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Diese sch*** Gefühle.
Dieses Gefühl, warum kämpft man überhaupt. An einem Tag scheint man für andere wichtig zu sein und am nächsten Tag nicht mehr.

Gestern 3 Stunden mit meiner Mama telefoniert und geredet ohne Vorwürfe oder ähnliches. Noch nie gehabt und ich dachte, wir sind vllt. Endlich auf dem Weg zu dem Verhältnis, was wir immer wollten. Heute morgen dann eine whatsapp auf dem Handy gehabt, dass sie nicht schlafen konnte, weil sie das nicht gut findet, dass ich wieder Medikamente nehmen möchte (mein Zustand seit 2 Monaten nur noch weinen, sobald mich jemand anspricht, massive Verlustängste und Schuldgefühle, Schlaflosigkeit, Appetitverlust und Antriebslosigkeit). Sie meint, die haben mir damals schon nicht geholfen und werden es wieder nicht tun. Ich soll doch irgendwas anderes finden wie Atemübungen oder ähnliches. Und Eltern sollen ihre Kinder nicht früher verlieren. Im ersten Moment dachte ich, sie ist nur besorgt und das ist ja auch okay. Als ich ihr dann antwortete, dass es ohne aber gerade nicht geht, das es mit Medikamenten nie zu so extremen Phasen gekommen ist und ich mit den Medikamenten mein Leben verlängere, weil die immer mal wiederkehrenden Suizid Gedanken mich eher in den Tod bringen als die Medikamente, wurde sie gleichgültig. Wenn ich denn der Meinung bin, meine Selbstfürsorge abzugeben, dann soll ich mir doch was einschmeißen. Aber sie will das Thema nicht mehr hören und es ist ihr auch egal, was und wie viel ich mir einschmeiße.
Das ist jetzt ne Stunde her und ich krieg mich gar nicht mehr ein. Bin nur am Heulen, weil ich so ein schlechtes Gewissen habe. Sie gibt mir so viel und ich versaue es. Ich will nur die Tochter sein, die sie sich wünscht und scheitere jedes Mal.
Wenn ich denke, ich kann mich beruhigen, dann löst schon eine Kleinigkeiten wieder erneute massive Schuldgefühle aus. Wenn ich den Adventskalender sehe den sie für mich gemacht hat, fange ich an zu weinen. Mich duschen mit Duschgel, was sie mir geschenkt hat, fange ich an zu weinen. Habe das alles nicht verdient. Sie will mir helfen und ich kann nicht. Wegen dieser sch*** Psyche. Aber ich weiß, daß ich ohne Tabletten vermutlich nicht mal dieses Jahr rumkriege. Ich bin fast 30 und fühle mich wie 5. Ich will so einfach nicht mehr. Die Kraft habe ich nicht mehr.

06.12.2020 12:02 • 08.12.2020 x 1 #1


20 Antworten ↓


Oh, ich kenne das nur zu sehr, dass man seiner Mutter gefallen will aber man wird stattdessen kritisiert.

Da Du im Moment eher labil bist, finde ich sehr gut, dass Du Dir Hilfe holst und zwar mit ADs.

ADs haben mir bestimmt 3 x geholfen, dass Leben zu retten. Ich bin so dankbar, dass es die gibt.

Zurück zu Dir: vielleicht erzählst Du es einfach nicht mehr? Du musst ihr nicht alles erzählen, Du bist erwachsen und schon gar nicht, wenn sie mit solchen Sprüchen kommt. Deine Mutter ist kein Arzt.

Meine Eltern sind eine andere Generation, in den 70ern. Was meinst Du, wie lange sie gebraucht hat, um das Wort Depressionen in den Mund zu nehmen?

Und natürlich überwindest Du diese Phase auch wieder.

Wir sind Stehaufmännchen!

A


Mariells Gedanken

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Zitat von Mariell:
Diese sch*** Gefühle. Dieses Gefühl, warum kämpft man überhaupt. An einem Tag scheint man für andere wichtig zu sein und am nächsten Tag nicht mehr. Gestern 3 Stunden mit meiner Mama telefoniert und geredet ohne Vorwürfe oder ähnliches. Noch nie gehabt und ich dachte, wir sind vllt. Endlich auf dem Weg zu dem Verhältnis, was wir immer wollten. Heute morgen dann eine whatsapp auf dem Handy gehabt, dass sie nicht schlafen konnte, weil sie das nicht gut findet, dass ich wieder Medikamente nehmen möchte (mein Zustand seit 2 Monaten nur noch weinen, sobald ...


Vielleicht solltest du morgen mit deinem Arzt darüber reden und wenn der sagt das du die Medis ruhig wieder nehmen kannst, dann mache das ruhig, wenn es dir hilft. Ich glaube du selbst weißt am besten was die hilft. Nimm dir das mit deiner Mutter nicht so zu Herzen. Mütter sind nun mal so, dass sie immer nur das beste für ihre Kinder möchten, wir bleiben in ihren Augen immer das Kind was sie beschützen müssen. Du machst alles richtig so wie du es machst. Sei stolz auf dich und höre weniger auf andere die es nicht gut finden wie und was du machst , es ist dein Leben und du weißt am besten was gut und was nicht gut ist für dich.

Zitat von Mariell:
Ich will nur die Tochter sein, die sie sich wünscht und scheitere jedes Mal.

Woher kommen denn diese massiven Schuldgefühle?

Zitat von Mariell:
wurde sie gleichgültig

bist Du sicher das es das war? Resigniert vielleicht schon eher

Das schlimme ist, dass ich immer war, die beschützt hat. Als ich klein war, hat sich meine Mama relativ früh von meinem Papa getrennt, seitdem waren wir immer nur zu 2t. Sie hat immer gesagt:Wir gegen den Rest. Ich hab sie immer aufgebaut, wenn sie Kummer hat, gesagt wir schaffen das schon alles. Sie hat immer viel gearbeitet und ich war damals schon viel allein, eben weil es nicht anders ging. Freunde hatte ich keine, brauchte ich ja auch nicht. Hatte ja meine Mama. Wir haben eine extrem enge Bindung. Nur meine Mama sagt immer, ich bin 30 und sie will nicht ständig Rücksicht auf mich nehmen müssen. Und mir bricht es das Herz, weil ich das Gefühl habe, ich müsste sie vor mir schützen. Vor meiner labilen Art, damit ich ihr nicht noch mehr Kummer mache. Aber ich will ihr auch alles erzählen, weil sie sich nicht ausgeschlossen fühlen soll. Gestern hieß es noch, dass es ja nicht sein kann, dass andere Menschen mehr Zeit für mich haben als sie..

Ich rede auch nur wirres Zeug, vermutlich steigt keiner mehr hier durch.. Aber diese abnormen Schuldgefühle.. Und Medikamente will mir keiner geben. Meine Therapeutin wollte Do. mit ihrem Chef sprechen, aber da kam keine Rückmeldung und sie meinte auch gleich zu mir, dass er mir vermutlich nichts gibt. Ich hätte ja schon so viel ausprobiert und einen Zauberstab hätte er nicht in der Tasche. Sowieso sieht sie keine Bereitschaft, dass ich an mir arbeiten möchte, weil ich mir gerade keinen ambulanten Psychotherapeut suche (sie ist Ärztin in der PIA). Das ich dafür momentan gar nicht die Kraft habe wird einfach übergangen.

Ihr habt fast eine Co- Abhängigkeit.

Du willst ihre Anerkennung- glaub mir, ich kenn das.

Aber: Du kannst Menschen nicht ändern.

Wenn Du ihr alles erzählst, dann kommt es auch zu sowas.

Lerne Dich ein wenig abzugrenzen, dass gehört zum Erwachsenen sein dazu.

Deine Mutter betreibt teilweise emotionale Erpressung und verhält sich wie das kleine Kind.

für mich hört es sich so an als wolle Deine Mutter, das Du Dein Leben lebst. Unabhängig von Ihr. Du stehst Deiner Mama sehr nah, vielleicht zu nah. Was nicht bedeutet das sie Dich weniger lieb hat

und bei Dir klingt das so als wenn Du Dich nie abgenabelt hast von Deiner Mama

Zitat von Safira:
Woher kommen denn diese massiven Schuldgefühle?

Kann ich dir nicht sagen, hat noch niemand wirklich rausgefunden. Es hieß immer, ich durfte nie richtig Kind sein, weil ich immer erwachsen sein wollte, um für meine Mama stark zu sein. Und wenn ich jetzt versuche, mein eigenes Leben zu versuchen, habe ich Schuldgefühle, weil ich den Beschützerinstinkt ablegen muss dafür. Und ich habe immer das Gefühl, nicht dankbar genug zu sein, das resultiert auch in Schuldgefühlen.

bist Du sicher das es das war? Resigniert vielleicht schon eher


Sie versteht es eben auch nicht. Sie sagt, jedem Menschen geht es mal schlecht und sie nimmt ja auch keine Tabletten, obwohl sie mit Vollzeit Arbeit mehr Stress hat als ich Arbeitslose. Sie meint, psychische Erkrankungen gibt es nur durch so viel Wohlstand wie wir es haben. Würde ich in Afrika wohnen, hätte ich sowas nicht..

Zitat von Safira:
für mich hört es sich so an als wolle Deine Mutter, das Du Dein Leben lebst. Unabhängig von Ihr. Du stehst Deiner Mama sehr nah, vielleicht zu nah. Was nicht bedeutet das sie Dich weniger lieb hatund bei Dir klingt das so als wenn Du Dich nie abgenabelt hast von Deiner Mama


Habe ich auch nicht, das weiß ich. Und ich weiß, dass es das ist, was sie will. Sie meinte, sie ist sich selbst der wichtigste Mensch und das muss ich auch lernen.
Andersrum will ich ja Verantwortung für mich übernehmen mit der Therapie, mit Medikamenten o. Ä., aber das ist der falsche Weg. Entweder sie lässt mich unabhängig, aber dann darf sie auch nicht an meinem Weg so rummeckern. Weil mich beeinflusst das total. Die ganze Welt könnte was sagen, wenn meine Mama was anderes sagt, würde ich das tun. Ich habe 5 Therapien durch, diese Abhängigkeit hat noch niemand weggekriegt. Und glaubt mir, sie war immer Thema.

Zitat von Mariell:
Sie versteht es eben auch nicht. Sie sagt, jedem Menschen geht es mal schlecht und sie nimmt ja auch keine Tabletten

Ich kann Deine verletztheit über solche Aussagen, besonders von Deiner eigenen Mutter total verstehen. Es gibt Menschen, die sich solche Krankheiten einfach nicht vorstellen können, obwohl gerade solche Leute auch Probleme haben. Besonders diese sind Meister der Verleugnung, was diverse Gründe hat. Viele können und wollen sich nicht mit der Thematik beschäftigen weil ihnen entweder vollkommen das Verständnis fehlt, überhaupt nicht wissen wie sie selbst (alte Schule)damit umgehen sollen oder, und das ist ganz besonders schwer, sich mit sich selbst auseinandersetzen zu müssen und sich verantwortlich zu fühlen. Letzteres ist für viele Mütter so schwer und nicht aushaltbar das das alles gerne verleugnet und von sich, auf diese Art weggeschoben wird.

Ach man.. Kaum bin ich wieder zuhause, ist der Kopf wieder am Start. War eben noch bei meiner Mama, war auch alles gut. Aber irgendwie bleibt dieses nagende Schuldgefühl. Und ich weiß nicht mal wieso. Ich glaube, es ist generell dieses Gefühl, nicht normal zu sein. Ich würde gern sagen, ich gehe arbeiten, kann tolle Geschenke für alle besorgen.. Führe eine glückliche Beziehung oder ähnliches. Stattdessen bin ich arbeitslos, kann nicht mit mir allein sein und suche bei jedem Menschen irgendwie Nähe, der mir Nähe geben will. Und immer dieses Gefühl, nichts verdient zu haben. Wahrscheinlich hasse ich mich selber so sehr..aber selbst das hassen funktioniert nicht, weil ich mir dann sage, ich würde die Erziehung meiner Eltern in Frage stellen, weil ich so bin wie ich bin. Und sie sind gute Eltern. Tun alles, was in ihrem Ermessen liegt. Mir tut der Beitrag schon wieder so leid, weil ich so schlecht über meine Mutter gesprochen habe dabei ist sie ein herzensguter Mensch und verdient das nicht. Das ich mit Fremden über sie rede.

Aber dieses Denken.. Ich krieg die Krise... Sich ablenken funktioniert nicht.. Die Gedanken aufschreiben bringt aber auch nichts.. Aber so habe ich wenigstens Themen für die Therapie, ohne sie zu vergessen. vielleicht gar nicht so nutzlos, alles aufzuschreiben.

hast Du es schon mal mit Akzeptanz versucht?

Zitat von Safira:
hast Du es schon mal mit Akzeptanz versucht?


Mich selber kann ich nicht akzeptieren. Solange es Menschen gibt, die besser damit umgehen können als ich. Ich will perfekt sein. Trotz den Ängsten, oder der Depression.
Es geht immer besser aber ich schaffe es nicht. Ich will es auch nicht für mich schaffen, sondern für die anderen. Weil für mich habe ich kein Sinn in dem Leben gefunden. Bis jetzt jedenfalls nicht. Außer da zu sein für die, die mich brauchen. Aber selbst, wenn ich das so schreibe, fühle ich mich schlecht, weil ich gefühlt jeder ja nur will, dass ich mein Leben lebe. Und das für mich aber nicht akzeptabel ist.

Zitat von Mariell:
Mich selber kann ich nicht akzeptieren

ích meine jetzt Deine schlechtigkeit. Deine Schuldgefühle und abwertenden Gedanken.

Weil ich mich nicht damit abfinden will, schlecht zu sein. Ich will ja perfekt sein, da hat sowas keinen Platz. Die Schuldgefühle entstehen ja durch den nicht erfüllten Perfektionismus. Und die Abwertung zeigt mir nur auf, wo das mit dem Perfekt sein (für andere) nicht funktioniert. Ich bin mir nicht sicher, ob andere das verstehen können, wie meine Gedanken da sind.

So, mal schauen.
Habe für mich heute beschlossen, das ich morgen bei der Arge Anrufe bzgl. meines geplanten Fernstudiums. Eigentlich wollte mir meine Mama das zum Geburtstag schenken, aber wenn ich es vom Staat kriegen kann, umso besser. Hab jetzt viel positives gelesen und ein Versuch ist es wert. Vorher hieß es immer, ich würde das nicht bekommen, da ich ja Hartz 4 beziehe und damit sozusagen da rausfallen würde bzgl. nicht voll vermittelbar etc. Aber mal gucken was die mir morgen sagen können.
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Das ist eine richtig gute Idee, bleib am Ball und Sri stolz auf Dich.

Habe gerade mal, wie immer nachts, ein bisschen rumgegoogelt und bin auf einen Artikel gestoßen, der mich fasziniert hat. Ich weiß nicht ob man Links posten darf, wenn nicht, dann einfach löschen.

https://www.meingeliebteskind.com/von-e...d-heilung/

Wenn ich das so lese, erkenne ich mich so sehr darin. Es stimmt einfach so viel. Auch dieses Gefühl, zu versuchen sich für das Leben anderer verantwortlich zu machen. Oder auch in Beziehungen immer 3 x so viel zu geben, weil man sonst das Gefühl hat man hat nichts zu geben.
Nur dieser Absprung ist schwer zu schaffen. Ist vermutlich auch eine Art Sucht..

Heute wird ein guter Tag!
Habe heute morgen gleich wie mit mir selbst ausgemacht bei der Arbeitsagentur angerufen wegen meinem Fernstudium.
Telefonat lief erst wie immer: Ich glaube nicht, dass wir ein Studium fördern. Daraufhin erwiderte ich, dass bei meinem Studiengang aber steht, er wäre förderungszertifziert nach AZVG (oder so ähnlich). Dann hat sie mich weitergeleitet an die Arbeitsvermittlung. Die mich ne halbe Stunde später angerufen: Ne, da sind die Kommunen für zuständig, da Sie ALG 2 beziehen. Ich habe mich nicht unterkriegen lassen und erwähnt, dass ich einen Schwerbehindertenausweis habe und aus gesundheitlichen Gründen in die Selbstständigkeit will, was mir aber nur das Studium verschaffen kann. Oh , gesundheitliche Gründe, dann könnten Sie ein Fall für die berufliche Reha sein. Na , dann mache ich mal einen Fall auf und die Rehaberaterin wird sich bei Ihnen melden. Juhu! Die Chancen stehen zwar immer noch gering, aber ich habe mich nicht abwimmeln lassen.

Da ich meine Therapeutin heute mal wieder seit Donnerstag nicht ans Telefon bekommen habe, war ich dann gleich noch beim Hausarzt und habe gesagt, ich brauche Hilfe, egal in welcher Form außer stationär wegen der Tiere.
Sie wird sich bei der PIA melden und denen berichten, wie verzweifelt ich bin. Wenn sie der Meinung ist, dass das nicht der Weg ist, dann soll ich mich wieder beim Psychiater melden und wir finden einen anderen Weg. Aber sie würde mir helfen, aus dieser Phase rauszukommen. Immerhin hat sie mir Medikamente wegen meiner Kopfschmerzen mitgegeben.

Und zur Krönung des Tages war ich danach noch einkaufen, um mir nur tolle Sachen zum Essen zu kaufen. Sozusagen als Belohnung. Ja, das ist Teil eines Problems, weil mit Essen sollte man sich weder bestrafen noch belohnen, aber mir hilft es, um Glücksgefühle auszuschütten. Und nun sitze ich hier und nippe glücklich an meinem Joghurt Drink, essen geht vermutlich noch nicht nach dem ganzen Stress. Langsam anfangen.

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