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Ich habe gerade mal wieder Angst und fühl mich wie ein ziemlicher Versager.

Ich dachte, es wäre eine super Idee, mit einer Freundin, die ich erst seit kurzem kenne (bin erst im April in die Stadt gezogen) einen Hochschulsport-Ruderkurs in den Semesterferien zu belegen. Sie wollte das schon immer mal machen und ich war der Sportart nicht total abgeneigt, wollte in den Ferien was Regelmäßiges zu tun haben und die neue Freundschaft pflegen (gegen Einsamkeit und so).
Zweimal war der Kurs schon. Das erste Mal war es ziemlich frustrierend und ich hab mich wie ein vorgeführter untaentierter Idiot gefühlt, weil ich schlechter war als die anderen. Beim zweiten Mal hat ich tierischen Horror vor dem Kurs, hab mich aber gezwungen und im Endeffekt hat es die meiste Zeit Spaß gemacht und ich war nicht mehr soooo katastrophal schlecht.
Jetzt ist wieder Montag und ich kann an nichts anderes mehr denken und habe wieder den blanken Horror vor nachher. Ich bin nicht stoz, dass es letztes Mal geklappt hat. Ich denke mir, wenn ich mich auch nur ansatzweise freue und weniger ANgst habe, dass es dann auf jeden Fall furchtbar wird. Ich will da nicht hin!
Zwing ich mich jetzt? Dafür spricht: was soll meine Freundin von mir denken, wenn ich kneife? Mein Freund und alle die wissen, dass ich rudern will, werden mich für Versager halten, wenn ich nicht gehe.
Dagegen spricht: Ich weiß wie lange ich etwas durchziehen muss, bis die Angst auf ein erträgliches Maß geschrumpft ist - das dauert bei einmal-wöchentlich bestimmt ein Jahr. Der Kurs geht aber nur bis Oktober. Soll ich mich also jede Woche den kompletten Montag quälen und auf nichts konzentrieren können, nur um eventuell (!) ein bisschen Spaß zu haben abends? Weil, wie oben beschrieben, Selbstbewusstsein zieh ich nicht daraus, wenn es mal gut klappt.

Ich fühl mich so oder so wie ein Versager.

Und achso, wovor ich Angst habe: ich glaube davor, mich zu blamieren, dass andere mich für einen unsportlichen versager halten, mich ausschließen. Und auch davor so richtig mies ins Wasser zu fallen und halb zu ertrinken weil ich irgendwo festhänge. Aber eher ersteres. Ich fühl mich so vorgeführt

Und so geht es mir mit allen Hobbies. Wem geht es noch so und wie geht ihr damit um?

19.08.2013 12:26 • 22.08.2013 #1


13 Antworten ↓


Hallo Katatro-Fee,

glaube mir, niemand macht sich in dem Kurs über Dich lustig, die sind selbst genug mit sich beschäftigt. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Sei nicht so hart zu Dir selbst. Du blamierst Dich nicht, wenn Du es versuchst. Bitte bleibe in dem Kurs, vergebe Dir nicht diese Chance selbstbewusster zu werden. Aber wenn Du es nicht mehr schaffst dort hinzugehen, ist das auch kein Weltuntergang.
Ich kenne Deine Gefühle gut.
LG, melancholy

A


Angst vor Hobbies

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Hey,
ich als SozPhie kenne das auch. Bei mir legte sich das dann meistens nach einer Weile, aber zwei Mal bin ich auch aus einer Sportgruppe raus. Im Nachhinein weiß ich, dass ich dort nie angekommen bin und wäre. Manchmal sind Teams schon so eingespielt, dass es schwer ist sich einzufinden. Vor allem als Sozialphobiker!

Wichtig ist es das man es probiert und wenn es dann nicht sein soll, dann ist es so. Geh mal so ran.... Vielleicht würde es dir leichter fallen, wenn du in einer Sportart wärst in der du schon Erfahrungen hast. Aber um dahin zu kommen, muss man erst mal Erfahrungen machen!

Alles Gute!

Ich bin mir absolut nicht sicher, was ich will. Habe ich (versteckt unter der Angst) Lust, Sport und speziell diesen Sport zu machen? Oder fühle ich mich dazu genötigt, so ein echtes, allseits akzeptiertes Hobby zu haben? Wie find ich das denn raus? =D

@ gernsorglos: Wie hast du dich denn gefüht, als du wieder aufgehört hast? Musstest du dich dir selbst und anderen Leuten gegenüber rechtfertigen? Selbst wenn ich den allerbesten Grund der Welt hätte, wieder aufzuhören (keine Ahnung, beide Arme gebrochen oder so =P) würde ich mich schlecht und schuldig fühlen und hätte das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen.

@ melancholy: Beruhigend, nicht als einziger diese Gefühle zu haben. Meine Freundin freut sich einfach immer nur aufs Rudern. Kann ich mir gar nicht vorstellen sowas. Wenn bei mir ein Funken Vorfreude aufkommt, unterdrück ich den erst Recht immer mit Angst und denke: okay, du freust dich, ABER dann wird es ganz besonders schlimm - auch wenn du jetzt noch nicht weißt, was Schimmes passieren könnte, es WIRD etwas Schlimmes passieren. Ich trau mich gar nicht, Freude zuzulassen.

Mhm,

damals fühlte ich mich tatsächlich schlecht! Das Gefühl zu haben nicht akzeptiert zu werden oder dazu zu gehören (bei mir war es ein Mannschaftsport) ist nie schön. Und damals hats mich echt fertig gemacht, ich mochte den Sport auch immer gern.... Aber mit etwas Abstand war es irgendwann ok. Ich finde man darf auch einfach mal ganz viel ausprobieren und ganz viele Sachen machen, die man am Ende dann doch nicht mehr machen will. Egal in welchem Alter! Stell dich deiner Angst und finde es heraus. Ich kann im Nachhinein gar nicht mehr genau sagen, ob ich wirklich nicht dazu gehörte, ich nur Angst hatte nicht dazu zu gehören oder ich wegen all den Gedanken so verkrampft war, dass es einfach kein Zusammen kommen gab....

Wenn du sagst, dass du es an deinem zweitem Termin genossen hast bzw. Freude hattest, dann würde ich auf jeden Fall weiter versuchen!

Zitat von Katatro-Fee:
Ich bin mir absolut nicht sicher, was ich will. Habe ich (versteckt unter der Angst) Lust, Sport und speziell diesen Sport zu machen? Oder fühle ich mich dazu genötigt, so ein echtes, allseits akzeptiertes Hobby zu haben? Wie find ich das denn raus? =D


Wieso ist eine Hochschulruderkurs ein echtes allseits akzeptiertes Hobby? ich glaube, die allerwenigsten Menschen üben es aus und stufen diese Sportart als Hobby ein.

Ein Hobby soll ja eigentlich Spaß machen und für Entspannung sorgen. Jegliche Aktiviät kann zum Hobby werden, wenn man es regelmäßig macht und Spaß daran hat. Es ist nicht Sinn der Sache, sich zu zwingen und zusätzlich Stress zu haben. Ich würde an deiner Stelle aufhören, egal was andere davon denken. Such dir lieber etwas, wo es nicht darum geht, vor anderen irgendetwas beweisen zu müssen, sondern wo du wirklich Freude dran hast und kein Wettbewerbscharakter herrscht.
Ich habe auch Soziale Phobie und habe in meiner Jugend mehrere Aktivitäten mittendrin abgebrochen, wenn ich gemerkt hatte, dass es nichts für mich ist z.B. Tanzkurs, Schreibmaschinenkurs, Jazzgymnastikkurs, Autogenes Training (mehrmals). Ich habe mir Hobbies zugelegt, die ich alleine mache: Sport (Jogging, Walking, Schwimmen, Fahrradfahren), Handarbeiten, Kochen/Backen. Das kann ich machen, wann immer ich Lust dazu habe, es gibt keinen Termindruck, keinen Leistungsdruck, keinen Erfolgsdruck, keinen Zwang. Es macht mir alles großen Spaß, gibt mir psychischen Ausgleich und Entspannung.

Zitat von Schlaflose:
Wieso ist eine Hochschulruderkurs ein echtes allseits akzeptiertes Hobby? ich glaube, die allerwenigsten Menschen üben es aus und stufen diese Sportart als Hobby ein.

Ein Hobby soll ja eigentlich Spaß machen und für Entspannung sorgen. Jegliche Aktiviät kann zum Hobby werden, wenn man es regelmäßig macht und Spaß daran hat. Es ist nicht Sinn der Sache, sich zu zwingen und zusätzlich Stress zu haben. Ich würde an deiner Stelle aufhören, egal was andere davon denken. Such dir lieber etwas, wo es nicht darum geht, vor anderen irgendetwas beweisen zu müssen, sondern wo du wirklich Freude dran hast und kein Wettbewerbscharakter herrscht.
Ich habe auch Soziale Phobie und habe in meiner Jugend mehrere Aktivitäten mittendrin abgebrochen, wenn ich gemerkt hatte, dass es nichts für mich ist z.B. Tanzkurs, Schreibmaschinenkurs, Jazzgymnastikkurs, Autogenes Training (mehrmals). Ich habe mir Hobbies zugelegt, die ich alleine mache: Sport (Jogging, Walking, Schwimmen, Fahrradfahren), Handarbeiten, Kochen/Backen. Das kann ich machen, wann immer ich Lust dazu habe, es gibt keinen Termindruck, keinen Leistungsdruck, keinen Erfolgsdruck, keinen Zwang. Es macht mir alles großen Spaß, gibt mir psychischen Ausgleich und Entspannung.


Ich glaube, dass du Recht hast und deine Einstellung da weeeesentlich gesünder ist. Aber ich stelle mir immer vor, mich fragt einer, was ich denn am Wochenende gemacht hätte. Und für viele Leute, die ich kenne, ist dann nur erwähnenswert, wenn man etwas unternimmt - und das nicht alleine oder mit der Familie, sondern mit Freunden. Also feiern: ok, akzeptiert. Mit X im Kletterpark gewesen, mit Y beim Fußball gewesen: yo, cool. Mit 'ner Freundin getroffen: grenzwertig, hat man etwa nichts unternommen? -- langweilig. Irgendwas alleine gemacht wie mit dem Hund spazieren, sich mit dem Thema X auseinandergesetzt, ein gutes Buch gelesen, eine Collage gemacht, Gitarre gespielt, ... : nicht erwähnenswert. Da wäre die adäquate Antwort dann nichts oder gechillt. Und ich will nicht so langweilig sein und immer nichts antworten müssen Ich hab Angst, was die Leute von mir denken!
Und Sport ist halt immer noch die allseits akzeptierteste Freizeitbeschäftigung.

Und hinzu kommt auch noch, durch Sport könnt ich die Freundin regelmäßig sehen ohne mich jedes Mal verabreden zu müssen. Zum regelmäßgen Nähen trifft man sich ja nu eher selten... durch Sport findet man Anschluss.

Zitat von Katatro-Fee:
Und für viele Leute, die ich kenne, ist dann nur erwähnenswert, wenn man etwas unternimmt - und das nicht alleine oder mit der Familie, sondern mit Freunden. Also feiern: ok, akzeptiert. Mit X im Kletterpark gewesen, mit Y beim Fußball gewesen: yo, cool. Mit 'ner Freundin getroffen: grenzwertig, hat man etwa nichts unternommen? -- langweilig. Irgendwas alleine gemacht wie mit dem Hund spazieren, sich mit dem Thema X auseinandergesetzt, ein gutes Buch gelesen, eine Collage gemacht, Gitarre gespielt, ... : nicht erwähnenswert. Da wäre die adäquate Antwort dann nichts oder gechillt. Und ich will nicht so langweilig sein und immer nichts antworten müssen Ich hab Angst, was die Leute von mir denken.


Ich glaube, in diesem Punkt trennt uns das Alter. Ich bin 51 und mir ist es mittlerweile völlig egal, was andere von mir denken. Es ist mein Leben und ich bin glücklich damit, so wie es ist. Früher hätte ich auch eher so gedacht wie du.
Wenn du diese Rudersache machst, um Anschluss zu finden, ist das auch etwas anderes. Dann geht es dir in erster Linie nicht darum, ein Hobby zu haben, das dir Spaß macht, sondern es ist eher ein Mittel zum Zweck.

Zitat von Schlaflose:
Wenn du diese Rudersache machst, um Anschluss zu finden, ist das auch etwas anderes. Dann geht es dir in erster Linie nicht darum, ein Hobby zu haben, das dir Spaß macht, sondern es ist eher ein Mittel zum Zweck.


Es geht mir nichtmal darum, neue Leute kennen zu lernen, sondern jemanden regelmäßig zu sehen, den ich sonst erst bei Semesterstart im Oktober wieder sehen würde. Aber vielleicht ist es diese Angstzustände auch nicht wert, ich weiß es nicht
Und außerdem bin ich's leid nichts zu sagen, wenn mich jemand nach meinen Hobbies fragt... das klingt so langweilig. Ich vermute zwar, dass mein Innenleben nicht langweilig ist, aber das ist als Antwort an der Stelle ja unangebracht... und nach Interessen, Erfahrungen, Meinungen, Überzeugungen, Ideen, ... fragt ja nie einer... ich wollt so gerne mein Image mal aufpolieren ^^ (klingt jetzt blöd, ist aber tatsächlich so)

Zitat von Katatro-Fee:
Ich bin mir absolut nicht sicher, was ich will. Habe ich (versteckt unter der Angst) Lust, Sport und speziell diesen Sport zu machen? Oder fühle ich mich dazu genötigt, so ein echtes, allseits akzeptiertes Hobby zu haben? Wie find ich das denn raus? =D

@ gernsorglos: Wie hast du dich denn gefüht, als du wieder aufgehört hast? Musstest du dich dir selbst und anderen Leuten gegenüber rechtfertigen? Selbst wenn ich den allerbesten Grund der Welt hätte, wieder aufzuhören (keine Ahnung, beide Arme gebrochen oder so =P) würde ich mich schlecht und schuldig fühlen und hätte das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen.

@ melancholy: Beruhigend, nicht als einziger diese Gefühle zu haben. Meine Freundin freut sich einfach immer nur aufs Rudern. Kann ich mir gar nicht vorstellen sowas. Wenn bei mir ein Funken Vorfreude aufkommt, unterdrück ich den erst Recht immer mit Angst und denke: okay, du freust dich, ABER dann wird es ganz besonders schlimm - auch wenn du jetzt noch nicht weißt, was Schimmes passieren könnte, es WIRD etwas Schlimmes passieren. Ich trau mich gar nicht, Freude zuzulassen.


Vielleicht traust Du Dich nicht Freude zuzulassen, weil Du Angst hast, dann die Kontrolle zu verlieren. Aber wenn Dir das echt keinen Spaß macht, dann lass das mit dem Rudern. Sich zwingen ist nicht der Sinn eines Hobbies.
Vergiss was die anderen denken. Ich habe mir auch immer Gedanken gemacht, was andere von mir halten, habe es aber weitestgehend schon aufgeben können. Denn es ist unwichtig.

hallo,

vertrau dich deiner Freundin an und erkläre ihr wie es dir geht, dass du gerne mitkommst aber die Ängste hast.
Wenn du dich mehr freust auf den Kurs wird es nicht so werden dass du dann auch mehr Angst bekommst, Angst während des Kurses bekommst du sicher nur von der Angst die du schon im Vorraus hast.

Manchmal muss man sich zu seinen Hobbies zwingen, das kenne ich auch. Manchmal habe ich richtige Angst mich aufs Pferd zu setzen wenn noch jemand anders dabei ist vor allem, aber warum sollte man sich das was man gerne tut vermiesen lassen.

Dafür ist das Leben viel zu kurz

Liebe Grüße

Zitat von malory:
Manchmal muss man sich zu seinen Hobbies zwingen, das kenne ich auch. Manchmal habe ich richtige Angst mich aufs Pferd zu setzen wenn noch jemand anders dabei ist vor allem, aber warum sollte man sich das was man gerne tut vermiesen lassen.

Dafür ist das Leben viel zu kurz

Liebe Grüße


Erstmal immer noch beruhigend, dass es nicht so ungewöhnlich ist, was ich fühle - man kommt sich ja schon vor wie ein Alien. Aber wenn du das nicht machen würdest, hättest du ja keine Angst davor mehr. Also bei mir stehen da 10 Stunden Angst gegen 2 Stunden Spaß jede Woche - logisch ist das dann ja 'ne ganz einfache Entscheidung ^^ Warum ist es dir das wert? (keine Kritik, nur Neugierde, weil ich nicht weiß, ob es mir das wert sein sollte )

ganz einfach,

weil ich mir mein Leben schön machen möchte und das kann ich nur wenn ich auf nichts verzichte was mir Spaß macht.



Ich finde es anstrengender mich drüber zu ärgern dass ich Angst vor meinen Hobbies habe als sie auszuüben....Wenn auch oft die Angst dabei ist.

Hobbies sind wichtig, und wer nicht wagt der nicht gewinnt

A


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