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Hätten wir gewusst

wie einzigartig sie war
diese kurze Zeit
die wir selbst
nur für uns
ohne.

Hätten wir geglaubt
dass es gäbe
ein Danach
ohne
uns.

Hätten wir gesagt
was wir dachten
obwohl man
nie frug.

Hätten wir verzagt
bevor es begann
mit uns

damals.



Hinweg

wäscht der Regen
das Fest
die Lügen
die Illusionen
die Hoffnungen

auf ein gutes Ende
auf einen Neuanfang
auf eine letzte Runde

auf dem Karussell
dieses Lebens.

A


Offenes Visier

x 3




Gestern

sagtest Du
ich geh´ jetzt
und bliebst doch
in meinem Herzen.

Es zieht Dich weg
von hier
aus Deiner Zeit
mit mir.

So schwer
den Streit
die Verletzungen
zu akzeptieren.

Angesichts
der guten Zeit
die wir einander schenkten
mögest Du
nun Frieden finden
bei Dir.



Vergebens

Mein Warten auf den Tod
immer wieder
wird es unterbrochen
von Eurer
Lebendigkeit.

Meine Gewissheit
Euch entkommen zu sein
ein für alle mal
wird erschüttert
Tag um Tag
Jahr um Jahr
Leben um Leben.

Meine Freude
um das Vergessenwerden
um das Verblassen
meiner Selbst
getrübt wird sie
mit jedem Wort
jedem Blick.

Meine Abgeschiedenheit
sicher geglaubt
hier drin
in diesem Fleisch
in diesem Augenlicht
verliert sich
in Eingebundenheit
in Eurer Welt
derer ich so überdrüssig.

Meine Hoffnung
auf Endgültigkeit
verliert
nach und nach
an Kraft.

Meine Kraft
sie schwindet
Leben um Leben.

Chance vergeben.

Hallo moo ich höre zur Zeit dauernd Georg Wiston und wenn ich traurig bin kommen dann schon mal Tränen. Mit deinen Gedichten zusammen ... Mensch ich werde gerade zur Heulsuse ... (Sakamoto schafft das nicht so leicht aber auch gut!)
Liebe Grüße
Kara

Zitat von Kara-velle:
(Sakamoto schafft das nicht so leicht aber auch gut!)

Danke! Wenn man die Geschichte hinter seinem neuen Album 12 halbwegs kennt, fällt das Angefasstwerden leichter...: https://www.laut.de/Ryuichi-Sakamoto/Alben/12-119855

Ja ich verstehe was du meinst ...
liebe Grüße
Kara



Worte

Gespürt zu Beginn
die vorherige Welt
noch im Sinn
fremd
mehr Gefühl als Klang
noch nicht ich.

Eingeordnet in mich
mich in sie
vereint
vermeint
und zuletzt
vereinsamt.

Ein Netz aus Spinnen
was sie trägt
was sie fürchtet
bin ich.

Trage ich sie
mein ganz persönliches Gefängnis
im Herzen
wenn ich sie spreche
sie denke?

Wenn dieser Geist
diesen Körper verlässt
den Ohren entfleucht
den Augen entwischt
den Sinnen entschwindet
wird sie jemals leiser
diese Stimme

die will?



Leinen los

Immer kleiner
wird sie
die Stadt
das Land
die Erinnerung
das Bild
von Euch
und mir.

Immer ruhiger
werden die Gedanken
an morgen
an früher
an Chancen
und Möglichkeiten.

Immer friedlicher
meine
Versäumnisse
Fehler und
die Scham.

Ist der Griff erst
gelockert
und
gelöst
der Blick abgewandt
der Sinn befreit
von dort und dann

hört es auf
fängt es an.



Stille Fährte

Zu Beginn ahnte ich nicht
was es war
das sich nicht zu erkennen gab
eine leise Scheu
hinter Deiner Heiterkeit
oder Zweifel
an der Echtheit
des Augenblicks.

Es war mehr als Reserviertheit
und weniger als Vorsicht
eine Lust vielleicht
auf Unbekanntes
wohinter Vertrautes
leise schmeichelte.

Zu nah für Dich
kamen wir uns
mir zu fern
die Augen weit geschlossen
gingen wir weiter
unserer Wege.

Manchmal im Frühling
nehme ich Witterung auf
zu Dir

die Du nie gewesen.




Kurz war es
trotz unendlicher Längen
einiger Trübsal.

Lang war es
trotz all der Eile
des Alltags.

Laut war es
trotz all der leisen
Töne
darunter.

Niemand war es
der es gelebt.

So schön ... die Musik aber auch dein Gedicht. Bei mir kullern gerade die Tränen ...



Faschingsdienst

Noch ein letzter Tag
der Rausch in den Endzügen
tanzen wir die letzte Episode
unsres bitteren Traumes.

Gut ausgeleuchtet
von unserer Übereinkunft:
I can´t get no satisfaction
zu brüllen
aber trotzdem so zu tun
als hätten wir es bereits geschafft.

Man muss auch mal wieder...
kann ja nicht ewig...
darf doch jetzt endlich...

Dürfen, können, müssen
wir?

Balance durch Gegengewicht
Ausgleich durch weiteren Wahnsinn.

Echter Ruhe längst entflohen
stehen wir aufrecht in der Schlange
bis wir endlich

dran sind.



So leicht

So selbstvergessen
das Entdecken
einst

die erste Berührung
die ersten Schritte
der erste Kuss.

So zaghaft
der Abschied
später

das erste Straucheln
die erste Niederlage
der erste Verlust.

So still auch
der Blick
zurück.

So gelassen
unser letzter

Atemzug.



Vertraut

Erinnerungen an eine Melodie
ohne Worte

ein Essen zu zweit
weiß nicht mehr
wo und wann

das Gefühl im Gesicht
zu lächeln
zu weinen
zu wissen

dass es vorbei ist.

Manchmal bleibt
nur dies -

bis auch das
endet.

Und die Musik passt so wunderbar zu deinem Gedicht wirklich schön!

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Ressource

soll die Zeit sein
sagt man.

Und meint
das nie Erreichte
stets Verdrängte
selten Empfundene.

Auch das Bedauern
das Sehnen
das stille Leid

ist unsere Zeit.



Liucid o.o

Mit jedem Menschen
der uns verlässt
den wir verlassen
der uns vergisst
den wir vergaßen

geht ein Stück von uns selbst
das uns neu erschien
und doch vertraut
einst.

Ein kleiner Tod
oder auch ein großer
mag es sein

Dein letzter Gedanke
zurück
auf das Stück
das wir gemeinsam gingen.

Nicht ich bin gemeint
nicht Du
es war das Wir

das nicht mehr ist.



So leicht

jeder Schritt
hinaus
ins neue Morgen.

So schwer
die Stufen
zurück
ins Gestern.

Zu erkennen
die verträumten Jahre
die versäumten Leben
verlockend einst
die Aussicht.

So kurz waren sie
die Höhepunkte
ihre Größe lediglich
geborgt aus einer
vermeintlichen Zukunft.

Nicht geahnt
dass es nur neue Wunden schlug
in die Illusion
eines guten Lebens.

Immer das Gefühl
zurückzukehren
wäre eine Möglichkeit.

Umschifft
die einzige Chance
auf Einsicht.

Stets zufrieden
mit billigem Ersatz.

Der Blick zurück
die Hände leer
nicht mal mehr Bedauern
angesichts all dessen
was ungesagt

renne
gehe
krieche ich
sehne ich mich

hinaus aus
mir.

A


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