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Da ich keine Ahnung hab wie ich anfangen soll, beginne ich einfach mal damit meine Situation zu schildern.
Ich hatte die Probleme früher schon phasenweise, mittlerweile hält das aber schon sehr lange an. Ich habe vor so gut wie Allem Angst, was ich mir denken kann. Begonnen mit der Angst zu sterben und vor Schmerzen und Krankheiten. Vorallem wenn es mir mal gut geht, nimmt das überhand. Außerdem hab ich Angst vor Menschen, tagsüber halt ich es schwer aus, auf die Straße zu gehen. Ich habe das Gefühl dass mich jeder anstarrt etc. Auch vor sozialer Interaktion grauht es mir. Ich kann keine Medikamente nehmen weil ich panische Angst vor den Nebenwirkungen habe und denke dass ich mich dann so darauf versteife, dass dann tatsächlich der Extremfall eintritt.
Das sind die Beschwerden, die ich schon sehr lange habe und mit der Paranoia kann ich mittlerweile halbwegs umgehen.
Das scheinbar unlösbare Problem momentan sind Alpträume. Die handeln nicht von speziellen Dingen, da ist einfach ein unbekanntes grauenhaftes Gefühl von Bedrohung, das mittlerweile sogar im wachen Zustand immer häufiger da ist. Ich habe Angst vor der Dunkelheit, Angst schlafen zu gehen, Angst vor irrationalen Dingen, wie Monstern Geistern etc, und ich bin mir leider bewusst wie lächerlich das klingt. Ich weiß dass so etwas nicht existiert und dass es unbegründet ist, habe auch keine Halluzinationen oder dergleichen.
Fühle mich also immer und überall bedroht und kann mich aufgrund meines Misstrauens keinem anvertrauen, kann aber auch keine Medikamente nehmen wegen der Nebenwirkungen.
Ich fühle mich elendlichst schwach, minderwertig und armselig deshalb, und habe auch versucht da allein rauszukommen, weil es mir richtig unangenehm ist. Mir ist aber klar, dass ich irgendwann den Bezug zur Realität verlieren werde wenn ich mich weiterhin abschotte und dass es immer schlimmer werden wird.
Weiß jemand welcher/n Störungen das entspricht (außer paranoider und soziophober Störung)?
War hier jmd schon in einer ähnlichen Situation und hat den einen oder anderen Ratschlag, was ich noch tun könnte?
Bin langsam am Verzweifeln...

Viele Grüße
Marisha

25.02.2016 00:36 • 01.03.2016 #1


7 Antworten ↓


Hey Marisha,

schrieb Dir schon gerade in dem anderen Thread.

Seit wann geht das so; wie lebst Du; gehst Du zur Schule ...?

A


Angst, aber welche? Sterben, andere Menschen, Albträume

x 3


Hallo Vergissmeinicht,
Danke für die Antwort.
Die paranoiden Züge hab ich schon seit mehreren Jahren. Da geht es immer auf und ab, momentan trau ich nicht mal meinem Arzt, also war schon mal besser..
Der Rest hat sich in den letzten Wochwn bzw Monaten eingeschlichen. Hatte aber vor ein paar Jahren eine schlimme Phase in der ich Pseudohalluzinationen und Panikattacken hatte (denke aber das war durch Medikamente).
Ich lebe allein und bin berufstätig, bin also zum Glück gezwungen hinzugehen und halte so sozialen Kontakt. Ansonsten vermeide ich andere Menschen ganz, will ich momentan auch nicht anders. Hab auch hier ein bisschen Angst, dass mich wer erkennen könnte, aber ist ein geringeres Risiko als persönlich mit jmd zu reden.
Lg

Liebe Marisha,

wie kannst Du so arbeiten? Was waren es seinerzeit für Medikamente, die all dies auslösten Deiner Meinung nach? Haat sich in den letzten Monaten etwas in Deinem Leben verändert, da es wieder schlimmer geworden ist?

Guten Morgen,
Bezüglich der Medikamente damals fallen mir auf die Schnelle Quetiapin, Ziprasidon, Risperidon, Sertralin, Chlorprothixen und Trittico (weiß den Wirkstoff grade nicht) ein. Es wurde viel herumprobiert und das hab ich sicher nicht gut vertragen. Mittlerweile konnte ich endlich alles absetzten.
Bei mir hat sich nichts grundlegendes geändert, was das verursachen könnte. Vllt dass ich den Kontakt mit fast allen Bekannten abgebrochen habe, was aber begründet war und ich als die richtige Entscheidung ansehe.
Arbeiten kann ich, weil ich einerseits schon lange dort bin und dort zwischenmenschlich schon schlimmere Zeiten hatte. Außerdem weiß ich dass die Menschen mich nicht verstehen und warum sie sich so verhalten und vorallem weiß ich was ich zu erwarten habe.Ich bin durch meine Art selbst daran schuld und will nicht einfach aufgeben auch wenns schwerfällt.
Hatte vor etwas mehr als einem Jahr eine Phase in der ich wegen sozialer Phobie zwei Wochen im Krankenstand war, da erlitt ich auch einen Realitätsverlust, ich weiß nicht mehr wie ich da rausgekommen bin, aber will auf keinen Fall dass es je wieder zu so etwas kommt. Das und dass mein Job die einzige Chance auf eine Zukunft ist mit der ich leben könnte sind die Hauptgründe es zu schaffen.
Lg

Hey Marisha,

nun, so ganz alleine dudrch´s Leben zu gehen ist sicherlich nicht Sinn unseres Daseins. Ferner, nur für den Job existieren auch eher nicht. Was macht Dir Freude?

Hallo Marisha,
das mit dem Job find ich gut, dass du das noch immer schaffst. Mein Job belastet mich sehr, aber ich weiss dass es ohne Job noch viel schlimmer wäre.
Aber bei mir ist es auch so, dass sich sehr sehr viel um den Job dreht, ich hab seit Freitag mit Sertralin angefangen. Bis jetzt merk ich ausser Müdigkeit und gelegentlichem Unwohlsein nicht viel davon.
Meinst du nicht dass du es doch noch einmal mit dem Medikament versuchen solltest? Die Angst vor Nebenwirkungen ist bei mir auch massiv und ich weiss nicht wie lang ich das Sertralin nehmen kann. ABer es ist ein Hoffnungsschimmer, dass ich vielleicht doch wieder ein bisschen Freude am Dasein bekomme.
Wenn ich nichts tue wirds noch schlimmer. Meine Therapeutin lobt mich weil ich mich nicht vor dem Job oder vor diversen Verpflichtungen drücke auch wenn ich das viel lieber täte.
Aber letztendlich muss ich selber irgendwie aus diesem Kreislauf rauskommen und ohne Medis schaff ich das nicht. Ich gurke ja jetzt schon seit über einem Jahr herum und schaff es alleine nicht wieder einen Lichtblick am Horizont zu sehen.
Ich drück dich mal ganz fest.

@Vergissmeinicht
Es gibt eine Sache, die ich richtig gerne tu, kann ich aber auch nicht nennen (auch wenn mir meine Vorsicht lächerlich vorkommt, ich schaffs nicht das abzustellen...). Da kommt mir aber auch oft die Arbeit dazwischen leider.
Ansonsten mag ich die Natur und andere Länder, beides ist nicht wirklich oft möglich (also reisen).

@Patrizia1964

Danke für die liebe Antwort.
Was belastet dich an deinem Beruf, die Tätigkeit ansich oder das Umfeld?
Die ersten Tage sind ja immer am kritischsten, also ich denke, dass du es dann verträgst. Bei mir waren die Nebenwirkungen vom Sertralin wirklich schlimm anfangs, ist aber weggegangen. Ich fange bald wieder mit einem anderen SSRI an, ist eines der wenigen Medis, die ich vertrage, außer, dass ich dadurch nicht mehr schlafe.
Ich könnte einfach nichts anderes nehmen, so schlimm kann es gar nicht sein. Wenn ich zb stundenlang wachliege und weiß ich habe passende Medis, die aber Harnverhalt auslösen könnten... ich würd sie nicht nehmen, auch wenn ich total fertig bin. Man kann sich ja bekanntlich körperliche Symptome einreden, vorallem bei gerade Genanntem, würde ich mich psychisch so fertig machen und verspannen, dass es tatsächlich passiert. Außerdem würde ich nie wieder etwas nehmen das Gewichtszunahme verursachen könnte. War wegen Seroquel jahrelang übergewichtig.
Ich finde es wirklich gut, dass du die Medikamente nimmst und eingesehen hast was du tun musst, damit es dir besser geht. Ich kann mir das einfach nicht eingestehen, obwohl ich natürlich weiß, dass es so nicht weiter geht. Aber ich weiß dass ich nie wieder starke Medikamente will. Muss ja noch einen Weg geben.

Liebe Grüße




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