Ich erzähle dann mal, wie es mir (anscheinend) gelungen ist. Antihydral wars...
Aber erst kurz zu mir. Bin 24 und hatte schon seit mehr als 10 Jahren Schweißhände und -füße. Ansonsten schwitze ich durchschnittlich. Bin übrigens sehr froh, dass ich mal vor ein paar Wochen auf die Idee kam im Internet nach Lösungen zu suchen und auf dieses Forum zu stoßen. Antihydral wurde ja in einigen Threads empfohlen. Jetzt möchte ich auch dem Forum etwas zurückzugeben bzw. euch Leidensgenossen.
Es ist natürlich schön zu sehen, dass doch viele Leute vom starken Schwitzen betroffen sind (bzw. traurig, aber ihr wisst was ich meine), denn man kennt sonst kaum jemanden. Ich hatte eben das ganze Programm: Erst kommt der Schweiß, dann die Angst vom Schwitzen, die das Ganze verschlimmert. Und mit den Jahren wurde es schlimmer, es sntwickelt sich eine psychische Krankheit. Soziale Fobien beruhen bei mir zu gutem Teil darauf, dass ich Angst vom Schwitzen habe.
Kurz die Sachen, die mit Schweißhänden sehr problematisch sind: Hand geben, Händchenhalten und sonst alles mit dem anderen Geschlecht, Zig. drehen, überhaupt die Handfläche offen halten etc. pp., aber ihr kennt es sicherlich. Ich hatte auch, wie schon jemand im Forum, den Gedanken oft, keine Hände zu haben wäre doch viel besser. Im Endeffekt musste ich den Gadanken doch verwerfen, aber soweit war ich auch schon.
Es entwickelte sich irgendwann diese, sagen wir mal, Schweißspirale. Die Hände schwitzen - es kommt die Angst/Unwohlsein auf - Selbstwertgefühl sinkt - die Hände schwitzen mehr - mehr Angst davor - noch weniger Selbstwertgefühl - usw.
Ich hab es leid! Vielleicht habe ich das auch schon hinter mir...Hab seit 8-9 Tagen Antihydral abends auf die Handflächen geschmiert (Apotheke - 6 euro oder so), einen Tag dazwischen mal vergessen gehabt. Schon nach 2-3 Tagen habe ich gemerkt, dass insgesamt weniger Schweiß durchdringt, und jetzt anscheinend gar nicht mehr! Bereits kritische Situationen überstanden, in denen normalerweise ein Ausbruch kommt, also schon den Gedanken gehabt, ja jetzt muss ich die Hand geben oder jemand schaut mir auf die Hände, und nix kam durch. Noch gab es aber keine sehr kritischen Situationen, wenn man richtig aufgeregt ist, daher bin ich noch vorsichtig mit dem Jubeln (zumal kann ich das irgenwie gar nicht glauben, dass ein scheinbar ewiges Problem gelöst sein kann). Werde aber noch weiterhin das Zeug draufschmieren.
Selbst wenn ein moment kommt, in dem ich eiune innere Angst bekomme, spüre ich zwar die Schweißperlen irgendwo unter der Haut, nach oben dringen sie aber nicht durch bzw. die Haut wird minimal wässrig, aber echt wenig, Antihydral soll aber erst nach 2 Wochen die volle Wirkung entfalten, hab ich gelesen.
Da sind wir aber auch schon bei den Nebenwirkungen. Die Haut ist jetzt im Normalzustand zu trocken und ähnelt einer Elefantenhaut. Sie ist dick und rauh, so dass der Schweiß es nich durch schafft. Natürlich ist mir diese Nebeneffekt viel lieber als es früher war. Dass die Haut total gelb wird, kann ich nicht bestätigen. An den letzten 2 morgen kam tatsächlich etwas gelb durch, aber nur wenig und ging im Laufe des Tages weg. Ich waschen morgens das Zeug mit einer Bürste weg und kreme dann die Hände ein. Das Einkremen gibts bei mir sogar mehrmals am Tag, ist mir sehr neu, früher gabs ja nicht das Problem zu trockener Hände.
Ganz blöd ist aber, dass diese Elefantenhaút kein Wasser mag. Kurzes Händewaschen stellt gerade noch kein Problem dar, alles über 10 Sekunden im Wasser entstellt die Haut. Nach dem Duschen sehen die Hände schrecklich aus, geht aber dann mit Einkremen und Trockenheit nach einer recht kurzen Zeit weg. Schwimmen muss richtig schlimm sein, aber wie gesagt, Antihydral lohnt sich für mich trotzdem auf jeden Fall.
Die Aluminiumchloridlösung gab es in der Apotheke nicht, werde sie mir bei gelegenheit auch holen und vielleicht kombinieren, soll ja auch ganz gut sein.
So, hoffe damit jemand geholfen zu haben, und werde noch in der nächsten Zeit die neuesten Entwicklungen bei mir schildern.
Liebe Grüße, Alex
P.S. Die Schweißspirale versuche ich jetzt also in die andere Richtung zu drehen. Hände sind trockener - weniger Angst vorm Schwitzen - Selbstwertgefühl steigt - noch trockener - weniger Angst - ... Ziel ist, sich irgendwann gar keine Gedanken darüber machen zu müssen. Dauert aber sicherlich auch Jahre, wenns schon so tief drin ist wie bei mir. Gleichzeitig werde ich versuchen, den Herausforderungen des Lebens mit mehr mut zu begegnen und mehr auf die Reihe zu bekommen.
P.P.S. Um die Füße kümmere ich mich dann in Richtung Sommer, jetzt ist es eigentlich kaum ein Problem. Vor allem, wenn ich keine Angst mehr vorm Handschweiß haben sollte, werden auch die Füße weniger schwitzen (es geht dann nämlich meistens parallel los). Trotzdem wird an heißen Tagen ohne Antihydral nix zu machen sein.