Hallo Jürgen,
bin ca. Dein Alter und leide unter ähnlichen Symptomen.
Zufälligerweise unterhalte ich einen vergleichbaren Lebenswandel wie Du. Die letzten Jahre waren geprägt von einer ansteigenden Schweißabsonderung und einhergehender psychicher Unsicherheit.
Ich habe mir da so eine Theorie zusammengesponnen (bin noch nicht in ärztlicher Behandlung, kommt aber noch): Vom Teufelskreis Angst zu Schwitzen - Verstärkung wurde hier ausführlich berichtet. Trifft auf mich auch zu.
Außerdem halte ich das vegetative Nervensystem für einen der Kernfaktoren, warum sich meine axilläre HH in eine Ganzkörper-HH verwandelt hat. Hier spielen so viele Faktoren mit, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll.
-Zuerst habe ich weniger Sport gemacht, ich glaube, dadurch ist mein Blutdruck gestiegen (einen Ruhepuls habe ich kaum noch).
-Meine Ernährung ist ganz passabel, aber Vitamine finden kaum den Weg auf den Tisch.
-Der Alk. könnte auch etwas eingeschränkt werden. Ich würde mich nicht unbedingt als einen Genusstrinker bezeichnen -eher einen Dicht-Mach-Trinker-. Wenn schon, dann knallt's.
-Kaffee, Nikotin und Dro. haben wahrscheinlich ihr Bestes getan, um meinen Körper völlig zum Erliegen zu bringen. Vor allem bei hohen Temperaturen schwitze ich aus allen Poren, da hilft kein T-Shirt, keine Zwei, kein doppelter Boden.
Hier mein Vesuch, diesem Kreislauf zu entkommen. Ich hab keine Ahnung, ob das was bringen wird. Bei meinen Recherchen habe ich gelesen, dass man angefähr dieselbe Zeit, die es gedauert hat, das vegetative Nervensystem (und den restlichen Metabolismus) zu erschöpfen, zur Reaktivierung einplanen muss. Das wären also mind. zwei Jahre; von den psychosomatischen Auswirkung der HH auf das v. Nervensystem und das Gesamtbefinden ganz zu schweigen.
-Ich gehe jetzt jeden Morgen laufen, allerdings nicht über 155 Puls, um das arterielle System nicht zu belasten.
-Kaffee trinke ich nur, wenn ich was im Magen hab.
-Ich rauche und *beep* nicht mehr.
-Um mit der Sonne und der Hitze besser klarzukommen, lege ich mich -quasi in extremo- in die pralle Sonne, sodass es mir nur aus den Poren schießt. Wahrscheinlich kein so gute Idee, aber es bisschen braun werden, kann nicht schaden.
-Letztlich werde ich mich von einem Neurologen durchchecken lassen. Die Sache mit den Haus- und Hautärzten ist nicht so sinnvoll, obwohl man einen guten Hausarzt braucht, der mit der individuellen Krankengeschichte vertraut ist und im Zweifel ohne Murren Rezepte und Überweisungen schreibt (und ein bisschen recherchiert, was zumindest tröstet).
Mir ist schon klar, dass dies nach zu vielen Veränderungen auf einmal klingt, aber ich fühle mich so unwohl und habe jeden Tag Angst, auf die Straße zu gehen. Ich will mich endlich aus diesem Jammertal rausziehen.
Ich hoffe, Dir mit diesem ewiglangen Beitrag ein wenig weitergeholfen zu haben.
Beste Grüße...