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Ich bin 20 und habe eine 1 jährige Tochter. Sie war nicht geplant und in dieser Hinsicht habe ich Mist gebaut.
Mir fällt es schwer eine innige Bindung zu ihr aufzubauen. Es gibt Tage da kann ich ihre Anwesenheit nicht ertragen (und sie ist sehr pflegeleicht). Ich möchte dann einfach nur allein sein und bin sehr kalt zu ihr. Versorgt wird sie gut von mir und ich tröste sie auch, aber schenke ihr ansonsten so gut wie keine Aufmerksamkeit. Wenn ich irgendwas mache (Haushalt, lernen etc.) bin ich in diesen Sachen so vertieft dass ich meine Tochter gar nicht wahrnehme. Auch höre ich oft Musik mit Kopfhörer und rede wenig mit meiner Tochter. Ich möchte aus irgendeinem Grund meine Tochter nicht lieben und dass sie mich auch nicht liebt. Ich finde nichts gut daran wenn sie von mir emotional abhängig ist, diese Verantwortung macht mich fertig. Seitdem ich Mutter bin habe ich keine Leichtigkeit mehr im Leben, ich sehe was ich alles verpasse und was ich alles falsch gemacht habe. Ich fühle mich nun dazu gezwungen mich immer um meine Tochter zu kümmern und finde das schrecklich. Weil es mir oft selber nicht gut geht und ich dann meine Ruhe brauche. Meine Tochter ist noch pflegeleicht, wie soll es werden wenn ich arbeite und sie fordernder wird? Ich bin nach 8h Arbeit total im Eimer. Ich habe Angst vor der Zukunft und fühle mich durch meine Tochter massiv unter Druck gesetzt. Ich hab das Gefühl mir wird die Kehle zugeschnürt und man nimmt mir die Luft zum Atmen! Ich kann ja keine Fehler mehr machen ohne dass es meine Tochter betrifft, ich habe mich selber total verloren. Meine Persönlichkeit, meine Lebensfreude, meine Freiheit. Und gewonnen habe ich nur Panik, Ängste und erdrückende Verantwortung. Ich bereue es Mutter geworden zu sein, weiß aber dass ich die Entscheidung nicht mehr rückgängig machen kann und das macht mich fertig! Da ich diese Situation nicht aushalte versuche ich mich von meiner Tochter zu distanzieren und sie auszublenden. Mir geht es dann besser weil ich wieder bei mir selber bin. Als Mutter fühle ich mich unwohl, gefangen, unfähig, unattraktiv. Und wenn ich es ausblende Mutter zu sein fühle ich mich wieder wohl. Oft bin ich grundlos wütend auf meine Tochter, sie tut etwas und es nervt mich. Ihre bloße Anwesenheit. Auch kann ich mich nicht darüber freuen dass ich meiner Tochter eine schöne Kindheit ermöglichen kann, weil ich das selber nicht hatte und sie kein Wunschkind war. Ich bin nicht bereit zurückzustecken oder mich zu opfern, das ist es mir nicht wert. Ich würde meine Tochter nie an erster Stelle stellen. Gerade wenn ich einen Partner habe und mit ihm Wunschkinder bekomme wäre sie immer das ungewollte Kind von meinem blöden Ex, eine Jugendsünde.
Ich versuche meine Tochter zu lieben, wir haben auch schöne Momente aber irgendwas in mir lehnt sie völlig ab. Immer wenn ich viel Nähe zugelassen habe geht es wieder bergab. Ich habe auch Stimmungsschwankungen, Versagensängste etc. Alles seit der Schwangerschaft (die genau wie die Geburt schrecklich war). Was soll ich machen?

29.10.2021 16:55 • 11.11.2021 #1


24 Antworten ↓


Das Resultat deines Umgangs mit dem Kind wird ein psychisch gestörtes sein und eine psychisch gestörte Erwachsene.

Deine Gefühle sind so, das akzeptiere ich als Tatsache, aber warum hast du das Kind überhaupt bekommen und warum gibst du es nicht um Himmelswillen so schnell wie möglich zur Adoption frei.

A


Als Mutter keine Nähe ertragen

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Zitat von kritisches_Auge:
Das Resultat deines Umgangs mit dem Kind wird ein psychisch gestörtes sein und eine psychisch gestörte Erwachsene. Deine Gefühle sind so, das ...



Meine Mutter droht mir den Kontakt dann abzubrechen und man macht dies im Dorf eben nicht

Ich Rate dir dringend zu einem Therapeuten
Auch wenn deine Tochter noch so klein ist -sie kriegt das mit und das wird sie prägen und das nicht positiv
Ich wurde von meinem Vater auch ignoriert aber hatte wenigstens meine Mutter und trotzdem hat mich das geprägt und zum großen Teil vermutlich auch so krank gemacht das ich hier aktiv bin

Ich kann mit Kindern gar nichts anfangen, bin aber BEWUSST kinderlos geblieben. Hätte ich ein Kind bekommen, dann hätte ich es geliebt und es wäre immer an erster Stelle gekommen.
Du machst dein Kind psychisch kaputt, dein Verhalten ist mehr als bedenklich. Hab den Mumm in der Hose und schildere dein Verhalten dem Jugendamt. Für dein Kind wäre es das beste, in eine Familie zu kommen, in der es bedingungslos geliebt wird.

Ich habe das Gefühl dass ich meiner Tochter sowieso egal bin und sehe in ihr auch eher ihren Vater, mich überhaupt nicht. Meine Familie möchte davon nichts hören, dementsprechend muss ich funktionieren und sie behalten.

Zitat von Fritzi:
Ich habe das Gefühl dass ich meiner Tochter sowieso egal bin und sehe in ihr auch eher ihren Vater, mich überhaupt nicht. Meine Familie möchte ...


Ne musst du nämlich eben nicht weil du deinem Kind schadest

Wenn deine Mutter dich derart erpresst, soll sie doch das Kind nehmen, mich macht das regelrecht wütend.
Und wenn ich bei deiner Denkweise bleibe, so sehe ich, dass das Kind dich noch mehr fordern wird wenn es älter wird und psychisch gestörte Kinder sind sehr schwierig.

Berufe dich auf Autoritäten, sage, dass das Jugendamit dir dazu geraten hat.

Also meint ihr, dass man da nichts retten kann?

Der Hauptgrund das ich heute so extrem krank bin das ich sogar berentet bin,ist die sehr massive emotionale Vernachlässigung die ich seitens meiner Erzeugerin seit Geburt ertragen musste.

Tu das deinem Kind bitte nicht an
Mach sie zu keinem psychischen krüppel
Gib ihr die Chance auf ein gesundes Leben und das wird sie mit dir nie haben

Gib sie zur Adoption frei
Geh zum Jugendamt
Geh zu einem Psychiater und lass dir und Vorallem ihr helfen.

Es ist in deiner Hand in deine Tochter eine gesunde junge Frau werden darf
Oder ob sie hier landen wird weil sie dermaßen krank geworden ist

Hab jetzt die Eier in der Hose und mach das richtige

So wie du an die Sache gehst und geschildert hast sehe ich da ehrlich gesagt schwarz
Selbst in diesem langen Text kam kein liebes Wort über deine kleine
Sie ist pflegeleicht ..sind Pflanzen und manche Haustiere auch
Dein Kind wird älter und wird dich mehr einfordern
Der anstrengende Teil kommt erst noch und ich denke das du den aktuell absolut nicht gewachsen bist von deinen Schilderungen her

Zitat von Fritzi:
Also meint ihr, dass man da nichts retten kann?


Willst du denn was retten? Das ist doch hier die Frage....

@Fritzi wieso tust du das deiner Tochter schon ein Jahr an? Und was erhoffst du dir hier für eine Hilfe?
Deine Tochter spürt deine Ablehnung so oder so. Geh zum Jugendamt die können dir und vor allem deiner Tochter helfen.

Wenn ich das hier so lese : das macht mich wütend :

( weil ich zu der Sorte Frau gehöre, die keine Kinder haben konnte )


Zitat von Fritzi:
Meine Mutter droht mir den Kontakt dann abzubrechen und man macht dies im Dorf eben nicht


geht es um deine Mutter oder um dein Kind ?

Zitat von kritisches_Auge:
Das Resultat deines Umgangs mit dem Kind wird ein psychisch gestörtes sein und eine psychisch gestörte Erwachsene.


Kannst du das für dich verantworten ?


Zitat von kritisches_Auge:
aber warum hast du das Kind überhaupt bekommen und warum gibst du es nicht um Himmelswillen so schnell wie möglich zur Adoption frei.


Diese Frage stell ich mir auch ?
Was war mit der Verhütung ? Fremdwort ?


Zitat von Islandfan:
Du machst dein Kind psychisch kaputt, dein Verhalten ist mehr als bedenklich. Hab den Mumm in der Hose und schildere dein Verhalten dem Jugendamt. Für dein Kind wäre es das beste, in eine Familie zu kommen, in der es bedingungslos geliebt wird.


Und das nicht irgendwann sondern am besten gestern.

Es geht nicht um dich oder um deine Mutter, es geht um das Kind.

Deine Tochter kann dich mit einem Jahr noch nicht ablehnen, Ablehnung ist was bewusstes und dazu ist sie zu klein. Für mich ist das ein absolutes Warnsignal, dass deine Tochter für dich so wirkt. Emotionale Kälte ist das schlimmste, was einem Kind, das sich noch nicht helfen kann, wiederfahren kann.
Warum in aller Welt habt ihr nicht verhütet? So etwas macht mich wütend.

Ich glaube es ist besser diesen Thread zu schließen,
hier werden / kommen die Emotionen hoch.

Die Threadstellerin soll sich bitte an das Jugendamt wenden, da wird ihr die Hilfe geboten, die sie wirklich braucht.

Emotionen kommen immer hoch, es steht nichts drin das nicht regelkonform wäre.
Ich würde den Thread nicht schließen, die TE braucht Hilfe und das hieße sie abzuwürgen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Es waren nur meine Gedanken, ob wir die Hilfe geben können, die sie braucht, das mag ich im Moment bezweifeln.
Sie braucht Hilfe von außen.

Hallo Fritzi,

auch wenn ich ziemlich friere beim Lesen Deiner sehr offenen Schilderung möchte ich Dir ein paar alternative Sichtweisen anbieten:

- obwohl Du offenbar kein Kind (v. a. mit diesem Vater) wolltest, hast Du es bekommen - könnte da nicht ein höherer Sinn dahinter stecken?

- war Dein Leben vor der Schwangerschaft denn soviel schöner?

- was spricht dagegen, einige Zeit weiter Babypause zu machen?

- wenn sie aus dem Gröbsten raus ist, bist Du noch nicht mal 30 - noch sehr jung - da ist noch nix verloren

- denke nicht nach hinten, sondern nach vorne - sie ist ein Teil von Dir und will Dir etwas sagen

- verurteile Dich nicht für Deine Gedanken und Gefühle sondern öffne Dich für dieses neue Leben.

Zitat von Fritzi:
aber irgendwas in mir lehnt sie völlig ab

Dieses Irgendetwas ist letztendlich Ausdruck einer Selbstverurteilung.

Zitat von Fritzi:
Also meint ihr, dass man da nichts retten kann?

Das musst Du selber wissen. Aber wenn Du nach dieser Zeit noch nicht imstande bist, dieses Geschenk anzunehmen, rate ich zur Adoptionsfreigabe. Wie sowas abläuft, wissen vielleicht andere hier.

Aber bedenke eines: Es sollte m. E. nur der letzte Ausweg sein, zum Wohl des Kindes. Stelle Dir vor, wie es Dir ergeht, wenn es Dich in diesem Zuge verlassen muss. Fühlst Du Dich dann wirklich besser? Wird alles wieder so wie vorher?

Wir neigen dazu, prägnante Lebenswendungen für unser Allgemeinbefinden verantwortlich zu machen. Jedoch verhält es sich, wenn Du genau hinschaust, genau andersrum. Wir verantworten in hohem Maße die Lebenswendungen. Und zwar nicht nur durch unsere körperlichen Taten sondern durch unsere Geistestätigkeiten. Das bedeutet, dass Du jederzeit, sprichwörtlich in jedem Augenblick, selber das Blatt wenden kannst.

Wenn Du also zu dem Schluss kommst, dass Du das nicht durchhältst, dann gib das Kind nicht weg, sondern schenke es neuen Eltern, die es lieben können. Deine Haltung sollte trotzdem von Liebe für das Kind und Mitgefühl für Dich selber getragen werden - dann wird alles gut. OK?

Ja, aber wir können sie vielleicht dazu motivieren zum Jugendamt zu gehen, ich würde es mir so sehr wünschen.

A


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