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Vertraut

ist mir
die stete Hemmung
die Rückkehr dorthin
wo ich verlässlich strauchle
im Angesicht der Vergangenheit -

sie
in deren Zukunft
nichts als Zuversicht und Hoffnung
zu erwachsen
zu entfliehen
ein versöhnter Rückblick
möglich schien.

Auf Anfang erneut
und unverzagt
den Schritt gewagt
in der Gewissheit
wieder zu fehlen.

Mag das Ende
auch noch so nah -
die Feigheit scheint gestärkt
von so viel Scheitern.

Vielleicht ist
gerade dies
der Sinn in alledem.

Zu verstehen
dass nichts bleibt
und nichts vergeht.



Manchmal

weitet sich der Geist
ins Unendliche.

Manchmal
verengt sich der Geist
ins Unendliche.

Und manchmal sind eng und weit
und Geist

vergessen.

A


Offenes Visier

x 3


Verschanzt

hinter der öffentlichen Meinung
der gefälschten Statistik
der Anonymität
der trügerischen Sicherheit der Masse

hinter ihrer zur Arroganz destillierten Angst

kauern sie

und verfluchen

meinen ruhigen Verstand
meine Zuversicht
meine Zugewandtheit
meinen Mut

zur bedingungslosen Liebe.



Tagsüber

von einer Destille zur anderen
zwischen den 1000ern in den Northern Highlands
im Dauerregen durch´s Glen Coe
immer einen Flachmann zur Hand.

Abends

von Pub zu Pub
von Pint zu Pint
really heavy drinkers
meinte eine Studentin aus
den Niederlanden.

Schöne Tage, schöne Abende waren das
und der Morgenwind verblies verlässlich jeden Kater,
damals.

Du

bist im letzten Herbst viel zu früh von uns gegangen
Tränen an Deinem Grab
Deine Whiskies für die Witwe zur Auktion gebracht
als letzten Gruß an Dich.

Du

bist nach der letzten Entwöhnung endlich weg
von der Flasche und wir finden wieder
zueinander - schön, Dich wieder
zu haben.

Du

kämpfst mit einer schweren Diagnose und
weißt immer noch nicht
wie umgehen mit Dir selbst.

Und ich

der Euch immer so gemocht
der Euch aber auch den Schnap s verkauft -
hat uns doch mehr verbunden
als der Schnap s und das Bie r
und die Musik und das
leichte Leben.

Wo stehe ich?

In Eurer Schuld.

Bedrückend

gut
reimen sich

Dichter und Denker
auf
Richter und Henker.



Wie weit

hat sie uns gebracht

die Vernunft
die Vorsicht
die Strenge
die Angst

ums Überleben

noch leerer
noch entseelter
noch einsamer

wir alle

auf den Trümmern

der Gesellschaft
der Lügen
der Hoffnung
des blinden Glaubens

schleppen wir uns

in eine verlorene

Zukunft.



Irgendwann

sind selbst jene
die uns vergaßen
vergessen

sind Herrscher
Völker
Länder und Grenzen
nur noch Geschichte

ist selbst Geschichte
nur eine Fußnote
im Geist derer

die dann noch leben.



Heimkehr

Die Ausfahrt genommen
noch ein paar Blocks
eine letzte Ecke
das Ausrollen des Wagens

Bleib ich noch
ein wenig sitzen
höre das Knistern des Motors
das Tröpfeln
meiner leisen Sehnsucht

nach Dir.



Immer stiller

das Tasten meiner Hand
die Geräusche dieser Welt
mein Wille, zu erkennen

Immer seltener

ein gut gemeintes Wort
ein Hauch von Übermut
in Deinen Augen

Für immer vorbei

die Wärme Deines Körpers
die Freude über das Heute,

über uns.

Zum Trattler

Zum Trattler weibchend das stöckelnde seufzt,
mit noturnem Gegnerlicht
gesinnt, gelangt
dann doch.

In Einsterigkeit dann mehr und mehr
dem Dolch und doch noch roch
nach Nacht und lacht
auch noch.

Zudem ihm ward ihr und sich und
nicht zur Gänze
Hummerhunde, Läuermeckchen
endlos männchend roch.

Zitat von moo:
weibchend das stöckelnde

Finde ich gut.
Bestimmt nicht mehr lange, dann wird auch das den Frauen von den Männern weggenommen.
Ich seh sie schon, die ganzen Kerle auf Highheels..............nur noch eine Frage der Zeit.
Man sollte öfter Liebermann zitieren.



Ganz unten

Aus den Schlössern durch alle Wolken
gefallen

Vorbei an sämtlichen Stufen des Niedergangs

Jeder Abgrund führte nur noch tiefer

Verlor Gesicht
Glaube
Zuversicht und
Mut

Als alles verloren
und aufgegeben
ganz unten angelangt

Erreiche ich endlich
Boden unter den Füßen

Und siehe da -
er trägt!



Doch noch

Dich auf den letzten Drücker
gefunden

Trotz alledem oder vielleicht gerade
deshalb

Es schadet nicht, zu warten

auf Dich.



Dass

Du nicht ohne mich kannst
und nicht mit mir

Es besser scheint
Diskussionen zu umgehen
ob durch Schweigen
oder Lüge

Die Tage weniger
aber länger werden
mit mir

Du nicht mehr von Verlust sprichst
sondern
lieber lachst stattdessen

Das nur kleine Unglück
der großen Illusion
vorziehst

Du aufgehört hast
zu warten

Ich versteh´ Dich.

Zuletzt

Stummes Entsetzen über
die Kraft der Angst
die uns separiert
auf ewig

Stille Trauer über
keine Stimme des Volkes
die toten Mücken auf der Frontscheibe
die Sommer meiner Kindheit
die Stärke der Zähne der Zeit und
die Schwäche meiner eigenen
die noch verblieben

Diebische Freude über
den Geruch verbleiten Sprits aus dreizölligen Endrohren
den Sound einer alten Vespa
einen fehlerlosen Jahresabschluss
ein wiederverwendbares Kuvert

Dankbarkeit für
den Geschmack einer Arturo Fuente
den Gesang Emma Härdelins
die noch funktionelle Peristaltik
dieses Herz das sich für meins entschieden
die die noch da sind
wenn fast alle verschwunden

Dies alles nehme ich mit mir
wenn ich gehe.



Zum letzten Mal

durch den Canal Grande
über den Brenner
hinab ins Inntal
durch die sanften Hügel
die letzten Meter
bis nach Haus.

Der letzte Urlaub
die letzte Fahrt
den Motor endgültig
abgestellt
die Tür geschlossen
die Welt -
für immer draußen.

Die Illusion erkannt
Frieden mit ihr geschlossen
das Ende im Blick
und kein Bedauern
über irgendetwas.

Ich werde gehen
zum ersten Mal
zum letzten Mal.

Und keiner wird da sein.

Keiner.



All das

schon zigmal versemmelt
nix draus gelernt
und blind weitergemacht.

Überlies mich der Faulheit
der Feigheit
dem Zorn
der Ohnmacht.

Sollte ich nicht mal
was Neues probieren?

Aus diesem Leben
etwas zu lernen
was mir unbekannt
unvertraut
fremd
gefahrvoll scheint?

An neuen Stellen graben
neue Wege gehen?

Gibt es überhaupt
neue Wege
oder sollte ich
den alten Weg
zurückgehen?

Verlockend ist es
- einfach -

stehen zu bleiben.
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Trigger

Über allem

Nur für kurze Zeit noch
sich erfreuen.

Das Dirndl tragen
die Krüge stemmen
endlich wieder
lachen
wir.

Beim queren der Straße
die Wangen rot
vor Freude.

Budendüfte
Blasmusik
Bauernbuam
und Madln.

Das B. so stark
so schwach der Leib.

Lass uns heut noch
feiern
wie in alter Zeit.

Erhaschen wir
noch einen Blick
in unsere längst vergangene
Ewigkeit.

Über jedem Bierzelt
jedem Fahrgeschäft
über jeder Brettljausn
jedem Lippenrot:

der Tod.


Dämmerung

Das Getriebe läuft sich aus
kühle Luft.

Zeit, um zu schauen
zu sitzen -
still
allein.

Ankommen
im Abschied des Tages
im Schweigen der Worte
endlich zu Ende
das Tun
das Leben für´s heute.

So leicht sind mir
die blauen Stunden
verschwand ich doch
eh und je
in ihnen.

Mal allein
mal unter Leuten
aber immer
dankbar
für den Übergang
das Weder-noch
des Tages und der Nacht.

Schattengewächse
sind wir -
nicht hell allein
und auch nicht dunkel
stets.

Sie ist mir weiblich
diese Stunde
und wird mir fehlen

ganz zuletzt.

Ich habe nicht alle Texte gelesen,aber für mein Empfinden schimmert immer wieder das Thema Einsamkeit bei Dir durch,liege ich da richtig?

A


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