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@Mahala
Der Mann in der Garage hat mich an etwas erinnert, das ich vor fast zehn Jahren erlebt habe. Damals begegnete ich immer wieder einem wohnungslosen Mann auf meinen Wegen. Er saß stundenlang auf einer Bank. Mal hier, mal dort. Habe ihm manchmal etwas zu Essen gekauft. Ich dachte oft an ihn und was ich machen könnte, um ihn irgendwie zu unterstützen. Er hatte eine Beinkrankheit, die schlimm entzündet aussah. Dann kam mir die Idee, ihm zwei Tickets zu kaufen, damit er zu einem Ärzte-Zentrum fahren kann, das eine engagierte Ärztin für obdachlose Menschen gegründet hat. Jedenfalls ging ich mit den Tickets und einer aufgemalten Wegbeschreibung zu ihm hin, als ich ihn an einem Sonntag das nächste Mal auf einer Bank sitzen sah. Und noch bevor ich den Mund aufmachen konnte, sagte dieser Mann zu mir: Ich habe keine Sprechstunde! Als sei ich ein Patient und er der Arzt. Die Worte und sein Ton, Blick haben mich sehr getroffen. Ich machte auf dem Absatz kehrt und trollte mich. Und zugleich war ich sehr verblüfft. Es war eine dieser Begegnungen, die immer im Gedächtnis bleiben.

Sehe Begegnungen oder Dinge, die mir zu-fallen, gerne mal als Zeichen, Gruß oder Augenzwinkern des Himmels (oder wie wir diese Kraft nennen wollen). Zu jener Zeit hatte ich gerade zum ersten Mal die Webcasts von ET und Oprah gesehen. Also habe ich den Gedanken der Sprechstunde weitergedacht: Was, wenn er tatsächlich mein Arzt war in dem Moment? In einem spirituellen Hin-Blick. Er wollte meine Hinwendung zu ihm nicht. Er hat vielleicht gespürt, dass ich ihm etwas geben wollte. Und das hat er abgelehnt. Ein Teil von mir - mein Ego - war aktiviert. Beleidigt. Oder gekränkt. (Zurückweisung ist ein sehr altes, sehr wundes Thema.) Das zu spüren bei mir selbst, es vor mir zuzugeben und anzunehmen, war für mich lehrreich. Es war also kein ausschließliches herzliches Geben-Wollen... eher - wie bei allem im Leben - eine Mixtur aus verschiedenen Absichten und Wünschen/Bedürfnissen. So gesehen hatte der Mann ja doch Sprechstunde.. . Daran denke ich immer wieder mal zurück. Bevor ich etwas mache, frage ich mich selbst heute auch vorher, was genau bei dem Geplanten meine Intentionen sind. Worum es mir geht. Ob es versteckte Absichten gibt (die ich auch vor mir selbst verstecken will). Manches lasse ich dann lieber. Spannend.

Daher kam meine Frage, ob Du selbst diesem Mann in Deiner Garage begegnet bist.

*

Das Schreibspiel ist, wie es aussieht, vorbei. Wenn jemand irgendwann wieder einen Satz einstellen mag, bin ich gerne weiter dabei. Oder wenn jemand sich einen Satz wünscht.

@Maha

Danke für dein interessantes Erlebnis, woran dich meine Geschichte erinnert hat.
Durch dieses von dir geschilderte Denken darüber, lerne ich auch gerade wieder.
Du gibst mir da echt wertvolle Denkanstöße.
Und es erinnert mich an den Wohnungslosen von damals, als wir noch Berliner waren
und in Charlottenburg wohnten.
Immer wenn wir in der Wilmersdorfer Straße zum shoppen waren, trafen wir ihn.
Kamen öfter mit ihm ins Gespräch und mein Mann hatte ihn irgendwann gefragt,
ob er ihm mal Kleidung mitbringen darf.
Ich war völlig beeindruckt von seiner Antwort. Und welche Würde von ihm ausging.
Ich fand es unfassbar, dass er sie nicht längst verloren hatte, so wie manche Menschen
mit ihm umgingen oder ihn anstarrten, oder halt auch einfach ignorierten.
Als hätte er aufgehört zu existieren.
Bis dato hatten wir ihm einfach immer etwas Geld gegeben ohne die Zeitung zu nehmen,
die er täglich verkaufte.
Als mein Mann ihn also fragte, ob er ihm mal Kleidung mitbringen dürfte, schaute er erst
komisch und dann hatte er plötzlich Tränen in den Augen.
Er sagte dann, er würde sehr gerne Kleidung von meinem Mann nehmen, er sei sehr froh,
dass er erst gefragt wird, ob er es möchte. Das hätte noch nie jemand gemacht.
Die Leute würden ihm oft einfach etwas hin schmeißen. Wortlos. Friss oder stirb.
So empfand er es jedenfalls. Auch wenn es von den Leuten vielleicht gut gemeint war.
Aber gut gemeint ist ja nicht immer auch gut gemacht….
Es käme sogar vor, dass er angebissene Bratwürste oder so hingestellt bekommt.
Dabei käme er sich noch schäbiger und schlimmer vor als sonst. Doch der Hunger siege trotzdem.
Dieses Erlebnis hing mir damals noch lange nach.


Mein Mann in der Garage hat eine andere Geschichte und nicht unmittelbar mit mir zu tun.
vielleicht schreibe ich meine Geschichte dazu noch zu Ende und setze sie dann ein.

Ja das Schreibspiel scheint leider zu Ende zu sein, schade, es hätte mir viel Spaß gemacht.
Aber wenn niemand Interesse hat, dann ist das zu akzeptieren.
Mir hilft manchmal das Schreiben um mein Gedankenkarussell, das oft ziemlich an Fahrt
aufnimmt, zu beruhigen und mich dadurch besser zu fühlen.
Dachte dass es anderen vielleicht auch helfen könnte.

Aber vielleicht entdeckt ja irgendwann mal jemand diesen Thread und macht einfach mit.
Es müssen ja nicht Kurzgeschichten sein, genauso schön wären Gedichte, gereimt oder
ungereimt, Themen jeglicher Art, das wäre schön.

Dir einen schönen Tag ️
Hier regnet es jetzt, aber wir sind fertig mit drinnen und draußen Ent—Ostern.

A


Schreibspiel Erster Satz und andere

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Lieben Dank fürs Teilen @Mahala Das regt auch sehr zum Nachdenken an. Denke oft, was würden wir Menschen machen, wenn Jesus (oder Buddha usw.) als Mensch auf der Straße längst wieder unter uns wäre...

Reimen, super Hast Du eine Einstiegszeile oder Vers im Kopf? Ich bin dabei

PS
Ist das Wortspiel Ein Satz vielleicht auch etwas für Dich @Mahala? Da ist täglich was los und es macht sehr viel Freude

post2521448.html#p2521448

Zitat von Maha:
Reimen, super Hast Du eine Einstiegszeile oder Vers im Kopf? Ich bin dabei

Leider gerade nicht
Aber man könnte zum Beispiel auch ein Thema oder einen Titel vorgeben

Zitat von Maha:
Ist das Wortspiel Ein Satz vielleicht auch etwas für Dich ? Da ist täglich was los und es macht sehr viel Freude

Ich schau mir das demnächst mal an, ob ich das hinkriege überhaupt

Der Faden schläft ja nun seit ein paar Wochen... Hat jemand einen neuen ersten Satz? Eine milde Spende/Gabe für offen oder heimlich Schreiblustige?

Heute ist Wochenende. Ich bin früh aufgestanden, hab mich schick gemacht und werde in die nächst größere Stadt mit dem Zug fahren.....

Wie? Schreibt keiner weiter? Anderer Satz?

@Salzarina
Der Faden war ja immer wieder eingenickt Ich würde mir wieder eine Geschichte ausdenken (wollen). Ein erster Satz, der schon etwas in der Phantasie anfüttert… Bei "schick gemacht im Zug in die Stadt fahren" ist bisher noch keine Handlung in mir aufgestiegen. Finde es lieb, dass Du ihn eingestellt hast und wünsche mir, dass Du das jetzt nicht krumm nimmst

Zitat von Maha:
@Salzarina Der Faden war ja immer wieder eingenickt Ich würde mir wieder eine Geschichte ausdenken (wollen). Ein erster Satz, der schon etwas in der Phantasie anfüttert… Bei schick gemacht im Zug in die Stadt fahren ist bisher noch keine Handlung in mir aufgestiegen. Finde es lieb, dass Du ...

Ich dachte, eine Reise ist immer gut und schon allein den Zug pünktlich erreichen zu müssen, geht ja gerne schief Und dubiose Begegnungen finden sich hier ja zu Hauff

Ich hab mal noch einen etwas anders gearteten Vorschlag für diesen Faden hier.
In einem anderen Forum haben wir Kurzgeschichten die 500 Worte haben
sollten geschrieben. Vorgegeben wurde kein Satz, sondern 15 Begriffe, die darin
vorkommen mussten. Dann konnte jeder seiner Phantasie freien Lauf lassen.
Es war echt erstaunlich, wieviele total verschiedene Genres mit den gleichen Begriffen
möglich waren.
Mir hat das immer total Spaß gemacht, weil es nicht nur pures drauf los schreiben,
beinhaltete, sondern auch das Einordnen der Begriffe und das Zählen der Worte.
Was meint ihr dazu ?

Super Idee @Mahala

Waren das damals mehrere Vorschläge mit 15 Begriffen parallel? Oder jeweils einer? Hast Du oder vielleicht @Salzarina gerade 15 Begriffe in petto?

Da ich schon zwei bisher prokrastinierte Aufgaben von meiner To-do-Liste (fast) abgearbeitet habe, hätte ich Zeit und Spaß dran... Stelle natürlich auch gerne welche für Euch ein, wenn Ihr ebenfalls Lust habt und das parallel laufen kann. (Mag halt nur ungern meine eigenen Worte verwursten... ^^) Dann bitte Bescheid geben und ich begriffele los...

Toll, dass dir mein Vorschlag gefällt. Wir haben alle an den selben 15 Begriffen
geschrieben um nicht durcheinander zu schreiben.
Also ich würde mich freuen, wenn hier jemand 15 Begriffe zur Verfügung stellt und
ich dann damit vielleicht wieder in Übung komme

Mie ist der Ablauf noch unklar. Pickt sich dann wer paar Begriffe raus und schreibt bisschen und die anderen die Wörter, die noch über sind?

Zitat von Salzarina:
Mie ist der Ablauf noch unklar. Pickt sich dann wer paar Begriffe raus und schreibt bisschen und die anderen die Wörter, die noch über sind?

Nein alle 15 Begriffe gehören in jede Geschichte, jeder der mitmacht nimmt alle in seine
Geschichte auf.
Diese Begriffe werden nicht extra gezählt, sondern zählen bei den 500 geforderten Wörtern
mit, werden aber bitte jeweils fett hervorgehoben im Text.
Die Richtung, welche die Geschichte einnimmt ist der jeweiligen Phantasie überlassen.
Ob Krimi, Grusel, Romanze, Western, Tiergeschichte, Utopie, alles ist möglich.
Und das finde ich gerade spannend, wie aus 15 gleichen Begriffen so unterschiedliche
Geschichten entstehen

Hier kommen 15 Worte, die von einem Zufallsgenerator ausgespuckt wurden…
https:// www.palabrasaleatorias.com/zufallige-wo...Neues+Wort

damit alle gleich überrascht mitmachen können…

Barcelona
Durst
kam
Ferien
Tierkreis
gebrochen
Eimer
Hexe
drehen
Elfenbein
Schimpanse
Staubsauger
Belagerung
erziehen
kitzeln

wer wäre darauf gekommen?! Ich nicht
Sponsor-Mitgliedschaft

also liebe @Maha da haste ja irre Begriffe vorgegeben

ich hab vorhin schon mal reingeschaut und mir die Begriffe gescreenshottet
Saß auf der Terasse am Schreiben und vergaß glatt die Abendbrotzeit,
bis mein Mann den Tisch gedeckt hatte und es sozusagen anmahnte
Nun bin ich frisch gestärkt und es kann weitergehen, aber echt mal,
das ist Gehirnjogging
Ich bin gespannt wie ich nun das mit der Wortzählerei mache, weiß gar nicht mehr wie
wir das damals gemacht haben

Bin sehr gespannt und hoffe auf einige Teilnehmer

Ich war es nich ich war es nich - es war der Zufallsgenerator

Ob wir @Johnny83 für das Spiel hier begeistern können? (Wenn ihre Akkus wieder aufgeladen sind…)

So, habe auch zum Glück nen Tool zum Zählen der Worte gefunden
Es folgt meine Geschichte, besseres fiel mir bei den Vorgaben nicht ein

Endlich Ferien, wie lange hatte sie auf diesen Moment gewartet.
Und sie hatte gehofft, dass diesmal nichts ihrer lang geplanten Reise nach Barcelona
in die Quere kam.
Sie unkte manchmal ein wenig rum und galt im Bekanntenkreis liebevoll als Hexe,
weil sie oft Dinge voraussagen konnte.
Und was passierte ihr? Stürzte beim putzen über den Staubsauger und hat sich glatt dabei
das Bein gebrochen. Nun saß sie mit ihrem Gipsbein auf der Terrasse und konnte kaum das
ekelhafte Kitzeln unter dem Gips ertragen.
Es war sehr heiß und sie hatte Durst. Zum Glück hatte ihre Tochter einen Eimer mit kaltem
Wasser auf der Terrasse deponiert, in dem einige Getränke gekühlt wurden.
Ihr Garten war wunderschön, viel zu selten hatte sie die Zeit das zu genießen.
Das wollte sie in Zukunft ändern. Ihr wurde bewusst, wieviel Zeit sie verwartete, oft auf Anrufe,
noch öfter auf Verabredungen.
Sie nahm sich vor, sich in nächster Zeit mehr auf sich selbst zu konzentrieren als auf andere.
Alleine reisen, alleine mal essen gehen oder ins Kino.
Vor allem würde sie, wenn das mit dem Bein überstanden war, erst mal ausgiebig shoppen
gehen. Ihre Garderobe konnte mal ein bissel aufgefrischt werden.
Bei ihrem letzten Bummel hatte sie so einiges gesehen, was ihr sehr gut stehen würde.
Und in dem kleinen Schmuckladen hatte sie sich schon lange in diese Kette verliebt, mit dem
filigranen Anhänger aus Elfenbein. Die würde sie sich gönnen, denn wenn nicht jetzt, wann dann?
Unter dem Motto Sei lieb zu dir selbst, denn du bist alles was du hast.
Warum ist sie nicht schon früher drauf gekommen, war es nötig sich für diese Erkenntnis ein Bein
zu brechen?
Sie kam zur Ruhe und spürte nicht die fortschreitende Belagerung ihrer Terrasse durch
Mückenschwärme. Als sie es merkte saßen sie bereits überall auf ihrer Haut.
Sie schlug um sich und suchte an sich rum wie ein Schimpanse auf der Suche nach Flöhen.
Sie dachte an die Raupen die sie gestern in der Hecke gesehen hat und fragte sich, was ihr nun noch
aus welchem Tierkreis bevorstand.
Obwohl es gerade diese urwüchsige Natur war, die sie dazu bewogen hatte dieses Haus zu kaufen.
Dann musste sie auch wohl oder übel mit all den kleinen und großen Bewohnern klar kommen.
Fuchs, Waschbär, Marder und Hasen sowie Feldmäuse hatte sie schon gesehen.
Nachts rief eine Eule in einem der hohen Bäume.
Wie wunderschön sie es hier hat, wurde ihr so richtig bewusst, als sie gezwungener Maßen nun so
in ihrer Bewegung eingeschränkt war und Zeit hatte zum Betrachten und Genießen.
Ihr kleiner Welpe Fredy rannte verspielt über den Rasen und es war eine Freude ihm dabei zuzuschauen.
Sie musste ihn noch besser erziehen, denn hören wollte er noch nicht wirklich auf sie.
Das konnte sie drehen und wenden wie sie wollte, aber so wie es aussah hatte sie ein paar Wochen
Zeit dazu.
So ein Missgeschick wie ihr Sturz zeigte ihr auf wundersame Weise einen besseren Weg in ihre Zukunft.
Sie lächelte zufrieden und lehnte sich entspannt zurück.

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