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Ludwig setzte sich frühmorgens auf sein Pferd. Er der Prinz von Schönhausen war aufgeregt wie ein junger Knabe, dabei war jetzt fast ein erwachsener Mann. Aufgeregt weil er eine wunderschöne Frau sehen würde. Zumindest aus der Distanz. Sie war eine aus dem Dorf. Die tagsüber auf den Feldern arbeiten musste. Langsam bewegte er sein Pferd Richtung Ausgang der Burg. Er kam an den Bediensteten vorbei, die ihm sofort Platz machten. Dann erreichte er das Tor. Am Tor standen zwei schwer bewaffnete Soldaten. Sie schienen gelangweilt. Er ritt an ihnen vorbei, dann gab er seinen Pferd die Sporen und er Ritt nach Süden, wo die Felder lagen. Er ritt hinaus auf einige niedrige, mit grünem Gras bedeckte Hügel und blieb stehen, um die umliegende Landschaft zu überblicken. Als die Sonne höher stieg, konnte er ein kleines Häuschen am Stadtrand sehen. Das Haus war weiß gestrichen und sah friedlich aus. Aber das war es nicht, was Ludwigs Aufmerksamkeit erregte. Was seine Aufmerksamkeit erregte, war die Frau, die vor der Tür stand. Sie trug ein langes Kleid mit weitem Rock. Ihr Haar war zu einem Knoten zurückgebunden. Sie hielt einen Korb voller Gemüse in der Hand. Sie blickte zum Himmel hinauf. Ludwig konnte nicht anders, als sie anzustarren. Sie war so schön.
So ganz anders als die Damen am Hof. Er war ganz vertieft in seinen Gedanken das er gar nicht bemerkte wie das Mädchen sich ihm neugierig genähert hatte. Plötzlich hörte er eine Stimme. Eine anklagende Stimme. Gefällt es dem Prinzen anderen Menschen bei der harten Arbeit zuzusehen? Ludwig war ganz perplex. Ganz schön dreist dachte er und errötete gleichermaßen. Dann sprang er galant von Pferd. Erlaubt mir bitte euren schweren Korb zu tragen Fräulein. Ludmilla ist mein Name, Herr Prinz,erwiederte sie ihm und drückte ihm den Korb in die Hände.

16.02.2023 17:17 • 16.02.2023 #1


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Ludwig nahm den schweren Korb und folgte Ludmilla. Gemeinsam gingen sie durch einige Bäume, bis sie zu einem großen Beet wilder Blumen kamen. Ludmilla drehte sich zu Ludwig um und lächelte. Ludwigs Herz schmolz, als hätte die Erde einen eisigen Wind geboren. Ludmilla verschränkte die Arme und sah Ludwig direkt in die Augen, was ihn verlegen machte. Warum bist du hier Ludwig? Ludwig stotterte: Ich bin rein zufällig hierher gekommen. Ludmilla schüttelte den Kopf. „Ich glaube, Du lügst, Herr Prinz. Als ich vor drei Morgen auf den Feldern gearbeitet habe, habe ich gesehen, wie Du mir bei der Feldarbeit zugesehen hast. Also? Ludwig blickte überrascht auf. Er hatte sich so sehr bemüht, nicht gesehen zu werden. Es nützt nichts, es bringt nichts. Ludwig musste ihr die Wahrheit sagen. Ludmilla. Vom ersten Moment an, als ich dich sah. Da wusste ich. Du bist etwas ganz Besonderes. Dein erdbeerblondes Haar ist wunderschön. Deine Augen ... ich möchte in ihnen versinken. Und dein Lächeln ... oh Götter Ludmilla Ich fürchte, ich kann nicht beschreiben, wie glücklich ich mich um dich fühle, meine ganze Seele singt. Bitte hasse mich nicht Ludmilla, ich liebe dich!

Ludmillas Gesicht war gerötet. Sie sah Ludwig erstaunt an. Ihre Lippen, oh mein Gott, kräuselten sich zu einem Schmollmund. Du wirst das wahrscheinlich alles auch zu anderen Mädchen sagen. „Nein. Nein! Natürlich nicht. Ich meinte wirklich jedes Wort, das ich dir sagte.“ Aber... aber warum? Warum kommst du und starrst mich die ganze Zeit an? „Ich habe nur … ich habe ein Problem mit … ich kann nicht … ich weiß nicht …“, stammelte Ludwig. Ludmilla trat an Ludwig heran. Dann hielt sie Ludwigs Hände. Ludwig fühlte die warmen Hände und auch sein Herz fühlte sich warm an. Er beruhigte sich schnell. Ludmilla... Bitte gib mir eine Chance zu beweisen, dass ich es ernst mit dir meine. Ich habe dich gesehen und war einfach zu schüchtern, um dir zu sagen, was ich für dich empfinde. Ludwig betrachtete seine Füße. Sie beugte sich langsam vor und flüsterte: Ludwig... bitte schau mich an. Ludwig hob endlich den Kopf. Er starrte in Ludmillas große blaue Augen. Sie fuhr fort. „Wir wissen beide, wie es weitergehen wird. Du bist ein Prinz. Du wirst bald eine Prinzessin heiraten. Ja, es wird eine Frau sein, die dein Vater für dich auswählt. Vielleicht um ein Bündnis mit einem anderen König zu schließen. Ich bin ein einfaches Dienstmädchen. Spätestens dann tauche ich nicht mehr in deinem Leben auf.“ Sie sah ihn ernst an. „Ludwig. Ich will kein Abenteuer für einen verliebten Prinzen sein. Und wir wissen beide, dass unsere Liebe keine Zukunft hat.“ Ludwig fiel auf die Knie. Sein Blick war voller Hingabe und Liebe. „Ludmilla. Ich weiß, was mein Vater von mir erwartet. Aber das ist mir egal. Denn meine Liebe zu dir ist alles, was mir wichtig ist. Wenn dich zu lieben bedeutet, dass ich alle meine Privilegien aufgeben muss. Dann sei es so. Ich möchte immer an deiner Seite sein. In guten wie in schlechten Zeiten.




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