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Ich wusste immer nie, was ich auf dieses „ Hab dich nicht so“ antworten sollte.
Dieser Satz hat mich echt oft sprachlos gemacht.
Die meisten Menschen können erst verstehen, wenn es sie selbst erwischt.
Das wünsche ich aber niemanden.

Habe mir angewöhnt, wenn überhaupt jemand mal fragt und das kommt fast nie vor, da ich den Menschen draußen ja so gut es geht aus dem Weg gehe, zu antworten, daß mir diese Frage zu privat ist. Menschen die ich nicht kenne, würde ich niemals sagen, dass ich wegen chronischer Krankheit in Rente bin. Die meisten denken dann, dass man sich dann ein schönes, faules Leben in Saus und Braus macht, weil man gerade psychische Krankheiten nicht sieht. Dass man ständig müde, energielos und öfter keinen Antrieb für gar nichts hat, außer dass man am liebsten nicht mehr da ist, können die meisten von ihnen nicht nachvollziehen.

A


Ausreden oder Notlügen als psychisch Kranker

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Zitat von Angor:
Das finde ich immer schlimm, man muss sich rechtfertigen, obwohl man ja gar nichts dafür kann. Gute Ratschläge kann man ja immer geben, wenn man selber nicht betroffen ist.


Ich komme da richtig in Fahrt. Bisher habe ich damit jeden in die Knie gezwungen, wenn das Thema auf Psyche kam. Und entweder bin ich so ne Naturgewalt, grins, oder meine Gesprächspartner haben eingesehen, dass, welch Erstaunen, nunmal jeder eine Psyche besitzt, diese dann auch erkranken kann und jeder , früher oder später definitiv mit den negativen Seiten des Lebens Erfahrungen macht, und wenn's nur Liebeskummer oder Verlust eines geliebten Menschen oder Tieres anbelangt.

Und dann sprechen wir uns wieder, wenn ich dann sage, ach, stell dich nicht so an.

Da das die meisten kennen, ist schnell Ende mit klugen Sprüchen.

Muss aber auch sagen, dass ich darin sehr geübt bin, da ich viel Patientengespräche durchführe. Und jeder, wirklich jeder sein Päckchen zu tragen hat. Was an Antidepressiva bei älteren Patienten auf deren Mediplan steht, bekommt sonst ja auch keiner mit. Ich wundere mich da überhaupt nimmer.

Gut, wenn die Menschen noch ziemlich jung sind, dann kann ich nachvollziehen, dass man lieber mal die Klappe hält. Ist ja auch ok. Schickt mir dann diese Deppen, die euch quälen. Ich informiere sie gerne, Voraussetzung wäre aber ein gewisses Grad an Intelligenz. Bei Dummheit versage ich nämlich auch.

@Icefalki, bei meiner Schwester ist Die geliebte Katze tot und selbst hat sie mit Phobien zu tun, für Depressive zeigt sie wiederum wenig Verständnis, die sind ja so schlapp und ohne Energie. Jetzt reiss dich mal zusammen!
@Windy und @klaus-willi und die anderen, ihr sprecht mir aus dem Herzen!
@Mondkatze , auf Deine Eingangsfrage, ob ich mir Gedanken machen würde, selbstverständlich ja, ich mache mir viele Gedanken und grübele viel und das Zauberwort warum ich das mache, denke ich, lautet SCHAM
und z T Schuldgefühle.........

Ich erwarte ja gar nicht das man mich versteht,sonder nur ernst nimmt.
Das stört mich am meisten.
Außerdem sind Menschen mit einem psychischen Problem oft sehr stark.
Wenn ich überlege wenn manche schreiben, womit sie nicht klar kommen ,sind das oft Dinge die wir täglich erleben.

Ich hab mir mein Leben so eingerichtet, dass ich die von euch geschilderten Probleme schon lange nicht mehr habe. Ich kann jederzeit dazu stehen wie, wer und was ich bin und ich kenne es schon lange nicht mehr dass ich mich rechtfertigen müsste oder verstellen müsste. Außer ab und zu wenn es mir taktisch strategisch dient, ich einen Vorteil davon habe.

Natürlich zahle ich eine Preis dafür. Wer nicht im Strom mitschwimmt, schwimmt eben bald alleine. Mit allen Folgeerscheinungen. Aber die trage ich tapfer weil ich mich nun mal entschieden habe. Hätte es eine Alternative gegeben, dann hätte ich sie auch gefunden, da bin ich mir sicher.

Wenn man aber nach wie vor darunter leidet nicht akzeptiert zu werden, dann würde ich sagen: Radikale Selbst Akzeptanz ist eine wichtige Vorrausetzung dafür und dass man selbst keine Zweifel kennt, an sich glaubt und weiß dass man das Beste aus dem gemacht hat was einem vorgegeben war. Ich habe etliche Menschen kennengelernt die sich beklagt haben dass die anderen sie nicht akzeptieren, oder die Gesellschaft Ihnen keine Chance geben würde. Schaute man aber tiefer, dann fehlte es zumeist doch eher an Selbstakzeptanz. Wer nicht selbst an sich glaubt, oder wer sich selbst nicht mag, wie sollen den die anderen akzeptieren?

Sich durchs Leben lügen zu müssen würde ich als würdelos empfunden, es würde meinen Stolz verletzen. Ich musste dies ja zeitweise in der Kindheit tun, bzw. habe es von meiner Mutter übernommen. Vielleicht gerade deswegen bin ich heute so bindungslos ehrlich und direkt. Unaufrichtigkeit ist mir ein Dorn im Auge.

Außerdem finde ich dass jeder der zu seiner psychischen Krankheit nicht offen steht u.U. selbst derjenige ist, der ebensolche Krankheit (oder sich selbst) nicht akzeptiert. Meine Erfahrung ist jedenfalls dass die Menschen da draußen oft gar kein Problem mit einem psychisch Kranken haben. Das Problem mit sich selbst (und mit den anderen) hat doch meist der Kranke selbst. Und DAS ist es was Therapie ja bearbeiten soll, das Problem dass man mit sich selbst hat.

Was die Leute allerdings wenig tolerieren dass sind Leute die zwar jammern, aber effektiv nichts tun dass es anders wird. Oder die auf jeden Rat, jede Zuwendung, jede Hilfe abweisend reagieren, auf Kritik sogar teils bösartig. Dann kommen schon so Sachen auf wie der will ja dass es ich schlecht geht usw. Das ist zwar Unfug, aber ich kann schon ein wenig verstehen dass irgendwann jedes Verständnis mal endet.

PS: Passiv zu erwarten dass man akzeptiert wird scheint mir ohne hin wenig sinnvoll. Man muss schon was dafür tun.

PPS: Auch gesunde Menschen lügen sich oft durchs Leben, das ist also eine Sache die nicht zwingend einhergehen muss mit krank sein. Ist auch eine Sache der Sozialisation und des Charakters.

Zitat von Shelby:
Außerdem finde ich dass jeder der zu seiner psychischen Krankheit nicht offen steht u.U. selbst derjenige ist, der ebensolche Krankheit (oder sich selbst) nicht akzeptiert.

Die eigene Erkrankung zu akzeptieren ist das eine. Sie anderen mitzuteilen ist etwas anderes und hängt eben auch davon ab, was andere als akzeptabel ansehen. Und da liegt ja der Hund begraben. Ebenso ist es eine Sache ob man sich selbst schützen will, oder andere davor, dass Sie sich zu viele Gedanken um einen machen. Offenheit ist meist begrüßenswert, aber auch immer eine Überlegung wert, ob sie angebracht oder vertretbar ist. Außerdem ist es auch eine Frage, ob Offenheit unweigerlich eine Rechtfertigung abverlangt und ob man letzteres einfach vermeiden will. Das hängt halt immer auch vom Gegenüber ab.

Natürlich kann ich zu meiner Krankheit stehen und sagen ich bin Depressiv und betonen, dass ich dies akzeptiere. Akzeptiert das mein Gegenüber auch so, ist ja alles okay.
Kommt aber die Frage nach dem Warum, wird es komplexer und dann kommt es eben darauf an, ob ich mich weiter erklären will, oder nicht.

Deshalb kann ich gut nachvollziehen, dass es Erkrankte gibt, die sich nicht outen wollen obwohl sie Akzeptanz für ihre Erkrankung haben.

Das soll jeder so halten und machen dürfen, wie es richtig erscheint. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das Verständnis für psychische Krankheiten allgemein nicht sonderlich ausgeprägt ist und bleibe deswegen in dieser Sache vorsichtig und zurückhaltend.

Wer jedem Fremden, alles über sich erzählen will, kann das machen, muss aber mit den Konsequenzen dieser Unvorsichtigkeit leben. Ich habe nicht das Bedürfnis, jedem alles aus meinem Leben mitzuteilen, den ich nicht, wenig oder nur beruflich kenne, das geht niemanden etwas an wo ich nicht weiß, dass die Person nicht vertrauenswürdig ist.

Ich gehe auch nicht unbedingt mit meiner Erkrankung hausieren, selbst in meinem Bekanntenkreis ist man, was Verständnis deswegen angeht, zurückhaltend.

Ich finde Fragen über mein Befinden auch eher unangenehm, man hat immer das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen. Ich selber habe meine Krankheit akzeptiert, muss ich auch, denn ich lebe schon sehr lange damit und hab mich damit arrangiert.

Sowas wie das hier was ich mal gepostet habe, passiert mir mit Sicherheit nicht mehr, dann würde ich mich einfach umdrehen und weggehen.

kummerforum-f31/erklaerungsnoete-t79645.html

Und wenn die Leute nichts mehr mit mir zu tun haben wollen, stört mich das nicht, aber ich hab meine Ruhe.

Zitat von Angor:
Ich gehe auch nicht unbedingt mit meiner Erkrankung hausieren,

Auch nicht, für mich ist es leichtsinnig und naiv, das jedem Menschen anzuvertrauen, mit dem sich ein Gespräch ergibt und ja, es hat für mich mit Vertrauen zu tun, wenn ich so sensible Dinge jemandem preisgebe. Mein Privatleben, geht nicht jeden alles an und wenn ich mich umsehe, dann macht das auch so gut wie keiner, der gesund und stabil durchs Leben geht. Im Gegenteil, solche Menschen die überall mit der Tür ins Haus fallen, erscheinen eher wie Profilneurotiker, die sich für mich aufdringlich anfühlen.

Zitat von Shelby:
Außerdem finde ich dass jeder der zu seiner psychischen Krankheit nicht offen steht u.U. selbst derjenige ist, der ebensolche Krankheit (oder sich selbst) nicht akzeptiert. Meine Erfahrung ist jedenfalls dass die Menschen da draußen oft gar kein Problem mit einem psychisch Kranken haben. Das Problem mit sich selbst (und mit den anderen) hat doch meist der Kranke selbst. Und DAS ist es was Therapie ja bearbeiten soll, das Problem dass man mit sich selbst hat.

Ich akzeptiere mich und habe meine vielfältigen Probleme angenommen,habe aber kein Schild auf dem Rücken worauf steht das ich eine psychische Erkrankung habe und es geht auch Fremde nichts an.
Dann kommt man in eine Gespräch und sagte das man an solchen Problemen leidet.
Viele versuchen dann zu therapieren obwohl man das gar nicht möchte.
Darum geht es mir.
Um Akzeptanz und das man das gesagte einfach glaubt.

Zitat von Shelby:
Was die Leute allerdings wenig tolerieren dass sind Leute die zwar jammern, aber effektiv nichts tun dass es anders wird. Oder die auf jeden Rat, jede Zuwendung, jede Hilfe abweisend reagieren, auf Kritik sogar teils bösartig. Dann kommen schon so Sachen auf wie der will ja dass es ich schlecht geht usw. Das ist zwar Unfug, aber ich kann schon ein wenig verstehen dass irgendwann jedes Verständnis mal endet.

Ich jammere nie,kann da natürlich nur von mir sprechen.
Aber wenn es mir nicht gut geht und jemand fragt ,dann sage ich das manchmal auch,das ist aber oft schon zu viel.
Deshalb bin ich mit Erklärungen sparsam.
Habe da fast ausschließlich schlechte Erfahrungen gemacht.

Es wird gesagt man soll zu sich selber stehen und genau das wird dann kritisiert weil als Gejammere Missverstanden.

Es gäbe keinen Grund zu sagen ,der will ja das es ihm nicht gut geht.

Zitat von klaus-willi:
Außerdem sind Menschen mit einem psychischen Problem oft sehr stark.

Ja und einen Schritt weiter, denn die meisten haben gelernt damit umzugehen. Diese Menschen, die das nicht ernst nehmen, fallen schon bei den kleinsten Kleinigkeiten auseinander. Da könnte man dann sagen: Ach, stell dich nicht so an...



Wenn ich mal gefragt werde, am schlimmsten finde ich das oft bei Ärzten, manche fragen dann halt, je nachdem.

Wenn ich mal von Nachbarn oder von Menschen gefragt werden würde, die mich vom Sehen kennen durch Einkaufen oder so, würde ich antworten, dass ich chronisch krank bin, fertig. Ich kann mir vorstellen, dass sie dann nicht weiter fragen würden, chronisch krank kann ja Vieles bedeuten und oft wollen einige Leute damit nichts zu tun haben und womöglich auch nicht weiter nachfragen wollen.

Bin aber froh das man hier über seine Probleme schreiben kann,aber auch da kommt manchmal Unverständnis auf.
Aber damit kann ich leben.

Also bei mir wissen nur sehr sehr wenige leute bescheid über meine Psychen Erkrankungen….meine Kinder und mein Mann und mein Bruder und Schwester meine Schwiegermutter und natürlich Ärzte und Therapeuten….

Das liegt aber nicht daran das ich mich nicht akteptiere oder meine Erkrankungen…..ich habe es sehr wohl akteptiert das ich schwer krank bin
Jedoch geht das niemanden etwas an

Psychische Erkrankungen werden immernoch viel zu sehr stigmatisiert und die meisten haben dafür kein Verständnis oder können damit nichts anfangen und bevor ich mich dauernd erklären und rechtfertigen muss,sage ich lieber nichts…

Auf sätze wie
Reiss dich halt zusammen oder
So schlimm kann das doch nicht sein oder
Du musst nur nicht daran denken dann wird es besser es ist ja alles nur Einbildung
Kann ich wirklich locker verzichten

Hier mal ein sehr sorry plumpes Beispiel.
Wenn bei uns im Betrieb jemand eine Furz quer sitzen hatte oder leicht erkältet war dann wurde Bedauert und man wünschte gute Besserung.
Ich bin fast 3 Jahre mit morgendlichen Panikattacken zur Arbeit gefahren und wenn ich sagte das es mir nicht gut geht und ich etwas nicht kann wurde mir Arbeitsverweigerung vorgeworfen.
Da ist man gezwungen sich was andere einfallen zu lassen und irgendwann kann man nicht mehr.
Diese Kraft in den 3 Jahren hat an mir so gezehrt und war einfach zu viel.

Auf dem Land, heißt es immer noch ganz schnell, dass die Person nicht ganz sauber oder nicht ganz dicht ist und diesen schlechten Ruf kriegt die betreffende Person dann nie wieder los, wenn man da jeden mit seine psychischen Krankheiten vollquatscht. Gerade in unserer Kleinstadt, ist das Geschwätz dann unerträglich.

Sorry, aber das meinst du bestimmt nicht ernst.
Viele sind alleine und haben hier Freunde gefunden,es gibt eine großen Stammkneipe und Small Talk Bereich und es werden nicht nur Probleme gewälzt,sonder auch Spaß gemacht und sich die Zeit vertrieben.

Hier sind Menschen die einander verstehen und auch mal Trost spenden.
Ich bin dankbar dafür und habe auch noch ein anderes Leben.
Aber manchmal ist das hier meine Zuflucht ,wenn mal wieder alles etwas zu viel wird.
Sponsor-Mitgliedschaft

Also, ich werde hier im Umfeld - auf dem Land - mit meiner erheblichen psychiatrischen Störung akzeptiert wie eine Hauskatze, zumindest im allgemeinen Rahmen, heißt ja nicht dass jeder mein Kumpel sein muss. Die Leute gucken schon auch den Menschen hinter der Krankheit an und wie der damit umgeht.

Also redet euch bitte nicht ein dass die Leute da draußen alle böse wären und ihr deren Opfer.

Frage mich was Menschen dazu antreibt sich hier aufzuhalten, wenn sie das Forum als ein Krankheiten-Forum in Anführungszeichen setzen und diese sichtlich nicht Ernst nehmen. Vielleicht um sich überlegen zu fühlen, weil das sonst im realen Leben doch nicht immer so gut klappt, wie sie vorgeben.

Ich finde es arrogant und zynisch zu sagen, man siehe ja wie man ist, weil man in solch einem Forum wäre und worauf man sich konzentriert @Shelby

Ich glaube du bist erst kurz dabei und hast nicht wirklich verstanden, worum es hier beim Austausch im Forum geht.

Wir sind alle mündig und wissen was wir tun.

Zum Thema selbst: In der Arbeit geht es keinen etwas an sowie fremden Menschen würde ich nichts davon erzählen.

Privat ist privat. Warum sollte ich jemanden davon erzählen, wenn es die Arbeit nicht beeinflusst?

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