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Zitat von Falk:
Ich denke ich bin Schuld,das eine Patientin verstorben ist,weil ich nicht sofort bei ihr war.Die Frau kam von der Notaufnahme mit Blutkonserven, ...

Also, ich habe das jetzt fünf mal durchgelesen und habe das nicht erkannt wo das steht mit vier Jahren

Hallo Falk,

bei mir ist das so mit dem Gedanken stoppen, dass ich das nur kann, indem ich die Gefühle zulasse. Das Grübeln oder Gedankenkarussell ist bei mir manchmal da, um die Gefühle bloß nicht fühlen zu müssen. Wenn ich dann die Gefühle doch zulasse, kommt damit auch die Akzeptanz.

Meistens in solchen Situationen geht es bei mir um Gefühle von Ohnmacht und Verzweiflung. Die finde ich so schlimm, dass sich das Grübeln schon automatisch abspielt, damit ich sie eben nicht fühlen muss. Und, wie gesagt, wenn ich sie dann zulasse, dann wird es in mir ruhiger. Manchmal nicht für immer, aber für eine Zeit, bis die Gefühle wieder gefühlt werden wollen...

Akzeptanz ist, für mich jedenfalls, nichts, was ich mit dem Kopf machen kann, oder zumindest nicht nur mit dem Kopf. Wenn z. B. ein geliebter Mensch gestorben ist, kann man sich tausend Mal sagen, er ist gestorben, akzeptieren tut man es deswegen aber noch lange nicht. Die wirkliche Akzeptanz kommt dann durchs Trauern, also dadurch, die Gefühle von Verlust, Vermissen, Verzweiflung, Ohnmacht usw. auch zu spüren. So ist es für mich bei anderen Themen auch.

Liebe Grüße,
Mantra

A


Patientin ist gestorben - ich mache mir Vorwürfe

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Ich habe gestern auch mehrmals gelesen und gedacht, so unkonzentriert kann ich doch gar nicht sein.. aber ich sehe auch nichts mit vier Jahren.

@DgKater Hallo,darf ich dich mal fragen,wo ich geschrieben habe,dass der Vorfall 4 Jahre her ist.Ich bin ganz durcheinander.Ich danke dir, mich haben einige Mitglieder gefragt!

Zitat von mantra75:
bei mir ist das so mit dem Gedanken stoppen, dass ich das nur kann, indem ich die Gefühle zulasse. Das Grübeln oder Gedankenkarussell ist bei mir manchmal da, um die Gefühle bloß nicht fühlen zu müssen.


Das ist meiner Ansicht nach eine interessante Antwort. Warum glaubst Du, beginnt bei Dir das Grübeln,
damit Du Gefühle nicht fühlen musst?
Von welchen Gefühlen sprichst Du da?

Zitat von mantra75:
Meistens in solchen Situationen geht es bei mir um Gefühle von Ohnmacht und Verzweiflung. Die finde ich so schlimm, dass sich das Grübeln schon automatisch abspielt, damit ich sie eben nicht fühlen muss. Und, wie gesagt, wenn ich sie dann zulasse, dann wird es in mir ruhiger. Manchmal nicht für immer, aber für eine Zeit, bis die Gefühle wieder gefühlt werden wollen...

So habe ich das noch nie gesehen?

Zitat von mantra75:
Wenn ich dann die Gefühle doch zulasse, kommt damit auch die Akzeptanz.

Zitat von mantra75:
Akzeptanz ist, für mich jedenfalls, nichts, was ich mit dem Kopf machen kann, oder zumindest nicht nur mit dem Kopf.

Womit bitte stellst Du denn dann Akzeptanz her, wenn nicht mit Deinen Gedanken?

Zitat von Falk:
Zu akzeptieren fällt mir sehr schwer und im jetzt zu leben.Kann mir dabei jemanden helfen?

Achtsamkeit ist ein Weg ,um im Hier und Jetzt zu leben.
Es gibt dazu sehr viel Literatur und auch das hier kann ich Dir dazu an die Hand geben:

https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefin...dheit-ist/

Im Buddhismus spielt Achtsamkeit eine grosse Rolle und buddhistische Lehren geben Antworten auf viele Lebensfragen
Vielleicht findest Du in dieser Richtung mehr innere Orientierung.

Zitat von Hotin:
Womit bitte stellst Du denn dann Akzeptanz her, wenn nicht mit Deinen Gedanken?

Es nicht die Sache selbst, die es so schwierig macht etwas zu akzeptieren. Den Tod eines anderen zu akzeptieren ist eigentlich einfach, und man hat es meist in dem Moment getan, indem man es erfährt.

Was es so schwer macht, ist das Gefühl das daraus entsteht. Um das zu vermeiden, grübelt man lieber, zweifelt, hadert statt alle Gefühle und Gedanken die damit zu tun haben zuzulassen und einmal zu durchleben.

Damit ist die Akzeptanz dann vollkommen, weil danach nichts schlimmeres mehr kommen kann.

So habe ich @mantra75 jedenfalls verstanden, und so empfinde ich das bei mir.

Zitat von Falk:
@DgKater Hallo,darf ich dich mal fragen,wo ich geschrieben habe,dass der Vorfall 4 Jahre her ist.Ich bin ganz durcheinander.Ich danke dir, mich haben ...

Dein Eingangspost war vorher noch ein anderer und ganz kryptisch. Irgendwas mit Ich hatte daraufhin nach mehr Kontext gefragt und dann hattest Du alles näher erklärt. Hattest Du den Post nochmal geändert oder einen neuen geschrieben? Stimmt das denn nicht mit den vier Jahren? Ich bin jetzt auch verwirrt...

Zitat von Angstmaschine:
Es nicht die Sache selbst, die es so schwierig macht etwas zu akzeptieren.

Zitat von Angstmaschine:
Was es so schwer macht, ist das Gefühl das daraus entsteht.


Welches Gefühl entsteht denn bei Dir daraus?

Zitat von Angstmaschine:
Damit ist die Akzeptanz dann vollkommen, weil danach nichts schlimmeres mehr kommen kann.

Zitat von Angstmaschine:
so empfinde ich das bei mir.

Verstanden habe ich Dich bis jetzt leider noch nicht.

Zitat von Hotin:
Welches Gefühl entsteht denn bei Dir daraus?

Das kommt auf die Situation an. Der Tod eines Menschen oder auch eines Haustieres zum Beispiel Trauer und Verzweiflung.
Ein Fehler den ich in der Vergangenheit gemacht habe, kann dagegen vielleicht Angst (vor den Konsequenzen) auslösen.

Zitat von Hotin:
Verstanden habe ich Dich bis jetzt leider noch nicht.

Beispiel: Dieses Jahr im Januar ist unsere Katze (an Krebs) gestorben, d. h. wir mussten sie einschläfern lassen. Ich habe die Tatsache dass sie nun tot ist natürlich akzeptiert - was bleibt mir auch anderes übrig, es ist ja nunmal so. Trotzdem habe ich immer wieder darüber gegrübelt, warum dass sein musste, was ich hätte anders machen können.
Erst, als ich die Trauer und Wut darüber vollständig durchlebt habe, hat das aufgehört und ich konnte meinen Frieden damit schliessen und vollständig akzeptieren.

Zitat von Angstmaschine:
Ich habe die Tatsache dass sie nun tot ist natürlich akzeptiert - was bleibt mir auch anderes übrig, es ist ja nunmal so.


Zitat von Angstmaschine:
Trotzdem habe ich immer wieder darüber gegrübelt, warum dass sein musste, was ich hätte anders machen können.


Ich verstehe so etwas nicht.

Wenn Du das wirklich akzeptiert hättest, wäre es nicht notwendig gewesen, immer wieder zu grübeln.
Natürlich hättest Du auch mal darüber nachdenken können. ob Du vielleicht etwas anders hättest machen können.
Akzeptieren bedeutet für mich jedoch. Im Kopf ein Stop setzen. Grübeln einstellen.
Das Leben läuft nun mal so. Nicht wir bestimmen meistens, wann jemand krank wird und schon
gar nicht, wann ein Leben endet.

@Hotin

Zitat:
Das ist meiner Ansicht nach eine interessante Antwort. Warum glaubst Du, beginnt bei Dir das Grübeln,
damit Du Gefühle nicht fühlen musst?
Von welchen Gefühlen sprichst Du da?


Das Grübeln ist eine Form von Realität ablehnen. Der Gedanke, z. B. dass jemand, den ich liebe, gestorben ist, geht natürlich in meinen Kopf, jemand hat es mir gesagt, also weiß ich dann, dass derjenige gestorben ist. Aber dann kann es passieren, dass ich diesen Gedanken, dieses Wissen um den Tod des Menschen, nicht tiefer lasse, also in mein „Herz“, in meine Seele, da, wo ich fühle. Ich lehne dann die Realität ab. Und das mache ich natürlich nicht bewusst, sondern das ist ein Schutzmechanismus.

Welche Gefühle das sind, hängt von der Situation ab. Aber oft ist es bei mir ein schlimmes Gefühl von Ohnmacht und Verzweiflung.

Zitat:
Womit bitte stellst Du denn dann Akzeptanz her, wenn nicht mit Deinen Gedanken?


Damit, die Gefühle zuzulassen, die der Gedanke, das Wissen um z. B. den Tod eines geliebten Menschen, eigentlich auslösen würde, wenn ich das Fühlen sofort voll zulassen würde. (Treffen tut es mich natürlich schon, wenn ich z. B. vom Tod eines geliebten Menschen erfahre, aber das volle Programm an Gefühlen ist in dem Moment einfach zu viel.

@Hotin

Zitat:
Wenn Du das wirklich akzeptiert hättest, wäre es nicht notwendig gewesen, immer wieder zu grübeln.


Bei mir ist das nicht so. Je nachdem, um was es geht, muss ich immer wieder neu akzeptieren - bis ich fertig bin. Trauer, z. B., ist ein Kreislauf. Der beinhaltet verschiedene Phasen, die auch mehrmals durchlaufen werden können oder müssen... Und das setzt jedes Mal wieder neu voraus, dass man den Tod des Menschen akzeptieren muss - mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt.

Das ist ene interessante Sache mit der Akzeptanz und wie sie funktioniert.
Da sich Kopf und Bauch kaum trennen lassen,denk ich,Akzeptanz ist eine Art Wechselspiel im Rahmen eines ganzheitlichen Prozesses.

Bsp::

Ein geliebter Angehöriger ist verstorben und mein Kopf erkennt dies als Tatsache an.
Diese Tatsache anzuerkennen,ist meiner Ansicht nach nur eine partielle Akzeptanz- eben rein vom Verstand ausgehend.
Da sich Kopf und Bauch kaum trennen lassen (Gefühle wirken auf den Verstand und umgekehrt,was man ja anhand von Angstzuständen sehr gut sehen kann),ist Akzeptanz eine Art Wechselspiel zwischen Verstand und Gefühl bzw. man könnte auch sagen ein ganzheitlicher Prozess.

Akzeptanz bedeutet für mich nicht,dass kein Schmerz mehr da ist.
Eher,dass wir akzeptiert haben,dass der Schmerz immer ein Teil von uns sein wird (und wir ihn somit auch immer und immer wieder fühlen werden,auch wenn er mit der Zeit ertäglicher wird).
Dadurch können wir den Schmerz zulassen,statt uns von ihm abzuwenden,ihn zu verdrängen oder zu bekämpfen.

Da Verlusterfahrungen eine gravierende Veränderung bedeuten (und Menschen für Gewöhnungs- und Anpassungsprozesse Zeit brauchen) und ein gerüttelt Mass an aversiven Gefühlen (Trauer,Schmerz) gefühlt werden wollen,sehe ich Akzeptaz als einen Prozess an,dessen Beginn zumeist im Verstand zu suchen ist in Form des Willens dazu und der Bereitschaft,seinen Gefühlen offen und wertfrei zu begegnen.
Das ist eine grundsätzliche Entscheidung,die der Akzeptanz (die später Stück für Stück auch im Gefühlsbereich nachzieht) vorausgeht.

Wobei ich glaube,dass Akzeptanz auch unbewusst geschehen kann,indem man seinen Gefühlen freien Lauf lässt.
Letzteres ist etwas,was uns Angstpatienten glaub ich nicht so leicht fällt und deshalb auch eine Art Gefühlsstau in uns ensteht,der dann widerum Hochanspannung bis hin zu Angst und Panik erzeugt.

Deswegen ist es zuträglich,wenn wir lernen,Gefühle zuzulassen,d.h.:

Im Verstand
:sie wertfrei zu akzeptieren,im Gefühl: dasein lassen,bis sie ganz natürlich und von alleine wieder abfliessen.

Zitat von Hotin:
Das Leben läuft nun mal so. Nicht wir bestimmen meistens, wann jemand krank wird und schon
gar nicht, wann ein Leben endet.

Das ist ja das Problem: mein Kopf weiß das alles und ist in der Lage, vernünftig und erwachsen damit umzugehen. Das ist auch zwingend notwendig, denn ich muss ja irgendwie handlungsfähig bleiben.

Mein Gefühl ist aber dagegen wie ein bockiges Kind, und so kann man sich den „Dialog“ zwischen Kopf und Herz dann auch im übertragenen Sinne vorstellen:

Kopf: Es ist so, wie es ist.
Herz: Ich will das nicht. Ich will diesen Schmerz nicht!
Kopf: Du musst ihn einmal durchleben, dann wird es besser.
Herz: Nein!


Zitat von Hotin:
Ich verstehe so etwas nicht.

Muss ja auch nicht. Jeder ist da anders und jeder geht mit sowas auf seine eigene Art und Weise um.

Zitat von Angstmaschine:
Das ist ja das Problem: mein Kopf weiß das alles und ist in der Lage, vernünftig und erwachsen damit umzugehen.


Was ich verstehe ist. Du sagst, bewusst ist es Dir klar, was passiert ist.

Zitat von Angstmaschine:
Mein Gefühl ist aber dagegen wie ein bockiges Kind, und so kann man sich den „Dialog“ zwischen Kopf und Herz dann auch im übertragenen Sinne vorstellen:

Mal davon abgesehen, dass unser Herz nichts mit unseren Gedanken und Gefühlen zu tun hat.
So richtig gibt es eigentlich keinen Dialog, also kein Gespräch zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein.
Das wäre schön, wenn ich meinem Unterbewusstsein sagen könnte, was es im nächsten Moment denken soll.

Weiterhin kommen unsere Gefühle und unsere Ängste aus dem gleichen Bereich im Kopf.
Würdest Du dann auch sagen. Meine Angst kommt aus meinem Herz?

@DgKater Wie kommst du darauf, dass es vier Jahre her ist?
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat von mantra75:
Das Grübeln ist eine Form von Realität ablehnen. Der Gedanke, z. B. dass jemand, den ich liebe, gestorben ist, geht natürlich in meinen Kopf, jemand hat es mir gesagt, also weiß ich dann, dass derjenige gestorben ist. Aber dann kann es passieren, dass ich diesen Gedanken, dieses Wissen um den Tod des Menschen, nicht tiefer lasse, also in mein „Herz“, in meine Seele, da, wo ich fühle. Ich lehne dann die Realität ab.


Das finde ich sehr interessant..

Zitat von mantra75:
wenn ich das Fühlen sofort voll zulassen würde. (Treffen tut es mich natürlich schon, wenn ich z. B. vom Tod eines geliebten Menschen erfahre, aber das volle Programm an Gefühlen ist in dem Moment einfach zu viel.

Für mich bedeutet das. Wenn ich Dich richtig verstehe, beschreibst Du fast das Gleiche Verhalten, wie
es @Angstmaschine beschteibt.
Nur frage ich mich dann. Warum löst dieses andere umgehen mit den eigenen Gefühlen das Grübeln aus?
Und worüber genau grübelt ihr dann nach?

@Falk Du bist nicht schuldig am Tod dieser Patientin. Es ist die Ohnmacht gegenüber dem Tod, den wir ja alle erleiden werden, der dich nach Mechanismen suchen lässt, du könntest das kontrollieren.
Du überträgst dir lieber die Schuld am Geschehen, damit du eine Kontrollmöglichkeit siehst, dem zu entgehen. Hätte ich nur oder wäre ich nur aufmerksamer gewesen.
Aber es wird immer Todesfälle geben, die selbst bei höchster Aufmerksamkeit und bester medizinischer Versorgung geschehen werden.

@Quitzil im Ausgangsposition hat der TE das geschrieben,das Posting aber später noch mal abgeändert.

A


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