist, die mordet. Das ist sie nämlich oft sehr wohl, nur ist der Hass oder die Gier dann größer als die Vernunft.

Ja das ist gut beschrieben ….

Mir fiel heute noch ein weiterer sehr außergewöhnlicher Fall ein
Der absichtlich herbeigeführte Absturz des Germanwings-Flugzeugs durch den Kopiloten
Das war auch komisch damals, ich weiß noch genau, wie ich zu meiner Kollegin damals kurz nach Bekanntwerden sagte, dass das sicher Absicht war

Zitat von life74:
Diese Behauptung halte ich für etwas zu gewagt. Man kann doch jetzt nicht alles und jeden über einen Kamm scheren.

Sehe ich auch so.
Es gibt noch mehr als genug gute Menschen, die stehen nur eben nicht ständig in der Zeitung.
Früher gab es auch schon furchtbare Dinge, von denen man evtl. nur nicht so viel mitbekommen hat. Egoistische oder sogar böse Menschen wird es immer geben. Und wer aufgrund von Filmen oder Videos durchdreht, der hat sowieso schon einen Hang dazu schlimme Dinge zu tun.

Zitat von miheda:
Ja das ist gut beschrieben …. Mir fiel heute noch ein weiterer sehr außergewöhnlicher Fall ein Der absichtlich herbeigeführte Absturz des ...


Stimmt. Hier fällt es mir aber rechtsdefinitorisch schwer, von Mord zu sprechen, da die Tatbestandsmerkmale des 211ers nicht erfüllt sind.

Das war ja eher eine suizidale Tat.

Zitat von Afraid1992:
Da würden sicherlich noch mehr Menschen durchdrehen.

Ich glaub nicht,dass Menschen weniger durchdrehen,weil sie an irgendwelche Strafen denken.
Kontrollverlust ist Kontrollverlust und wenn sich dabei noch irgendjemand im Griff hätte (und darüber nachdenken könnte,was gerade abläuft und was das zur Folge hat),gäbe es diesen Kontrollverlust nicht.

Zumal sie sich ja final auch selbst enorm Schaden zufügen mit solchen Taten.

Ich weiss,dass es Menschen gibt,bei denen gewisse Gehirnarreale nicht oder kaum ausgebildet sind.
Was bedeutet,dass (einfach gesagt) dass Arreal im Gehirn für Mitgefühl nicht vorhanden oder kaum ausgebildet sein kann.
Habe das gelesen in einem Buch,das ein bekannter Profiler geschrieben hat,Axel Petermann.

Zitat von life74:
Man kann doch jetzt nicht alles und jeden über einen Kamm scheren.

Natürlich nicht.

Dennoch war die Gewaltbereitschaft früher geringer.
Mein Eindruck mag auch daran liegen,dass ich seit 13 Jahren in Bremen lebe und nicht mehr im (eher beschaulichen) Oldenburg.

Zitat von Flame:
Ich glaub nicht,dass Menschen weniger durchdrehen,weil sie an irgendwelche Strafen denken.

Das denke ich schon. Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen einen bewaffneten Raubüberfall begehen würden aus Geldsorgen, wenn sie kaum etwas zu befürchten hätten.

Zitat von Flame:
Kontrollverlust ist Kontrollverlust und wenn sich dabei noch irgendjemand im Griff hätte (und darüber nachdenken könnte,was gerade abläuft),gäbe es diesen Kontrollverlust nicht.

Nicht jeder mord ist ein kontrollverlust in meinen Augen. Wenn ich etwas Tage oder wochenlang plane, dann hat das mit kontrollverlust nicht viel zutun. Dann hofft man, nicht erwischt zu werden und plant es dementsprechend.
Im Fall der beiden Mädchen wurde ja dann auch noch die Mutter angerufen und gesagt, dass sie bald nach Hause kommen wird. Um Zeit zu schinden nehme ich an. Wer solche Pläne schmieden kann, hat keinen kontrollverlust. Da gibt es für mich einen großen Unterschied aus geplant und im Affekt.

Zitat von Flame:
Ich weiss,dass es Menschen gibt,bei denen gewisse Gehirnarreale nicht oder kaum ausgebildet sind.

Aber wann und wie merkt man sowas ?!
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Zitat von Flame:
Ich persönlich empfinde eine allgemeine Verrohung der Gesellschaft oder ich bin zu sensibel oder beides.

Ich glaube, es liegt einfach daran, dass in den Medien ja selten gute Dinge geschrieben werden. Niemals würde eine Reporterin sagen: Ich berichte live aus einem Land in dem es seit wannauchimmer keinen Krieg gibt. Geschweige denn, dass von Menschen groß berichtet wird, die sich um das Wohl der Wildtiere kümmern. Oder das in X-Stadt eine Spendenaktion zugunsten eines kranken Kindes aus Kleckersdorf anlief.

Denn tatsächlich fällt die Kriminalitätsrate in Deutschland bereits seit Jahrzehnten!

Auch in meinem Umfeld erlebe ich die Menschen durchweg als freundlich und hilfsbereit. Von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen. Als bekannt war, dass ich Corona hatte, häuften sich augenblicklich die Anfragen, ob ich Hilfe bräuchte, man für mich einkaufen solle usw.

Zitat von Afraid1992:
Wenn ich etwas Tage oder wochenlang plane, dann hat das mit kontrollverlust nicht viel zutun.

Aber empfindest Du das nicht auch erst recht als vollkommen krank?

Rational mag da ein gewisses Handlungsvermögen sein und auch durchaus geplant,das empfinde ich fast als noch kranker als wenn es im Affekt passiert.

Meine Oma hat z.B. Suizid begangen.
Nicht im Affekt,sie hatte Sorgen aber welche,die ein normaler Mensch als niedrig einstufen würde.
Für sie hat es aber gereicht,ihrem Leben ein Ende zu setzen.
Nur um mal darzustellen,dass kranke Menschen nicht rational denken und handeln können.

Zitat von Natascha40:
Ich glaube, es liegt einfach daran, dass in den Medien ja selten gute Dinge geschrieben werden. Niemals würde eine Reporterin sagen: Ich ...

Dann leben wir in anderen Welten. Als ich während Corona meine Tumorerkrankung hatte, unterstützte mich niemand und auch als ich letztes Jahr noch zehn Tage in Quarantäne musste fragte niemand, ob er mir helfen könne.

Ich habe mittlerweile immer richtig Freude daran, wenn anderen Menschen etwas Schlechtes geschieht. Früher war das noch anders. Da habe ich an sowas Anteil genommen. Kann aber auch an meinen psychischen Erkrankungen liegen, die aufgrund meiner Erfahrungen der letzten zwei bis drei Jahre eingetreten sind.

A


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