heute abend lief im Ersten eine gut recherchierte Reportage über den Zustand der Singlebörsen. Ich habe es nur beiläufig gesehen, fand die Erkenntnisse aber erschreckend: Ohne weibliche Fakteprofile läuft da gar nichts mehr. Da es kaum noch wirklich suchende Single-Frauen gibt, müssen die Betreiber auf dreckige Tricks zurückgreifen, um Umsatz mit Männern zu generieren. Die Fakequote soll nach deren Erkenntnissen zwischen 10 und 25 % liegen. Es gibt professionell moderierte Börsen, wo Frauen dafür bezahlt werden, mit Männern zu schreiben, die sie nie treffen werden. Frauen können ihre professionellen Fotos mittlerweile für gutes Geld verkaufen. Tests haben ergeben, dass sehr viele Fotos an ganz unterschiedlichen Stellen im Netz auftauchen, und auch nicht alle Frauen was davon wissen, was mit ihren Fotos gemacht wird. Es gibt schon Webseiten, wo Frauenprofile an Singlebörsenbetreiber mit Preis angeboten werden. Es soll auch schon Software geben, die selbständig Frauenprofile erstellt.
Ich wusste zwar, dass es ein dreckiger Markt geworden ist, aber so ekelhaft habe ich es mir nicht vorgestellt. Wer heute als Mann noch daran glaubt, muss schon fast naiv sein. Und das sage ich, der seine Frau vor acht Jahren in einer Singlebörse kennengelernt hat. Nach 1000 Ansprachen, 500 Kontakten per mail und Telefon, 36 dates und drei Bettgeschichten. Das war fast wie die Nadel im Heuhaufen, wo man nicht weiß, wo der Heuhaufen ist.
Warum greifen die zu solch drastischen Mitteln, und behaupten noch rotzfrech, dass auf jeden Topf ein Deckel passt? Das ist auch nicht gelogen. Nur sagen sie einem nicht, dass die Deckel schon lange ausverkauft sind, oder die Töpfe heute gar keinen Deckel mehr auf sich haben wollen.
05.12.2016 21:54 • • 26.01.2017 #1