App im Playstore
Pfeil rechts

Hey.. Ich fange meinen Beitrag mal damit an, dass ich darauf hinweise, dass das hier mein allererstes mal ist, dass ich meine Gedanken/Probleme in irgendeiner Form an jemand anderes als mich selbst weitergebe. Also wundert euch nicht wenn das ganze ein wenig wirr erscheint. :/


Seit gut einem Jahr fühlt sich mein gesamtes Leben so an als ob es stückweise vor mir zusammenfallen würde (Wobei, damit etwas zusammenfallen kann muss es erstmals stehen.). Ich bin momentan 22 Jahre alt, habe die Pflichtschule ohne Hindernissen abgeschlossen und danach eine Lehre absolviert. Nach der Lehre habe ich den Beruf noch zwei Jahre lang ausgeübt, doch habe ich nicht mehr vor, diesen weiter auszuüben.

Nach dieser Episode war ich erst mal ein Jahr arbeitslos, doch als das Arbeitsamt angefangen hat mich in diverse Kurse zu zwängen bei denen ich gezwungener maßen mit immer neuen Leuten interagieren musste (Ich bin ziemlich introvertiert. Als Phobie würde ich das nicht unbedingt bezeichnen) habe ich mich dazu entschieden in einem Callcenter anzufangen. Hierbei hatte ich gehofft meine Telefonphobie zu bändigen indem ich meine Komfortzone gezwungener maßen übertrete. Ich arbeite seit gut 3 Monaten dort und die ersten 5 Telefonate am Tag sind noch immer der blanke Horror... Und abseits meiner Arbeit läuft mir immer noch ein kalter Schauer über den Rücken sobald mein Handy läutet.

Abseits der Arbeit besteht mein Alltag aus vor dem PC sitzen, essen und schlafen. Das letzte Jahr über hat das Interesse an diesen Aktivitäten ebenfalls abgenommen, vor dem PC sitze ich nur noch aus Gewohnheit, weil ich wahrscheinlich sonst einfach nur Löcher in die Luft starren und nachdenken würde. Zocken tu ich kaum noch, wenn ich was tu dann ist es meist diverse Imageboards durchforsten oder Serien zu schauen und mein Gehirn mit Geschichten anfüllen die ich nie erlebt habe (Zum Großteil Fantasy und allerlei Animes) um mich wenigstens für paar Stunden abzulenken.

Wenn ich es mal nicht schaffe mich abzulenken fange ich wieder an nachzudenken und realisiere, was für eine gescheiterte Existenz ich doch eigentlich bin. Dann führe ich mir wieder vor Augen wieso ich mich selbst eigentlich so hasse. Anderen Menschen gegenüber erscheine ich anfangs stets nett und höflich, doch sobald diese mich besser kennenlernen fangen Diese an mich zu meiden. Ich schätze, dass das an meiner allgemeinen Art liegt.

Die einzigen zwischenmenschlichen Kontakte abseits der Arbeit (Wobei diese sich auch nur auf arbeitstechnische Dinge beziehen, die meisten meiner Kollegen wissen nicht mal wie ich heiße.) die ich in meiner jetzigen Situation noch besitze sind meine Mutter (Da ich es noch nicht zusammengebracht habe auszuziehen, wobei mir da auch der Antrieb für fehlt.) und einige Personen über das Internet, wobei Letztere auch immer weiter schwindet. Eine Beziehung hatte ich auch noch nie, wobei ich noch nie das Gefühl der Liebe verspürt habe und emotional allem Anschein nach niemals im Stande sein werde jemanden zu lieben.. Denn wer sich selbst hasst ist angeblich nicht im Stande anderen zu lieben, zumindest kann ich das bis jetzt so bestätigen. Interesse an mir hat bis jetzt auch noch keiner gezeigt, wundert mich aber auch nicht.

Ab und zu sehne ich mich doch mal jemandem mit dem ich reden könnte, doch kenne ich keine Person mit der ich über irgendwelche Dinger abseits von einfachsten alltäglichen Gesprächsthemen reden könnte, von Sachen wie ich sie jetzt gerade niederschreibe ganz abgesehen.

Seit ich mich erinnern kann besaß ich in meinem Leben keinerlei Ziele oder Motive welche weiter als zwei Wochen in die Zukunft reichen würden. Doch dachte ich bis jetzt immer, dass sich das mit der Zeit doch noch ergeben würde. Langsam dämmert mir aber die Offenbarung, dass ich wohl doch dazu verurteilt bin als Nichts mein Dasein zu fristen und bis ans Lebensende einfach in die Woche hineinzuleben. Während mein ehemaliger Freundeskreis stetig mit dem Leben voranschreitet sehe ich wie ich selbst nur Rückschritte mache (Nicht, dass ich aktiv irgendwelche Pläne verfolgen würde.).

In den letzten paar Monaten häuften sich bei mir immer öfters Gedanken zum Thema Selbstmord. Anfangs habe ich nur darüber nachgedacht wem mein vorzeitiges Ableben denn so Kummer bereiten würde, als ich mit der Überlegung fertig war habe ich festgestellt, dass die Liste auf meine Mutter und den Vorgesetzten, welcher am nächsten Tag Dienst hätte und schnellst möglichst einen Ersatz für mich organisieren müsste, beschränkt blieb. Mittlerweile hege ich regelmäßig Gedanken in diese Richtung, wobei mir der Gedanke, dass vielleicht irgendwann mal doch etwas besser wird besagt Gedanken doch wieder austreibt. Schlimmer kann's ja hoffentlich nicht mehr werden.

Besagte Gedanken haben mich jetzt dazu bewegt vielleicht doch mal jemandem meine Probleme offen zu legen, auch wenn ich nicht davon ausgehe, dass mir jemand aktiv helfen kann, aber das erwarte ich auch von keinem. Ist mir ja niemand schuldig.

Ob ich an Depressionen leide oder nicht kann ich leider nicht sagen. Einen Psychiater aufzusuchen würde ich in 1000 Jahren nicht übers Herz bringen. Es kostet mich gerade schon eine Unmenge an Überwindung all dies zu Verfassen, zu überlesen und dann noch zu posten. Da stellt sich mir die Frage ob ich vielleicht doch nicht nur an einer allgemeinen Unglücklichkeit aufgrund meiner momentanen Lebenssituation leide.


Ich hätte noch Unmengen zum Niederschreiben, sehe aber schon. Dass das hier eine Textwalze ist. Noch mehr Text will ich keinem Antun und denke, dass das erst mal genug ist.

MfG. Knauf.

25.09.2017 17:38 • 29.11.2017 #1


8 Antworten ↓


Hallo.
Also erstmal, du bist kein ' Nichts '.
Du bist meines Erachtens in einer Lebenskrise. Aber du selbst kannst etwas ändern.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, das ist schwer wenn man sich selbst als ein ' Nichts '
sieht.
Da du deinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben willst - vielleicht könntest du eine
Umschulung machen ? Dann hättest du ein Ziel, und mit 22 Jahren bist du auch noch
keine ' gescheiterte Existenz '.
Wahrscheinlich strahlst du aus, wie unzufrieden du mit dir selbst bist, und das spüren
andere und gehen dann auf Abstand.

Liebe Grüße.

A


Allgemeine Trübseligkeit oder doch mehr?

x 3


Erstmal herzlich willkommen bei uns im Forum. Ich hoffe, du wirst dich wohlfühlen und Hilfe finden.

Zitat von Knauf94:
Da stellt sich mir die Frage ob ich vielleicht doch nicht nur an einer allgemeinen Unglücklichkeit aufgrund meiner momentanen Lebenssituation leide.


Konkrete Suizidgedanken gehen ja über eine allgemeine Unglücklichkeit doch sehr hinaus. Wir können hier keine Ferndiagnosen stellen, wir sind ja alle nur Laien. Aber offenbar hast du ja mal Freunde gehabt, hast die Schule und eine Ausbildung abgeschlossen und die Perspektivlosigkeit und die Antriebslosigkeit kamen erst später. Von daher hört sich das schon nach Depression an.

Die Leute meiden dich vielleicht, weil sie deine Verzweiflung spüren, obwohl du mit niemanden über deine Probleme sprichst. Die meisten Leute können damit nicht umgehen, wenn jemand schlechte Schwingungen ausstrahlt. Es wäre natürlich gut, wenn du dich einem Arzt anvertrauen würdest. Mit einer Therapie und möglicherweise einem Medikament könnte man dir sicher helfen, wieder mehr Antrieb zu bekommen.

Kommt das gar nicht für dich in Frage, zu einem Psychiater zu gehen? Hier sind viele User, die da auch Angst hatten, dann aber immer sagten dass es halb so schlimm war.

Ein paar Sachen kannst du sicher auch schon mal selbst machen. Wäre es dir möglich, einen Ausdauer-Sport zu machen? Laufen, Fahrrad-Fahren, Schwimmen oder so. Muss ja nicht jeden Tag sein und auch nicht stundenlang. Es ist nachgewiesen, dass sich das bei Depressionen positiv auswirkt.

Danke für die Antworten! Haben mir doch paar Denkanstöße gegeben, vielleicht sollte ich es wirklich mal mit irgendeinem Ausdauersport probieren.

MfG.

(Sorry für den Doppelpost, aber Editieren ging nicht mehr.) :/
Zitat:
Da du deinen erlernten Beruf nicht mehr ausüben willst - vielleicht könntest du eine
Umschulung machen ? Dann hättest du ein Ziel

Das Problem hierbei ist, dass ich keinerlei Beweggründe hätte einen neuen Beruf zu erlernen, da ich keinerlei Interessen habe.

Zitat:
Kommt das gar nicht für dich in Frage, zu einem Psychiater zu gehen? Hier sind viele User, die da auch Angst hatten, dann aber immer sagten dass es halb so schlimm war.

War schon eine Überwindung hier etwas rein zu schreiben, glaube nicht, dass ich es jemals zusammenbringen würde jemandem von Angesicht zu Angesicht darüber zu erzählen.

Für mich war es sehr schwer, einem Arzt von meinen psychischen Problemen zu
erzählen. Ich habe vorher alles Wichtige auf einen Zettel geschrieben und habe ihm
diesen Zettel gegeben.
Ich bin erst zum Arzt gegangen, als der seelische Leidensdruck fast unerträglich war.
Dass ich in meinem Leben was ändern muss, wusste ich schon lange.
Aber wenn man in einer Depression ist, fehlt oft die Kraft, alleine was zu ändern.

Hallo


Ja es klingt stark nach Depressionen.
Wenn ich deine Geschichte durchlese , erkenne ich mich wieder, ausser dass ich nicht mal eine Ausbildung oder Arbeit habe.

Du solltest wirklich zum Psychiater, vl helfen dir Medikamente oder eine Therapie.

Ich kenne diese Angst , mit anderen zu reden, aber sobald man 1x redet, geht es aber.

Ich hoffe du kriegst die Hilfe die du brauchst

Zitat:
Wenn ich deine Geschichte durchlese , erkenne ich mich wieder, außer dass ich nicht mal eine Ausbildung oder Arbeit habe.
Wenn's nach mir ginge würde ich am liebsten auch nur zuhause bleiben, leider muss ich aber gezwungenermaßen arbeiten gehen, mit der Lehre war das nichts anderes. Aber danke nochmal an alle für die positiven Worte.

MfG.

Entschuldigung für die späte Antwort da ich wieder eine tiefe Phase hatte und noch habe, aber wieder menschlichen Kontakt brauche und wieder
online bin


Ich sag nur : Fang ja nicht an alles liegen zu lassen und dich abzuschotten, sobald du einmal drinnen bist, wird es nur schlimmer und man sieht kein Licht am Tunnelende!

Ich hoffe es ist nicht schlimmer geworden

MfG




App im Playstore