mein Name ist Michael, ich bin 34 Jahre alt, verheiratet und mein Leben ist im Augenblick die Hölle für mich.
Vor ungefähr 1 1/2 Jahren fing alles für mich an, in dem ich mich für eine Karriere als Nachwuchsführungskraft entschieden habe. Arbeitstage mit 10-15 Stunden, viele Reisen und jede Menge Stress waren über lange Zeit meine täglichen Begleiter.
Ab Anfang 2011 wurde es sogar noch schlimmer. Meine Führungskräfte gaben mir noch mehr Aufgaben, meine Ansprüche an mich stiegen immer mehr und auch mein Kaffee- und Zig. erreichte ungeahnte Höhen.
Hinzu kamen immer wieder gestrichene oder gekürzte Urlaubszeiten und viele andere Enttäuschungen, die ich im Berufsleben erfahren habe.
Ungefähr ab Mai erlebte ich Albträume. Zuerst beruflicher Natur, dann privater und schließlich vermischt. Bei den beruflichen Albträumen ging es um negativ fokussierte Reflexion. Zumindest habe ich das immer gedacht. Ich habe geträumt, was man von mir anders oder besser erwartet hätte.
Dann kam die Vermischung mit meinem Privatleben. Ich träumte von Arbeitslosigkeit, sozialem Abstieg und vom Verlust meiner Selbstachtung.
Zuletzt wurden es Todesangstträume. Ich träumte von gesundheitlichen Problemen, meinem eigenen Tod und sah immer wieder meinen kleinen Sohn und meine Frau an meinem offenen Grab stehen.
Neben den Träumen hatte ich über eine sehr lange Zeit schon Schlafstörungen. Eine Nacht mit drei oder vier Stunden, auch am Wochenende, war schon viel. Ich war reizbar, habe einmal sogar meinen Laptop zertrümmert, weil ich mich im Restaurant nicht für ein Essen entscheiden konnte.
Vor sechs Wochen habe ich meinem Chef die Brocken hingeworfen und mir einen neuen Job gesucht und gefunden. Kurzzeitig wurde es besser aber jetzt ist alles wieder da.
- Ich habe Stiche, wirklich schwere Stiche, mittig in der Brust
- Wenn ich etwas schlucke, habe ich an zwei Stellen unter dem Brustbein das Gefühl einer
Verengung. Manchmal auch das Gefühl, mein ganzer linker Oberkörper würde sich zusammen
ziehen, wenn ich etwas zu hartes esse oder zu warmes / kaltes trinke
- Beklemmung und einen dauerhaften Druck, mitten auf der Brust
Vor drei Wochen bin ich dann zum Arzt gegangen. Viel zu spät, das weis ich auch.
- Mein EKG sah aus wie der DAX, weswegen ich eine Woche im Krankenhaus war. Angeborener
LSB, das hat viele Ärzte verwundert.
- MRT und Röntgen des Herzens waren in Ordnung
- Blutwerte alle unauffällig
- Lungenfunktionstest bestanden
Und nun?
Nach einer Woche wurde ich entlassen - ohne Befund. Zwei Tage konnte ich Arbeiten, jetzt bin ich wieder krank geschrieben. Laurazepam habe ich vom Hausarzt bekommen, sowie eine Überweisung zur Magenspiegelung inkl. Speiseröhre und zur Psychologin.
Reicht das?
Versteht mich nicht falsch, aber ich habe Angst. Angst davor, an Lungen- oder Speiseröhrenkrebs zu sterben. Meine Ärzte sagen mir alle, dass derart bedrohliche Krankheiten sicher schon aufgefallen wären, aber ich kann ihnen nicht glauben.
Jetzt da ich Euch schreibe, bumpert meine linke Lunge wieder und der Kloß im Hals sitzt stramm.
Was soll ich machen? Hat einer von Euch so eine ähnliche Situation schon erlebt und kann mir Ratschläge geben?
Bitte, ich will doch nicht sterben.
07.11.2011 18:31 • • 19.11.2011 #1