Wer nach Glück strebt, trachtet ungewollt auch nach Leid, weil jenes verfolgt auf leise Sohlen immer das Glück, sie sind treue Gesellen, man kann sie niemals trennen, weil sie auf der jeweils anderen Seite der gleichen Münze gegenüberstehen. Manche Menschen fühlen mehr die Wonne, jene fallen selten ins tiefe Tal der Traurigkeit, andere wiederum fühlen mehr die Drangsal, dieselben sehnen sich nach Fortuna und erkennen sie nicht einmal, wenn sie bei ihnen eingetroffen ist, weil sie sich zu sehr mit dem Seelenschmerz beschäftigen.
Obwohl beide gleichermaßen Glück und Leid erfahren bei einem friedlich normalen Leben ohne Krieg, erleben sie es so auf keinen Fall. Warum so ein grober Unterschied unter Menschen vorhanden ist, verstehe ich bei Weitem nicht, wozu ist das dasselbe nütze, der eine sieht vor lauter Freudenbecher sein eigenes Leid mitnichten und der andere erkennt vor lauter Erdenjammer sein eigenes Glück in keiner Weise, ach, das Leben ist voller Rätsel für mich und nicht schwarz-weiß, somit gibt es noch eine dritte Gruppe, die beides erkennt, spürt und erlebt, sie seien seelisch die gesündesten Menschen unter uns, wenn nicht noch andere Faktoren eine Rolle spielen würden, die bedauerlicherweise durch grausige Mitmenschen zu genüge existieren.
18.02.2023 05:14 •
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