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Wer von Euch kennt das als Dauerdepressiver, Arbeitsloser, Loser oder Schwarzes Schaf in einer erfolgreichen Umgebung bzw. bei Chefs u. Arbeitgebern mit Notlügen oder gar Lügen, Ausreden umzugehen?
Ich zb habe mich kürzlich als Frührentner und nicht als Arbeitslosen ausgegeben.

07.11.2022 17:56 • 07.04.2023 x 4 #1


96 Antworten ↓


Eigentlich ist jeder Mensch ein Privatier, egal welchen Tätigkeitsstatus man ihm zuweist

A


Ausreden oder Notlügen als psychisch Kranker

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Nein, denn das würde laut Definition ein Vermögen voraussetzen.

Das stimmt, ich hab´s eher metadefiniert gemeint .

Denn das Menschsein kann man auch als generelles Vermögen ansehen, dann ist das mit dem Geld eher zweitrangig, was die Eigenbewertung angeht.

Zitat von SaskiaSerena:
Notlügen oder gar Lügen, Ausreden

Politiker nennen das immer die Unwahrheit sagen. Scheint in diesen Kreisen völlig normal zu sein. Die werden nicht mal rot dabei.

Wenn dein Verhalten dir nicht gefällt dann ändere es. Interessant wäre für dich vielleicht die Frage zu klären warum du welche Art der Wahrheitsverdrehung anwendest.
Für mich wäre zum Beispiel der Begriff Frührentner negativer besetzt als Arbeitsloser.

Zitat von SaskiaSerena:
Ich zb habe mich kürzlich als Frührentner und nicht als Arbeitslosen ausgegeben.

Wie wäre es mit Arbeitsuchender oder wenn das nicht stimmt, als Lebenskünstler? Denn wer keinen Verdienst hat, der hat es sicherlich nicht einfach durchs Leben zu kommen.

Oder als Hausmann aus Leidenschaft....
Vielleicht fällt dir eine passendere Beschreibung für dich ein als zu lügen.

Zitat von JniL:
Für mich wäre zum Beispiel der Begriff Frührentner negativer besetzt als Arbeitsloser.

Warum? Es ist doch egal was man ist, man ist trotzdem noch ein Mensch.

Zitat von SaskiaSerena:
Ich zb habe mich kürzlich als Frührentner und nicht als Arbeitslosen ausgegeben.

Käme wohl darauf an, inwiefern dass das Gegenüber zu interessieren hat. Aber prinzipiell mache ich persönlich keinen Hehl daraus, dass ich arbeitslos bin, gegenüber Bekannten. Und bei mir unbekannten kommt in der Regel auch so eine Frage nicht auf, weswegen ich aber auch da nicht Lügen würde, wenn sie aufkäme.

Beim Arbeitgeber finde ich es schwieriger, wenn zum Beispiel die Frage nach der Erkrankung aufkommt, obwohl die ja eigentlich garnicht gestellt werden soll. Da würde ich im Zweifelsfall einfach nicht konkret werden, was ja noch keine Lüge ist. Eine Notlüge, die keine massiven Auswirkungen hat, sehe ich als absolut okay an, wenn es dabei bleibt. Aber selbst da, wo einer vielleicht sagen würde, er stand im Stau, hat aber verpennt, bin ich eher der, der sagt, sorry, ich hab verpennt. Irgendwelche Lügen zu konstruieren, ist mir auch einfach zu mühsam und käme es heraus, dass ich gelogen habe, wäre mir das natürlich auch peinlich.

Ausreden sind ein anderes Thema. Bei mir meistens an einem „Ja aber….“ zu identifizieren. Und komischerweise hauptsächlich meinen TherapeutInnen bekannt weil ich da halt meistens etwas als Grund dafür, weshalb ich das eine oder andere nicht probiert oder getan habe, geäußert habe.

Zitat von Angor:
Warum? Es ist doch egal was man ist, man ist trotzdem noch ein Mensch.

Ja, es ist völlig egal, aber man ist ja irgendwie erzogen worden und vieles was meine Eltern mir gesagt haben (hier: mein Vater) bleibt dann doch Irgendwo hängen und verursacht solche Bedeutungsbesetzungen bei Begriffen. Ich strebe ja selber die Frührente an, aber das heißt nicht dass ich mich von dem Vorurteil lösen kann.

Ich bin früh- berentet bis zur Altersrente.
Manchmal sage ich bei Fragen einfach nur * ich bin zuhause * also Hausfrau wird der andere denken.
Frauen habe es da wohl leichter.
Nicht jedem binde ich die Wahrheit auf die Nase. Aber ob ich dann lüge oder schwindele ?
Ich nenne es mal * jemandem die Wahrheit vorenthalten*
Bei den *richtigen* Personen habe ich kein Problem über Krankheit und Rente zu sprechen.

Ich glaube schon, dass man anhand von der Tätigkeit die man ausübt definiert wird. Richtig finde ich das nicht aber unsere Gesellschaft drückt gerne bei allem einen Stempel drauf. Für mich ist es nicht wichtig ob oder was jemand arbeitet weil das nicht aussagekräftig ist wie der Mensch ist. Ich habe schon Menschen mit sehr hohen Positionen im Beruf kennengelernt und sie waren trotzdem Ars chlöcher. Der Mensch sollte nach Empathie, Freundlichkeit usw beurteilt werden und nicht ob er arbeiten geht oder nicht

Früher hatte ich auch viele Ausreden.
Wenn man wo eingeladen wurde z.b. hab keine zeit, schon was vor usw.
Hab da aber nie gesagt, nein hab keine lust oder mir geht's gerade nicht so gut.
Heute mache ich das aber.

Zitat von Romana73:
Ich glaube schon, dass man anhand von der Tätigkeit die man ausübt definiert wird. Richtig finde ich das nicht aber unsere Gesellschaft drückt gerne bei allem einen Stempel drauf. Für mich ist es nicht wichtig ob oder was jemand arbeitet weil das nicht aussagekräftig ist wie der Mensch ist. Ich habe schon ...

Was hat das mit dem Titel des Threads zu tun?

Zitat von Schlaflose:
Was hat das mit dem Titel des Threads zu tun?

Weil der TE schrieb, er habe anstatt *ich bin arbeitslos* jemandem gesagt hat er sei Frührentner.
Das ist zwar keine Tatigkeit, aber man wird darüber definiert. Mitunter.

Und da stellte sich die Frage, warum jemand das tun könnte. Und daraufhin hat Romana ihren Beitrag geschrieben.

Vielen Dank für die rege Beteiligung.
Und @Romana hat recht mit ihrem Beitrag, wie ich finde, Ich hätte möglicherweise auch Hausmann nennen können, was ich eine Zeitlang war, aber eher aus Verlegenheit, als aus Leidenschaft, wie @hereingeschneit meinte. Letzteres oder auch Lebenskünstler wären dann doch eher wieder Ausrede bzw. Notlüge. Ich habe mal in einem Vorstellungsgespräch dummerweise gesagt, ich wäre Hausmann, da war das Gespräch schnell beendet und man hat sich trotz Zusage nie gemeldet. Meine Psychotherapeuthin hat mir dann gesagt, ich hätte was anderes sagen sollen. ALLE bisher genannten Begriffe sind m M n stigmatisierend und werden daher nicht gerne zugegeben, und wenn sie zugegeben werden wird dann schnell das Thema gewechselt.
Aber das war auch nur ein Beispiel.
Wie ist das mit Notlügen, Ausreden und Lügen in anderen Lebensbereichen?
Wie Ich gestern in einem anderen Thread gelesen habe, Psychotherapie. Und Psychiater sollte man nach Möglichkeit nicht anlügen, dann bräuchte man da nicht hingehen.

Zitat von SaskiaSerena:
Wie Ich gestern in einem anderen Thread gelesen habe, Psychotherapie. Und Psychiater sollte man nach Möglichkeit nicht anlügen, dann bräuchte man da nicht hingehen.

Dumdidum....
Stimmt!
Aber ich bin Meister der Ausrede. Meistens habe ich schon Ausreden parat auf Fragen die gar nicht auftreten. Das mag ich aber gar nicht an mir. Die Ausreden sind doch immer nur Flucht. Ich bin vor allem auch schon so alt, da ist die Gefahr dass was Schlimmes passiert doch eher meine Gesundheit. Und trotzdem komme ich aus dem Dilemma nicht raus. Dabei habe ich auch schon positive Erfahrungen mit Ehrlichkeit gemacht und noch keine Negativen. Bei meiner Therapeutin bin ich meist ehrlich, auch wenn ich die Hausaufgabe verschludert habe. Beim Psychiater... weniger, mit dem bin ich nicht ganz warm.

Zitat von SaskiaSerena:
Ich zb habe mich kürzlich als Frührentner und nicht als Arbeitslosen ausgegeben.

Ich weiß welche Meinung so mancher Mensch hat über Arbeitslose. Daher kann ich das sogar verstehen dass Du so gehandelt hast.

Zitat von JniL:
vieles was meine Eltern mir gesagt haben (hier: mein Vater) bleibt dann doch Irgendwo hängen

Dann richte mal liebe Grüße aus an Deinen Vater. Ich musste mit 40 aufhören zu arbeiten aufgrund einer körperlichen Erkrankung. Mit 43 hatte ich dann die volle Erwerbsunfähigkeitsrente durch. Dadurch war ich wie mitten aus dem Leben gerissen. Von den finanziellen Einschnitten mal ganz zu Schweigen....
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Zitat von Orangia:
Weil der TE schrieb, er habe anstatt *ich bin arbeitslos* jemandem gesagt hat er sei Frührentner. Das ist zwar keine Tatigkeit, aber man wird darüber definiert. Mitunter. Und da stellte sich die Frage, warum jemand das tun könnte. Und daraufhin hat Romana ihren Beitrag geschrieben.

Mir kommt es so vor, als wäre der Titel des Threads inzwischen geändert worden. Jetzt passt der Beitrag.

Zitat von JniL:
es ist völlig egal, aber man ist ja irgendwie erzogen worden und vieles was meine Eltern mir gesagt haben (hier: mein Vater) bleibt dann doch Irgendwo hängen

Das stimmt.
Aber du bist längst erwachsen, hast eigene Erfahrungen gemacht, und vor allem: du kannst über alles nachdenken und ggf. Deine eigene Meinung dazu mit einbauen oder das, was du gelernt hast, erneuern.
Niemand zwingt dich, alte Muster dein restliches Leben zu übernehmen.

Hast du dich mal gefragt, warum du diese „Notlügen“ überhaupt anwendest?
Weil es einfacher für dich und du dich vor unangenehmen Fragen oder Bemerkungen drückst?
Oder hoffst du, dass die anderen dich dann anders ansehen und nicht als Verlierer o.ä. Einstufen?
Stehe doch zu dir und deinem Leben so wie es ist. Durch Worte kannst du nichts ändern, nur kaschieren. Und irgendwann bröckelt die Fassade.
Ich finde, du gehst sehr schlecht mir dir um.
Du redest von „schwarzes Schaf“, „Dauerdepressiver“, usw.
Das hört sich für mich alles schon sehr negativ an.
Ein schwarzes Schaf ist nichts Schlimmes, nicht böses. Es ist einfach nur anders.
Und Depressionen sind eine Sch ei ss Erkrankung. Habe ich selbst. Ich würde mich aber nie so „herablassend“ als Dauerdepressiver bezeichnen. Das zieht einen ja noch mehr runter.

Stell dein Licht mal nicht unter den Scheffel. Du hast sicherlich auch bestimmte Qualitäten, die andere vielleicht nicht haben.

Und sag mal ehrlich, wenn dich jemand mißachtet weil du arbeitslos bist, na, auf den kannste doch wohl verzichten, oder?

Zitat von Schlaflose:
Mir kommt es so vor, als wäre der Titel des Threads inzwischen geändert worden. Jetzt passt der Beitrag.

Ich habe auch die Erinnerung, dass der Thementitel mal anders lautete und nicht explizit auf Arbeitslose bezogen war. Sondern es generell um Lügen, Notlügen und Ausreden ging, im Bezug auf die psychische Erkrankung.

A


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