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Hallo ihr Lieben!

Ich habe ein für mich sehr unangenehmes Problem, dennoch muss ich es hier einmal loswerden, auch in der Hoffnung, eure Meinung und Hilfe zu erhalten.

Es ist so, dass ich im Moment ziemlich viel trinke, ich finde diese Menge zumindest schon ziemlich viel.
Das ganze geht seit ca 3 Monaten so.
Ich trinke alle zwei Tage eine ganze Flasche Wein, weil ich den immer stärkeren Drang danach habe. Vorallem, wenn es mir psychisch schlecht geht, habe ich das Bedürfnis danach, mir eine Flasche Wein zu kaufen. Im Moment geht es mir psychisch sowieso eher schlecht, vor wenigen Wochen hatte sich mein Partner ziemlich unerwartet von mir getrennt, für mich noch immer nicht verständlich, weil so vieles ungeklärt ist, jeden Tag fühle ich mich traurig. Das Trinken fing aber früher an, er wusste nichts davon, weil man es mir nicht anmerkt, eigentlich weiß so gut wie niemand davon, nichtmal mein bester Freund, sicher würde es mir nichtmal jemand glauben.
An Tagen, an denen meine psychische Verfassung besonders schlecht ist, kann ich nicht mehr anders, als mir wieder Alk. zu kaufen. Das Bedürfnis und der Drang ist so stark, dass es kaum auszuhalten ist.
In der Woche trinke ich ca 3-4 Flaschen Wein. Eine ganze Flasche trinke ich innerhalb 1-2 Stunden leer.
Am nächsten Tag ist dieser Drang nicht besonders stark, am zweiten ist er wieder ganz vorhanden und ich muss mich wirklich zusammenreißen, nicht wieder loszulaufen, um mir eine Flasche zu kaufen.
Vorgestern hatte ich eine Flasche, heute habe ich mir wieder eine gekauft. Ich trinke, weil ich dann das Gefühl habe, dass es mir psychisch besser geht, dass ich auf andere Gedanken komme, ist für kurze Zeit tatsächlich so. Ich weiß aber selbst, dass es totaler Unsinn ist, ich ärgere mich Stunden später immer selbst darüber, dass ich es wieder getan habe.
Das Problem ist nur, dass ich diesem Drang kaum noch widerstehen kann, ich hatte es mehrmals versucht, der Drang und gar die Angst, dass ich keinen Alk. mehr bekomme, weil irgendwann natürlich auch die Läden schließen, wurde immer schlimmer. Häufig bin ich kurz vor Ladenschluss doch noch in den Laden gerannt. So wie heute, ich wollte nicht trinken und mich wirklich zusammenreißen, trotzdem habe ich vorhin wieder eine Flasche getrunken. Ich finde mich selbst total furchtbar.

Ich habe selbst ein wahnsinnig schlechtes Gewissen, ich weiß, was ich mir und meinem Körper da antu, ich weiß, dass das nicht in Ordnung ist, ein gutes Gewissen habe ich dabei nicht, zumal ich auch körperliche Beschwerden bemerke, vorallem meine Tachykardie, wegen der ich Betablocker nehme, ist wieder stärker, häufig bekomme ich deshalb Angst und Panik. Aber dennoch habe ich das Gefühl, nicht mehr dagegen anzukommen, mittlerweile habe ich Angst, dass ich wirklich schon süchtig bin und immer weiter hineinrutsche, was ich eigentlich gar nicht möchte!

Ich weiß nicht, mit wem ich darüber sprechen soll, mir ist es total unangenehm, irgendwie sogar peinlich, ich schäme mich total, dass ich da hineingerutscht bin.
Ich weiß nicht, an wen ich mich wenden kann? Ob mein Konsum und meine Sucht tatsächlich schon so stark und bedenklich ist? Ich mich deshalb einfach nur total schlecht.

21.12.2021 19:18 • 30.12.2021 x 3 #1


12 Antworten ↓


Hallo also was ich so lese spricht
Dafür das du schon ein problem hast
Und du auch denn Gedanken daran
Hast zu Trinken oder Angst hast wenn
Du merkst das laden zumacht schämen
Muss man sich nicht aber ich würde
Mir hilfe suchen wo ich noch schlimme
Ängste hatte habe ich auch getrunken aber
Nur hartes ich bin dann stationär und habe
Nicht mehr getrunken weil Alk. nicht
Die Lösung ist für seine probleme vielleicht
Solltest du dir hilfe dazu holen

LG

A


Angst, dass ich längst ein Alk. habe

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Zitat von Leo26:
habe ich das Bedürfnis danach,

So wie Du es Beschreibst, Drang haben” bist Du wahrscheinlich schon abhängig.

Es gibt überall Suchtberatungsstellen, Google am besten mal und mache schnell einen Termin ab.

Ich glaube im Moment könnte man noch vom schädlichen Missbrauch reden. Der Übergang ist allerdings sehr schmal. Was mir auch noch denken gibt, dass du noch so perfekt schreiben kannst, nach einer Flasche.
Ich selbst hatte auch mal die Angst, dass es zu viel ist (auch Wein). Daraufhin hat mir meine Therapeutin geraten 14 Tage ohne zu trinken auszukommen. Ich wollte mir die Blöße nicht geben und habe es durchgezogen. Seit dem trinke ich wirklich nicht mehr so oft. Ich bin auf Tee übergegangen, weil es mir genauso ein gemütlichkeits Gefühl vermittelt, wie Wein (was ich das tückische am Wein finde).

Nimm dir 14 Tage vor und schaue, wie es dir geht. Wenn du es nicht schaffst, hole dir Hilfe.

Ohje, bitte schäme dich nicht, es muss dir nicht peinlich sein! Leider kann so etwas schneller gehen, als man denkt, besonders dann, wenn man psychisch sowieso schon angeschlagen ist!
Und, hier hat jeder seine Sorgen und seine Probleme. Toll, dass du hier geschrieben hast, das ist ein guter Anfang.
Gut finde ich auch, dass du selbst weißt und bemerkst, dass das nicht gut für dich ist und auch, dass es nicht mehr normal ist, das ist schonmal super. Auch, dass du ein schlechtes Gewissen hast und sicher weißt, dass du nicht weiter hineinrutschen möchtest, dass dir eigentlich selbst klar ist, wo du dich gerade befindest, wo du doch eigentlich nicht sein möchtest.
Wie ist das Verhältnis zu deinem Hausarzt? Vertraust du ihm? Könntest du dir vorstellen, ihm davon zu berichten? Er könnte dir Hilfe geben und dir auch Adressen und Telefonnummern nennen.
Ich finde, es klingt schon stark alarmierend, aber nicht so, dass du es nicht RECHTZEITIG rausschaffen könntest.
Bitte wende dich an einen Arzt, bei dem du dich wohl fühlst oder suche gleich selbst Beratungsstellen heraus, das bleibt unter euch, du musst keine Angst haben, dass jemand anderes davon erfährt.

Ich danke euch sehr, für die schnellen Antworten und für eure Hilfe!

Ich erschrecke mich jedesmal selbst, wie viele Flaschen ich schon wieder getrunken habe. Als ich heute die Flaschen entsorgen wollte, konnte ich es selbst kaum glauben, wie viele sich in kürzester Zeit angesammelt haben, ich war geschockt.

Eigentlich vertraue ich meinem Hausarzt sehr, das Problem ist, dass auch meine Eltern bei ihm in Behandlung sind, natürlich darf er ihnen nichts davon berichten, dennoch habe ich Angst, dass es irgendwie herauskommen könnte. Auch spielt einfach die große Angst mit, dass ich mich für meinen Alk. schämen muss, es ist mir einfach unangenehm, dies zugeben zu müssen, zumal die Vorurteile ja häufig nicht die tollsten sind . Ihr wisst sicher, was und wie ich das meine.
In Moment könnte ich eigentlich nur weinen, weil ich selbst nicht verstehe, wie es so weit kommen konnte. Damals hätte ich nie gedacht, dass ich mal in solch eine Situation gerate.
Ich habe schon das Internet nach Beratungsstellen abgesucht, ehrlich gesagt, habe ich doch ziemliche Angst davor, die Angst, was dann mit mir passieren wird und vorallem, das nicht wahr haben wollen, dass ich diese Unterstützung wirklich benötige.

Es ist so, dass ich eine Flasche Wein mittlerweile kaum noch bemerke, ich spüre davon nichts mehr. Anfangs ging es mir kurz danach und vorallem einen Tag später, wirklich total elendig, heute ist es normal, die Wirkung ist kaum noch vorhanden. Häufig musste ich mich schon zusammenreißen, nicht noch eine Flasche zu öffnen, darauf bin ich ein wenig stolz, auch wenn es sich wahrscheinlich total traurig anhört.

Gerade geht es mir psychisch total schlecht. Ich mache mir viele Gedanken, ich frage mich, wieso ich mich nicht unter Kontrolle habe, ich mag mich selbst nicht mehr und ich glaube, dass ich 14 Tage ohne den Wein nicht aushalten könnte.

Nein, der Hausarzt hat Schweigepflicht.
Keine Angst.
Sag ihm, dass Du Angst hast, dass Deine Eltern was erfahren. Dann wird er Dir das nochmal bestätigen.

Als ich in Deinem Alter war, war mir auch vieles peinlich (Depressionen mit 27).

Man denkt immer, man ist die einzige, die Probleme hat. Heute hat jeder zweite um mich herum etwas.

Ich würde Dir empfehlen, dass Du mit Deinen Eltern etwas später dich sprichst. Als ich meinen Eltern damals erzählte, dass ich nun zum Psychologen gehe u Antidepressiva nehme, und ich letztere in den Händen hatte, viel mir so eine Last von den Schultern.
Davon abgesehen hatten meine Eltern es schon mitbekommen, das etwas nicht stimmte.
Und auch wenn Du in die Zukunft blickst, wäre es unglücklich, wenn Du nichts sagst u ihr auf Geburtstagen etc Alk. trinkt u es Dir angeboten wird.

Du bist dabei eine Sucht zu entwickeln. Vom Alk., der körperlich abhängig ist und täglich trinkt (darunter auch Hartalk), bist du noch weit entfernt. Du solltest jetzt anfangen, dir das wieder abzugewöhnen, mit etwas Disziplin geht das.

Hallo @Leo26,

hier schreibt Dir ein Fachmann...

Die schlechte Nachricht: Das Suchtproblem ist bereits manifest. Nicht nur die psychische, auch die körperliche Abhängigkeit (hinsichtlich der Neurotransmitter) ist eindeutig erkennbar.

Die gute Nachricht: Der erste, allerwichtigste Schritt in Richtung Heilung ist ebenfalls bereits vollzogen - nämlich Deine Einsicht, dass Du ein Suchtproblem hast. Dass Du Dich hier so offen und ehrlich äußerst, gibt Hoffnung, dass Du es noch schaffen kannst. Aber, Du musst jetzt dranbleiben.

Zitat von Leo26:
An Tagen, an denen meine psychische Verfassung besonders schlecht ist, kann ich nicht mehr anders, als mir wieder Alk. zu kaufen. Das Bedürfnis und der Drang ist so stark, dass es kaum auszuhalten ist.

Zitat von Leo26:
Vorallem, wenn es mir psychisch schlecht geht, habe ich das Bedürfnis danach, mir eine Flasche Wein zu kaufen.

Zitat von Leo26:
Ich trinke, weil ich dann das Gefühl habe, dass es mir psychisch besser geht, dass ich auf andere Gedanken komme, ist für kurze Zeit tatsächlich so.


= Klassischer Missbrauch.

Zitat von Leo26:
Am nächsten Tag ist dieser Drang nicht besonders stark, am zweiten ist er wieder ganz vorhanden und ich muss mich wirklich zusammenreißen, nicht wieder loszulaufen, um mir eine Flasche zu kaufen.

Zitat von Leo26:
weil ich den immer stärkeren Drang danach habe


= Körperliche Gewöhnung / Erhöhung der Konsummenge bzw. Häufung des Konsums.

Zitat von Leo26:
Ich weiß aber selbst, dass es totaler Unsinn ist, ich ärgere mich Stunden später immer selbst darüber, dass ich es wieder getan habe.


Das ist nur indirekt Unsinn, denn der A lkohol bedient bei Dir sämtliche Neurotransmitterfunktionen und deshalb trinkst Du immer wieder. Leider verlernst Du somit, auf reguläre Weise mit Alltagsproblemen etc. umzugehen. Das nennt man psychische Abhängigkeit. Je länger dieser Zustand anhält, umso länger dauert es, da wieder rauszukommen.

Zitat von Candyman:
Du solltest jetzt anfangen, Dir das wieder abzugewöhnen, mit etwas Disziplin geht das.


Etwas Disziplin ist stark untertrieben! Die statistische Möglichkeit, es alleine aus purer Willenskraft zu langfristig zu schaffen liegt derzeit bei unter 10%. Mit Zuhilfenahme professioneller Unterstützung bei 40-50%, mit anschließender SH-Gruppe bei 70%.

In Deiner Situation rate ich zur Kontaktaufnahme zu einer Caritas Fachambulanz für Suchterkrankungen. Da bekommst Du idR sehr zeitnah einen Termin. Die ersten Einzelgespräche sind kostenfrei. IdR folgt danach eine Einzel- und Gruppentherapie, alles ambulant, ca. 2 Termine je 1h pro Woche. Diese Kosten übernimmt die Rentenversicherung.

Alles ist dort niederschwellig angelegt und völlig anonym gegenüber Dritten, ausgenommen der Rentenversicherung. Aus meiner Einschätzung dürfte Dir diese eine Anlaufstelle genügen, um von der Sucht loszukommen. Plane zirka 12-18 Monate Gesamtdauer ein. Nähere Infos gerne bei mir per PN, jedoch nur, wenn Du wirklich von der Sache loskommen willst. Ellenlange Diskussionen sind bei vielen Suchterkranken leider üblich - lass Dir gar nicht darauf ein sondern werde sofort aktiv. Auch hinsichtlich Deiner anderen psychischen Probleme wird Dir die Therapie enorm helfen. Mit Glück löst sich sogar alles in Wohlgefallen auf.

Bedenke: KEINE Therapie hat Erfolg, wenn gleichzeitig eine Sucht unbehandelt bleibt.

Ich kenne jemand der jahrelang täglich getrunken hat und dann auch stationär eine Entziehung gemacht hat und trotzdem sagten ihm die Ärzte, er sei körperlich noch nicht abhängig. Konnte es selbst kaum glauben.

Zitat von Candyman:
Ich kenne jemand der jahrelang täglich getrunken hat und dann auch stationär eine Entziehung gemacht hat und trotzdem sagten ihm die Ärzte, er sei körperlich noch nicht abhängig. Konnte es selbst kaum glauben.

Die Frage nach der körperlichen Abhängigkeit ist sekundär. Sie ist auch in hohem Maße abhängig von der Suchtform (Spiegel-, Quartals-, Gewohnheitstrinker etc.). Entscheidend für die Meisterung des Lebens ist vor allem Suchtfreiheit in geistiger Hinsicht. Wenn der Körper mal betroffen ist, geht es eh ums *beep* Überleben.
Ich habe ebenfalls ca. 15 Jahre nahezu täglich viel getrunken und war körperlich aus medizinischer Sicht offiziell nicht abhängig. Es kommt auch immer auf die Facharztrichtung an.

Kann dir die Suchtberatung sehr empfehlen. War selbst am Montag da. Trinke nicht täglich, aber wenn, dann auch eine Flasche Wein mittlerweile. Ich habe auch schon eine Toleranz entwickelt. Noch bin ich nur psychisch abhängig.

Hallo Leo,

vielen Dank für deine offenen Worte. Ich kann deine Sorge sehr gut nachfühlen. Ich hab seit einer Weile eine ähnliche Situation.

Mengenmäßig trinke ich zwar weniger, (vielleicht eine Flasche Wein in 3 bis 4 Tagen) jedoch gehen meine Gedanken in eine ganz ähnliche Richtung.

Mir ist in diesem Jahr sehr viel über den Kopf gewachsen. "Zur Entspannung" hab ich dann abends fast immer ein Glas Wein getrunken. Mittlerweile hab ich mich so sehr daran gewöhnt, dass ich beinahe täglich denke "nur ein Glas, dann geht es dir besser…." heute habe ich dann bewusst verzichtet. Dafür hatte ich dann eine ausgewachsene Fressattacke.

Ich werde nun schauen, dass ich ab Samstag nichts trinke für mindestens 2 Wochen.

Falls ich das nicht schaffe, hole ich mir Hilfe. Lieber früher als später.

Alles Gute für dich.

A


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