Hallo Princess123,
ich habe vor mehr als 10 Jahren 4x eine ETS gemacht, aber hauptsächlich wegen meiner damaligen Angst vor dem Erröten. In 5 Jahren habe ich die Nerven einmal geclippt bekommen, dann durchtrennt, danach wieder durchtrennt und die Enden versiegelt und zu guter Letzt wieder durchtrennt, ein größeres Stück entfernt und wieder versiegelt bekommen. Nach der ersten OP waren die Ergebnisse perfekt, mir schoss kein Blut mehr ins Gesicht, auch das Schwitzen war angenehm gedämpft. Nach einem halben Jahr kamen die Probleme zurück und der Spaß ging weiter, wie oben geschrieben, zu immer radikaleren Maßnahmen. Aus heutiger Sicht würde ich diese OP nicht mehr machen und ich bereue den radikalen, irreversiblen Teil mit dem Durchtrennen. Meine Neigung zum Erröten ist die gleiche geblieben, aber das Blöde ist das kompensatorische Schwitzen, das sich entwickelt hat. Ich schwitze nicht mehr, wie vor den OPs gleichmäßig am ganzen Körper, lediglich mein Rücken, die Brust und meine Oberschenkel schwitzen, der restliche Körper ist staubtrocken. Das führt dazu, dass die schwitzenden Stellen Regengüssen ähneln, wenn die Temperaturen steigen. Ungeklärt bleiben bei dieser Methode die relativ späten psychischen und physischen Spätfolgen, weil es dazu nicht ausreichend genug Studien gibt. Das Clippen finde ich als letzte Option sinnvoll, weil die Clipps entfernt werden können und das ZNS keine bleibenden Schäden davonträgt.
Schweden als Erfinder der Operation hat aufgrund einer großen Zahl von Patientenbeschwerden die Therapiemaßnahme verboten. In anderen Ländern, unter anderem Deutschland, ist der Eingriff weitgehend ungeregelt, die Krankenkassen bezahlen ihn mit einem Pauschalsatz ohne mit der Wimper zu zucken. Es gibt einige Webseiten, die sich mit dem Thema befassen, es wäre also gut, wenn du sie recherchieren würdest.
Viele Grüße
Matthias
27.03.2022 16:58 •
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