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Ich habe vor einiger Zeit mein inzwischen 7. AD ausschleichen lassen, weil meine Leberwerte erhöht sind. Zudem habe ich festgestellt, dass sich mein Gemütszustand nicht verschlechtert hat. Ich sehe keinen Sinn mehr für mich, wieder ein anderes auszuprobieren, da mir kein einziges geholfen hatte, außer, dass ich irgendwelche Nebenwirkungen verspürt hatte. Meine Frage ist nun, bin ich gezwungen, immer wieder neue AD's zu testen auf Anraten meiner Psychiaterin oder darf ich diese mit ruhigem Gewissen ablehnen? Könnte sie sagen, dass sie mich dann nicht weiter behandeln will bzw. mir nicht weiter helfen kann und mich als Patientin ablehnen würde?
Wer hat ähnliches erfahren und kann mir einen Tipp geben?
(Ich bin wirklich müde davon und sehe keinen weiteren Sinn darin).

03.12.2018 10:36 • 03.12.2018 #1


12 Antworten ↓


Zitat von Ana-303:
bin ich gezwungen, immer wieder neue AD's zu testen auf Anraten meiner Psychiaterin oder darf ich diese mit ruhigem Gewissen ablehnen?

Es ist strengstens verboten Patienten gegen den Willen zu behandeln. Selbst bei einer Zwangseinweisung hat ein Patient das recht frei zu entscheiden, ob er/sie Medikamente nimmt oder nicht.....

Zitat von Ana-303:
Könnte sie sagen, dass sie mich dann nicht weiter behandeln will bzw. mir nicht weiter helfen kann und mich als Patientin ablehnen würde?

Ein Arzt darf Patienten ablehnen. In diesem Falle hätte ich an deiner Stelle auch von dir aus nie wieder einen Fuß in die Praxis gesetzt. Das würde zeigen, dass diesem Arzt seine Patienten egal sind und er nur in der Lage ist Rezepte auszustellen.......

Zitat von Ana-303:
Wer hat ähnliches erfahren und kann mir einen Tipp geben?
(Ich bin wirklich müde davon und sehe keinen weiteren Sinn darin).

Macht auch keinen Sinn so weiter zu machen - das wäre dann das Abstellgleis (zu behaupten, dass es ein psychisches Problem sei, obwohl psychische Behandlungen nichts bringen)......

A


AD abgesetzt - Welcher Einfluss auf Psychiater hat das?

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Zitat von la2la2:
Ein Arzt darf Patienten ablehnen.

Vorrausgesetzt, es ist kein Notfall

Hallo Ana,

niemand kann dich zwingen, ein Medikament zu nehmen. Wenn dir keins von den ADs hilft, und wenn du meinst, dass dir auch kein weiteres hilft, musst du natürlich keins mehr ausprobieren.

Allerdings gibt es dann auch keinen Grund mehr, zum Psychiater zu gehen (falls das ein reiner Psychiater ist). Der Psychiater ist dafür da, um Tests zu machen, um andere Erkrankungen auszuschliessen und letztendlich eine Diagnose zu stellen. Daraufhin wird er dann versuchen, eine medikamentöse Therapie zu starten. Scheitert das, und willst du keine weiteren Medis ausprobieren, ist dann für den Psychiater die Sache erledigt. Was soll er denn sonst noch machen? Und warum solltest du denn dann noch hingegehen?


lg

Danke für eure Antworten

@la2la2 lieber lala, zum Punkt, ob sie mich weiter behandeln will, wenn ich ein weiteren Versuch (komme mir schon allmählich wie ein Versuchskaninschen vor oder wie eine Testmaus...), wieder ein anderes zu nehmen, ablehne, weiß ich nicht nicht. Ich muss erst mal wieder zu ihr in die Praxis. Aber ich hatte ihr den Befundbericht geschickt bezüglich der schlechten Leberwerte und darauf schon mal notiert, dass ich das AD hab ausschleichen lassen und keinen Unterschied spüre wie bei den Vorgängern auch. Sie hatte sich auch schon mal alle bisherigen von mir eingenommen AD's aufgeschrieben. Ich weiß halt nicht, wie sie reagieren würde, wenn ich demnächst keine weiteren AD's mehr einnehmen möchte. Davor habe ich ein bisschen Bammel...

@gerd1965 das wäre sehr sehr schlimm lieber Gerd...

@FredM ich bin schon seit vielen Jahren (2011) bei ihr und wir haben nun einige durchgetestet. Ich hatte auch Berichte darüber gelesen, dass nicht allen AD's helfen (ich glaube auch hier irgendwo mal gepostet). Ich bin zu lange in der Spirale, und habe schon so einiges hinter mir (Kliniken, Therapien) und bin müde von all dem. Ich habe allmählich das Gefühl, dass es bald wieder schlechter wird, wenn das so weitergeht.

Zitat von Ana-303:
Meine Frage ist nun, bin ich gezwungen, immer wieder neue AD's zu testen auf Anraten meiner .


Niemand kann dich zwingen. Bei mir war es so dass mein Psychiater es mir freistellte ob ich Medikamente nehme oder nicht.

Ich würde keine weiteren Versuche mit AD mehr machen. Sie haben Dir bisher nicht geholfen und werden es auch künftig nicht tun. Tatsache ist nun einmal, dass etwa 20 bis 30 % der Patienten auf AD nicht ansprechen.

Ok, danke, also muss ich mir keine Gedanken darüber machen. Das wäre sehr erleichternd.

Zitat von Ana-303:
Ich habe vor einiger Zeit mein inzwischen 7. AD ausschleichen lassen, weil meine Leberwerte erhöht sind. Zudem habe ich festgestellt, dass sich mein Gemütszustand nicht verschlechtert hat. Ich sehe keinen Sinn mehr für mich, wieder ein anderes auszuprobieren, da mir kein einziges geholfen hatte, außer, dass ich irgendwelche Nebenwirkungen verspürt hatte. Meine Frage ist nun, bin ich gezwungen, immer wieder neue AD's zu testen auf Anraten meiner Psychiaterin oder darf ich diese mit ruhigem Gewissen ablehnen? Könnte sie sagen, dass sie mich dann nicht weiter behandeln will bzw. mir nicht weiter helfen kann und mich als Patientin ablehnen würde?
Wer hat ähnliches erfahren und kann mir einen Tipp geben?
(Ich bin wirklich müde davon und sehe keinen weiteren Sinn darin).



Ich glaube nicht, dass deine Psychiaterin dich nicht mehr behandelt. Ich habe auch viele Ad's durch. Und aua Verzweiflung manches nochmals ausprobiert. Meun Psychiater hat damit kein Problem.

Zitat von la2la2:
Es ist strengstens verboten Patienten gegen den Willen zu behandeln. Selbst bei einer Zwangseinweisung hat ein Patient das recht frei zu entscheiden, ob er/sie Medikamente nimmt oder nicht.....


Ein Arzt darf Patienten ablehnen. In diesem Falle hätte ich an deiner Stelle auch von dir aus nie wieder einen Fuß in die Praxis gesetzt. Das würde zeigen, dass diesem Arzt seine Patienten egal sind und er nur in der Lage ist Rezepte auszustellen.......


Macht auch keinen Sinn so weiter zu machen - das wäre dann das Abstellgleis (zu behaupten, dass es ein psychisches Problem sei, obwohl psychische Behandlungen nichts bringen)......



Hallo,
ich glaube nicht nur weil kein Ad hilft zu sagen es sei dann kein psychisches Problem.
Es gibt einige Patienten, die sogar paradox auf Ad's reagieren. Wenn wirklich alles organisch ausgeschlossen ist, was könnte es dann noch anderes sein, ausser die Psyche?

Zitat von FredM:
Hallo Ana,

niemand kann dich zwingen, ein Medikament zu nehmen. Wenn dir keins von den ADs hilft, und wenn du meinst, dass dir auch kein weiteres hilft, musst du natürlich keins mehr ausprobieren.

Allerdings gibt es dann auch keinen Grund mehr, zum Psychiater zu gehen (falls das ein reiner Psychiater ist). Der Psychiater ist dafür da, um Tests zu machen, um andere Erkrankungen auszuschliessen und letztendlich eine Diagnose zu stellen. Daraufhin wird er dann versuchen, eine medikamentöse Therapie zu starten. Scheitert das, und willst du keine weiteren Medis ausprobieren, ist dann für den Psychiater die Sache erledigt. Was soll er denn sonst noch machen? Und warum solltest du denn dann noch hingegehen?


Hallo,
dass ist doch blödsinn zu sagen, dass ein Psychiater einen dann nicht behandelt. Meiner ist auch Psychiater/ Neurologe und ich bin schon 11 Jahre bei ihm und ich habe auch fast alle Ad's durch. Selbst er hat den Vorschlag gemacht es ohne Medis zu versuchen und trotzdem gehe ich einmal im Quartal zu ihm. Und wenn ich meine ich möchte es nochmal versuchen, weil ich eine schlechte Phase habe ist er für alles offen. Er hat mich noch nie überredet, dass ich ein Medi nehmen soll, er sagt es ist meine Entscheidung. Er hat in den ganzen Jahren auch nie gesagt, ich kann nur weiterhin kommen, wenn er mir ein Rezept in der Hand drücken kann. Ich würde sagen, wenn ein Psychiater meint, er ist nur da wenn man Medis bekommt, ist definitiv ein schlechter Psychiater.


lg

Zitat von ku17:
Hallo,
ich glaube nicht nur weil kein Ad hilft zu sagen es sei dann kein psychisches Problem.
Es gibt einige Patienten, die sogar paradox auf Ad's reagieren. Wenn wirklich alles organisch ausgeschlossen ist, was könnte es dann noch anderes sein, ausser die Psyche?


Hey ku17,
klingt so, als ob du das gleiche Problem wie Ana-303 hast (und sehr viele andere).....



Das ist ein Logikfehler, der leider auch von Ärzten aus Bequemlichkeit vertreten wird.

Wenn eine psychische Behandlung zu einer (deutlichen) Besserung führt, dann ist es ziemlich sicher ein psychisches Problem.
Wenn man eine organische Ursache nachweist (ob behandelbar oder nicht), dann ist es ein organisches Problem.
Die beiden Fälle sind eindeutig.

Es ist NICHT möglich auszuschließen, dass etwas psychisch bedingt ist - so lange man keine organische Ursache gefunden hat, oder es durch eine psychische Behandlung (deutlich) besser wird.
Es ist aber auch NICHT möglich auszuschließen, dass etwas organisch bedingt ist, da der Körper ein extrem komplexes System ist, bei dem man auch heute noch nicht alle Zusammenhänge verstanden hat.
Außer es gibt eindeutige Indizien, wie z.B. dass Symptome immer nur außerhalb der eigenen Wohnung auftreten, etc. pp.

Fazit:
Man sollte sich nicht aufs Abstellgleis stellen lassen mit der Behauptung, es sei ein psychisches Problem, obwohl psychische Behandlungen keinen nennenswerten Erfolg bringen!

Das Gesundheitssystem fördert leider diese falsche Annahme. Psychische Behandlungen werden nach Zeit abgerechnet, egal ob der Arzt oder Therapeut etwas erreicht oder außer Spesen nix gewesen das Ergebnis der Behandlung ist.
Wohingegen wirklich intensive Diagnostik (jenseits der Standarduntersuchungen) nicht so einfach zu bekommen ist. Und natürlich sind viele Patienten mit der Aussage Ihre Symptome sind sicher psychisch bedingt eher zufrieden und beruhigt, als Symptome mit ungeklärter Ursache zu haben.


@ku17 Hattest du in den 11 Jahren denn wirklich intensive organische Diagnostik oder eher mal den Standardkram mit der Einstellung Dann schließen wir halt mal eine organische Ursache für die Symptome aus?

ich bin seit 1,5 J beim Psychiater und bin alle drei Monate zum Gespräch dort und sie stellt mir die Anträge für Therapien, gibt mir neue Infos zu Angeboten aus ihrer Klinik und erklärt mir viel zum Gehirnstoffwechsel. Ich bring auch nicht immer neue Themen mit und dann unterhalten wir uns auch so (10-30 Min). Es ist für sie ganz ok, wenn ich keine Medis nehme und dafür an den anderen Bausteinen wie Therapie und Sport setze. Dafür komme ich auch nicht öfter, da ich keine zusätzlichen Terminen wegen Medinebenwirkungen brauche- nur zur Stabilisierung paar GEspräche im Jahr.
Quasi ihre Musterpatientin, da es mir ohne Tabletten mit Therapien zunehmend besser geht.
Natürlich bietet sie mir bei bedarf Medis an, aber es ist völlig ok, wenn ich es ablehne und sie bietet mir dann stabilisierende Gespräche an. Sie sieht also den Rezeptblock nicht als ihre Kernaufgabe an Ich bin so glücklich mit meiner Ärztin und habe auch gern fast 1 Jahr auf einen Termin gewartet.

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