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Zitat von laluna74:
Das ist leicht gesagt..mach das mal mit Deinem Gewissen aus..

Wie kann man Freude empfinden, wenn es meinen Lieben schlecht geht und ich mich dann nicht ausreichend kümmere...

Ich verstehe dich total.
Aber ich musste das lernen.
Die Krebs-Erkrankung eines Elternteils über 11 Jahre hat mich krank gemacht und das, weil ich da mental zu sehr drin war und mich verpflichtet gefühlt habe.

Ich frage mal anders:
Was würde der erkrankte Elternteil wollen? Würde er wollen, dass seine Kinder selbst psychisch krank werden, weil sie sich ständig Sorgen machen und sich verpflichtet fühlen, ständig zu helfen, obwohl sie eigentlich nicht die Energie dafür haben?

Das mit kranken Eltern ist für viele Menschen ein trauriges Dilemma und das umso mehr, je empathischer sie sind. Wenn dann noch zusätzlich noch ein Charakterzug vorhanden ist, der sehr auf Kontrolle gepolt ist, dann ist die Gefahr groß, da in eine Angsstörung zu rutschen (meist Hypochondrie).
Der Betroffene kann nämlich schwer Grenzen ziehen, bis wohin er hilft oder sich auch sieht.
Bei mir war es in den schlimmsten Phasen soweit, dass ich meine eigene Familie hinter dir Erkrankung meiner Eltern gestellt habe.
Ich habe mich zu dem extrem hineingesteigert, weil ich den Zwang verspürte, durch übermäßige Hilfe, dabei sein bei Untersuchungen, Überprüfen der Arztberichte usw die Krankheit kontrollieren und steuern zu wollen.

A


Angst vor dem Alter

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@Donnie_Darko Interessant. Passend dazu: Vor 14 Tagen ist eine Nachbarin mit 54 Jahren im Bett innerhalb weniger Minuten verstorben ohne, dass Vorerkrankungen bekannt waren. Ihr Mann bekommt das mit, erleidet durch den Schock einen Schlaganfall und liegt jetzt im Krankenhaus. Ich meine damit, man soll nichts aufschieben in dem Alter.
Ein anderer Aspekt ist allerdings, dass man durchaus berechtigt Angst vor der Endlichkeit verspürt, die in jungen Jahren keine Rolle spielte.

Zitat von SteveRogers:
Ich habe mich zu dem extrem hineingesteigert, weil ich den Zwang verspürte, durch übermäßige Hilfe, dabei sein bei Untersuchungen, Überprüfen der Arztberichte usw die Krankheit kontrollieren und steuern zu wollen.

Das bin ich....in solchen Situationen gebe ich alles..bis zur vollkommenen Erschöpfung.

Zitat von laluna74:
Das bin ich....

Das wundert mich nicht, weil sich in meinen Worten schon sehr viele Leute 1:1 auch erkannt haben (im echten Leben, aber auch hier im Forum).
Es gibt da eindeutige Muster.
Es ist auch absolut normal und menschlich, dass sich (besonders sehr empathische und/oder perfektionistisch veranlagte) Menschen so verhalten. Man kann da nix dafür.

Ein guter Therapeut hatte mir damals in der Hinsicht die Augen geöffnet.
Er bat mich in der Zeit der Erkrankung meines Vaters mittels Aufstellung von Playmobil Figuren darzustellen, wie und wo ich mich fühle.
Als ich meine Figur zwischen meine Eltern (die standen ganz links) und meine Frau samt Kindern (die standen ganz rechts) aufstellte, war die Sache klar. Er vermittelte mir gut, dass meine Verpflichtung und Gedanken zu sehr bei dem Krankheitsthema meiner Eltern waren und nicht bei meiner eigenen Familie, so wie es sein sollte.
Das bedeutet ausdrücklich nicht, dass man den Eltern nicht helfen sollte etc.!
Es verdeutlichte mir aber, dass ich mental zu viel Energie verbrauchte für die Krebserkrankung meines Vaters (und auch für meine Mutter, die darunter litt). Mir wurde klar gemacht, dass ich nicht den Fehler machen dürfte, die Erkrankung meines Vaters auf mich zu übernehmen. Daher oben der Satz Das ist nicht meine Erkrankung.
Anfangs fiel mir das sehr schwer und der Satz gefiel mir gar nicht, aber ich verstand es dann recht schnell mit der Zeit.

Daher:
Helfen...ja natürlich.
Trost spenden...ja natürlich.
Sorgen machen...ja natürlich (kann man nicht abschalten).
Aber verstehen, dass das eigene Leben u. die eigene Energie drüber stehen, so hart es auch klingt...sonst bricht man ein (und dann haben die Eltern noch mehr Leid zu ertragen, denn sie sehen, wie ihr Kind sich kaputt gemacht hat wegen ihnen).
Daher Grenzen setzen, bevor man selbst zusammenbricht und versuchen zu akzeptieren, dass man das Schicksal nicht ändern und auch kaum beeinflussen kann.

Meine Eltern waren damals unfassbar traurig, als sie verstanden, dass ich psychisch krank wurde.
Sie wussten, dass ihr Kampf mit dem Krebs dazu beigetragen hatte.
Es ist wie gesagt ein Dilemma für viele. Man kann es aber ein wenig beeinflussen, wenn man früh versteht, wie die Zusammenhänge sind.

@Cara75

Ich habe diese Worte in einem deiner anderen Threads gefunden.
Zitat von Cara75:
kann niemandem gerecht werden…und traue mich nirgends nein zu sagen.

Vielleicht ist das wirklich ein elementarer Knackpunkt bei deinem Problem.
Das passt auch zu deinen Beschreibungen hier.
Ich war auch jemand, der immer nicht nein sagen konnte.

Daran müsstest du wohl intensiv arbeiten. Man kann das verbessern/lernen.

Zitat von Cara75:
kann niemandem gerecht werden…und traue mich nirgends nein zu sagen.
Cara



Eine Therapeutin gab mir vor Jahren ein Mantra mit auf den Weg..

Hin und wieder denke ich noch daran..

Es lautet: Erst komme ich..

Was man hier im Forum aber nicht zu laut sagen sollte, denn dafür haben zumindest hier nur die wenigsten Verständnis.

Das darf einen dann aber auch nicht wirklich wundern, denn hier gelten andere Gesetze.

Zitat von SteveRogers:
Wenn dann noch zusätzlich noch ein Charakterzug vorhanden ist, der sehr auf Kontrolle gepolt ist, dann ist die Gefahr groß, da in eine Angsstörung zu rutschen (meist Hypochondrie).

Interessanter Ansatz.
Dank dir dafür...

Zitat von SonnigeAlice:
Deshalb ist es wichtig mit jungere und aktive Leute zu kommunizieren, nicht mit alten.

Wie ist es, wenn DU mal alt bist? Gilt das dann auch noch?...AB wann ist man denn für DICH alt ?

Zitat von Kentucky:
Wie ist es, wenn DU mal alt bist? Gilt das dann auch noch?...AB wann ist man denn für DICH alt ?

Das Alter und das Lebensalter werden nicht verbunden. Man kann schon mit 20 Jahren alt sein. Die Sache besteht darin, wie man sich fühlt, wie man lebt, welche Emotionen man erlebt.
Die Frau kann nicht alt mit 59 Jahren sein, sondern einen Eindruck zu geben als aktive alerte Person, deshalb niemand denkt zu sagen, dass sie «Großmutter» oder «Rentnerin» ist, nur «Frau».

Leider meistens Leute gehen auf Alter ohne Kampf ein. Und je alter der Mensch ist, desto mehr er zuinnerst und äußerlich wie der Alte ist.
Aber das ist kein Naturgesetz.

Zitat von SonnigeAlice:
Ich bin 43 - mein Mann aber über 20 Jahre älter. Kein Sex mehr. Leben ohne Sex ist insuffizient. Finden Sie sich neue Boyfriends (oder Mädchen) für Sex und Liebe. Es gibt noch einen Grund um zu geschieden. Wenn Sie viel Zeit mit alten Leute verbringen, Sie fühlen sich alter und mehr müde. Die ...

Jung gleich dumm. Alt gleich weise.

Zitat von Kentucky:
Das mag mit 34 Jahren ja so sein. Aber vielleicht einfach mal über den Tellerrand schauen, dass andere Menschen Sex eventuell anders bewerten oder weniger wichtig / vorrangig finden.

Ich glaube, Kentucky, du hast mehr auf der Pfanne, als ich manchmal dachte. Respekt!

Zitat von SonnigeAlice:
Die Frau kann nicht alt mit 59 Jahren sein, sondern einen Eindruck zu geben als aktive alerte Person, deshalb niemand denkt zu sagen, dass sie «Großmutter» oder «Rentnerin» ist, nur «Frau».

Ich bin 59. Rentnerin und habe 4 Enkelkinder

Zitat von Reconquista:
Ich glaube, Kentucky, du hast mehr auf der Pfanne, als ich manchmal dachte. Respekt!

Zu gütig
Heute hatte ich Hähnchenbrustfilet IN der Pfanne.

Das schlimme ist, heute ist mir wieder klar geworden, wie wenig Zeit ich für alle habe.
Meine Mam zB …sie hat COPD, geht nicht mehr raus, hat alles halt zu lange rausgezogenn- Hüft OP, Rauchen aufhören..und steht vor Mittag kaum auf. Kein Auto, lässt sich Einkäufe nur mehr bringen. Ich bin mit Uni etc so bedient, dass ich kaum dort bin. Ich telefoniere fast jeden Tag aber ich müsste hin. Ich bin selbst schon Jung-Oma und müsste dort auch leisten…ich hab ein dauerschlechtes Gewissen…

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