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Erschöpft


Die Zeit
zerrinnt mir
unter den Herznägeln
genauso
wie die vielen
dem Grunde nach
überflüssigen Lebenstage

Gefühl
weicht Gedanke
und beides
wird tag für Tag
und nacht für nacht
bedeutungsloser
und streift an mir windstill vorbei
so
als ob es mit mir nichts
mehr zu tun hätte

Ich warte auf den Tag
dessen Licht den Tod bringt
Welch willkommenes Geschenk
des Absurden dieser und jener Tage!

Zurückzugeben
was ich nicht will
ist alles andere als einfach
leicht gesagt
schwer gelebt

Seelenbetäubt
wartete ich 
auf ein letztes Nachtgeschenk
auf das allmähliche Versiegen des Herzschlages
das Aussetzen des Atems

Doch ich fand ihn nicht
den ewigen Schlaf
der fröstelnden Nacht
der längst schon Erkalteten
des 2. Novemberabends

Wie von unsichtbarer Hand geführt
zurück
in ein verdammt ungeliebtes Leben


Du musst bleiben
sprachen sie zu mir besorgt
um mich oder sich selbst?
Ich bin mir selber zu anstrengend geworden
zu kompliziert
und solle nie aufgeben
Wohl jenem Menschen
der daraus lebt und liebt

Mir hingegen scheint
das Leben habe vergessen
dass es mich gibt
und
es habe mich aufgegeben

Wie gern ich mich fallen ließe
wenn ich nur wüßte
in wen

04.03.2018 01:14 • 04.03.2018 x 1 #1


2 Antworten ↓


Oha das ist ein schönes Gedicht aber auch recht makaber!

Es ist wie es ist, sagt die Seele. So wahrgenommen. Wie makaber ist unsere Welt? Warum sollten es unsere Gedanken und Gefühle nicht sein?




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