Holgerson
trinke Kaffee, ist mir Schnuppe,
dass Beides schlecht für´s Leben ist,
weil ich mein Leben eh´vermiss´.
Draussen ist es trüb und kalt
meine Mutter kommt schon bald.
Sie holt mich ab, kommt zu Besuch
bis dahin schreib´ich was, wenn auch kein Buch.
Bin Mitte Dreissig, doch kein Mann
das ist´s, was ich wohl sagen Kann.
Die Höhepunkte sind mein Futter
und die Besuche meiner Mutter.
Ich kann es nicht, was ich oft brauch´,
d´rum steh´ ich ständig auf dem Schlauch.
Wünsch´ schon kein Leben mir mehr bei,
den Stillstand bin ich dennoch Leid.
Hab´ viel gekämpft, die ganzen Jahre
hab´ auch erreicht viel Wunderbares.
Ich bin auch dankbar ob der Dinge,
die ich noch hab´, brauch´ keine Schlinge.
Doch alles, was mir sonst gefällt,
das ist nun das, was mich so quält.
Wohl unerreichbar meine alten Ziele,
Nicht froh, selbst wenn ich Fußball spiele.
Die ande´rn sind zu alt, zu jung,
zu schlecht, zu gut, um mich herum.
Wo soll ich hin, was soll ich tun?
Muss vorwärts, um nicht auszuruh´n.
Doch hindert mich, was eigentlich,
vom Stillstand das Ergebnis ist.
Die Energie, sie staut sich auf,
und nimmt als Panik ihren Lauf.
So scheint es klar, was nötig ist,
genauso klar, ich kann es nicht.
Was für ein Leben bleibt mir jetzt?
Was kann ich tun, was nicht verletzt?
Jeden Morgen sitz´ich hier
und habe Angst, dass ich verlier´.
Jeden Morgen suche ich
die neue Welt, mein neues Ich.
22.11.2013 13:10 • • 08.12.2013 x 3 #1