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Hallo!

Ich hab folgendes Problem. Ich bin seit einigen Jahren in einem großen Konzern tätig. Ich habe als Azubi begonnen und bin mittlerweile seit 3 Jahren Standortleiter mit 16 Mitarbeitern.
Die Arbeit war immer schon Stressig und der Druck von der Geschäftsführung immer schon immens.

Doch in den letzen Monaten entwickelte sich alles noch mehr ins Negative.
Mein direkter Vorgesetzter wurde versetzt, und die neue Leitung lässt mich in vielen Angelegenheiten in Stich und macht mir somit meinen Job viel schwerer als er sonst schon ist. Des Weiteren wird der Druck von oben seit Monaten intensiver, Ansprüche steigen, doch die Personalkosten sollen noch mehr reduziert werden.

Das führt dazu dass mein Arbeitspensum rasant gestiegen ist. Von nunmehr 45-50h Wochenstunden auf weit über 60h. Da ich einen All-in habe entstehen mir dadurch nicht einmal finanzielle Vorteile. Aktuell ist es sogar soweit dass ich Aufgaben, welche ich unter der Woche nicht schaffe, zuhause in meiner Freizeit am Sonntag erledige.
Immer mehr Auswertungen und Kontrollen welche akribische jeden Arbeitsschritt kontrollieren rauben mir alle Nerven. Intrigen zwischen Vorgesetzten welche auf meinem Rücken ausgetragen werden, und dass immer mehr gute langjährige Kollegen das Unternehmen verlassen geben mir den Rest.

Schlafprobleme, Nervösität, und körperliche Probleme nehmen zunehmend zu. Und trotzdem bring ich es nicht übers Herz zu kündigen.
Hat jemand von euch schon solche Erfahrungen gemacht?
LG

17.01.2025 23:11 • 19.01.2025 x 1 #1


12 Antworten ↓


Ich kenne das 1:1. Ich bin dann mit Anfang 30 mit einem Burnout ausgefallen und war 5 Jahre arbeitsunfähig und habe nun eine schwere chronische Krankheit. Auch heute schaffe ich nur noch einen Halbtagsjob im Homeoffice.

Zitat:
Und trotzdem bring ich es nicht übers Herz zu kündigen.


Ich sage das jetzt bewusst ganz direkt, weil du das unbedingt hören musst: Du bist gerade unfassbar dämlich.
Wenn du heute tot umfällst, wirst du morgen ersetzt. Lies den Satz bitte noch 20-mal und am besten jeden Tag.
Du arbeitest für einen großen Konzern, verdammt. Die interessieren sich null für dich.

Soll ich dir mal verraten, wie man um dich trauern wird? Im besten Fall wird man am Eingang eine Kerze aufstellen, die bis Mittag wegen Brandschutz abgeräumt wird. Genauso war es jedenfalls bei meinem alten Arbeitgeber, als ein 50 jähriger Kollege plötzlich gestorben ist.

Du musst die Reißleine JETZT ziehen. JETZT hast du es noch selbst in der Hand. In wenigen Monaten hast du diese Wahl womöglich nicht mehr.

Kündigen, krankmelden. Keine Übergabe, niemand anderen einarbeiten. Fertig.

A


Arbeit macht mich krank, trotzdem Hemmung bezüglich Kün

x 3


Colitis9439 hat damit absolut recht!

Sieh dir diese Seite mal an und lies sie dir in Ruhe durch, dann verstehst du vielleicht noch besser was dich vermutlich sehr bald erwartet!

https://www.enableme.de/de/artikel/burn...omen%20wie

Es liegt jetzt in deiner eigenen Hand, du musst dich nur so bald wie möglich zu einer, zugegeben schweren Entscheidung, durchringen können, bevor dein Körper das für dich übernimmt.

Du bist noch recht jung, dir steht noch die ganze Welt offen, auch oder eben insbesondere die ganze Arbeitswelt.

Lass bitte, in deinem eigenen Interesse, nicht zu das das System dich auch noch bei lebendigem Leibe auf frisst.
Das ist schon viel zu vielen Menschen passiert!

Und auch wenn das jetzt ziemlich Altklug für dich klingen mag, bedenke möglichst immer:

Es ist DEIN Leben, es gehört nur DIR allein und es ist das einzige was du je haben wirst!

G.Yuna76

Zitat von Tintifax2000:
Und trotzdem bring ich es nicht übers Herz zu kündigen.

Warum, lieber Tintifax2000, warum? Du bist frei und dein eigener Herr. Ich bin in meiner beruflichen Zeit zweimal zusammengebrochen, da gab es den Begriff Burnout noch nicht. Was du beschreibst, ist nicht nur unmenschlich, es ist vollkommen falsch und nicht hinnehmbar. Du hast etwas besseres verdient! Einen Arbeitsplatz, der dir Spaß macht und im besten Fall erfüllt und Sinn gibt. Diese Arbeitsplätze und Chefs gibt es auch! Wenn du es nicht allein schaffst, der CHEF in deinem Leben zu sein, hol dir gute Unterstützung dazu. In deinem Alter hast du alle Möglichkeiten, alle.
LG

Zitat von Tintifax2000:
Hallo! Ich hab folgendes Problem. Ich bin seit einigen Jahren in einem großen Konzern tätig. Ich habe als Azubi begonnen und bin mittlerweile seit 3 Jahren Standortleiter mit 16 Mitarbeitern. Die Arbeit war immer schon Stressig und der Druck von der Geschäftsführung immer schon immens. Doch in den letzen Monaten ...

Kenne ich gut. Heute würde ich nicht mehr bei einem weltweiten Großkonzern das arbeiten beginnen. Der Druck ist enorm und alles dreht sich nur noch um die Arbeit. Nachts kann man nicht schlafen, geht ständig die Termine
Trigger

, Erledigungen durch da es um viel Geld geht.
Die Verantwortung, der Dauerdruck, das Arbeitsaufkommen waren endlos. Letztendlich wurde einem immer mehr Verantwortung, Arbeit aufgebürdet. Finanziell blieb es auf dem selben Level.
Manchmal ist es gut die Reißleine zu ziehen, wenn es auch noch so schwer fällt. Kenne das leider viel zu gut. Im Kopf will man nicht aufgeben und weitermachen, doch der Körper, die Seele schreien nach Beendigung und Wechsel. Das Ungewisse läßt einen den Schlußstrich nicht ziehen. Leider leidet die Gesundheit, wie ich es erst spät bemerkte. Heute würde ich vieles anders machen. Das Problem ist nur, wo ist es heutzutage besser?


@Tintifax2000 kündige. Such dir was anderes

dass die Umstände krank machen mit der Zeit merkst du ja

kann ich nur so wiedergeben - hab ich mir lang genug angesehen den Sauladen wo ich war

Wenn du nicht kündigst und den Zirkus weiter machst - wird dein Zustand nicht besser. Es liegt in deiner Hand. Und wenn du daran nichts änderst- darfst du dich künftig auch nicht beschweren.

Das ist wie abnehmen wollen aber jeden Abend 2 l Vanille Eis mit Schoko soße rein löffeln

Definitv sofort krankmelden, direkt am Montag. So lange krankmelden bis sie dich kündigen...du kriegst dann Krankengeld. Also ganz abstürzen wirst du finanziell nicht.

Jetzt die Reißleine ziehen...es bringt nichts. Deine Seele und dein Körper zeigen dir gerade Grenzen...wenn du nichts drauf hörst, kann es zum Burnout mit eventuellen Depressionen und Panikattacken kommen...dann geht gar nichts mehr

Zitat von Tintifax2000:
Das führt dazu dass mein Arbeitspensum rasant gestiegen ist. Von nunmehr 45-50h Wochenstunden auf weit über 60h. Da ich einen All-in habe entstehen mir dadurch nicht einmal finanzielle Vorteile. Aktuell ist es sogar soweit dass ich Aufgaben, welche ich unter der Woche nicht schaffe, zuhause in meiner Freizeit am Sonntag erledige.

Bei All-in-Verträgen muss es auch klare Vereinbarungen geben, was die Anzahl der Überstunden angeht und eine 60h-Woche wäre arbeitsrechtlich gar nicht erlaubt. Wenn keine Anzahl an Überstunden im Vertrag steht, dann ist er juristisch anfechtbar. Dann muss der AG die geleisteten Mehrstunden ausbezahlen. Allerdings würde ich für kein Unternehmen mit solchen Verträgen arbeiten.

Auf keinen Fall würde ich in meiner Freizeit arbeiten, dadurch wird der Druck ja immer stärker und dass du überlastet bist, ist kein Wunder. Im Endeffekt gibt es nur zwei Möglichkeiten. Du suchst das Gespräch mit deinem AG (was ich aber aufgrund deiner Schilderung als nicht sehr gewinnbringend einschätze), oder du kündigst. Wichtig ist aber erst mal, sich aus der Situation herauszuholen. Von daher würde ich mich krank schreiben lassen und in Ruhe eine Plan ausdenken. Ich würde dem AG auf jeden Fall deutlich signalisieren, dass deine Krankschreibung durch die Überlastung entstanden ist und du in der Art und Weise nicht weiterarbeiten kannst.

Zitat von Tintifax2000:
Schlafprobleme, Nervösität, und körperliche Probleme nehmen zunehmend zu. Und trotzdem bring ich es nicht übers Herz zu kündigen.

Ist in D gar nicht so breit getreten worden, aber lies mal:
https://www.merkur.de/welt/un-studie-hu...79599.html

Zitat von Islandfan:
Bei All-in-Verträgen muss es auch klare Vereinbarungen geben, was die Anzahl der Überstunden angeht und eine 60h-Woche wäre arbeitsrechtlich gar nicht erlaubt. Wenn keine Anzahl an Überstunden im Vertrag steht, dann ist er juristisch anfechtbar. Dann muss der AG die geleisteten Mehrstunden ausbezahlen. Allerdings ...

Danke, eine ganz hervorragende Hilfestellung (auch wenn ich jetzt nicht selbst betroffen bin).

Ich kann dir ebenfalls nur raten so schnell wie möglich den Job zu wechseln! Ich habe ähnlich wie du nachher nur noch für die Arbeit gelebt es hat mir auch 3 Jahre lang nichts ausgemacht bis mein Körper rebelliert hat. Ich habe lange gebraucht zu verstehen woher die Symptome kommen. Bin von einem Arzt zum anderen und konnte als immer auf Zack und fleißige Liese noch nichtmal mehr am Ende einen normalen Tag erleben. Ich habe wochenlang nur geschlafen war nicht in der Lage zu duschen oder zu essen. Hab dann Depressionen und panikstörungen entwickelt. Ich bin jetzt seit 4 Monaten zuhause und es wird jetzt erst ganz langsam besser. Von der Arbeit hat sich bei mir keiner gemeldet. Schau das du so schnell wie möglich einen Weg raus findest ich wünsche diese Erfahrung wirklich niemandem. Zumal man denkt es würde einen selber nicht erwischen.

@Tintifax2000

Um ehrlich zu sein, so einig erlebt man dieses große Forum selten, wie in der von Dir aufgeworfenen Frage.
Man soll zwar nie Entscheidungen für andere treffen, aber hoffentlich kannst Du was von dem sehr kräftigen Wind in Deine Segel nutzen und für Dich einstehen.

Lass Dich nicht verheizen, ausreichende Zweifel hast Du ja schon selbst formuliert, so wie ich es sehe, wird man Dir hier auch auf dem weiteren Weg beistehen.

A


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