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Allzufrüh ich bin erwacht.
Panik besucht mich in der Nacht.

Schhh, schlaf leis,
und schhh, schlaf fest.
Es kommt die Nacht,
so kalt wie Eis.
Es fällt die Nacht,
über dich hinein.
Wer möchte schon gern
alleine sein?

Schhh, schlaf leis,
und schhh, schlaf fest.
Es kommt die Nacht.
Gibt dir den Rest.

Schhh, schlaf leis,
und schhh, schlaf tief.
Ein Rascheln,
horch!
Ein Schatten,
sieh!
Eiskalte Finger,
auf der Brust.
Zum Schlafen
hab ich keine Lust,
Zähl Schafe
bis es mein Verdruss.
Die Angst allein,
allein zu sein.

Schhh, schlaf leis,
und schhh, schlaf spät.
Wer hat nur diese
bittere Angst gesät?

Schhh, schlaf leis,
und schhh, schlaf fest.
Ruhe sanft,
auf dünnem Eis.
Mein Hemd ist naß,
von Panik und Tränen.
Und wäres nur das,
würd ichs nicht
so ängstlich erwähnen.
Kalt wie Eis,
und fest auf Fleisch.
Klebt es so schwer
an meinem Leib.
Und nur die Panik,
in mir verweilt.

Schhh, schlaf leis,
und schhh, schlaf recht.
Hab keine Angst,
das ist nicht echt.
Atme ruhig, doch
wie? Nur Wie?
Im Schatten still,
mich keiner sieht.
Und weinend schluchze,
ich mein Lied.
Schhh, schlaf leis,
und schhh, schlaf nicht!
Die Schatten dort!
Der Stille horch.
Ein Lichtlein dort!
Und rot wie Blut.
Was ist es nur,
das ich nicht sah?

Schhh, schlaf leis,
und schhh, schlaf gut.
Doch wo nur,
finde ich den Mut?

Schhh, schlaf leis,
und schhh, schweig still!
Einfach bloß nur
weil ichs so will!
Sag nichts!
Kein Piep.
Sei Still!
Und lieb.
Kein Zittern, nein.
Kein Tränlein, roll.
Mein Herz mit
dunkler, kalter
Todesangst
ist voll.

Schhh, schlaf leis,
und schhh, schlaf still.
Wird nur wieder erwachen,
wenn ichs denn so will.

Schhh, schlaf leis,
und schhh, schlaf still.
Erwache in tiefschwarzer Nacht.
Den Morgen mir kein Hahn gebracht.
Kälte bloß und Dunkelheit.
Bis Morgen ist es noch so weit.
Was tu ich bloß im
Kerzenschein?
Die Angst klopft an,
komm doch herein.
Hast nun viel Platz,
im Herz allein.
Schlaf weiter, mach
lass es nicht sein.
Wer möcht schon Nachts alleine sein?

Schhh, schlaf leis,
und schhh, schlaf nie.
Was hock ich hier,
mit zitternd Knie?
Noch soviel Zeit
in dieser Nacht.
Oh Angst, leg her. Und sei mein Gast.
Ich hab viel Platz. Das Bett ist Leer.
Was hast du heut Nacht,
mir schönes mitgebracht?


Dieses Gedicht schrieb ich am 27. Februar gegen 2 Uhr Morgens. Ich war die ganze Nacht wach und das war mein erster Versuch mich etwas mit dem schreiben von Panikattacken abzulenken.
Ich weiß nicht ob es besonders gut ist, aber es hat mir geholfen.
Ich dachte ich teile es mal mit euch, vielleicht mag es ja irgendjemand.

Liebe Grüße, Lars.

15.04.2008 22:41 • 04.08.2008 #1


1 Antwort ↓

Hallo *Sternenkater*,

habe eine Gänsehaut bekommen beim Lesen deines Gedichtes...
Ich kenne dieses Gefühl nur allzu gut, wenn man alleine in der Nacht kein Auge zu bekommt und der Vogel der Angst seine schwarzen Schwingen über einen breitet...
Ich schreibe selbst Gedichte oder ich male in den Nächten, in denen ich nicht schlafen kann. Mir hilft es. Manchmal schreibe ich auch Briefe, die ich dann verbrenne, und so ein Stück der Nacht hinter mir lasse...

Lass dir von mir ein wenig Mut machen:
Auch wenn es dir vielleicht in solchen Momenten nicht so scheint,
aber die Sonne geht jeden Morgen wieder auf!

Ich drück dich! Winterkind.

***********************
Hier ein Gedicht von mir:

Je gehört

Hast du je gehört,
Wie ein Stummer schreit
Manchmal
Morgens
Wenn du glaubst,
Alles ist nur ein Traum

Hast du je gehört,
Wie ein Blinder sieht
Manchmal
Im Tageslicht
Wenn du glaubst,
Alles ist nur dunkel um dich

Hast du je gehört,
Wie die Erde sich dreht
Manchmal
Nachts
Wenn du glaubst,
Allein zu sein

Hast du je gehört,
Wie die Sonne aufgeht
Manchmal
Im Abendrot
Wenn du glaubst,
Es gibt keinen Morgen danach




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