App im Playstore
Pfeil rechts

Guten Abend zusammen, ich kann gerade überhaupt nicht schlafen und brauche dringend Hilfe.

Vor ein paar Jahren habe ich eine Psychotherapie angefangen, weil ich ganz starke und ganz eindeutige Depressionssymptome hatte.

Damals hatte ich große Angst, dass noch etwas anderes, schlimmeres dahinter steckt. Mir war mein Leben lang gesagt worden, dass ich ungewöhnliche Stimmungsschwankungen hätte, zu sensibel wäre und zu Aggressionen neigen würde. Außerdem habe ich mich ständig leer und nicht wie ich selbst gefühlt. Ich kam dann irgendwann auf Borderline und war 100% überzeugt, davon betroffen zu sein, was mich sehr besorgt hat, weil ich nicht viel darüber wusste.

Es hat sich recht schnell herausgestellt, dass ich doch nur Depressionen und eine Angststörung habe, größtenteils durch Kindheitstraumata. Das ließ sich mit Medikamenten und einer Therapie dann auch ziemlich gut behandeln und auch die eben genannten Probleme bestanden eigentlich kaum noch.

Seit ich keine Medikamente mehr nehme, habe ich allerdings wieder ständig Angst, dass mehr dahinter steckt. Ich denke zum Beispiel sehr Schwarz-Weiß und neige dazu geliebte Personen auch mal zu hassen. Es hat sich eigentlich immer geklärt und ist wieder zurück zu Liebe übergegangen, aber das ist doch eigentlich nichts was jeder erlebt oder? Und ich steigere mich irgendwie auch sehr schnell in Beziehungen rein, also bin bei praktisch Fremden überzeugt, dass sie meine große Liebe sind zum Beispiel und kann dann mit Ablehnung extrem schlecht umgehen.

Na ja und dann war in meinem Umfeld dieses Jahr ständig ADHS ein Thema (Diagnosen im Familien- und Freundeskreis und andere Berührpunkte) und ich hatte plötzlich eine neue Fixierung. Zu meiner Überraschung gehört zu den Symptomen nämlich Stimmungsschwankungen und Aggressionen, womit ich wieder zunehmend zu kämpfen habe. Und auch in vielen konkreten Beschreibungen habe ich mich wieder erkannt, zum Beispiel dass man sich schnell angegriffen fühlt oder dass man traurige Filme und Bücher meidet um nicht von den Gefühlen überfordert zu werden usw. Es gab auch ein paar andere Symptome außerhalb der emotionalen Komponente, die mir bekannt vorkamen, weswegen ich das dann in der Therapie angesprochen habe.

Adhs habe ich aber tatsächlich angeblich auch nicht. Es ist wirklich nur die Depression verbunden mit dem Kindheitstrauma. Das sollte eine große Erleichterung für mich sein, aber die letzten Tage musste ich ständig daran denken, dass das doch nicht alles sein kann. Mein eigener Kreis hat diese Probleme einfach als meine Persönlichkeit abgetan. Und ich muss dazu sagen, dass es mich auch nicht immer wirklich einschränkt, weil ich immer besser darin werde damit umzugehen. Toetzdem werde ich das Gefühl nicht los, dass noch irgendwas nicht stimmt und ich irgendwie normal werden könnte, wenn ich dem weiter nachgehe. Wie finde ich überhaupt raus, ob meine Stimmungsschwankungen wirklich so verrückt sind oder mir das nur früher eingeredet wurde?

21.10.2023 21:14 • 21.10.2023 #1


1 Antwort ↓

Hallo @Anxious

Erstmal mein Beileid für deine Sorgen. Allerdings sind die völlig normal und verständlich, da brauchst du dir eigentlich keine Sorgen machen. Du bist da nicht wirklich anders als andere Menschen, sondern erlebst Gefühle und Emotionen durch deine Vergangenheit und Erfahrungen nur intensiver und hastdeine persönlichen Grenzen. Da ist es auch normal, dass du auch negative Gefühle und Gedanken bekommst und dich angegriffen fühlst, wenn jemand die übertritt - das get selbst Menschen ohne Depressionen so.

Von dem, was ich bei dir rauslese bist du an sich auch schinmal auf einem ganz gutem Weg, die Depressionen auch in den Griff zu bekommen. Du stellst dich dem mit einer Therapie und scheinst auch einen gewissen Wissensdurst zu haben. Da kann ich dich nur bekräftigen, den auch zu stillen. Zum einen lernst du dadurch mehr über dich selber, über deine Vergangenheit und kannst dein Handeln und deien Gefühle selebr auch besser verstehen, da du dann das WIssen hast woher du die hast, wie und warum die ausgelöst werden und warum du dann eben handelst wie du es tust.
Zum anderen brauchst du dir dann an sich auch weniger Sorgen machen, ob du noch andere psychische Beeinträchtigungen hast. ADHS z.B kann ich bei dir garnicht rauslesen. Das würde dann bedeuten, dass du mental und psysich permanent rastlos bist und (körperlich immer was zu tun brauchst, dich mental aber nicht konzentrieren oder auf ein Thema fixieren kannst und dich schnell von Kleinigkeiten ablenken lässt und dauernd nach Aufmerksamkeit anderer lechzt.
Rein emotional gesehen denke ich da auch, dass es bei dem Thema (traurige Filme, Bücher etc) nur eine emotionale Belastung istz, die sich über Jahre aufgestaut hat und du keine Möglichkeiten hattest die mal rauszulassen (aus welchen Gründen auch immer, da gibt es viele). Das kann durchaus durch kindliche Trauma gekommen sein (wie auch bei mir).

Dass du auch mal sowas wi eHass bei geliebten Personen empfindest ist auch nicht so unnormal, das geht denke ich vielen anderen genauso - immerhin liebst du diese Personen ja immernoch wie du sagst also scheint das teilweise nur Situationsbedingt zu sein, ist also nichts verwerfliches.
Auch dass du dich schnell verliebst ist (zumindest für mich un dwahrscheinlich auch für einige andere) nachvollziehbar. Das ist im Grunde nur ein Zeichen, dass du dich nach Nähe, Geborgenheit und Zuwendungen sehnst was völlig legitim ist und auch bei jedem anderen Menschen genauso ist, auch wenn das viele nich zugeben wollen (je mehr Menschen das verneinen umso größer sind deren Sehnsüchte).

Vin daher kann ich dir nur sagen: du und deine Emotionen sind grundsätzlich ganz normal! Das größere Verlangen bzw stärkere Gefühle kommen daher eher nur von Vernachlässigung, die du erfahren musstest.
Wenn du weiter den Weg gehst, dir Wissen anzueignen, dich auf den Weg machst dich erstmal so zu aktzeptieren wie du bist und später evtl auch deine Vergangenheit und Therapien als Hilfsmittel bzw Stütze und Anleitungen nimmst kanns an sich nur besser werden (Rückschläge können zeiotweise natürlich imem rkommen, aber dafür hast du dann die therapeutischen Hilfsmittel und Anleitungen die du nutzen kannst. Und mit denen als Grundlage kannst du dir auch individuelle Standbeine erarbeiten, die dir persönlich dann noch mehr helfen aus Tiefs raus zu kommen)

Ich wünsche dir augf jeden Fall erstmal alles Gute und viel Kraft. Ich glaube, du bist auf ienem guten Weg und kannst da einiges positives schaffen!




App im Playstore