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Hallo,

ich bräuchte dringend euren Rat, bzw. eure Ansichten zu meinem Problem:

Ich habe nach der 12. Klasse das Gymi geschmissen, dann ein paar Jahre gearbeitet und nebenbei die Fachhochschulreife gemacht und vor ca. 2 Jahren beschlossen zu studieren. Seitdem studiere ich an der FH und das Studium macht mir viel Spaß.

Allerdings hab ich starke Depressionen aus verschiedenen Gründen. Einer davon ist aber dass ich das Gymi geschmissen hab und kein Abi gemacht habe. Ich fühle mich als Versager und mache mir Selbstvorwürfe weil ich meiner Familie damals sehr viele Sorgen gemacht habe.

Ich denke damit es mir besser geht, wäre es gut wenn ich mein Abi nachmachen würde. Ich hab ne Schule gefunden, bei der ich es so machen könnte, dass ich nur ein Semester mein Studium unterbrechen müsste.

Nun meine Fragen an euch:
1. Meine Eltern sagen es wär Schwachsinn und Zeitverschwendung mein Abi zu machen, da ich ja bereits studiere und ja auch nichtmehr die jüngste bin (26).
2. Mit abgeschlossenem Studium hätte ich automatisch die allg. Hochschulreife.

Was meint ihr? Denkt ihr auch dass es Blödsinn wäre?

Würde mich über eure Meinungen freuen

LG

12.03.2010 16:26 • 22.04.2010 #1


22 Antworten ↓


Hallo,

was studierst Du denn?

Ich habe die Erfahrung gemacht (habe viel in den Bereichen Journalismus, Medien, Werbung, PR gearbeitet), dass es gar nicht darauf ankommt, welche Ausbildung man hat, sondern ob man in dem was man tut gut ist und praktische Erfahrung vorweisen kann. Ein abgeschlossenes Studium ist doch super!

Wenn Du es allerdings für Deinen Kopf brauchst, dann solltest Du es machen, aber Du kannst auch lernen den Gedanken loszulassen und Dich so zu nehmen wie Du bist. In einem Moment der Schwäche einen Rückzieher gemacht (sehr menschlich und sympathisch) und jetzt dabei ein Studium erfolgreich abzuschließen, mit dem Du gute Chancen in der Berufswelt hast.

Die berühmtesten Künstler sind Autodidakten - wenn jemand begabt ist, guckt keiner ob er an der Kunstakademie war.

Ich hoffe dieser Vergleich hilft Dir.

Liebe Grüße, berlina

A


Starke Depressionen im Studium

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Zitat von Kartoffelsuppe:
Allerdings hab ich starke Depressionen aus verschiedenen Gründen. Einer davon ist aber dass ich das Gymmi geschmissen hab und kein Abi gemacht habe. Ich fühle mich als Versager und mache mir Selbstvorwürfe weil ich meiner Familie damals sehr viele Sorgen gemacht habe.
Schuld- und Versagensgefühle sind typische Symptome einer Depression. Und Depressionen können die Wahrnehmung beträchtlich verzerren. Wahrscheinlich hast du keine Depressionen, weil du das Gymnasium geschmissen hast und dich deswegen als Versager fühlst, sondern du fühlst dich - trotz FH-Studium - wegen des Schulabbruchs als Versager, weil du Depressionen hast.

Zitat von Kartoffelsuppe:
2. Mit abgeschlossenem Studium hätte ich automatisch die allg. Hochschulreife.
Dann ist es objektiv völlig unnötig, das Abitur gesondert nachzuholen und dafür sogar das sinnvolle Studium zu unterbrechen. Viele Wege führen nach Rom, und du machst den früheren Schulabbruch sowieso nicht mehr ungeschehen.

Liebe Grüße
Christina

Hallo,

wenn Du jetzt studierst und es Dir auch noch Spass machst, das ist doch super!
Deine Eltern verlangen nicht von Dir, das Abi zu machen (sebst dann muss man nicht gehorchen ...).

Wenn Du es jetzt mit dem Abi versuchen solltest und Dich nicht wohl fühlst auf der Schule, es möglicherweise nicht klappt, dann hast Du ein abgebrochenes Studium an der Backe.

Vielleicht gibt es ja andere Gründe, weswegen Dich das grämt. Vergleichst Du Dich mit anderen, die das Abi haben? Oder gibt es ganz andere Probleme, die Dich plagen und Du das auf das Abi schiebst (bei einigen Menschen ist es ja so wenn ich mehr Geld hätte, wäre ich glücklicher).

Wenn Du das Studium abgeschlossen hast, ist das Dein höchster Abschluss, Du hast sogar einige Jahre Berufserfahrung, Du wirst sicher gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben.

Viel Erfolg
Sonnenschein

Halli hallo!

Erstmal ganz herzlichen Dank für eure Antworten!


Zitat von berlina:
Hallo,

was studierst Du denn?

Wenn Du es allerdings für Deinen Kopf brauchst, dann solltest Du es machen, aber Du kannst auch lernen den Gedanken loszulassen und Dich so zu nehmen wie Du bist. In einem Moment der Schwäche einen Rückzieher gemacht (sehr menschlich und sympathisch) und jetzt dabei ein Studium erfolgreich abzuschließen, mit dem Du gute Chancen in der Berufswelt hast.


Ich studiere soziale Arbeit (reich wird man damit zwar nicht, aber ich möchte lieber Menschen helfen).

Irgendwie hab ich schon das Gefühl dass ich es für mich bräuchte um zumindest mal einen Aspekt meiner Depression loszuwerden (an den anderen versuche ich auch zu arbeiten, bzw. überlege wie ich daran arbeiten kann).
Aber ich würde auch gerne lernen den Gedanken loszulassen, weiß aber nicht wie ich das tun soll??
Ich bin nämlich schon seit längerem bei einer Psychologin und die hat mir nur Tabletten verschrieben, sonst hilft mir die Therapie bei ihr nicht wirklich.


Zitat von diesonnescheint:

Vielleicht gibt es ja andere Gründe, weswegen Dich das grämt. Vergleichst Du Dich mit anderen, die das Abi haben? Oder gibt es ganz andere Probleme, die Dich plagen und Du das auf das Abi schiebst (bei einigen Menschen ist es ja so wenn ich mehr Geld hätte, wäre ich glücklicher).
Sonnenschein


Ja, ich vergleiche mich schon viel mit anderen und bin auch sehr abhängig von der Meinung anderer (hab halt nicht viel Selbstvertrauen). Wenn ich z.B. irgendwo (im Fernsehen oder so) junge Leute sehe, die gerade ihr Abi machen / gemacht haben ist das immer wie ein Stich in mein Herz.
Ja, andere Probleme hab ich genug, aber ich hoffe diese irgendwann lösen zu können.

Ich kann auch auf nichts stolz sein, bzw. mich über nichts freuen. Weder über meine abgeschlossene Ausbildung, noch darüber dass es in meinem Studium (soziale Arbeit) eigentlich super läuft.
Ich denke immer nur daran dass ich damals so blöd war und das Handtuch geworfen hab

Und das, obwohl ich soetwas wie den Schulanschluss (eigentlich) nicht als das ansehe, was jemanden ausmacht. Die meisten meiner Freunde (von denen ich durch meinen Depri-bedingten Rückzug aus dem Leben nichtmehr viele habe) haben mittlere Reife und das ist mir vollkommen egal. Ich weiß dass sie intelligent sind und schätze sie sehr. Allerdings traue ich mich nicht mit ihnen über mein Problem zu reden weil mich meine Eltern wegen der Abi-Sache schon als verrückt erklärt haben (obwohl ich alleine wohne und sie mich nicht finanziell unterstützen).

Ich bin mit meinem Latein am Ende und weiß irgendwie nichtmehr weiter

Hallo,

Wenn du dem irrationalen Wunsch nach dem Abi nachgibst, den du nur für dein Ego brauchst, dann ist das ein Punkt für deine Depression. Du fühlst dich wie ein Versager, weil du das Abi nicht gemacht hast - aber du studierst doch bereits. Rein bildungstechnisch gesehen bist du auf einer höheren Stufe mit dem Studium als dir das Abi jemals geben könnte. Logisch betrachtet macht es keinen Sinn, das Abi nachzuholen. Und ein schlechtes Gewissen ist niemals eine gute Treibkraft. Ich hatte z.B. auch ein schlechtes Gewissen, weil die Uni 500€/Semester kostet und hab schon überlegt, abzubrechen und eine Ausbildung zu machen, damit meine Mom mich nicht mehr durchfüttern muss. Die Studienberaterin meinte: Ein schlechtes Gewissen sollte man niemals als Grundlage für eine so wichtige Entscheidung nehmen!
Und sie hat Recht. Jetzt hab ich einfach den Studiengang und die Uni gewechselt und Alles ist gut
Meiner Meinung nach solltest du nicht das Abi nachholen.
Meiner Meinung nach solltest du die Energie und Zeit, die das kosten würde lieber, lieber dahingehend investieren, dass du dich selber akzeptierst, so wie du bist, dich liebst und auf das stolz bist, was du erreicht hast.

Liebe Grüße,
Bianca

Wenn du schon so viel Wert auf die Meinung anderer legst , möchte ich dir noch einen anderen Gesichtspunkt vor Augen führen:

Arbeitgeber legen bei Bewerbern Wert auf einen klaren, logisch nachvollziehbaren Karriereweg.

Ich denke, es würde auf deinem Lebenslauf weitaus merkwürdiger wirken, wenn du dein Studium unterbrochen hast, um das Abitur nachzumachen, und dann weiterstudiert hast,
als wenn du einfach das Fachhochschulstudium vernünftig und erfolgreich durchgezogen hast.

Außerdem: Wer garantiert dir denn, dass du
a) das Abi unter diesen Umständen auf Anhieb schaffst?
b) anschließend das Studium problemlos weitermachen kannst?
Da liegen m.E. doch einige Unwägbarkeiten drin, du nicht unterschätzen solltest.

Du könntest den Aufwand fürs Abi unterschätzen, du könntest krank werden und durchfallen, du könntest beim Wiedereinsteig ins Studium auf neue Hürden treffen, z.B. neue Professoren mit neuen Ansichten oder ein geändertes Gesetz, das eine solche Unterbrechung nicht so einfach möglich macht, oder sonstwas.

Es gibt den netten, aber oft passenden ironischen Spruch: Warum einfach, wenn's auch kompliziert geht?

Meine Empfehlung ist wie die der anderen: Mach dir dein Leben nicht komplizierter als nötig, mach nicht aus etwas Klarem ein Durcheinander.

Wie gesagt: bei späteren Arbeitgebern wirst du damit allerhöchstwahrscheinlich eher Kopfschütteln ernten als Bewunderung. Sie werden u.U. sogar befürchten, dass dir nach dem Einstieg in ihre Firma nach kurzer Zeit vielleicht einfällt, dass du doch noch ein Jahr als Au-Pair in Amerika oder eine Weltreise machen willst oder so, anstatt produktiv und zielstrebig in ihrer Firma zu arbeiten.

Und anderen Leuten ist es im Leben ebenfalls völlig egal, ob du Abitur hast oder nicht. Wenn überhaupt, dann zählt die Frage, ob du einen Universitätsabschluss oder einen Fachhochschulabschluss hast. Dies kannst du aber nicht durch das Abi ändern, sondern allenfalls dadurch, dass du später noch auf die Uni wechselst, falls dir das FH-Studium da teilweise angerechnet würde.

Zitat von Kartoffelsuppe:

Ja, ich vergleiche mich schon viel mit anderen und bin auch sehr abhängig von der Meinung anderer (hab halt nicht viel Selbstvertrauen). Wenn ich z.B. irgendwo (im Fernsehen oder so) junge Leute sehe, die gerade ihr Abi machen / gemacht haben ist das immer wie ein Stich in mein Herz.


Und das ist das einzige was sich ändern würde: Du hättest keinen Stich mehr im Herz, wenn Du Leute im TV siehst, die Abi aben? Denn es wird Dir keiner auf die Schulter klopfen, nur weil Du das Abi hast, Du bist dann immer noch der gleiche Mensch.

Zitat von Kartoffelsuppe:
Ja, andere Probleme hab ich genug, aber ich hoffe diese irgendwann lösen zu können.


Die werden aber nicht automatich weg sein, wenn Du das Abi hast.

Du studierst also, wohnst alleine und bist von Deinen Eltern finanziell unabhängig. Ich finde Du bist schon ein paar Stufen weiter als ein Abiturient und solltest mal lernen darauf ein bisschen stolz zu sein oder brauchst Du das Lob anderer? Ich frag jetzt mal ganz dreist: wasa willst Du eigentlich von uns hören?

Es würde Dich vielleicht auch weiterbringen, Dich mit Deinen anderen Problemen zu beschäftigen, dann ist das Abi iregendwann Schnee von gestern.

sonnige Grüße

Halli hallo!

Herzlichen Dank für die Antworten.

Schön dass es Menschen gibt, die mich zumindest teilweise verstehen können. Denn wie ich ja schon geschrieben hab können es die Menschen in meinem Umfeld ganz und gar nicht nachvollziehen und erklärten mich für meinen Wunsch das Abi trotz Studiums nachzuholen für verrückt (obwohl ich diese Einstellung auch irgendwie verstehen kann).

Ich bin immernoch zu keinem Ergebnis gekommen.

Vielleicht würde ich, wenn ich das Abi hätte auf die Uni wechseln und Sozialpädagogik studieren (da würde ich evtl. auch einige Vorlesungen angerechnet bekommen). Aber dann wär ich bei Studienbeginn bereits 27.
Denkt ihr mit 27 ist zu alt um ein neues Studium zu beginnen??

@diesonnescheint:
Mir ist schon klar, dass nicht immer jemand da wäre, der mir auf die Schulter klopft. Das ist auch nicht meine Absicht!
Es geht mir nicht darum von anderen gelobt zu werden, sondern darum mich irgendwann nichtmehr als Versager zu fühlen.
Denn ich kann mich über nichts von dem was ich ansonsten erreicht habe freuen, weil ich immer denke es ist alles wertlos. Ich wünschte einfach nur, ich könnte die Zeit zurück drehen, denn mein Leben ist total verdorben und besch....

Vielen Dank und liebe Grüße,
euer Süppchen

Zitat:
Denn ich kann mich über nichts von dem was ich ansonsten erreicht habe freuen, weil ich immer denke es ist alles wertlos.

Das scheint mir Dein größtes Problem zu sein.
Warum ist das so?

Hallo Kartoffelsuppe,

Zitat von Kartoffelsuppe:
Ja, ich vergleiche mich schon viel mit anderen und bin auch sehr abhängig von der Meinung anderer (hab halt nicht viel Selbstvertrauen). Wenn ich z.B. irgendwo (im Fernsehen oder so) junge Leute sehe, die gerade ihr Abi machen / gemacht haben ist das immer wie ein Stich in mein Herz.

Das Abitur ist nichts anderes als ein Zeugnis über die allgemeine Hochschulreife, welche Dir ja auch nach dem FH-Studium bescheinigt wird. Es sind halt nur verschiedene Wege zu dem gleichen Ziel. So das ein Nachholen des Abiturs für Dich objektiv betrachtet absolut unnötig ist, da Du ja nun bereits auf anderem Weg zur Erlangung der allgemeinen Hochschulreife bist.
Daher hat mich der obige, von mir fett hervorgehobene Satz stutzig gemacht.

Kann es nicht sein, dass Du weniger auf die Leistung Abitur neidisch bist als vielmehr auf das, was beim Begriff Abitur immer mitschwingt? Die gemeinsame Aufregung, das Beisammensein mit Menschen, die man teilweise schon sein Leben lang kennt, das gemeinsame sich freuen, mit dem geschmückten Auto wild hupend durch den Ort zu fahren, der Abiball...

Vielleicht wird Dir in den Momenten, wenn Du solche Situationen siehst einfach nur klar, dass Du Dich selbst um diese Erlebnisse gebracht hast, weshalb Du nun den Wunsch verspürst diese Zeit nachzuholen. Könnte das zutreffen?

Wenn das der Fall ist, dann wird Dir wohl nichts anderes übrig bleiben als zu lernen die Folgen Deiner damaligen Entscheidung zu akzeptieren. Denn auch wenn Du Dich entschließen würdest das Abitur nachzuholen, würde es trotzdem nicht so sein, wie bei den Leuten im TV, da Dir zB die jahrelange Bindung zu den Menschen mit denen Du dann Abitur machst, fehlen würde.

Ich glaube es ist wichtig für Dich, dass Du zwar diese eine Chance verpaßt hast, aber auch zu erkennen, dass Du gerade mitten in einer tollen neue Chance drin steckst. Mein Ex hat auch an der FH studiert, während ich an der Uni studiert habe und ich habe ihn oft dafür beneidet, dass das Studium an der FH auch in so einer Art Klassenverband war. Der Zusammenhalt unter seinen FH-Leuten war viel größer als bei uns Uni-Leuten, da man an der Uni ständig mit verschiedenen Leuten zu tun hat.
Dementsprechend haben die an der FH auch gemeinsam ihren Abschluss gefeiert, während an der Uni jeder zu einem anderen Zeitpunkt fertig ist.

Von daher hast Du doch eine Situation, die dem Abitur sehr ähnlich ist. Versuche doch einfach diese zu genießen.

Zitat von Kartoffelsuppe:
Ich denke immer nur daran dass ich damals so blöd war und das Handtuch geworfen hab
Und nun willst Du wirklich den gleichen Fehler noch einmal machen?

Wie oben ausgeführt bist Du nun sogar in einer sehr Abi-ähnlichen Situation. Du stehst im Grunde genommen sogar vor dem gleichen Abschluss und nun willst Du wieder hinwerfen? Siehst Du nicht, dass Du im Grunde genommen wieder genau den gleichen Fluchtreflex zeigst?

Ich sehe da jedenfalls durchaus ein Muster. Von daher erscheint es mir sinnvoll, dass Du der Frage nachgehst, warum Du damals die Flucht ergriffen hast. Dann kommst Du vielleicht auch eher dahinter, warum Du jetzt schon wieder in eine vermeintlich bessere Situation flüchten möchtest.

Denn ich bin mir ziemlich sicher, wenn Du jetzt wieder Deinem Fluchtreflex nachgehst, wird es Dir am Ende nur noch schlechter gehen. Da Dich dann wieder das Gewissen plagen wird, warum Du eine echte Chance einfach weggeworfen hast und Dein eigentliches Problem wird dann immer noch nicht gelöst sein.

Liebe Grüße,
Valaria

Was studierst du denn jetzt? Was ist der Unterschied zu dem Studium der Sozialpädagogik?
Wie kannst du das dann später finanzieren? Bedenke, für staatliche Unterstützung und Bildungskredite gibt es eine feste Altersgrenze.

Geh mal zur Studienberatung und unterbreite denen deinen Plan und frage, ob das überhaupt möglich ist. Ich rechne da gerade mal mit: Abi machen dauert so 1-2 Jahre. Studiuem Bachelor+Master Sozialpädagogik dauert in etwa 4 Jahre.
Dann bist du über 30, hast aber keinerlei Berufserfahrung vorzuweisen, und die ist gerade in so einem sozialen Bereich immens wichtig, weil man da kein ewiger Theoretiker bleiben kann und darf. Sonst geht man unter.
Ich rate dir absolut davon ab. Sozialpädagogen haben sowieso schon ganz schlechte Aussichten und kommen kaum unter, und wenn sich ein Arbeitgeber zwischen einem Bewerber mit 23 Jahren und einem mit 32 Jahren entscheiden soll -und beide keine Berufserfahrung haben- wird er bestimmt den Jüngeren nehmen.
Im schlimmsten Fall landest du nach der Uni direkt in der Arbeitslosigkeit.

Liebe Grüße,
Bianca

Zitat von Kartoffelsuppe:
Vielleicht würde ich, wenn ich das Abi hätte auf die Uni wechseln und Sozialpädagogik studieren (da würde ich evtl. auch einige Vorlesungen angerechnet bekommen). Aber dann wär ich bei Studienbeginn bereits 27.
Denkt ihr mit 27 ist zu alt um ein neues Studium zu beginnen??
Grundsätzlich nicht, aber in deinem Fall fände ich es kontraproduktiv... Du studierst jetzt an der FH Sozialarbeit. Das ist praxisbezogen und diese Leute werden gebraucht - dennoch leider nicht in dem Umfang eingestellt, wie sie gebraucht werden. Ist also schwer genug. Aber mit Sozialpädagogik an der Uni wird man allzu oft Diplom-Taxifahrer...

Liebe Grüße
Christina

Liebe Kartoffelsuppe,

willst du wirklich unsere Meinungen wissen, oder war das nur ein Alibi nach dem Motto: Ich habe nun ALLES getan, um meine Meinung zu ändern, aber sie konnten mich nicht überzeugen. Deswegen breche ich mein Studium jetzt ab - unterbreche es - und mache erstmal das Abitur nach.

Oder?

Ich sehe es auch als neurotische Flucht an, nicht als rationales Streben nach Bildung.

Es wurde m.E. schon alles dazu gesagt. Es spricht aus den bisherigen Argumenten nicht eines für dein Vorhaben. Aber hindern kann dich keiner daran.

Hallöchen

Es ist einfach so dass ich mich irgendwie unvollkommen fühle und es ist so verdammt schlimm für mich dass ich vor Allem meiner Mutter so viele sorgen gemacht hab (mit Schulabbruch, mit der Wahl meines Freundes, mit meinen Depressionen, damit dass ich durch die Depris soooo viel Gewicht zugenommen hab). Ich denke an nichts anderes, als daran dass ich eine furchtbare Tochter bin und ihr soviel Kummer bereitet habe.

Dann ist da noch die Sache, dass ich mit meinen (fast) 26 Jahren das Gefühl habe meine Jugend verpasst / verschwendet zu haben. Ich bin schon mit 20 mit meinem Freund zusammengezogen, hab ne Ausbildung gemacht in der ich unglücklich war und hab meinen ganzen Frust in mich reingefressen.
Ich denke halt immer dass sich mein Leben bestimmt ganz anders entwickelt hätte, wenn ich damals das Abi gemacht hätte.


@Valaria:
Ich habe zuerst an einer Realschule die mittlere Reife gemacht und bin dann aufs technische Gymnasium gegangen. Daher hab ich eigentlich schon ne schöne Abschlussfeier usw. gehabt. Aber du hast schon recht dass es mir fehlt Abiball, Abifahrt usw. erlebt zu haben. Vor Allem weil ich es damals mitbekommen habe wie meine ehem. Klasse Abi machte und das war sehr schlimm für mich.
Ich hab damals die Schule geschmissen weil ich in so ner blöden Null-Bock-Phase steckte und mich in der Klasse total unwohl gefühlt habe.


@Pilongo:
also ich studiere jetzt Soziale Arbeit. Der Unterschied zu Sozialpädagogik ist jetzt nicht sooo groß, aber ich habe schon öfter gehört dass man dem Uni-Studium wesentlich bessere Berufsaussichten hat!?!

Zitat:
also ich studiere jetzt Soziale Arbeit. Der Unterschied zu Sozialpädagogik ist jetzt nicht sooo groß, aber ich habe schon öfter gehört dass man dem Uni-Studium wesentlich bessere Berufsaussichten hat!?!


Das komtm darauf an, wo du hin gehst. Die einen nehmen die von der Uni lieber, weil sie irgendwie wertiger geschätzt werden, die anderen nehmen die von der FH lieber, weil die praktischere Erfahrungen gesammelt haben als die theoretischen Uni-Abgänger.
Bei einem Job wird es dir vielleicht hilfreich sein, dass du an der Uni dein Diplom gemacht hast, beim anderen Job wird es vielleicht hilfreich sein, dass du in der FH deine Pflicht-Praktika machen musstest.
Je nachdem, wo du hin willst, ist das eine besser als das andere.
Wenn du in die Streetwork willst ist die FH bestimmt super. Wenn du lieber in die Forschung willst, vielleicht eher die Uni. Allerdings kann man an der FH ebenso Prof werden und forschen wie an der Uni.
Einen so großen Unterschied wie man immer noch meint gibt es kaum noch.

Zitat von Pilongo:
Allerdings kann man an der FH ebenso Prof werden und forschen wie an der Uni.
Aber auch, wenn man selber keinen Uni-Abschluss hat? Ich glaube eher nein.

Nur, zum einen vermute ich, dass Kartoffelsuppe nicht in die Forschung an die Uni gehen will. Wenn man das als Frau machen will, sollte frau ein Selbstbewusstsein aus Granit, ein Durchhaltevermögen wie ein Panzer und Nerven wie Drahtseile haben.
(Wie bist du denn nur auf diesen Nick gekommen? )

Meines Wissens kann man aber doch nach einem FH-Abschluss noch an der Uni weiterstudieren, wenn's unbedingt sein muss - oder ist das inzwischen nicht mehr so? (Frage an Pilongo)

Kartoffel, ich kann dich voll verstehen, dass du all diese Minderwertigkeits- und Schuldgefühle hast. Aber diese werden nicht verschwinden, wenn du jetzt dein Studium abbrichst. Du nennst es unterbrechen, aber das ist m.E. eine total unsichere Sache. Ob du dann das Gymnasium tatsächlich erfolgreich durchziehen wirst und das Abi schaffst, steht ja in den Sternen. Solche nachgearbeiteten Abschlüsse sind EXTREM hart, das weiß ich von vielen mir persönlich bekannten Leuten. Die meisten, die damit beginnen - auf dem sog. Zweiten Bildungsweg z.B. - springen vorzeitig ab, nur eine kleine Minderheit übersteht es und schließt mit Erfolg ab.

Selbst falls du dein Abi dann gemacht hast - was würdest du dann weiter machen? Du sagtest wohl, dann würdest dein jetziges FH-Studium weitermachen. Aber wozu dann das Abi? Das bringt dir dann doch überhaupt nichts. Außer Zeitverlust, was sich ganz sicher negativ auf deine Einstellungschancen auswirken wird. Und deine Mutter wird dich garantiert nicht begeistert in die Arme schließen, falls sie das bisher nicht auch schon getan hat. Das Verhältnis zu deiner Mutter und deiner Mutter zu dir hat ganz bestimmt nichts damit zu tun, dass du kein Abitur hast, auch wenn es dir und vielleicht sogar ihr so scheint.

Lag deiner Mutter denn sehr viel daran, dass du Abi machst? Was für einen Berufsweg hat deine Mutter sich für dich vorgestellt?
Und wie war euer Verhältnis in den Jahren vorher?

Gegen deine miserablen Gefühle kann ich dir nur eine Therapie empfehlen.
Sponsor-Mitgliedschaft

Zitat:
Meines Wissens kann man aber doch nach einem FH-Abschluss noch an der Uni weiterstudieren, wenn's unbedingt sein muss - oder ist das inzwischen nicht mehr so? (Frage an Pilongo)


Nee, die Grenzen sind mittlerweile fließend. Man kann nach jedem Semester, aber z.B. auch nach dem Bachelor wechseln, sowohl von die FH an die Uni als auch von der Uni an die FH. Ich kenne Studenten, die haben das gemacht, es ist allerdings kompliziert, weil man sich die Leistungen anrechnen lassen muss, die Fächerinhalte aber schon zwischen den FHs und den Unis stark schwanken. Ich hab bei einem Mädel mitbekommen, wie sich die Rennerei hinzieht, das scheint sehr kompliziert zu sein. Man kann theoretisch sogar nach dem Master an der FH zur Promotion an die Uni gehen. Allerdings sind die Chancen für FHler angeblich bescheiden. Ich denke aber, bei guten Leistungen ist das schon möglich.

Wir hatten an der FH Profs, da musste hinter dem Namen (FH) stehen und andere, da stand (Uni). Ein Student hat mir erzählt, dass das deswegen da steht, weil manche ihren Prof an der FH und manche an der Uni machen.
Aber okay, ich muss zugeben, der ist keine so verlässliche Quelle.
Beim Googlen seh ich gerade, dass Uni-Profs wohl berufen werden und FH-Profs sich auf Stellenausschreibungen bewerben. Aber die Promotion gibt's tatsächlich nur an der Uni, wenn man den Master (Uni oder FH) gemacht hat.
Wir hatten allerdings eine Frau, die hatte einen Prof-Titel, aber keinen Doktor. Als wir sie mal auf den vermeintlichen Schreibfehler angesprochen haben, meinte sie, das gibt's durchaus, wenn man sich z.B. durch gute Kontakte in der Wirtschaft, durch Lehrbefähigung oder durch Publikationen besonders hervor tut. Dann kann man den Prof-Titel bekommen, ohne vorher den Doktortitel erworden zu haben. Aber es ist eher selten.

Wow, jetzt hab ich in 20 Minuten googlen mehr gelernt als in 3 Monaten Uni.. also, über die Uni

Hallo Kartoffel,

hier die ultimative Lösung für dich : http://www.ehrendoktortitel.org/


@GastB:

wieso sollte mich dein Link mit dem Ehrendoktortitel weiterbringen? Das hat doch jetzt rein garnichts mit meinem Problem zu tun!?

LG

A


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