Dieser folgende Text ist kein Reim, aber wiederum eine Schlüsselszene aus meinem Buch, ich würde mich freuen auf kritische und positive Äußerungen, wie man so ein Werk in dieser Zeit findet, in der nur noch Romane geschrieben werden. Ich möchte gerne wissen, ob meine Therapeutin mich anschwindelt oder ob es wirklich gut ist, weil ich selber kein Selbstvertrauen habe. In diesem Werk wird meine Krankheit auf beiden Hauptcharakteren verteilt, die sich über alles lieben in einer früheren Zeit.
3 Tage darauffolgend besucht Alwin Merle beim Wirtshaus.
Alwin: Guten Morgen Frau Wirth,
mir fällt es ziemlich schwer,
sie noch einmal zu sehen.
Verstehen sie mich bitte nicht falsch,
natürlich liegt es nicht an ihnen,
sondern nur an mir persönlich,
weil ich ihnen verkünden muss,
dass ich zu mutlos bin,
mit ihnen eine Beziehung oder Ähnliches einzugehen.
Sie sind meinem Herzen schon zu nah getreten,
deswegen brauchte ich etwas Zeit,
weil ich sonst angefangen hätte zu weinen
in diesem Moment der traurigen Kunde.
Ich hoffe für sie, dass sie bald
bei jemand anders Trost finden
und mich so schnell wie möglich vergessen werden.
Ich würde sehr glücklich sein,
wenn sie mich in der Zukunft
nur noch als ein Dummbartel ansehen,
der einfach nur töricht ist,
so eine auserlesene Dame, wie sie es sind,
nicht an seiner Seite haben zu wollen.
Ich wünsche ihnen vom ganzen Herzen
alles nur erdenkliche Glück auf Erden.
Merle: Ich war in den letzten Tagen nur noch todtraurig,
weil ich ahnte, dass sie mir solche Antwort geben werden.
Meine Augen sind so rot wie die Morgensonne,
weil sie so unendlich viele Tränen vergossen.
Meinen Eltern bin ich zur Last geworden,
weil ich fast ausschließlich
die Zeit in meinem Zimmer verbringe.
Ich kann zurzeit keine fröhliche Wirtin sein,
weil in meinem Inneren nur Kümmernis herrscht.
Heute werde ich sie wohl zum letzten Mal sehen,
das klingt in meiner Seele nach einem Abschied
wie von einem geliebten, gerade verstorbenen Menschen.
Ich möchte sie nicht aufhalten,
gehen sie ihren Weg allein weiter, wie es schon immer war.
Ich wäre gerne ihre Begleitung gewesen,
aber sie haben sich fürs allein sein entschieden.
Auch ich wünsche ihnen für ihre Zukunft alles Gute,
allein vergessen sie mich bitte nie und nimmer
versprechen sie mir nur dieses.
Alwin: Ich werde sie nie vergessen, Frau Wirth,
dieses Versprechen gebe ich ihnen gerne.
Ich habe leider zu viel Angst vor dem, was passieren kann,
ansonsten wäre ich gerne an ihrer Seite.
Ich würde mir so sehr wünschen,
ihnen meine Liebe zu offenbaren.
Ich habe von ihnen vorgestern geträumt,
wie wir gemeinsam lustwandelten
und ich ihnen meine Minne anvertraute.
Ich habe Folgendes zu ihnen formuliert.
Ich würde so gerne eine liebliche Prise sein,
die dauerhaft um dich schöne Maid weht,
damit ich dich mit allem von mir beschützen kann.
Wäre ich doch nur die Erde,
auf die du deine federleichten Schritte begehen wirst,
um sie voll uns ganz zu spüren.
Könnte ich doch nur der Mond sein,
der die ganze Nacht ein beschützendes Licht
nur für dich allein scheinen lässt.
Scheinte ich doch nur als Sonne,
ich würde dir meine warme Herzigkeit
mit meinen Strahlen zusenden.
Wäre ich doch nur die Sterne,
die du so sehnsüchtig betrachtest,
damit ich von deiner Sehnsucht etwas abbekomme.
Könnte ich doch dein kleiner Hund sein,
mit dem du so gerne spielst
und auf deinem Schoß streichelst,
ach, ich wäre der glücklichste Mensch,
der auf dieser Erde wandeln darf.
Schleichte ich doch nur als deine Katze
die ganze Zeit um dich herum,
ich würde dauerhaft dich umgarnen.
Ich möchte so gerne ein Vögelein sein,
der draußen die schönsten Minnelieder von sich gibt,
um meine Liebe herauszuposaunen,
damit du Liebchen davon erfährst,
wie mein Inneres nach deiner Liebkosung
für immer und ewig betteln wird
und das einzige wahrhafteste Ziel im Leben sei es,
deine Herzenswärme zu erlangen.
Ich wünschte, ich wäre die Wiese,
auf die du dich gerne niederlegst,
damit ich dich vollkommen gewahr werde
und dauerhaft umarme und beschütze,
wenn du deine zarten Äuglein schließt.
Ich würde dich mit allem grün berühren,
damit du meine innere Wärme wahrnimmst.
Wäre ich doch auf dieser die Blumen,
die du einzeln pflückst und lieblich ansiehst,
so ein Anblick würde mich stets vom Herzen verzücken,
das Blut in mir würde vor Minne kochen
und mein Herzenszustand
wäre mit einem Erdbeben vergleichbar,
somit wäre ich der wahrhaften Liebe verfallen
und würde einzig und allein aus purem Glück bestehen.
Doch leider ist es nur ein allzu schöner Traum,
bei dem ich leider nur Schmerz empfinde.
Ich würde mir von tiefsten Herzen wünschen,
dass ich meine wahre Minne zu ihnen frei entfalten könnte,
aber ich ahne zu viel Herzeleid in darauffolgenden Jahren,
dass ich mich im Allgemeinen betrübterweise
von der Herzenswärme lossagen möchte.
Die größte Furcht, die ich habe, ist, sie später zu verlieren,
deswegen kann ich nicht mit ihnen zusammen kommen,
dieser Schmerz würde meinem halben Herzen
mindestens nochmals für immer halbieren.
Durch den Todesfall meiner Frau Mutter habe ich erfahren,
wie es ist, nur noch ein halbes Herz zu haben.
Ich kann seit dem nicht mehr greinen,
die Tränendrüse ist bei mir nur noch verkümmert,
dieses fehlt mir unheimlich sehr,
weil dadurch die Seele frei gewaschen wird
und der Kummer weniger oder gar nicht gedeihen kann.
Ich hoffe, sie werden mich später irgendwann verstehen
und nicht nur Schlechtes über mich denken.
Merle: Wieso haben sie mir gerade all das gesagt,
umso mehr schmerzt es mich, ohne sie leben zu müssen.
Sie lieben mich anscheinend vom tiefsten Herzen,
vom ersten Augenblick, als sie mich erblickten,
genau wie es mir ergangen ist durch ihre Worte,
warum blessieren sie meine Salus
nichtsdestotrotz so unheimlich schwer.
Liebende sollten sich niemals verwunden
und doch verursachen sie bei mir so viel Herzeleid.
Ich möchte es einfach nicht begreifen,
warum sie uns keine einzige Gelegenheit geben,
unsere augenscheinliche Minne zu gewähren,
zu mehren und wie ein Schatz zu behüten,
anstatt dessen legen sie sie schmerzvoll brach.
Ach, geben sie mir bitte keine erklärende Antwort,
die mich noch mehr quälen lässt,
ich fühle mich jetzt schon
wie die Schmerzensmutter höchstpersönlich,
als sie ihren Sohn, unseren Herrn am Kreuze verlor.
Leben sie wohl, Herr Kramer.
Alwin: Leben sie wohl, Frau Wirth.
Alwin für sich allein.
Alwin: In diesen drei Tagen hat sie sich stark verändert,
als ich sie das erste Mal erblickte,
leuchtete sie so hell wie die Sonne,
sie durchflutete jedes dunkle Gemüt mit ihrem Licht.
Heute sehe ich nur noch ein Schatten von ihr,
sie sendet keinen einzigen Strahl,
obwohl gar nicht so viel Zeit vergangen ist.
Ich mache mir große Sorgen um sie
soll ich zu ihr zurückgehen,
aber wie wird sie es auffassen,
ich möchte ihr keine Hoffnung geben,
dass sich meine Einstellung geändert hat.
Ich bin sehr betrübt, dass es ihr so schlecht geht
und habe Furcht, dass ich ungewollt ein Mörder werde.
Ich gehe zurück, ich gehe zu ihr hin
und werde verhindern, dass sie sich verletzen wird.
Merle für sich allein.
Merle: Er wäre der Richtige für mich gewesen,
auf wen soll ich noch warten.
Er gab mir das Versprechen, mich nicht zu vergessen,
dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Ich traue mich nicht mehr vor meinen Eltern zu treten,
der Abschied wird für sie sehr schmerzlich sein.
Wenn die Hoffnung nicht gekommen wäre,
würde alles nur halb so schlimm sein,
aber so ..., aber so ...
Die Dunkelheit ist in mir hineingekrochen
und sie hat meine innere Sonne verdunkelt.
Meine Seele sieht um sich herum nur noch Finsternis,
dass lächeln, hat sie in so kurzer Zeit verbannt.
Ich habe eine große Todessehnsucht,
mich hält nichts mehr davon ab, dieser Sucht zu folgen.
Warum soll ich noch am Leben hängen,
ich weiß, vorher war ich auch ohne Mann glücklich,
weil man dachte, dass fast alle Männer auf Erden
ihre Frauen als Sklavin halten.
Jetzt habe ich jemand getroffen,
der genau wie mein Vater vorbildlich ist.
Ich kann ihn zu nichts zwingen,
das möchte man natürlich auch nicht,
somit ist meine Hoffnung auf verlorenen Posten.
Ich werde außerhalb des Dorfes das Verbrechen verüben
und hoffe, dass man meine Leiche
heimlich und stillschweigend zu meinen Eltern bringt.
So können sie es, wenn Gott will, regeln,
dass ich auf dem Friedhof beerdigt werde,
ansonsten werde ich an einer Kreuzung
wie ein Hund verscharrt, weil sie alle Angst haben,
dass ich als Vampir auferstehe
und den Tod über sie bringe.
Merle begibt sich an einem Fluss und geht langsamen Schrittes in seiner Mitte. Ihre Beine fangen leicht an zu wackeln, der Herzschlag gleicht einem Beben und langsam beginnt der ganze Körper heftig an zu zittern. Eine große Furcht vor dem, was sie vorhat, erfasst sie, ihr kommt es so vor, als ob die Seele einen letzten Versuch unternimmt, ihren Geist vom Leben zu überzeugen. Sie gibt sich einen inneren Ruck und atmet tief ein und aus, danach beruhigt sich der Körper gelind. Sie legt sich auf die Wasseroberfläche sachte nieder und lässt sich treiben. Auf einmal ist Merles Leib ganz ruhig, ihr Inneres und der Verstand scheinen im Gleichklang zu sein, die Glieder geben keine nervösen Signale mehr von sich. Die Natur um sie herum ist so lieblich zu ihr und es scheint, als ob alle Lebewesen in der Nähe leise und achtsam Merle einen Blick zu werfen, um sich zu verabschieden. Sie dreht sich mit ihrem Gesicht zum Wasser und drückt es drunter. Nach einer gewissen Zeit scheint in Merles Leib kein Leben mehr vorhanden zu sein. Alwin kommt herbei, holt sie so schnell wie möglich aus dem Flusswasser und versucht ihr Leben wieder einzuhauchen. Sie spuckt Wasser aus dem Munde und macht die Augen auf. Sie sieht Alwin und schlägt ihn mehrmals auf seine Brust. Alwin wehrt sich nicht, weil er weiß, dass er diese Strafe und mehr verdient hat. Er umarmt sie fest und fängt an zu weinen, sie tut es ihm gleich, im selben Augenblick verlagern sich ihre Schläge auf seinem Rücken, die dabei immer zärtlicher werden und kurz danach kraftlos aufhören.
Nach einer gewissen Zeit, als sich beide etwas beruhigt haben.