ich kenne Dein Problem nur zu gut. Schwitzen im Gesicht, am Hals, am Kopf und am Rücken, schon bei ganz geringer körperlicher Anstrengung sowie etwas Aufregung. Völliger Verlust des Temperaturgefühls und wenn man nur ganz ruhig sitzt, hat man heiße Hände und Füße und den Eindruck, ein Heizkissen auf dem Rücken zu haben. Man wacht morgens darüber auf, dass man völlig nass geschwitzt ist und das Herz rast im Hals. Schwitzen ist für den Körper extrem anstrengend und wenn Du Blutdruck misst, hast Du ganz hohen Puls, was lang zeitig das Herz schädigt. Ständige Erkältungsgefahr. Von den vielen Mineralien, die man aus schwitzt, was zu Muskelschmerzen führt, will ich gar nicht reden. Da kann man nur mit Elektrolyt-Tabletten gegen steuern. Sormodren hilft im Moment, kann man aber nicht längere Zeit nehmen, führt zu völliger Schleimhauttrockenheit, überall, das hält man nicht aus.
Diese Ausprägung von Hyperhidrose haben nur Frauen und meistens bekommen sie das in der Pubertät oder in den Wechseljahren (so wie ich), oft geht das mit Depressionen einher oder führt dazu. Zei Grunderkrankungen müssen ausgeschlossen werden, Schilddrüsenüberfunktion und hormonelle Störungen(das untersucht der Endokrinologe).
Ich habe 12 Jahre gebraucht, ehe man überhaupt feststellte was ich habe. Hausärzte und Gynokologen sollten diese Krankheit kennen, das ist aber leider nicht so. Vier Jahre hat bei mir Akupunktur geholfen, leider aber immer nur vier bis fünf Monate aber so bin ich wenigstens über den Winter gekommen. Mein Puls wurde immer höher und nur noch mit Betablocker beherrschbar. Heute weiß ich, dass ich den mit dieser Krankheit nicht hätte nehmen dürfen, auch kein Antidepressiva das alles verschäft die Hyperhidrose. So half im vergangenen Jahr auch Akupunktur nicht mehr.
Aber es gibt Hilfe. Im Krankenhaus Landshut-Achdorf, ein akademisches Lehrkrankenhaus der Universität München , gibt es den Professor Schmidt. Er hat mich vor drei Wochen operiert (ETS=endokopische transthorakale Sympatektomie) und es erscheint mir wie ein Wunder, wie ein neues Leben, ich schwitze nicht mehr. So ist nach 16 Jahren der Leidensdruck von mir genommen. Natürlich sind Operationen immer mit Risiken verbunden aber für Hyperhidrose gibt es zur Zeit keine andere Alternative. Die Krankenschwestern haben mir erzählt, dass der Professor vor kurzer Zeit auch einem ganz jungen Mädchen helfen konnte.
Diese Botschaft sollte alle Betroffenen erreichen, Professor Schmidt kann helfen und so war mir der Weg, 600 km von Berlin nach Landshut, auch nicht zu weit.
Liebe Grüße Louise
27.04.2010 08:19 • #21