Zitat von herrAngsthase: Es ist subjektiv, aber seit meiner Angsterkrankung habe ich das Gefühl, geistig nicht mehr - wie früher - alles zu durchblicken, komplexe Planungen nur schwer zu erfassen und durchzuführen oder kurz gesagt: in der Rübe abgestumpft zu sein. Ich bin vergesslicher geworden. Ich mache gelegentlich Sport und durch die Symptome der letzten Jahre fühle ich mich mit meinen Anfang 40 älter als ich sollte.
Mein Job (IT) ist sehr kopflastig und die Aufgaben teilweise komplex, aber auch da merke ich zum einen ein gewisses Desinteresse und fehlenden Antrieb. Je umfangreicher die Aufgaben, desto stärker meine Ablehnung.
Geht es nur mir so? Ich weiß, dass in meiner schlimmsten Angstperiode im Kopf gar nix mehr ging. Ich vegetierte den Tag über dahin. Aber kann sowas dauerhaft dumm machen? Kann Angst dauerhaft doof machen?
@herrAngsthase
Auch das kenne ich, da ich ja leider auch selbst Betroffener bin.
Tatsächlich liegt der Ursprung in der Erkrankung oder den Erkrankungen.
Wer krank ist, ist ja eingeschränkt und funktioniert dann nicht zu 100% und verliert dann auch bei bestimmten Krankheiten die Motivation, die Lust, das Interesse. Ich selbst leide an schweren Depressionen und habe Angstzustände, bin schüchtern, unsicher usw. Infolgedessen fehlen mir sehr oft die Motivation und das Interesse. Und ja, mir wird auch alles zu viel, da mich selbst kleine Tätigkeiten extrem erschöpfen. Sehe ich dann eine Aufgabe, dann merke ich schon, dass das nichts werden wird zwecks Umfang. Infolgedessen beschäftigt man sich weniger mit diversen Dingen, bleibt somit weniger am Ball, hat weniger Übung und vergisst dann das Eine oder das Andere. Üben, Wiederholen usw. sind ja normal. Wer das nicht tut, der vergisst eben, da das Gehirn dann wohl irrelevante Dinge, die man ja nicht mehr benötigt, aussortiert. Und wenn schon durch die Erkrankung die Motivation fehlt, dann hat man gar keine Lust, sich damit zu beschäftigen, zu wiederholen oder zu lernen.
Wenn man nicht mehr übt, gar nichts mehr liest, sich nicht mehr beschäftigt und dann monoton vor sich hingammelt, dann macht dies dauerhaft leider dumm bzw. dümmer. Es gibt dazu wissenschaftliche Studien. Also, Du wirst jetzt von heute auf morgen nicht 50 IQ Punkte verlieren. Keineswegs. Sobald man dann aber wieder anfängt, sich beschäftigt, lernt, wiederholt usw., wird es auch wieder.
Hat man eben keine Lust/Motivation, übt/wiederholt/arbeitet wenig(er), dann vergisst man eben viel und tut sich dann zwecks Erkrankung auch schwer, Neues zu lernen. Ich tue mir z.B. schwer mit neuen Dingen, vergesse ziemlich viel und brauche unendlich lange für diverse Vorhaben.
Vor meinen Erkrankungen habe ich z.B. regelmäßig Fernstudien abgeschlossen. Durchgelesen, sofort den Kern behalten, nach x Wochen den Abschluss (1-2) gemacht und gut war. Zack, dann angefixt den nächsten Lehrgang angegangen und abgeschlossen. Nun benötigte ich für einen Qualifikationsrahmen (Niveau 7 bis mehrere Jahre!
Also, die Folgen der Erkrankung(en) kann dümmer machen. Weil man eben nichts mehr macht, dahinvegetiert, aus der Übung ist usw.
Ich verstehe Dich!