Zitat von Falk:Danke für die Worte.Ich weiß manchmal nicht weiter.deshalb denke ich auch ich bin an allem schuld was nicht klappt.Mein Sohn sollte erst noch Kaffee trinken bevor er los fuhr, hatte aber keine Zeit.Hätte ich ihn nur auf halten können,dann würde er noch leben.Wie bei der Frau, wäre ich schneller dort ...
Liebe Falk,
ich verstehe dich. Es gibt nichts endgültigeres als den Tod und es gibt nichts schlimmeres als das eigene Kind zu verlieren. Das ist nicht so gedacht, der Sohn sollte die Eltern überleben. Das Leben ist voller Erlebnisse, Ziele, Pläne und Beziehungen. Der Tod kalt und entwertet alles. Bedeutungen, Sinn, Zukunft, Pläne: alles nichts mehr wert. Vorbei. Das ist so kalt und grausam, ungerecht und unsinnig. Also klammern wir uns an Erinnerungen, denken, wir hätten „etwas anders machen“ sollen. Alles Krücken, um mit der Sinnlosigkeit klarzukommen. Wir können mit dieser Sinnlosigkeit nicht klarkommen, wenn wir sie nicht akzeptieren, denn sie ist die höhere Wahrheit. Egal ob man gläubig ist oder nicht, stimmt die Aussage im Bibel-Psalm 103,14, nach der wir Menschen
nur Staub sind. Tolle „Gebilde“, in manchen Übersetzungen auch „Geschöpfe“ genannt, aber nichts als Staub. Wenn du denkst, du hast Schuld, ist das der rührende Versuch, der Endlichkeit zu widerstehen, dem Tod entgegenzutreten. Du hast niemanden umgebracht und auch nicht in eine Falle gelockt. Der Zufall ist mächtiger als Du. Die Sinnlosigkeit ist mächtiger. Deshalb sei traurig, aber denke nicht, Du hättest Schuld am Tod anderer, die Trauer ist schmerzhaft genug. Es ist genug Schmerz.
Herzlich
28.11.2023 16:15 •
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