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Der Bürger hat zwischen sich und seiner Seele einen Wächter, ein Bewußtsein, eine Moral, eine Sicherheitsbehörde gesetzt, und er anerkennt nicht, was direkt aus jenem Seelenabgrund kommt, ohne erst von jener Behörde abgestempelt zu sein. Der Künstler aber richtet sein ständiges Mißtrauen nicht gegen das Land der Seele, sondern eben gegen jede Grenzbehörde, und geht heimlich aus und ein zwischen Hier und Dort, zwischen Bewußt und Unbewußt, als wäre er in beiden zu Hause.
Hermann Hesse, Sprache: Geschrieben 1917. Aus Betrachtungen, WA II, S.191 ff.
zitiert aus: Hesse, Mit dem Erstaunen fängt es an, Suhrkamp, 1. Aufl. 2000, S. 178
Hermann Hesse, Sprache: Geschrieben 1917. Aus Betrachtungen, WA II, S.191 ff.
zitiert aus: Hesse, Mit dem Erstaunen fängt es an, Suhrkamp, 1. Aufl. 2000, S. 178
17.05.2009 17:57 • • 17.05.2009 #1