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Hallo ihr Lieben.
Ich bin seit 2 Jahren in Therapie wegen meiner Angststörung (zwischendrin kam on top noch Mal eine Depression).
Im Laufe der Therapie kam heraus, dass ein Großteil meiner Probleme aus der Kindheit stammt, die ich bis dato immer als recht glücklich beschrieben hätte. Bin ja schließlich nicht geschlagen worden, hatte essen und ein Dach über dem Kopf.
Letztlich ist das Hauptproblem die Beziehung zu meiner Mutter (neben den insgesamt 20 Umzügen in meiner Zeit bis ich 14 war). Das Geld war halt immer knapp. Meine Eltern genervt, ich habe funktioniert. Selbst als Teenager habe ich mich nie aufgelehnt.
Nun kam es in der Therapie dazu, dass meine Therapeutin meinte, dass wir nicht mehr weiterkommen wenn ich es nicht schaffe von dieser Abhängigkeit weg zu kommen.
Ich habe mittlerweile zwei Kinder. Die Große ist mit Oma und Opa aufgewachsen. Wir haben dicht beieinander gewohnt, waren jeden Sonntag da. Das habe ich schon gelockert, weil ich gemerkt habe, dass mir dieser ständige Kontakt nicht gut tut.
Unterschwellig gibt's dazu halt immer Vorwürfe seitens meiner Mutter. Und auch meiner Erkrankung begegnet sie eher mit: Augen zu und durch. Oder raus aus der Opferrolle.
Letztlich ist mir klar geworden, dass ich diese Liebe und Sicherheit von ihr nicht bekommen werde. Sie wird sich nicht ändern. Trotzdem ist sie ja meine Mutter.
Ich begegne ihr auch immer unterwürfig. Wie ein kleines Kind. Ich bin 30 und kann in ihrer Gegenwart nicht Erwachsen sein.

Daher meine Frage an die, die auch mit ihrer Familie den Kontakt begrenzt oder ganz abgebrochen haben:
Wie geht's euch damit ? Konntet ihr diese fehlende Sicherheit und Liebe irgendwo anders herbekommen?

Sorry für den langen Text aber es ist schwer erklärbar. LG

22.11.2023 14:08 • 24.11.2023 #1


18 Antworten ↓


Nein, leider nicht, aber vielleicht ein Buchtipp?
Das Kind in dir muss Heimat finden - Stefanie Stahl.

A


Abkapseln von der Familie

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@-IchBins- Das kenne ich. Bin auch schon dabei das dazugehörige Arbeitsbuch durch zu arbeiten. Es ist wirklich Wahnsinn, was alles hängen bleibt und dir noch als Erwachsener das Leben schwer macht.

Zitat von MariaManchester:
@-IchBins- Das kenne ich. Bin auch schon dabei das dazugehörige Arbeitsbuch durch zu arbeiten. Es ist wirklich Wahnsinn, was alles hängen bleibt und dir noch als Erwachsener das Leben schwer macht.

Ja, das ist wahr. Ich hatte leider oder bin überbehütet aufgewachsen, auch nicht gut.
Aber ich weiß nun, warum, wieso, weshalb es so war und auch die Epigenetik spielt bei mir eine Rolle.
Aber ich konnte es nun erarbeiten, abarbeiten und verarbeiten.
Bei mir waren es dann eher die äußeren Umstände, die dazu beigetragen haben, dass ich Ängste usw. entwickelte, die aber schon quasi seit Kindheit bereits in mir waren.

@-IchBins- Ja überbehütet ist leider genau schlimm wie vernachlässigt.
Aber toll, dass du das aufarbeiten konntest.

Zitat von MariaManchester:
Daher meine Frage an die, die auch mit ihrer Familie den Kontakt begrenzt oder ganz abgebrochen haben:
Wie geht's euch damit ? Konntet ihr diese fehlende Sicherheit und Liebe irgendwo anders herbekommen?

Habe meinen Kontakt eingeschränkt und habe gelernt mit Sicherheit und Liebe selbst geben zu können.

@Windy Das hört sich super an. Wie hast du das gemacht?

@mariamanchester

Indem ich mir mehr, als anderen zugehört, beachtet und mir irgendwann mehr als anderen vertraut habe.

Zitat von MariaManchester:
Hallo ihr Lieben. Ich bin seit 2 Jahren in Therapie wegen meiner Angststörung (zwischendrin kam on top noch Mal eine Depression). Im Laufe der Therapie kam heraus, dass ein Großteil meiner Probleme aus der Kindheit stammt, die ich bis dato immer als recht glücklich beschrieben hätte. Bin ja schließlich nicht ...

Für mich wäre es auch besser ,Abstand von der Familie zu gewinnen .

Da ich eher sensibel bin , was die anderen halt nicht sind .

Zitat von MariaManchester:
Konntet ihr diese fehlende Sicherheit und Liebe irgendwo anders herbekommen?


Ja und Nein. Grundsätzlich lässt sich mangelndes Urvertrauen nicht mehr zurückgewinnen.

Aber man kann sich vieles selbst geben, muss das aber alles mühselig lernen.

Alles in allem ist das ein langer Weg, bis man soweit stabil ist, dass das auch in schwierigen Lagen hält.

Zitat von MariaManchester:
die auch mit ihrer Familie den Kontakt begrenzt oder ganz abgebrochen haben:


Irgendwann während der Therapie kam mir der Gedanke, dass ich generell die Schnauze voll habe von der braven, angepassten Icefalki, und mir von niemanden mehr auf der Seele rumtrampeln lassen werde. Und das hab ich dann durchgezogen.

Allerdings ist das mein Erwachsenenmodus, der deutlich weiss: Ich treffe all meine Entscheidungen, muss aber auch die Konsequenzen daraus tragen. Also nix mit liebender Familie und liebende Eltern.

Vielleicht muss man auch an seinen Urkern kommen, um zu begreifen, dass man manchmal eben die Popokarte gezogen hat und manche Sehnsüchte und Wünsche einfach loslassen muss.

Sich dabei auf sich selbst besinnt und es besser macht.

Mir geht es immer besser, wenn ich meine klare Linie lebe.

Zitat von MariaManchester:
Letztlich ist mir klar geworden, dass ich diese Liebe und Sicherheit von ihr nicht bekommen werde. Sie wird sich nicht ändern. Trotzdem ist sie ja meine Mutter.
Ich begegne ihr auch immer unterwürfig. Wie ein kleines Kind. Ich bin 30 und kann in ihrer Gegenwart nicht Erwachsen sein.


Das kenne ich. Ich versuche ständig, ihr erwachsen gegenüberzutreten, aber sie lässt es nicht zu. Das geht schon Jahrzehnte so, ich schaffe nicht, das zu ändern. Meine Mutter hat aber manchmal auch so leicht, möchte fast sagen narzisstische Züge - da verliert man meistens. Bin auch immer diejenige, die - wenn es mal wieder Zoff gab - den ersten Schritt macht und auf Knien um Verzeihung bitten und betteln muss. Na ja, auf Knien jetzt nicht gerade, aber bitten und betteln, flehen und weinen (kann auch gar nicht anders, weil mich sowas immer sehr traurig macht) muss ich da schon. Dieses tagelange Schmollen kann ich immer nicht aushalten - sie schon. Meine Mutter kann sehr hart sein, auch echt fies werden, aber nur mir gegenüber - den anderen Familienmitgliedern gegenüber eher nicht. Verwandten gegenüber kann sie auch manchmal hart sein, Freunden gegenüber ist sie die Allerliebste. Darum würde mir auch nie einer glauben, wenn ich mich bei denen mal ausheulen würde.

Eine Therapeutin hab mal zu mir gesagt, dass ich das eh nicht ändern kann und nur Frieden finde, wenn ich mich damit abfinde bzw. lerne, damit umzugehen. Ich arbeite ständig dran. Manchmal hab ich auch tatsächlich ein kleines Erfolgserlebnis, aber schon kehrt sich das ganze wieder um. Dann fang ich wieder von vorne an...

Ich komme aus einem toxischen Elternhaus; hab den Kontakt drastisch reduziert, nur mehr Kontakt über Whatsapp, aber sie versuchen immer noch mich zu manipulieren und ihr Spiel zu Spielen und mir schlechtes Gewissen einzureden das doch eh alles nur an mir liegt, weil ich eben so anders bin, und damit hatten sie immer ein Problem; wichtig war immer für sie nach außen als die heile und intakte Familie dazustehen.

Eltern die versuchen einem Kind immer ein schlechtes Gewissen einzureden, können nicht lieben, weil sie es selber offensichtlich nie erlebt haben geliebt worden zu sein.

Liebe, was das Wort bedeutet weiß ich ehrlich gesagt gar nicht, ich kann von mir aus bis heute nicht sagen, ob ich jemals ernsthaft von meinen Eltern geliebt wurde, es war immer nur eine eigennützige Liebe, so nach dem Motto wenn du das machst was wir von dir wollen dann wirst du geliebt wenn nicht wirst du mit schlechtem gewissen maßnahmen bestraft.

Toxische Eltern/Narzisstische Eltern sind in vielen Fällen die Ursachen das sich Kinder suizidieren.

@Maivi Bei mir ist es genau so.
Meine Mutter wendet dann entweder das Heulen an, so das ich ein schlechtes Gewissen bekomme. Weil ich ja so böse bin. Oder noch besser: Ich werde mit ignorieren bestraft. Und das schon immer. Das triggert mich auch immer noch unglaublich.

Freunde von ihr verstehen auch überhaupt nicht mein Problem. Sie ist doch so eine Liebe und Gute. Ja manchmal. Aber sie kann auch unglaublich verletzend und böse sein.

@Ronald47 Ja du beschreibst es gut. Liebe gab es nur, wenn man funktioniert hat. Sonst hatte ich eher das Gefühl eine Last zu sein.
Sie hat mir vor einigen Jahren mal erzählt, dass sie das Kind was sie vorher hatte, abtreiben musste auf Wunsch meiner Oma. Und das auch ich quasi nur ein Unfall bin, ein Ergebnis eines one night stands. Auch ich sollte quasi abgetrieben werden aber meine Mutter war trotzig.
Sie hat es so nie gesagt aber: Ich bin eigentlich nur das Ergebnis ihres Trotzes und nicht wirklich gewollt. Ich glaube unterbewusst habe ich das immer gespürt.

Klingt ähnlich wie bei mir.
Nur das es bei meiner Mutter ambivalent ist. Wir haben Phasen, da sind wir beste Freundinnen und dann gibt es Phasen, wo sie komplett ohne Grund stichelt, ignoriert und ich mich sofort schuldig fühle.

Trotzdem habe ich in meiner Therapie erarbeitet, dass ein Kontaktabbruch für mich nicht die Lösung wäre. Ich habe mir eher erarbeitet, ein dickes Fell in den schlechten Phasen aufzubauen und das nicht an mich ranzulassen. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. Aber ich würde sagen, die Tendenz geht zu Es klappt immer besser.

Zitat von Horizon:
Wir haben Phasen, da sind wir beste Freundinnen


Ist bei uns auch so. Sie haben ja auch ihre guten Seiten und Fehler machen wir alle mal. Kontaktabbruch kommt für mich auch nicht in Frage. Ich muss mir halt auch ein dickeres Fell anschaffen. Klappt bei mir, wie bei dir, auch mal mehr, mal weniger gut.

Zitat von Horizon:
Aber ich würde sagen, die Tendenz geht zu Es klappt immer besser.


Das Gefühl hab ich bei uns auch manchmal, von daher...

Zitat von MariaManchester:
@Ronald47 Ja du beschreibst es gut. Liebe gab es nur, wenn man funktioniert hat. Sonst hatte ich eher das Gefühl eine Last zu sein. Sie hat mir vor einigen Jahren mal erzählt, dass sie das Kind was sie vorher hatte, abtreiben musste auf Wunsch meiner Oma. Und das auch ich quasi nur ein Unfall ...

Das alles ist schlimm, gestern war wieder so eine Situation bei mir.
Sponsor-Mitgliedschaft

@mariamanchester
Ich hatte schon immer ein schlechtes Verhältnis zu meiner Mutter, weil ich das falsche Geschlecht habe. Was umso schlimmer war, als einziges Mädchen unter 3 Jungs. Nie war irgendwas gut genug.
Mittlerweile konnte ich den Kontakt stark einschränken. Aber auch nur durch den Rückhalt durch meinen Mann.

Ich wurde voriges Jahr von meinen Bruder als ich etwas aus seinem Wagen rausnehmen wollt von ihm umgerissen da er mich übersehen hatte. Ist einfach los gefahren obwohl die hintere Türe noch geöffnet war und ich mit dem Oberkörper drinnen steckte. Ich habe seit dem schmerzen in Hüfte und Knie. Das war ein Unfall der nicht passieren sollte aber leider passiert ist kann es leider nicht mehr ändern. Er hat nur im Schock danach einmal gesagt tut mir leid. Er wahr auch betrunken besser gesagt er trinkt ständig was aber der Umwelt nicht auffällt da er einiges verträgt. Was mich noch mehr getroffen hat das er mir jetzt sagt meine Schmerzen sind nicht vom Unfall ich hatte vorher auch schon Probleme da ich mir einmal 2004 den Fuß gebrochen hatte. Das war aber der andere Fuß und da habe ich keine Schmerzen. Ebenfalls bekomme ich auch zu hören das wir halt alle immer älter werden und schön langsam die Probleme beginnen. Komischerweise bei mir nur auf einer Seite und das seit dem Unfall. Ebenfalls bekam ich zu hören das er sich keine Schuldgefühle macht weil sonst müsste ja er mit den Schuldgefühlen leben. Laufe von Arzt zu Arzt seit über einem Jahr. Ebenso war ich schon drei mal auf Physiotherapie je 10 std. Wenn ich meinen Vater erzähle wie es mir geht mit dem schmerzen bekomme ich zu hören du musst halt was machen dafür wenn du nichts machst. Will mich ihnen nicht mehr erklären da es sinnlos ist bekomme null Verständnis. Freunde kann man sich aussuchen Familie leider nicht.

A


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