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Hallo liebes Forum,

ich habe im Moment ein Problem und wollte euch mal nach euren Meinungen bzw Ansichten fragen.

Kurz zu meiner Vorgeschichte: Ich hatte Ende 2014 einen Zusammenbruch, da ist mehreres zusammengekommen.
Ich denke das es ein Burnout war, der allerdings nie diagnostiziert bzw wirklich behandelt wurde. Hab daraufhin eine Angst- und Panikstörung entwickelt und es dauerte mich da wieder rauszukämpfen.
Ich hab es aber geschafft. Ging dann wieder arbeiten und bekam meinen Sohn 2018.

Momentan bin ich in einer schwierigen Situation. Arbeite im Verkauf seit 3,5 Monaten und wir haben akuten Personalmangel. Wir bekommen gerade so die Schichten abgedeckt mit Minimalbesetzung. Einer ist krankgeschrieben seit 3 Monaten und eine ist im Urlaub. Ich könnte frühestens in 2 Wochen Urlaub machen, den hätte ich sonst eigentlich gerade.
Ich bin aber gerade an einem Punkt wo ich merke das ich wieder in so eine Richtung abdrifte wie damals vor dem Zusammenbruch. Ich möchte die 2 Wochen wirklich noch durchhalten aber es ist wirklich hart. Zumal ich seit ein paar Wochen Probleme mit meiner Hand habe und seit 2 Wochen jeden Tag mal mehr mal weniger stark. Ich weiß nicht ob es Richtung Karpaltunnelsyndrom geht oder Sehnenscheidenentzündung oder doch einfach nur Überlastung. Heute war wenig los sodass ich mich hab nach Hause schicken lassen früher als eigentlich gewesen wäre weil es mit der Hand überhaupt nicht ging und ich auch müde und kaputt war und mich krank fühlte.

Ich weiß nicht wie ich weitergefahren soll. wenn ich mich krank schreiben lasse bekomme ich definitiv die Kündigung. Bin ja in der Probezeit und als ich mich Anfang Juni wegen Erkältung krank melden musste wollte mich der Chef schon rausschmeißen.
Aber so weiter machen geht auch schlecht. mit nur 1 Hand arbeiten? Und die Signale meines Körpers ignorieren? Und im Zweifel vielleicht wieder ein Burnout riskieren?

Wart ihr vielleicht schon mal in so einer Situation? Oder habt vielleicht Tipps oder Anregungen die mir eventuell bei meinen Überlegungen helfen könnten?

Ich danke euch schon mal

28.07.2021 17:34 • 03.07.2022 #1


75 Antworten ↓


Zitat von Sonnenblume216:
Und die Signale meines Körpers ignorieren?


Nein, denn irgendwann bekommst Du die Quittung u dann fällst Du wahrscheinlich viel länger aus und das heilt nicht mal eben wie ein gebrochenes Bein.

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Angst vor erneutem Burnout

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Bei einem Arbeitgeber, der einem bei einer Krankmeldung wegen Erkältung und gerade in Zeiten von Corona mit Kündigung droht würde ich definitiv nicht bleiben wollen. Und schon gar nicht, wenn die Gesundheit gerade leidet, ich schonmal einen Zusammenbruch hatte und ein dreijähriger zuhause auf mich wartet. Nichts geht über die Gesundheit. Gar nichts.

Zitat von Pauline333:
Bei einem Arbeitgeber, der einem bei einer Krankmeldung wegen Erkältung und gerade in Zeiten von Corona mit Kündigung droht würde ich definitiv ...


Ja da hast du recht. Aber es ist wirklich nur der oberste Chef der so bescheuert ist. Aber der hat ja nun mal das Sagen. Überlege immer noch ob ich mich von heute bis Samstag krank schreiben lasse.
Meine alte Chefin (wo ich bis Corona gearbeitet hab) hatte mir vor 1 Monat einen Job angeboten, aber ich weiß nicht ob sie noch sucht. Sie ist bis Sonntag im Urlaub und nächsten Montag soll ich einfach mal vorbei gehen und fragen.

Ich weiß das dieser Gedanke eigentlich völlig falsch ist, aber wieso schaffen das andere und ich nicht? Die anderen müssen ja auch so viel arbeiten...
Aber die hatten auch schon Urlaub in den letzten Wochen...

Ich möchte auch nicht wieder arbeitslos werden...
Aber meine Gesundheit ist mir viel wichtiger...
Im Zweifel bekommt man ja eh nur einen Tritt in den Ar...

Ich komme außerdem in den letzten Wochen zu nichts mehr neben der Arbeit. Bin zu kaputt danach, mich regt es auf das so vieles liegen bleibt.

Was mir aber mal so aufgefallen ist: Immer wenn ich einen neuen Job hab werde ich nach 4-6 Wochen das erste Mal krank...also die letzten Jahre...warum ist das so?
Bin ich nicht mehr zum Arbeiten gemacht?

Zitat von Sonnenblume216:
Was mir aber mal so aufgefallen ist: Immer wenn ich einen neuen Job hab werde ich nach 4-6 Wochen das erste Mal krank...also die letzten Jahre...warum ist das so? Bin ich nicht mehr zum Arbeiten gemacht?


Wenn du plötzlich viel mit anderen Menschen zusammenkommst, kannst du gut und gerne schneller eine Infektion bekommen, als wenn du nur zuhause bist. Oder du bekommst eine Überlastung, wie jetzt deine Hand. Muss mit der Psyche jetzt nicht unbedingt etwas zu tun haben.

Es sei denn, der Job frisst dich auf und dadurch entsteht Stress und und und.

Entweder du reduzierst die Stunden, oder du suchst dir einen Job, der dir Freude macht. Kommt auch darauf an, wie sehr du finanziell davon abhängig bist.

Zitat von Icefalki:
Wenn du plötzlich viel mit anderen Menschen zusammenkommst, kannst du gut und gerne schneller eine Infektion bekommen, als wenn du nur zuhause bist. ...


Also Spaß macht mir der Job. Wenn wir normal besetzt wären wäre das auch alles in Ordnung. Aber durch den akuten Personalmangel ist es sehr stressig gerade. Und das ist ätzend.


Ich war gestern beim Arzt und hab mich bis Samstag krank schreiben lassen wegen der Hand. Es ging nicht mehr.
Hab auch eine Überweisung zur Messung der Nervenleitgeschwindigkeit bekommen. Aber den frühsten Termin den ich bis jetzt hab ist Mitte September

Zitat von Sonnenblume216:

Also Spaß macht mir der Job


Das ist doch doch prima. In jedem Job gibt es Zeiten, wo man denkt, so ein Mist aber auch.

Angsthasen sollten ziemlich viel Denkarbeit leisten, weil man durch Denkprozesse das Zepter in der Hand halten kann. Und das ist für uns wichtig, weil es unsere Hilflosigkeit ist, die Stress verursacht.

Bei dir jetzt: 1. noch in der Probezeit. 2. Stress, weil Mitarbeiter fehlen, 3. Schmerzen mit der Hand.

Jetzt hast du eine Entscheidung getroffen, dass du erstmals die Hand schonen willst, und egal was kommt, das ist nun wichtig.
Bin mir sicher, jetzt geht es dir besser.

Und genauso machst du das weiter. Du triffst eine Entscheidung und lebst mit den Konsequenzen. Damit ist diese innere Hilflosigkeit weg und der Stress reduziert sich deutlich.

Zitat von Icefalki:
Das ist doch doch prima. In jedem Job gibt es Zeiten, wo man denkt, so ein Mist aber auch. Angsthasen sollten ziemlich viel Denkarbeit leisten, weil ...


Ja das stimmt. Und als 4. Punkt kommt noch dazu das ich Angst habe vor der eventuellen Kündigung.

Ich hab die Tage gemerkt das wieder vermehrt Symptome kamen wo ich jetzt aber nicht weiß ob das vom abfallenden Stress kam oder dich von woanders her.


Ich hab echt ein bisschen Angst vor der Zusammenarbeit mit meiner Kollegin morgen. Das ist eh die die mich nicht so richtig leiden konnte seit ich mich das erste Mal krank gemeldet hatte.
Aber wenn sie sich da mit Rückenschmerzen ewig zur Arbeit quält soll sie es mir nicht madig machen wenn ich rechtzeitig die Notbremse ziehe.
Ich mag es nicht wenn so ein Klima ist auf Arbeit. Bin mal gespannt wie es morgen läuft.
Und ob sie sich dran hält und ich wirklich nicht an der Kasse stehe sodass ich meine Hand noch schonen kann.

Die Frage ist ja erstmal: brauchst du diesen Job unbedingt? Oder kannst du es dir leisten aufzuhören und was neues zu suchen.

Ich bin da hin und her gerissen (auch durch meine Glaubenssätze).
Ich habe ein Team von 10 Mitarbeitern für die ich zuständig bin. Ich habe eine im Team, die ist ein totaler Pechvogel. Fällt dauernd aus, aber versucht dann so schnell wie möglich wieder zukommen und arbeitet super. Die würde ich nie kündigen wegen ihrer Ausfälle.
Aber ich habe auch eine, die sich ständig krank meldet und grundsätzlich sehr unkooperativ ist. Da werde ich die Vertragsverlängerung nicht befürworten.

Ich selbst handhabe es so, dass ich meinen Job korrekt mache. Wenn ich merke, dass Symptome kommen, dann arbeite ich an meiner Einstellung und Denkweise. Krankmelden würde ich mich nicht, da es nur eine kurzfristige Lösung ist. Sobald mir der Stress zu sehr zusetzt, suche ich Lösungen

Zitat von Sonnenblume216:
Bin mal gespannt wie es morgen läuft.


Ich bin immer für Offenheit. Du kannst gut und gerne dieser Kollegin oder Chef sagen: Leute, wir sind unterbesetzt. Ich gebe mein Bestes, aber meine Hand braucht Ruhe. An der Kasse funktioniert das schlecht, so gerne ich das auch tun möchte.

Ich weiss auch, dass mir Kündigung droht, bzw. davor habe ich auch Angst. Also, wie lösen wir die Situation, ich bin trotz Schmerzen bereit, nicht mehr auszufallen.

Ich mach das immer so. Habe mich die letzte Zeit trotz Hüftschmerzen im Job durchgewurstelt. Und durchwursteln wurde von meinen Kollegen und Chefs mitgetragen.

Arbeitsklima hängt davon ab, wie wertschätzend wir miteinander umgehen. Da reicht eine, die freundlich , ehrlich und sachlich damit beginnt, oder es eben probiert.

Angst bekommt man nur, wenn man meint, keinen Ausweg zu haben. Hat man aber in dem Sinn, dass man sich entscheidet, 1. das Gespräch zu suchen, und sich vernünftig ausdrückt und 2. Wenn es definitiv nicht funktioniert, sich umzuorientieren. Bingo.

Und null Erwartung. Im Arbeitsleben zählt nunmal Einsatz und Funktion. Passt man da nicht rein, wird man gekündigt. Kann passieren, aber irgendwo passt es dann.

Zitat von SaraLinton:
Die Frage ist ja erstmal: brauchst du diesen Job unbedingt? Oder kannst du es dir leisten aufzuhören und was neues zu suchen. Ich bin da hin und her ...


Brauchen ist immer relativ...ohne den Job kommen wir nicht immer über die Runden...wir brauchen halt auch mal wieder ein paar Dinge neu, auf die können wir jetzt dann mal sparen endlich.


Zitat von Icefalki:
Ich bin immer für Du kannst gut und gerne dieser Kollegin oder Chef sagen: Leute, wir sind Ich gebe mein Bestes, aber meine Hand braucht An...


Also es wird gerade wirklich Rücksicht genommen. Stehe nicht an der Kasse und selbst diese bestimmte Kollegin ist plötzlich wieder nett zu mir.
Hatte gestern wirklich Symptome und auch Angst auf dem Weg zur Arbeit. Aber das war unbegründet.

Ich hoffe trotzdem das ich dann eventuell ab nächster Woche Dienstag Urlaub machen könnte...ich denke doch das es eine Überlastung oder Sehnenscheidenentzündung ist. Wenn ich die Hand nicht benutze tut es meistens auch nicht weh, aber sobald ich sie wieder benutze oder auch nur eine Weile den Verband nicht drum hab fängt es wieder an wehzutun...
Von Kündigung hab ich zum Glück nichts gehört bis jetzt.

Schön, dass es jetzt besser als erwartet lief.

Momentan bin ich wieder völlig kaputt...liegt vielleicht auch z.T. an meiner baldigen Regel.
Eigentlich dachte ich ja das ich ab nächster Woche 2 Wochen Urlaub machen kann...aber das wird wahrscheinlich nichts und das zieht mich runter. Als ich gestern meine Chefin auf Urlaub ansprach fragte sie ernsthaft ob es noch vor September sein muss
Ähm...ja...ich laufe auf dem Zahnfleisch...
Sie wollte sich heute Vormittag den Plan angucken und unter gewissen Voraussetzungen könnte ich Urlaub nehmen...sagt sie mir hoffentlich heute Nachmittag.
Muss mich gerade jeden Tag zur Arbeit zwingen obwohl sie mir ja Spaß macht...

Ich komme mir langsam vor wie ein Bettler wegen meines Urlaubs. Sie hat heute immer noch nichts eingetragen

Das Einzige was ich vorhin gesehen hab war das sie mit Bleistift den 30. und 31. ein U eingetragen hat...das wären nochmal 2 Wochen Ich weiß nicht ob ich das schaffe. Ich weiß ja das wir keine Leute haben, aber trotzdem steht mir der Urlaub zu. Ich hab für dieses Jahr eigentlich noch 20 Tage und ab Mitte November ist Urlaubssperre...und die anderen haben auch irgendwann nochmal Urlaub...

Ich merke die letzten Tage schon wieder das ich mich jeden Tag quälen muss...gut vielleicht ist es z.T. auch das PMS und die Nachwirkungen der Impfung...aber trotzdem...es ist nicht schön und ich will mich eigentlich nicht schon wieder krank melden.
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Ich frage mich ob die Symptome die ich gestern Abend hatte mit dem Fertigsein wegen der Arbeit zusammenhängt. Und ob mir mein Körper damit sagen will das er eine Pause braucht.
Hab aber eigentlich noch 2 Tage Arbeit vor mir.

Wie entscheidet man denn wann der Zeitpunkt für eine Notbremse gekommen ist? Bzw woran merkt man das? Ich hab im Moment schon manchmal das Gefühl das ich die ziehen müsste, aber dann überstehe ich wieder einen Arbeitstag...hab aber Angst das ich sie wieder nicht rechtzeitig ziehe weil ich meine Kollegen nicht hängen lassen will...

Zitat von Sonnenblume216:
Ich frage mich ob die Symptome die ich gestern Abend hatte mit dem Fertigsein wegen der Arbeit zusammenhängt. Und ob mir mein Körper damit sagen ...


Ja klar, will Dir Dein Körper was sagen. Versuch doch nochmal, den Urlaub anzusprechen...

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