Hallo Miteinander ich bin neu hier und habe zur begrüßung etwas geschrieben. Text stammt von mir und ich möchte mich jetzt schon für Rechtschreib und Grammatikfehler entschuldigen.
Es ist ein langer Text und ihr müsst es euch nicht durchlesen. Ich wollte einfach nur das es hier steht. Es geht um mich und um mein Leben mit der Angst.
Danke das ich es hier posten durfte
mfg Heartzzz
Ohne Titel
Schon wieder eine schlaflose Nacht.
Wieder eine Nacht in der ich Atem ringend, mich selbst belauschend und auf eine erneute Panikattacke wartend da sitze und mir wünsche ich könnte ein anderes Leben leben. Ein Leben welches nicht so schwer geprägt ist durch, etliche grausame und hässliche Ereignisse.
Es sind nun fast schon 10 Jahre vergangen seit dem ich das aller erste mal eine Panikattacke erlitt und immer kann ich mich davon nicht loslösen. Noch immer glaube ich an die schmerzen an die Angst und an das unwohle Gefühl in mir. Noch immer abhängig von den selben Medikamenten und noch immer schwach.
Wie oft war ich in diesen 10 Jahren schon beim Arzt, wie oft schon im Krankenhaus. Jedes mal die selbe Antwort.
Sie haben doch nix, sie sind Kern gesund.
Trotzdem denke ich immer ich habe Schmerzen, trotzdem habe ich Angst das Etwas mit meinem Herzen nicht stimmt. Trotzdem liege ich immer wieder da, in Schweiß gebadet nach Atem ringend und habe angst um mein Leben. Obwohl ich weiss, das all diese Symptome, Schmerzen und Ängste ein Spiegel meiner Seele sind. Ein Spiegel welches meine kaputte und vernarbte Seele widerspiegelt.
Warum kaputte Seele? Ganz einfach:
Ich
rauche,
spiele automat,
verzocke all mein Geld,
bin unordentlich,
bin unzuverlässig,
bin fett,
bin gemein,
bin manchmal voller Hass und tue falsche Sachen,
klaue,
betrüge,
lüge,
hintergehe,
bin eifersüchtig,
hasse mein Leben,
hasse mich selbst
und gehe seit 10 Jahren nicht in psychologische Betreuung.
All diese Dinge haben sich in meiner Seele verankert. Ich sehe all das nicht. Für mich ist es eine heile Welt. Ich lebe in einer Illusion und verziehe mich täglich in meine Tagträume um mit der Realität nicht konfrontiert zu werden. Ich verdränge Probleme. Nehme sie nicht ernst. Zwinge mich sie einfach zu vergessen.
Natürlich würde jetzt jeder sagen „selber schuld“. Klar bin ich selbst Schuld, das weiß ich selber.
Aber meine Kindheit war auch nicht besser. Ich würde sagen meine Kindheit und der Übergang zum Jugendlich sein, haben mich verkorkst, mich kaputt gemacht, mich zu dem gemacht was ich heute bin.
Mein Vater war ein Spieler, ein Trinker und ein Schläger. Er verspielte sein letztes Geld, kam sturz- besoffen nach Hause und verprügelte meine Mutter und Mich. Das ging so bis zu meinem 6ten Lebensjahr.
Meine Mutter ließ sich scheiden. Wir zogen in ein Frauenheim und nach einem Jahr in eine eigene Wohnung.
Meine Mutter die keinen Abschluss hat und keine Abgeschlossene Berufsausbildung hatte es überhaupt nicht leicht uns über Wasser zu halten. Zudem ist sie seit meiner Geburt schwer krank und ist in Frührente. Ein Putz-Job nach dem anderen. In der Schule war ich nicht wirklich beliebt. War immer laut, aggressiv und ein Störenfried. Diagnose: ADHS
Also musste ich auf eine Schule für schwer erziehbare Kinder.
Ich war ein kleiner dicker hyperaktiver Junge mit einer kranken und geschiedenen Mutter die versuchte uns mit aller Kraft über Wasser zu halten.
Ich wurde immer als Naiv eingeschätzt und man glaubte nie wirklich an meinen Erfolg.
Mein IQ wurde getestet. Überdurchschnittlich Hoch.
Man gab mir Ritalin. Meine Leistungen nahmen zu und mein Gewicht auch. Ich wurde noch fetter.
Ich hatte nie wirklich viele Freunde. Ich hatte die Gabe mich schnell unbeliebt zu machen.
Verbrachte immer viel Zeit daheim vor dem Fernseher. Machte selten meine Hausaufgaben.
Ich war nie Dumm, das wusste ich. Ich konnte viel. Ich verstand viel. Nur war ich faul.
Das wusste auch mein Lehrer, also schickte man mich auf die Realschule. Die ersten paar Jahre überstand ich gerade noch so. Mit 15 kam eine Wende in meinem Leben. Ein gigantischer Umsturz.
Bis dahin hatte ich nie wirklich Freunde.
Ich war einfach nur Fett und meiner Meinung nach hässlich. Ich war 15 Jahre alt, hatte noch nie eine Freundin, hatte noch nie Sex und glaubte daran es auch nie haben zu werden.
Ich wog 125 kg
Große Familiäre Probleme traten auf. Ich ging zum Psychologen, der wiederum schickte mich zur Frau Müller. Frau Müller war eine Ernährungsberaterin bei der AOK. Sie sagte zu mir: „Junge wir werden dein Problem in den Griff bekommen und ich verspreche dir du wirst in einem Jahr sehr viel Gewicht verlieren.“
Gesagt getan, nur etwas zu übereifrig. Ich verlor in 6 Monaten 40 Kilogramm an Gewicht.
Unglaublich. Aus dem Fettsack wurde auf einmal der unglaubliche Junge der es schaffte so viel abzunehmen. Und alle waren geschockt, inklusive mir selbst.
Keiner wollte es glauben, alle konnten sie nur staunen über die enorme Leistung die ich erbracht hatte. Ich war nie wirklich hässlich und das konnte man jetzt auch erkennen. Plötzlich traute ich mich raus. Ich schämte mich nicht mehr für mein Aussehen. Ich hatte keine Angst mehr unter Leute zu gehen. Keine angst mehr ausgelacht zu werden. Hatte keine Angst mehr mit Frauen zu reden, das sie sich über mich lustig machen würden. Im gegen teil, ich wurde mit Komplimenten überhäuft.
Ich fing an auszugehen, das erste Mal in meinem Leben. An meinem 16. Geburtstag trank ich das erste Mal richtig harten Alk.. Davor... hatte ich angefangen zu rauchen...Davor... hatte ich angefangen zu *beep*.
Ich Rauchte, *beep* und trank. Und all das ganze auf einmal. Keine Entwicklung, keine Stufen, NEIN alles auf einmal. Die erste Freundin, Gangs auf der Straße, Dro., Alkohl. All diese enormen Einflüsse auf einen Hieb.
Eines Abends als ich vom einkaufen zurück kam, bemerkte ich etwas an meinem Hals. Irgendwas war dort. Irgend etwas, was mich beim essen störte und auch beim Atmen. Ich konnte es nicht zuordnen. Es war etwas was ich nicht kannte, was ich noch nie zuvor hatte.
Also ging ich zum Arzt. Damals noch mein Kinderarzt. Ja ich weiß 16 Jahre alt und Kinderarzt??
Er war gut und ich kannte ihn bzw er kannte mich seit meiner Geburt.
Ich ging also zu ihm, Dr. Schaub. Heute schon in Rente und vertreten durch seine Tochter.
Er untersuchte mich und sagte:“ Mein Junge, du bist kerngesund! Du hast lediglich einen Klos im Hals, nix worüber man sich Gedanken machen müsste“ Ich verstand das nicht und wiederholte immer und immer wieder das da aber etwas sei. Ich solle mich nur Ausruhen und mich nicht so sehr in Stress und Panik versetzten waren seine Worte und für den Notfall gab er mir einen Überweisungsschein fürs Krankenhaus.
An die folgende Situation kann ich mich noch ganz genau erinnern.
Auf dem Rückweg vom Doktor ging ich noch in den HL-Markt vorbei und kaufte mir eine Flasche Cola und Pringels die ich schon auf dem Nachhauseweg öffnete. Zuhause angekommen Passierte es plötzlich. Ich konnte nicht mehr Schlucken. Ich konnte einfach nicht mehr schlucken. Der ach so harmlose Klos wurde immer größer und größer und ich konnte einfach nicht mehr schlucken und spuckte die gekauten Chips aus meinem Mund aus. Ich bekam angst da ich nicht wusste was da gerade vor sich geht. Mein Herz fing an zu rasen und ich atmete immer schneller und schneller. Irgendwann konnte ich nicht mehr richtig atmen. Ich wollte tief einatmen aber es ging einfach nicht. Die Angst wurde immer größer und größer. Ich geriet in Panik... hatte Angst um mein Leben... hatte Angst ich würde einfach so ersticken und sterben.
Meine Erste Panikattacke war geboren ( ein getrostes mist YOU an mein Psyche)
Immer noch in Panik versetzt rief ich meine Mutter an die noch auf der Arbeit war.
Sie kam sofort nach Hause und ich schilderte ihr die Situation. Und die Tatsache ich würde gleich sterben da ich keine Luft mehr bekam. (Zeitraum von Beginn der Panikattacke bis meine Mutter nach Hause kommt ca. 30 min )
Meine arme Mutter die natürlich keine Ahnung hatte was sich da in mir gerade abspielte, fuhr mich geradewegs ins Krankenhaus...Diagnose:
Ich Hyperventiliere!
Was zum Teufel ist das denn bitte dachte ich mir. Die haben mir eine Tablette gegeben, eine Tüte in die ich Atmen soll und mir gesagt ich soll mir keine Sorgen machen. Und mich einfach wieder nach Hause geschickt. Von dieser Tüte war ich die nächste Zeit abhängig. Ich hyperventilierte jeden Tag. Morgens, Abends, Nachts wann immer meine Psyche meinte sie müsste mir das Gefühl geben ich bekäme keine Luft. Ein Krankenhaus Besuch nach dem anderen ein Arzt Besuch nach dem Anderen. Meine Atmung war total hinüber.
Irgendwann wurde ich zu einer Atemtherapie geschickt die mir wirklich auch geholfen hatte. Ich hatte nicht mehr die permanente Angst ich würde ersticken. Und ich schaffte es aus dem Haus zu gehen ohne die Hand in der Hosentasche an der Tüte griffbereit für die nächste PA.
Zur gleichen Zeit bekam der Vater meines Besten Freundes, der für mich wie ein Vater war, einen Herzinfarkt. Die Symptome: Stechen in der Brust, Herzrasen, Schmerzen in den Armen.
Folge... Ich bekam ein stechen in der Brust, lauschte gefühlte 1000000 mal nach meinem eigenen Puls bis er sich erhöhte und hatte natürlich auch überall wo man schmerzen haben soll für einen Infarkt, auch Schmerzen. Ich hatte ab sofort an nicht mehr nur Angst ich würde keine Luft mehr bekommen sondern Primär angst ich würde an einem Herzinfarkt sterben. Und das jeden Tag. Die Notfall-Krankenhaus besuche verzehnfachten sich und die Arztbesuche auch. Und jedes mal sagte man mir ich sei kerngesund und mein Herz wäre in aller aller bester Form. Ich wollte es einfach nicht glauben. Ich hatte da doch diese Schmerzen und diese Panik.
Ich ging zu einem Psychiater der mir Cipramil verschrieb, welches ich heute noch regel- bzw unregelmäßig zu mir nehme. Ich habe nie eine Verhaltenstherapie durchgezogen.
Ich bin 25 Jahre alt und hatte vor Beginn dieses Textes eine Panikattacke und das Schreiben hat mir geholfen sie zu vergessen. Danke an alle die, die das hier lesen werden.
Eines Tages sind wir frei, frei von der Angst vor der Angst
Mit freundlichen Grüßen
Heartzzzz
Es ist ein langer Text und ihr müsst es euch nicht durchlesen. Ich wollte einfach nur das es hier steht. Es geht um mich und um mein Leben mit der Angst.
Danke das ich es hier posten durfte
mfg Heartzzz
Ohne Titel
Schon wieder eine schlaflose Nacht.
Wieder eine Nacht in der ich Atem ringend, mich selbst belauschend und auf eine erneute Panikattacke wartend da sitze und mir wünsche ich könnte ein anderes Leben leben. Ein Leben welches nicht so schwer geprägt ist durch, etliche grausame und hässliche Ereignisse.
Es sind nun fast schon 10 Jahre vergangen seit dem ich das aller erste mal eine Panikattacke erlitt und immer kann ich mich davon nicht loslösen. Noch immer glaube ich an die schmerzen an die Angst und an das unwohle Gefühl in mir. Noch immer abhängig von den selben Medikamenten und noch immer schwach.
Wie oft war ich in diesen 10 Jahren schon beim Arzt, wie oft schon im Krankenhaus. Jedes mal die selbe Antwort.
Sie haben doch nix, sie sind Kern gesund.
Trotzdem denke ich immer ich habe Schmerzen, trotzdem habe ich Angst das Etwas mit meinem Herzen nicht stimmt. Trotzdem liege ich immer wieder da, in Schweiß gebadet nach Atem ringend und habe angst um mein Leben. Obwohl ich weiss, das all diese Symptome, Schmerzen und Ängste ein Spiegel meiner Seele sind. Ein Spiegel welches meine kaputte und vernarbte Seele widerspiegelt.
Warum kaputte Seele? Ganz einfach:
Ich
rauche,
spiele automat,
verzocke all mein Geld,
bin unordentlich,
bin unzuverlässig,
bin fett,
bin gemein,
bin manchmal voller Hass und tue falsche Sachen,
klaue,
betrüge,
lüge,
hintergehe,
bin eifersüchtig,
hasse mein Leben,
hasse mich selbst
und gehe seit 10 Jahren nicht in psychologische Betreuung.
All diese Dinge haben sich in meiner Seele verankert. Ich sehe all das nicht. Für mich ist es eine heile Welt. Ich lebe in einer Illusion und verziehe mich täglich in meine Tagträume um mit der Realität nicht konfrontiert zu werden. Ich verdränge Probleme. Nehme sie nicht ernst. Zwinge mich sie einfach zu vergessen.
Natürlich würde jetzt jeder sagen „selber schuld“. Klar bin ich selbst Schuld, das weiß ich selber.
Aber meine Kindheit war auch nicht besser. Ich würde sagen meine Kindheit und der Übergang zum Jugendlich sein, haben mich verkorkst, mich kaputt gemacht, mich zu dem gemacht was ich heute bin.
Mein Vater war ein Spieler, ein Trinker und ein Schläger. Er verspielte sein letztes Geld, kam sturz- besoffen nach Hause und verprügelte meine Mutter und Mich. Das ging so bis zu meinem 6ten Lebensjahr.
Meine Mutter ließ sich scheiden. Wir zogen in ein Frauenheim und nach einem Jahr in eine eigene Wohnung.
Meine Mutter die keinen Abschluss hat und keine Abgeschlossene Berufsausbildung hatte es überhaupt nicht leicht uns über Wasser zu halten. Zudem ist sie seit meiner Geburt schwer krank und ist in Frührente. Ein Putz-Job nach dem anderen. In der Schule war ich nicht wirklich beliebt. War immer laut, aggressiv und ein Störenfried. Diagnose: ADHS
Also musste ich auf eine Schule für schwer erziehbare Kinder.
Ich war ein kleiner dicker hyperaktiver Junge mit einer kranken und geschiedenen Mutter die versuchte uns mit aller Kraft über Wasser zu halten.
Ich wurde immer als Naiv eingeschätzt und man glaubte nie wirklich an meinen Erfolg.
Mein IQ wurde getestet. Überdurchschnittlich Hoch.
Man gab mir Ritalin. Meine Leistungen nahmen zu und mein Gewicht auch. Ich wurde noch fetter.
Ich hatte nie wirklich viele Freunde. Ich hatte die Gabe mich schnell unbeliebt zu machen.
Verbrachte immer viel Zeit daheim vor dem Fernseher. Machte selten meine Hausaufgaben.
Ich war nie Dumm, das wusste ich. Ich konnte viel. Ich verstand viel. Nur war ich faul.
Das wusste auch mein Lehrer, also schickte man mich auf die Realschule. Die ersten paar Jahre überstand ich gerade noch so. Mit 15 kam eine Wende in meinem Leben. Ein gigantischer Umsturz.
Bis dahin hatte ich nie wirklich Freunde.
Ich war einfach nur Fett und meiner Meinung nach hässlich. Ich war 15 Jahre alt, hatte noch nie eine Freundin, hatte noch nie Sex und glaubte daran es auch nie haben zu werden.
Ich wog 125 kg
Große Familiäre Probleme traten auf. Ich ging zum Psychologen, der wiederum schickte mich zur Frau Müller. Frau Müller war eine Ernährungsberaterin bei der AOK. Sie sagte zu mir: „Junge wir werden dein Problem in den Griff bekommen und ich verspreche dir du wirst in einem Jahr sehr viel Gewicht verlieren.“
Gesagt getan, nur etwas zu übereifrig. Ich verlor in 6 Monaten 40 Kilogramm an Gewicht.
Unglaublich. Aus dem Fettsack wurde auf einmal der unglaubliche Junge der es schaffte so viel abzunehmen. Und alle waren geschockt, inklusive mir selbst.
Keiner wollte es glauben, alle konnten sie nur staunen über die enorme Leistung die ich erbracht hatte. Ich war nie wirklich hässlich und das konnte man jetzt auch erkennen. Plötzlich traute ich mich raus. Ich schämte mich nicht mehr für mein Aussehen. Ich hatte keine Angst mehr unter Leute zu gehen. Keine angst mehr ausgelacht zu werden. Hatte keine Angst mehr mit Frauen zu reden, das sie sich über mich lustig machen würden. Im gegen teil, ich wurde mit Komplimenten überhäuft.
Ich fing an auszugehen, das erste Mal in meinem Leben. An meinem 16. Geburtstag trank ich das erste Mal richtig harten Alk.. Davor... hatte ich angefangen zu rauchen...Davor... hatte ich angefangen zu *beep*.
Ich Rauchte, *beep* und trank. Und all das ganze auf einmal. Keine Entwicklung, keine Stufen, NEIN alles auf einmal. Die erste Freundin, Gangs auf der Straße, Dro., Alkohl. All diese enormen Einflüsse auf einen Hieb.
Eines Abends als ich vom einkaufen zurück kam, bemerkte ich etwas an meinem Hals. Irgendwas war dort. Irgend etwas, was mich beim essen störte und auch beim Atmen. Ich konnte es nicht zuordnen. Es war etwas was ich nicht kannte, was ich noch nie zuvor hatte.
Also ging ich zum Arzt. Damals noch mein Kinderarzt. Ja ich weiß 16 Jahre alt und Kinderarzt??
Er war gut und ich kannte ihn bzw er kannte mich seit meiner Geburt.
Ich ging also zu ihm, Dr. Schaub. Heute schon in Rente und vertreten durch seine Tochter.
Er untersuchte mich und sagte:“ Mein Junge, du bist kerngesund! Du hast lediglich einen Klos im Hals, nix worüber man sich Gedanken machen müsste“ Ich verstand das nicht und wiederholte immer und immer wieder das da aber etwas sei. Ich solle mich nur Ausruhen und mich nicht so sehr in Stress und Panik versetzten waren seine Worte und für den Notfall gab er mir einen Überweisungsschein fürs Krankenhaus.
An die folgende Situation kann ich mich noch ganz genau erinnern.
Auf dem Rückweg vom Doktor ging ich noch in den HL-Markt vorbei und kaufte mir eine Flasche Cola und Pringels die ich schon auf dem Nachhauseweg öffnete. Zuhause angekommen Passierte es plötzlich. Ich konnte nicht mehr Schlucken. Ich konnte einfach nicht mehr schlucken. Der ach so harmlose Klos wurde immer größer und größer und ich konnte einfach nicht mehr schlucken und spuckte die gekauten Chips aus meinem Mund aus. Ich bekam angst da ich nicht wusste was da gerade vor sich geht. Mein Herz fing an zu rasen und ich atmete immer schneller und schneller. Irgendwann konnte ich nicht mehr richtig atmen. Ich wollte tief einatmen aber es ging einfach nicht. Die Angst wurde immer größer und größer. Ich geriet in Panik... hatte Angst um mein Leben... hatte Angst ich würde einfach so ersticken und sterben.
Meine Erste Panikattacke war geboren ( ein getrostes mist YOU an mein Psyche)
Immer noch in Panik versetzt rief ich meine Mutter an die noch auf der Arbeit war.
Sie kam sofort nach Hause und ich schilderte ihr die Situation. Und die Tatsache ich würde gleich sterben da ich keine Luft mehr bekam. (Zeitraum von Beginn der Panikattacke bis meine Mutter nach Hause kommt ca. 30 min )
Meine arme Mutter die natürlich keine Ahnung hatte was sich da in mir gerade abspielte, fuhr mich geradewegs ins Krankenhaus...Diagnose:
Ich Hyperventiliere!
Was zum Teufel ist das denn bitte dachte ich mir. Die haben mir eine Tablette gegeben, eine Tüte in die ich Atmen soll und mir gesagt ich soll mir keine Sorgen machen. Und mich einfach wieder nach Hause geschickt. Von dieser Tüte war ich die nächste Zeit abhängig. Ich hyperventilierte jeden Tag. Morgens, Abends, Nachts wann immer meine Psyche meinte sie müsste mir das Gefühl geben ich bekäme keine Luft. Ein Krankenhaus Besuch nach dem anderen ein Arzt Besuch nach dem Anderen. Meine Atmung war total hinüber.
Irgendwann wurde ich zu einer Atemtherapie geschickt die mir wirklich auch geholfen hatte. Ich hatte nicht mehr die permanente Angst ich würde ersticken. Und ich schaffte es aus dem Haus zu gehen ohne die Hand in der Hosentasche an der Tüte griffbereit für die nächste PA.
Zur gleichen Zeit bekam der Vater meines Besten Freundes, der für mich wie ein Vater war, einen Herzinfarkt. Die Symptome: Stechen in der Brust, Herzrasen, Schmerzen in den Armen.
Folge... Ich bekam ein stechen in der Brust, lauschte gefühlte 1000000 mal nach meinem eigenen Puls bis er sich erhöhte und hatte natürlich auch überall wo man schmerzen haben soll für einen Infarkt, auch Schmerzen. Ich hatte ab sofort an nicht mehr nur Angst ich würde keine Luft mehr bekommen sondern Primär angst ich würde an einem Herzinfarkt sterben. Und das jeden Tag. Die Notfall-Krankenhaus besuche verzehnfachten sich und die Arztbesuche auch. Und jedes mal sagte man mir ich sei kerngesund und mein Herz wäre in aller aller bester Form. Ich wollte es einfach nicht glauben. Ich hatte da doch diese Schmerzen und diese Panik.
Ich ging zu einem Psychiater der mir Cipramil verschrieb, welches ich heute noch regel- bzw unregelmäßig zu mir nehme. Ich habe nie eine Verhaltenstherapie durchgezogen.
Ich bin 25 Jahre alt und hatte vor Beginn dieses Textes eine Panikattacke und das Schreiben hat mir geholfen sie zu vergessen. Danke an alle die, die das hier lesen werden.
Eines Tages sind wir frei, frei von der Angst vor der Angst
Mit freundlichen Grüßen
Heartzzzz
27.07.2010 11:55 • • 27.07.2010 #1