Es ist traurig, das alles so zu lesen, aber komm, das schaffst du. Ich mach das so, ich versuche aus jedem Ding den Nutzen für mich zu ziehen. Alles hat ja nicht nur eine schlechte, sondern auch eine gute Seite. Vielleicht kannst du das auch praktizieren?
Beispiel. Wenn ich jetzt in eine Notunterkunft ziehe ohne Bad, die in einer ehemaligen Großküche auf die Schnelle errichtet wurde und wo nur eine Pappwand zur nächsten Wohnung steht und auch noch das Bett von denen genau hinter dieser Wand, was mich massiv bedrängt und mir die Luft zum Atmen nimmt, da ich dann deren Sexgeräusche aus erster Hand mitbekomme durch eine 5 mm dicke Wand, dann denke ich: ich muß da jetzt durch, dafür habe ich jeden Monat 100 E mehr. (Geht aber nur, wenn der Vermieter den Mietvertrag auf 100 E mehr ansetzt, das weiß ich noch nicht).
Normalerweise ist es ja so: wenig Komfort = billige Miete. Das ist ok. Aber bei uns (ALG2) heißt das: billige Miete = weniger Geld vom Amt, und man hat also nur den Nachteil der schlechten Wohnverhältnisse, nicht den Vorteil der billigen Miete. Das sehe ich irgendwo nicht ein, denn ich bin weder asozial noch arbeitsscheu, habe eben nur das Pech, noch finanziell vom Amt abzuhängen, also überlege ich solange, bis was für mich dabei rausspringt.
Frührente, nimm sie ohne Scham. Die Gesellschaft hat dich kaputt gemacht, es ist nicht deine Schuld. Aber nicht deshalb, sondern weil die Rente einen Abgang vom Amt ermöglicht - wenn diese Gesellschaft schon nicht in der Lage ist, vernünftige Arbeit mit vernünftigen Löhnen bereitzustellen. Oder willst du warten, bis die sich dazu entschlossen haben, ALG2-Leuten keine Heizkosten mehr zu bezahlen? Nimm sie und zeige denen die Rücklichter, und alles ist schick.
Wegen der Geduld... das kenne ich auch... ich benötige diese auch, aber kaum jemand nimmt sie sich, es ist ja schon schwer, ein Gespräch ungestört zu führen in dieser hektischen Welt. Da wird zwischendurch TV angemacht, geraucht, gegessen, telefoniert, was weiß ich alles, immer wieder Störungen und Unterbrechungen Ungestörtheit und Geduld kenne ich eigentlich nur aus dem TV. Ist das realistisch zu erwarten, daß sich der andere für einen Zeit nimmt? Unabhängig davon, daß man dies selbst ja auch tut?
Arztbesuche sind für mich eher entspannend (bis auf den Rehasport, aber den hab ich fast rum Und dabei komme ich mir auch nicht blöd vor, sondern ich denke: wozu soll ich für eure künstlich hergestellten E123-Lebensmittel eine Menge Geld bezahlen?
Das Doofe sind die Ämter, aber die mache ich idR per Mail und hab mit denen nix persönlich zu tun, das gilt auch für die ARGE, denn ich rufe da nicht an für über 50 Cent die Minute, habe ja nur Handy *sich an den kopp fass* Kannst du das vll auch so machen, erspart viel persönliche Auseinandersetzung mit denen, die Unmengen an Energie rauszieht.
Um es aber nochmal deutlich zu machen, lieber wäre mir eine Lösung ganz ohne Ämter, Rente, Zuschüsse, eine Lösung, die mich aus eigener Kraft ernährt.
24.02.2011 08:36 •
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