Zitat von Chingachgook: Niemand soll mehr reden können wie er will, ohne ein ungutes Gefühl zu haben, das ihn am Ende die Klappe halten läßt, wenn er nicht die gerade aktuell politisch korrekte Sprachregelung parat hat.
Und es funktioniert ja auch.
Passt nicht ganz in dieses Thema, aber im 'erweiterten' Sinne dann doch schon ..
Als ich vor einiger Zeit mal zu fortgeschrittener Abendstund' im Supermarkt-um-die-Ecke noch fix ein paar Sachen geholt habe, an der Kasse gerade damit beschäftigt war, das Zeug wieder in den Einkaufswagen zu packen, meinte ich beiläufig zur abkassierenden und von mir nicht näher geschlechtspezifisch definierten weil nicht auf den ersten Blick eindeutig zuordbaren Person:
Ah ja .. und eine Packung Piel Roja, bitte.!. Als ich dann nebenher aus dem Augenwirnkel bemerke, dass besagte Person etwas planlos rauf- und runter-suchend vor dem Rauchwerk-Regal stand, blubberte ich rein reflektorisch:
Beige Packung .. mit dem Indianer-Kopf. und just in derm Moment, in dem ich es aussprach, zuckte ich innerlich zusammen, weil mir die Frage durch den Kopf schoss, ob das denn jetzt nicht womöglich sowas! von un-p.c. war. (Meine SoPhie 'jubilierte' in dem Augenblick natürlich mal wieder so richtig .. *yippee!*)
Und das es so etwas zur Folge hat, diese Art der Verunsicherung, stört mich hierbei eigentlich noch am allermeisten. Nein .. korrigiere: am treffendsten formuliert, finde ich es schlicht und ergreifend zum kotzen!
Ich war noch
nie einem anderen Menschen gegenüber
wirklich voreingenommen, was Geschlecht, Herkunft, Erscheinung und ähnlich geartete Dinge betraf, weil ich einfach auch entsprechend aufgewachsen und erzogen worden bin. Darüber muss ich auch nicht nachdenken. Habe in der Vergangenheit allerdings schon auch irgendwie darauf geachtet, dass ich den nach meinem Empfinden 'wohlwollendsten' Begriff verwende, wenn im Prinzip meherere zur Auswahl standen .. aber das funktionierte ja auch ganz automatisch. Klar, sicher spielen mit der Zeit ggf. auch persönliche positive oder negative Erfahrungswerte in Bezog auf eine bestimmte 'Menschengruppe' mit hinein, aber letztendlich haben dennoch alle erstmal die gleichen 'Startvoraussetzungen', weil es sich eben auch immer wieder gezeigt hat, dass sich 'selbst ein relativ eng charakterisierter Menschenschlag' nicht über einen Kamm scheren lässt.
However ..Auf der anderen Seite verstehe ich aber auch den Grundgedanken, der einmal hinter solchen Dingen, die wir nun vielleicht als eine Art 'Haarspalterei' betrachten würden, stand.
Auch, wenn es viele Menschen gibt, die in Bezug auf den Umgang mit anderen Menschen so denken wie ich (oder wir), gibt es anscheinend doch auch noch einen
zu großen Teil, bei denen dies allem Anschein nach nicht der Fall ist. Und in der Vergangenheit war es eigentlich schon auch ein recht brauchbares Mittel, eine 'von einer - wie auch immer gearteten - Norm abweichenden' Gruppe vom 'Rest' zu trennen (tun sie in aller Regel ja selbst), um gesamt-gesellschaftlich überhaupt erst einmal als solche wahrgenommen und in der Folge bestenfalls auch als gleichwertig 'akzeptiert' zu werden. Dies führt aufgrund der Abgrenzung zwar zunächst zu einer Art 'Spaltung', kann jedoch in der Folge - so die Message denn mal bei einem ausreichend großen Teil 'des Rests' angekommen ist - auch den Weg dafür ebnen, wieder zu einem 'gleichwertigen Miteinander' zu 'fusionieren'.
Und unter so einem Gesichtspunkt, haben diese Gruppen im Prinzip auch meine volle Unterstützung .. naja, oder hätten sie, wenn sie diese denn überhaupt wollten. Was meiner persönlichen Erfahrung nach jedoch im überwiegenden Teil der Fälle nicht der Fall ist, da ich, wenn ich 'faktisch' keiner von 'ihnen' bin, schlichtweg zum 'Rest' zähle.
'Lediglich-Sympathisanten' zählen für gewöhnlich nicht ..(Ich hatte vor einiger Zeit mal einen sehr guten Artikel aus der Perspektve eines 'Diversen' zu dieser Gender-'Wahn'-Nummer gelesen, der mir durchaus dabei geholfen hat, meine bisherige Beurteilung des Ganzen ein bisschen nachzujustieren.)
Problematisch wird es imo allerdings, wenn dieses Mittel auf eine eigentlich völlig falsche Weise 'gesamt-politisch instrumentiert' wird, die der betreffenden Gruppe letztendlich womöglich sogar eher schadet, als nützt. War ja auch schon häufig genug zu erleben ..
Ich finde, man sollte die in-die-Hand-Nahme solcher Sachen den Menschen, die es betrifft, die 'Ahnung' davon haben, überlassen und nicht versuchen, es 'von Oben herab zu verordnen'. Das geht imo leider mit viel zu hoher Wahrscheinlichkeit nach hinten los .. denn es führt u.U. nicht nur dazu, dass die betreffende Gruppe nicht nur 'nicht-ernst' genommen wird, sondern obendrein dazu, dass sich 'der Rest' im unglücklichsten Fall in unterschiedliche Lager spaltet, die sich argumentativ dann erstmal und vorrangig gegenseitig an die Gurgel gehen.
(Naja, 'Verschwörungstheoretiker' könnten nun natürlich mutmaßen, dass genau dies ja vielleicht auch damit beabsichtigt sei ..)