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Meine neuste Herausforderung ist ein neuer Haushalt,in dem ich seit ein paar Wochen arbeite.

Ich bekomme einen sehr guten Stundenlohn und möchte dafür auch abliefern also dass sie zufrieden sind.

Und ich hetze offenbar ziemlich (früher schon) und die Frau spiegelt mir das auf freundliche Art und Weise.
Ich merke es ja selbst und sie schaffte es,es diplomatisch rüber zu bringen.

Deswegen versuche ich nun,etwas ruhiger zu werden bei der Arbeit.
Was sie sich ja wünschen aber leichter gesagt als getan.

Je weniger leistungsfähiger ich werde,desto eher will ich mir selbst beweisen,dass ich es immernoch kann.

Dahinter stehen:

Angst vor Versagen,Angst vor Ablehnung,Angst davor,weniger leistungsfähig zu sein (was längst eingetreten ist).

Schliesslich Angst,dass ich nicht genug Geld erwirtschafte und ich wenn ich es mal nicht mehr schaffe,als was soll ich dann arbeiten?

Es ist,als ob ich bei der Arbeit vor der Realität flüchten möchte,deswegen haste ich so (glaube ich).


Ich versuche,im Moment zu bleiben,kriege es ja (noch) hin aber bis zur Rente putzen gehen ist glaube ich mit oder ohne Übergewicht eine Illusion.

Was soll ich machen,wenn ich das nicht mehr kann?

Zitat von Flame:
Es ist, als ob ich bei der Arbeit vor der Realität flüchten möchte, deswegen haste ich so (glaube ich).

Realität im absoluten Sinne gibt es m. E. nicht. Realitäten schafft der Geist durch Abgleichung mit vorherigem Erlebten.
Hinzu kommt, dass das Ego sich stets dazu in Bezug setzt und so das bildet, was er als Bewusstsein (hier: bewusstes Sein) erlebt. Dieses Bewusstsein ist folglich die Instanz, die bestimmt, was (vermeintlich) real ist und was nicht.

Ich glaube, das leuchtet ein. Aber: Wir fühlen uns zwar weitgehend als autonome, Selbst-ständige (im wahrsten Wortsinn!) Wesen, übersehen dabei aber (gerne?), dass die o. g. Bezüge sich ständig ändern, ständig im Fluss sind.

Je länger wir leben, umso dominanter wirken jene Bezüge, die ihrerseits über eine lange Zeitspanne hinweg unsere Realität gewirkt haben. Neue, aktuellere Bezüge treten dabei in den Hintergrund. Wir müssen uns sprichwörtlich daran gewöhnen (uns darin einwohnen, uns mit ihnen arrangieren).

Um aus dieser trockenen Theorie wirksame Praxis werden zu lassen:

Zitat von Flame:
Je weniger leistungsfähiger ich werde, desto eher will ich mir selbst beweisen, dass ich es immer noch kann.

Welchen Sinn macht es, die aktuelle Leistungsfähigkeit mit diesem alten Bezug (hier: die frühere Leistungsfähgkeit) zu vergleichen? Gewöhne Dich an die aktuelle Fähigkeit (und lass bei dieser Gelegenheit vielleicht auch gleich das Attribut Leistung weg... )!

Zitat von Flame:
Angst vor Versagen, Angst vor Ablehnung, Angst davor, weniger leistungsfähig zu sein (was längst eingetreten ist).

Deine aktuelle Auftraggeberin möchte Dich offenbar genau so, wie Du aktuell arbeitest. Gewöhne Dich an diesen neuen Bezug!

Zitat von Flame:
Schliesslich Angst, dass ich nicht genug Geld erwirtschafte und ich wenn ich es mal nicht mehr schaffe, als was soll ich dann arbeiten?

Zitat von Flame:
Ich versuche, im Moment zu bleiben, kriege es ja (noch) hin aber bis zur Rente putzen gehen ist, glaube ich, mit oder ohne Übergewicht eine Illusion.
Was soll ich machen, wenn ich das nicht mehr kann?

Welchen Sinn macht es, hier einen - (vermeintlich!) zukünftigen Bezug zu kreieren, der gar nicht vorhanden ist?
Im Moment bleiben fasst man gerne so ein bisserl meditativ auf und meint, es bedeutet stets im Hier und Jetzt zu bleiben - sozusagen das Morgen (oder gar die nächste Stunde) zu ignorieren. Das ist völlig falsch und wird oft missverstanden.

Ein Bekannter von mir war mal auf einem Meditationskurs. Alles lief im Schweigen ab und die hochpräsente Frau vor ihm war so im Hier und Jetzt, dass sie gar nicht mitbekam, dass sie durch ihr Zeitlupen-Tee-Zubereiten dafür sorgte, dass die anderen gar nicht an den Teekocher rankamen...

Gewöhne Dich daran, Deine Erlebensperspektive weiter als auf diesen Augenblick aber gleichzeitig enger als auf Dein restliches Leben zu justieren. Weil: Die große Zukunft hat mit Dir überhaupt nichts zu tun. Der jetztige Augenblick genauso wenig.

Schaffe realistische Bezüge - dann fühlst auch Du Dich verhältnismäßig.

A


An seine eigenen Grenzen stoßen

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Du solltest einen Job annehmen, bei dem du auch in die Sozialversicherung einzahlst, oder tust du das inzwischen?
Dann bist du irgendwann auch abgesichert und kannst EU Rente bekommen oder auch Arbeitslosengeld.
Dann hast du innerlich sicher weniger Sorge, wenn du von der Seite aufgefangen werden kannst.
Wäre die EU Rente zu gering, könntest / darfst du da auch noch etwas dazuverdienen.
So bekommst du jetzt ja nicht mal Krankengeld, oder? Bist du noch bei deinem Mann versichert?

Zitat von Flame:
Ich bekomme einen sehr guten Stundenlohn und möchte dafür auch abliefern also dass sie zufrieden sind.

Und ich hetze offenbar ziemlich (früher schon) und die Frau spiegelt mir das auf freundliche Art und Weise.
Ich merke es ja selbst und sie schaffte es,es diplomatisch rüber zu bringen.

Bist du sicher, dass es um deren Zufriedenheit geht, oder nur um das, was du meinst, dass sie zufrieden sein lässt? Wenn es um ihre Zufriedenheit geht, musst du dann nicht erst herausfinden, was sie dafür braucht?

Aufgrund dessen, dass sie dir die Hetze ein wenig nehmen möchte, hat sie wohl ein anderes Zufriedenheitsmerkmal als du. Vielleicht ist ihr die Leistung selbst gar nicht so wichtig, sondern mehr die Sympathie oder die Gründlichkeit oder die Ehrlichkeit oder Verschwiegenheit? Gerade die letzten Punkte sind bei einer Putzfrau wichtig, weil sie ja teilweise doch sehr in die Privatsphäre eindringen. Vieles sehen, was Besuchern verborgen bleibt.

Wenn man z. B. diesbezüglich schon negative Erfahrungen hat, dann tritt die Leistung mehr in den Hintergrund und man ist froh, wenn man der Person vertrauen kann.

Zitat von moo:
Ein Bekannter von mir war mal auf einem Meditationskurs. Alles lief im Schweigen ab und die hochpräsente Frau vor ihm war so im Hier und Jetzt, dass sie gar nicht mitbekam, dass sie durch ihr Zeitlupen-Tee-Zubereiten dafür sorgte, dass die anderen gar nicht an den Teekocher rankamen...

Herrlich...

Muss gestehen,dass ich auch immer vom Moment ausgegangen bin,wenn von Hier und Jetzt die Rede war.

Zitat von moo:
Gewöhne Dich daran, Deine Erlebensperspektive weiter als auf diesen Augenblick aber gleichzeitig enger als auf Dein restliches Leben zu justieren. Weil: Die große Zukunft hat mit Dir überhaupt nichts zu tun. Der jetztige Augenblick genauso wenig.

Schaffe realistische Bezüge - dann fühlst auch Du Dich verhältnismäßig.

Das ist echt ein guter Rat also quasi eher mittelfristig denken und agieren,das ist echt gut,fühlt sich gut an,danke.

Zitat von UlliOnline:
Du solltest einen Job annehmen, bei dem du auch in die Sozialversicherung einzahlst, oder tust du das inzwischen?

Nein,ich arbeite weiterhin auf Minijobnasis und selbst das bringt mich an meine Belastungsgrenze wie oben beschrieben,daher auch keine Teilzeit oder gar Vollzeit möglich.
Ich bin froh,dass ich überhaupt in der Lage bin,meiner Arbeit nachzugehen trotz Übergewicht und Angststörung.

Zitat von UlliOnline:
So bekommst du jetzt ja nicht mal Krankengeld, oder?

6 Wochen Lohnfortzahlung bekomme ich dann ist Schluss,wenn ich mich recht erinnere (war schon länger nicht mehr über einen längeren Zeitraum krank).

Zitat von UlliOnline:
Bist du noch bei deinem Mann versichert?

So ist es.

Zitat von hereingeschneit:
Wenn es um ihre Zufriedenheit geht, musst du dann nicht erst herausfinden, was sie dafür braucht?

Stimmt...
Zitat von hereingeschneit:
und man ist froh, wenn man der Person vertrauen kann.

Das Gefühl habe ich,dass das tatsächlich für sie im Vordergrung steht,zumal sie sich manchmal für Sachen rechtfertigt (was sie gar nicht bräuchte).

Und ich nehme am ehesten meine eigene Unsicherheit wahr und vielleicht ist sie auf ihre Art auch unsicher.
Sie meinte,sie sei froh,dass ich weiterhin zu ihnen kommen möchte.
Das klingt so ein bisschen als wäre sie erleichtert darüber,warum auch immer und ich hoffe,dass es so gut weiter läuft wie bisher...

Ich habe zur Zeit Sorge um meinen Mann.
In den letzten Jahren sind viele schwere Dinge passiert,auch wenn manches schon länger her ist.

Meine und seine Mutter sind überraschend gestorben,ich selbst war lange krank (und in der Zeit auch sehr anstrengend),mein Vater wäre fast gestorben,danach Eigenbedarfskündigung und wir hatten selten mal Zeit zum durchatmen.

Mein Mann hat immer durchgezogen und nun geht es ihm immer öfter nicht gut.
Er sagt mir immer öfter,er fühle sich innerlich unruhig.

Wir haben schon ansatzweise Lösungen erarbeitet,die ihn entlasten aber ich habe den Eindruck,dass ihn seine Psyche gerade etwas einholt.

Ich habe Sorge,dass das nur Vorzeichen sind denn sein bester Freund hatte vor ca. 2 Jahren ein Burnout und es fängt ja immer klein an...

Das Schlimmste ist,dass ich nicht weiss,wie ich ihm helfen kann.

Zitat von Flame:
Das Schlimmste ist,dass ich nicht weiss,wie ich ihm helfen kann.

Und ich jetzt auch keinerlei Ideen habe.


Zitat von Flame:
Wir haben schon ansatzweise Lösungen erarbeitet,die ihn entlasten aber ich habe den Eindruck,dass ihn seine Psyche gerade etwas einholt.

Aber er weiß, dass du zu ihm stehst und ihm entgegenkommst und somit auch von deiner Seite aus kein Druck kommt. Ich glaube, das hilft ihm schon einiges. Jetzt muss er vielleicht noch lernen, dass er sich selber auch keinen Druck macht. Ich hoffe, für euch, dass ihr das noch im Kleinem auf die Reihe bekommt und niemand in ein großes Loch fällt oder ganz ausfällt. Auch dann muss es irgendwie weiter gehen und wenn man sich das vor Augen führt, dass es auch irgendwie geht, wenn nichts mehr geht, dann fällt es vielleicht leichter auch so schon einiges loszulassen.

Vielleicht braucht er mal eine Auszeit. Wann war sein letzter Urlaub und wie wurde er gestaltet? Hatte er Erholung?
Er kann sich krankschreiben lassen, erstmal für 3-4 Wochen um mal wieder Energie zu tanken und Luft zu holen.
Anders wird das nicht, befürchte ich.
Irgendwann läuft das Fass einfach über.

@hereingeschneit

Danke,ja,das hoff ich auch,dass es nochmal glimpflich abläuft und natürlich steh ich zu ihm egal,was kommt.

Faktisch ist er halt der Hauptverdiener und wenn das wegbrechen würde,würde es finanziell ziemlich eng werden mit den Raten für unsere Doppelhaushälfte.
Die Heizung ging uns auch noch kaputt und wieder neuen Kredit aufnehmen aber mehr bekommen wir nicht und Familie anbetteln um Geld auch nicht so toll,würden wir nur im absoluten Notfall machen.

@UlliOnline
Nein,er hatte keinen Urlaub und auch keine Erholungsphasen.
Die Firma,in der er arbeitet schwächelt und krank schreiben würde er sich nie lassen.

Ich habe auch den Eindruck,dass das nicht gut endet,er sagt z.B.auch,dass er eine oder gar mehrere Wochen Urlaub nicht gut vertragen könnte,er würde immer wissen wollen,was in der Firma abläuft zumal sein Chef schon einige Vorgänge generell an ihn abgegeben hat,er (sein Chef) die selbst also gar nicht mehr bearbeiten kann.
Zumal geplant ist,dass mein Mann die Geschäftsführung übernimmt.

Heute hat er mir Plan B präsentiert,falls die Firma es nicht schaffen sollte.
Er wolle dann Bestattungshelfer werden.
Das sei gut bezahlt und er hatte als junger Mensch schon die Idee,Bestatter zu werden,das hatte er mir früher auch schonmal erzählt,kein Witz.

Ich weiss aber auch,dass er hofft,dass die Firma sich halten kann.

Zitat von Flame:
Die Firma,in der er arbeitet schwächelt

Das tut sie ja schon länger und nicht erst seit gestern.
Zitat von Flame:
krank schreiben würde er sich nie lassen.

Und wenn er erst den richtigen Bauchklatscher macht, geht erstmal gar nichts mehr.
Dann doch lieber mal meinetwegen auch nur 2 Wochen krank,
Wenn er einen Unfall hat oder warum auch immer ins Krankenhaus muss, muss der Chef auch ohne ihn zurechtkommen.
Beide, Chef und Er sollten sich gegenseitig vertreten können. Theroretisch.

Seine ganze Fortbildung wäre umsonst, wenn er nun auf Bestatter umsteigt.
(hat er schon mal einen toten Menschen gesehen und angefasst, gewaschen und angekleidet? Einen sehr alten...oder ein sehr junges *unvollständiges* Unfallopfer, eine Babyleiche, eine Kinderleiche?)
So einfach ist das nicht.
Der Bestatter und sein Gehilfe, die die Toten im Pflegeheim bei mir abholten hatten stets eine Alk.-Fahne. Warum wohl?

Zitat von UlliOnline:
Und wenn er erst den richtigen Bauchklatscher macht, geht erstmal gar nichts mehr.
Dann doch lieber mal meinetwegen auch nur 2 Wochen krank,

Da muss ich Ulli Recht geben. Sein Chef hat nichts davon, wenn er auf längere Zeit ganz ausfällt.
Aber diese Einsicht muss auch dein Mann haben, dann könnte er diesbezüglich mit dem Chef reden und besprechen, wie sie das am Besten bewerkstelligen können, so dass er wirklich mal einige Tage am Stück für sich hat und sich nicht mit geschäftlichen Dingen beschäftigen muss.

Ist halt nur die Frage, ob er das könnte. So wie du das beschreibst, würde er gar nicht loslassen können. Oft kann man das wirklich erst, wenn man ganz unten ist und es eben nicht mehr geht.

Ja,ich seh das alles genauso.

Mein Mann meint,er würde zunächst ein mindestens zweiwöchiges Praktikum (als Bestatter bzw. als Gehilfe) machen um zu sehen,ob das real was für ihn sein könnte.

Etwas morbide finde ich das schon auch und wie Du schon geschrieben hast,die Fortbildungen wären dann umsonst gewesen.

Mir soll es recht sein,wenn er mit Leichen arbeitet,selbst könnte ich das nicht aber wenn es ihn doch so reizt,soll es halt so sein,Hauptsache,es geht ihm wieder besser....
Alk. gibt meinem Mann nichts,das höchste der Gefühle ist mal eine (kleine) Flasche Beck´s Lemon,wenn wir mal grillen.

Zitat von hereingeschneit:
Ist halt nur die Frage, ob er das könnte. So wie du das beschreibst, würde er gar nicht loslassen können. Oft kann man das wirklich erst, wenn man ganz unten ist und es eben nicht mehr geht.

Genau so ist es.

@Flame , dein Mann braucht Plan B.

Und er muss sich klarmachen, was er vom Typ her ist:

Mag keine Veränderungen, ist sehr loyal, auch wenn er ausgenutzt wird und trägt Verantwortung. Reisst sich den Ar. auf, ohne die Geschäftsleitung wirklich zu haben und ohne Garantie.

Und jetzt reagiert er schon psychisch, obwohl ihm die Firma gar nicht gehört. Ihm muss klar werden, dass er, sollte die Firma rote Zahlen schreiben, vor dem Chef entlassen wird. Ist ja auch logisch.

Insofern könnte ein Festhalten am sinkendem Schiff mit auch der eigene Untergang sein. Also immer Plan B im Hinterkopf und den dann rechtzeitig umsetzen.

Nun ja,ausgenutzt wird er zwar nicht denn die Firma wirft momentan kaum was ab denn es wird kaum noch neu gebaut sondern fast nurnoch modernisiert.
Die Rezession macht sich in Kleinstbetrieben besonders stark bemerkbar und was nicht erwirtschaftet wird,kann auch nicht als höheres Gehalt ausgezahlt werden bzw. weitere Mitarbeiter kann man auch erst einstellen,wenn die finanzielle Grundlage dafür da ist.

Ich glaube aber,es sickert so langsam in sein Bewusstsein,dass er eines Tages loslassen muss von diesem Job aber aktuell klammert er noch daran.
Zwingen kann ich ihn zu nichts und Druck würde nur noch mehr Gegendruck erzeugen.

Zitat von Icefalki:
Insofern könnte ein Festhalten am sinkendem Schiff mit auch der eigene Untergang sein. Also immer Plan B im Hinterkopf und den dann rechtzeitig umsetzen.

So ähnlich haben wir das gestern und heute früh auch erörtert,auf jeden Fall Plan B.

Es würde wohl doch weiterhin die Finanzierungsbranche bleiben meinte er heute früh aber halt ein grösserer Betrieb.

Und manchmal ist es im Rückblick ja auch ein Segen,wenn man gezwungen wird zu Veränderungen.
Also falls die Firma tatsächlich insolvent werden sollte und er sich umorientieren muss.

Ich glaube,er braucht noch Zeit um die Situation zu realisieren und zu akzeptieren,wenn man sich darauf hin nicht freiwillig verändert,wird die Psyche halt immer lauter aber die Seele hat ihr eigenes Tempo,manche (inneren) Prozesse kann man nicht beschleunigen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Auch mal wieder was Positives (im Endeffekt):

Zunächst:

Gestern und auch heute früh war ich nicht gut drauf.
Einfach nicht gut drauf und mein Mann fragte warum und benennen konnte ich das nicht grossartig.
Manchmal ist man eben einfach nicht gut drauf.

Was ich schon etwas nervig fand,dass mein Mann spät nach Hause kam (mit spät meine ich 19.40 Uhr) .

Letztendlich hab ich zu meinem Mann gesagt,ich habe einfach schlechte Laune (auch wenn das gerade ziemlich kontraproduktiv ist weil eine schlecht gelaunte Ehefrau so ziemlich das Letzte ist,was mein Mann brauchen kann).

Na jedenfalls dachte ich noch,hoffentlich übersteh ich meinen heutigen Arbeitstag.

Im Bus heute früh war ein Busfahrer am wettern und der meinte zu jemandem,warum er auf ihn/sie Rücksicht nehmen solle,auf ihn würde auch keiner Rücksicht nehmen.

Das scheint inzwischen eine allgemeine Haltung geworden zu sein,was mich zunehmend traurig macht,ehrlich.
Nach dem Motto: So,wie ich behandelt werde,geb ich das weiter.


Gut,ich wollte ja das Positive erzählen.

Ich kam in meinen Freitags-Putzhaushalt und irgendwie hab ich mich da sofort gefreut,die Frau wieder zu sehen.
Sie ist zwar Lehrerin (was ich erst im Verlauf erfahren habe) und zu Beginn war sie ziemlich skeptisch mir gegenüber aber irgendwie fliesst es zwischen uns.

Mein Verstand sagt schon wieder: Wer weiss,wie lange das gut geht aber es kann ja auch einfach mal was gut gehen.
Ich muss zugeben,dass ich sie echt mag,sie ist freundlich,sogar oft lustig und sie weiss auch viel und heute hat sie mir so ein Lavendelöl geschenkt.

Im Nachhinein denk ich,ich hätte fragen müssen,was sie dafür bekommt statt es einfach als Geschenk zu nehmen.

Was ich auch echt lieb finde ist,dass sie mir jedes Mal sagt,dass sie sehr froh ist,mich gefunden zu haben und ich zu Ihnen komme.
Das müsste sie ja nun wirklich nicht.

Aber ich sehe,dass es von Herzen kommt und als ich fertig war mit der Arbeit war ich viel besser drauf.
Sie sagte auch,sie würde halt viel reden aber mir kommt das entgegen.
Ich kann zwar auch viel reden aber zuhören liegt mir eher.

Am Anfang dachte ich,dass ich die Zeit,in der wir reden nacharbeiten sollte aber sie meinte,das gehöre zur Einweisung ,ich müsse das nicht nacharbeiten und ich habe inzwischen auch festgestellt,das ihr Mann es gerne hat,wenn ich pünktlich fertig werde.
Die beiden haben so ihre Abläufe.

Also werd ich im Grunde genommen zum Teil für´s Quatschen bezahlt.

Aber ich mag sie wirklich und ihren Mann auch.
Das fühlt sich für mich etwas gefährlich an,dass man Menschen so mögen kann.
Es ist aber auch ein schönes Gefühl und ich hoffe,dass ich dort noch lange arbeiten kann.

Wie alt sind die beiden Herrschaften denn?
Meine Mutter (89) läßt auf ihre eigentlich Putzhilfe auch nichts kommen. Eine jüngere Russin.
Die macht ihr sogar die Füße, Fußnägel schneiden...ist schon mehr Mädchen für alles geworden.
Meine Mutter freut sich auch immer, wenn sie kommt...und bei ihr putzt, wo es meist nichts zu putzen gibt...
in ihrer eleganten Puppenstube. Da ist es immer wie ge-leckt, fast ungemütlich steril und aufgeräumt. Aber stilvoll.
Vermutlich bist du Reinigungskraft und Gesellschafterin in Einem. So wie die Irina meiner Mutter.

Zitat von UlliOnline:
Wie alt sind die beiden Herrschaften denn?

Die sind noch gar nicht so alt,Anfang/Mitte 60 vielleicht...


Zitat von UlliOnline:
Meine Mutter freut sich auch immer, wenn sie kommt...und bei ihr putzt, wo es meist nichts zu putzen gibt...

Find ich schön,wenn es offenbar für beide Seiten eine Win-Win Situation ist.


Zitat von UlliOnline:
Vermutlich bist du Reinigungskraft und Gesellschafterin in Einem.

So hab ich das noch gar nicht betrachtet aber es kommt schon hin:
Von den drei Stunden Putzzeit reden wir im Schnitt so etwa eine halbe Stunde.

Den Rest der Zeit putz ich allerdings straff durch ,so steril wie bei Deiner Mutter ist es dort nicht.
Zwar nicht unsauber oder so aber gut zu tun sag ich mal,ich brauch das aber auch so damit ich (und meine Arbeitgeber) ein Vorher/Nachher erkennen können,das macht mich zufrieden.

A


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