Der Wanderer und der wahre Reichtum
Und wieder war es ein schöner Sommermorgen, als der Wanderer beschloss noch ein paar Täler zu durchwandern. Das Jahr neigte sich dem Ende zu und der Wanderer wollte noch ein paar Dörfer aufsuchen, ehe er sich über den Winter in den Fels zurückzog. Wie gesagt, es war ein schöner warmer Morgen und der Wanderer schnürte gut gelaunt sein Bündel. Etwas Brot und Käse wollte er auch nicht vergessen, lud sein Bündel, nahm seinen Hut und Wurzelstock und trat pfeifend aus dem Fels. Die Tiere des Waldes nutzten noch schnell den kühlen Morgen, ehe sie die heiße Sonne zwang, in den kühlen Wald zurück zu kehren.
Und so machte er sich auf den Weg ins Tal, vorbei an Wälder, Wiesen und Seen und kein Mensch weit und breit. So nach und nach zogen sich die Tiere des Waldes wieder zurück, da die Sonne an Kraft zugenommen hatte. Am frühem Nachmittag begegnete ihm auf seinem Weg zwei abgelegene Höfe noch weit oben im Fels. Der eine Hof war klein und sah schön und gepflegt aus, und der daneben liegende war ein wahres Prunkstück. Mann konnte sofort erkennen welch Reichtum dieser Hof barg. Verschwenderisch groß war er, und dennoch, hätte sich der Wanderer entscheiden müssen, er hätte sich für den kleineren Hof entschieden. Mit viel Liebe, so schien es dem Wanderer, wurde dieser Hof geführt. Schöne Rabatten und Beete waren gesetzt und man sah das dieser Hof von einer lieben Hand geführt wurde. Nun stand der Wanderer vor dem kleinen Hof, sah dem Bauern bei der Arbeit zu und beobachtete die flinken Hände der Bäuerin. Gott zum Gruße liebe Bäuerin, ich wünsche einen schönen Tag, begann er nun. Die Bäuerin drehte sich um, lächelte und sagte: Auch dir ein Gott zum Gruß lieber Fremdling. Wir haben hier oben selten Besuch, kommst du von weit her? Ich wohne über der Winterzeit dort oben im Fels und das restliche Jahr bin ich auf Wanderschaft, erwiderte der Wanderer. Bist du derjenige, von dem jeder seltsame Geschichten erzählt wurde sie nun sichtlich neugierig? Ach weißt du liebes Weib, die Menschen reden nun mal, beschwichtigte er das Gespräch. Und über den Winter so weit oben im Fels, fragte die Bäuerin? Wie kann man dort oben in der Einsamkeit leben? Wie . fragst du liebes Weib,,,,,?, in Bescheidenheit natürlich, strahlte er nun die Bäuerin an. Du bist schon seltsam sagte sie bevor sie den Wanderer hinein bat. Du bist sicherlich hungrig wenn du von so weit oben kommst? Ich hol noch schnell den Bauern und die Kinder und will als dann ein Mahl bereiten sagte die Bäuerin bevor sie sich umdrehte um den Bauer aus dem Stall zu holen. Die Kinder spielten unbeschwert mit den Hühnern, was die wiederum nicht so zu genießen schienen, da sie HI und da doch ein paar Federn ließen. Und da kam auch schon schwitzend aus dem Stall der Bauer dem Wanderer entgegen. Nicht alle Tage bekommen wir Besuch von einem Wanderer und deswegen möchte ich dich zum Mahl laden in unserem bescheidenem Heim, sagte der Bauer und ging mit dem Wanderer ins Haus.
Drinnen in der Stube war die Bäuerin beschäftigt, eiligst das Beste zu Tischen was der Hof von sich gab. Einen schönen Hof habt ihr hier und reichlich Speis und Trank, das sieht man gern, begann der Wanderer das Gespräch im Haus. Ja wir können Gott nur danken, das er uns dieses Leben beschert hat, erwiderte die Bäuerin. Ja aber, meldete sich nun der Bauer zu Wort. Schau unseren Nachbarn an, hat eine Magd, zwei Knechte und er tut schon lange nichts mehr, außer einmal im Monat ins nahe gelegene Dorf zu fahren um seinen Überschuss zu verkaufen. Und ich arbeite bis spät in die Nacht. Es langt gerade um meine Familie zu ernähren. Aber mein Nachbar, der wird von Jahr zu Jahr reicher. Auch kann ich mir keinen Wagen mit Pferde leisten. Was ist das für eine Ungerechtigkeit, beendete Der Bauer seinen Vortrag, da in diesem Augenlicht die Bäuerin kam und zu Tisch bat .Während des reichlichen Mahles wurde nicht gesprochen, denn das schickte sich nicht vor den Kindern. Auf dem Hof fehlte es an nichts, der Tisch war reichlich gedeckt und gesund waren auch alle . Das Mahl war köstlich und reichlich, ein dickes Lob an dich , Bäuerin, bedankte sich der Wanderer. Aber für mich wird es Zeit wieder aufzubrechen und so machte er sich auf den Hof zu verlassen.
Sehr viel weiter wollte der Wanderer nicht mehr gehen und suchte sich deswegen ganz in der Nähe einen Platz um sein Lager zu richten. Auf einer kleinen Lichtung wo er das ganze Tal überblicken konnte schlug er sein Lager auf. Der Wanderer ging in den nahe gelegenen Wald und sammelte Reisig und Holz für die kommende Nacht. Als die Arbeit verrichtet, setzte er sich auf die Lichtung und genoss das schöne Tal. Das Dorf von dem der Bauer sprach, lag noch eine halbe Tagesreise von hier entfernt.
Als die Nacht hereinbrach legte der Wanderer noch ein paar Scheite aufs Feuer und legte sich nieder. Als er zur Ruhe kam, viel ihm auch wieder der Bauer ein . Er fing an zu Gott zu beten. Der Wanderer bat den lieben Gott um seine Hilfe. Über sein Bitten schlief er tief und fest sein.
Die Turmglocken weit unten im Dorf läuteten die Mitternacht ein, als sich ganz leise und von weit oben kommend eine Lichtgestalt sich zu ihm gesellte. Ein großer weißer Engel erschien am Himmel und kam auf den Wanderer zu. Wanderer, lieber Wanderer blies eine weiche Stimme dem Wanderer ins Ohr. Wir haben vernommen, worum du uns gebeten hast. Wir wollen ihm seinen Reichtum geben, beendeten der Engel seinen Auftrag und legte eines von seinen schneeweißen Federn neben den schlafenden Wanderer und machte sich auf den Heimweg Gen Himmel. Der Wanderer indes schlief tief und fest, als zur gleichen Zeit sich ein anderer Engel bei dem Bauern einfand.
Bauer, lieber Bauer. Ich hörte deinen Wunsch nach Reichtum, und bin nun gekommen um dir Reichtum zu bringen. Komm lieber Bauer, nimm meine Hand und las uns fliegen. Als der Bauer erwachte und das Wort Reichtum hörte, überlegte er nicht lange und ging mit dem Engel mit. Und so flog der Engel mit dem Bauern über das weite Tal. Sie kamen an Dörfer Städte und Länder vorbei, als der Engel den Bauern plötzlich an einer alten Bank absetzte. Hier sollst du einen Tag verweilen und wir treffen uns hier wieder sagte der Engel und wart verschwunden. Da stand der Bauer nun da und wusste nicht recht was er machen sollte. Er schaute sich ein wenig um und erkannte viele Menschen. Ich muss wohl in einer großen Stadt sein von denen die Leute immer erzählen, dachte sich der Bauer. Als er auf die Leute zuging erkannte er, das die Menschen in Mülleimer wühlten um Essens Reste zu finden. Er war bei den ärmsten der Armen gelandet. Es roch nach Urin und billigen Fusel und es schüttelte den Bauern. Er lief die Gassen entlang, aber überall war die gleiche Armut zu finden. Nach einer ganzen Weile, der Bauer lief immer noch durch die Gassen, bekam er schrecklichen Hunger und schickte sich an ein Wirtshaus aufzusuchen um Speis und Trank zu sich zu nehmen. Erst da bemerkte er, das er nicht einen Kreuzer bei sich hatte. Er wurde sehr traurig und fragte sich, wie er um alles in der Welt hier an Reichtum kommen sollte, so wie es der Engel versprochen hatte. Mit gesengtem Haupte schritt er wieder durch die Gassen, als er von hinten angesprochen wurde. Du Fremder säuselte es hinter ihm. Bist du neu hier fuhr der schon etwas angetrunkene Mann fort? Komme mit mir, ich will dir etwas Speis und Trank geben. Da freute sich der Bauer und ging mit dem fremden Mann mit. Er hatte nur Lumpen an und keine Schuhe, dachte sich der Bauer noch und ging ihm hinterher. Der Bauer bekam ein Stück hartes Brot und reichlich Fusel zum runter spülen. So dauerte es auch nicht lange und unser Bauer schlief tief und fest ein.
Irgendwann in der Nacht wachte er in eine verschmutzten Gasse auf, und fand sich in Lumpen gekleidet wieder. Der so sehr nette Mann hatte ihm seine Kleider gestohlen. Jetzt hatte er nicht einmal mehr Schuhe an. Jetzt war er genauso dreckig und hat gestunken wie die Gassen um ihn herum. Soll das nun mein Reichtum sein, kam es ihm wieder in den Sinn und er schaute sich um, als hoffe er einen Schatz auf der Straße zu finden. Er setzte sich auf eine Bank und fing an zu weinen und zu weinen. Da war er auf der Suche nach Reichtum und was fand er vor? Nichts als Armut und stinkende Menschen. Hast du deinen Reichtum nun gefunden? Und was urteilst du so hart über die Menschen hier, unterbrach ihn eine weiche Stimme. Als der Bauer aufsah, erkannte er im weißen Licht den Engel wieder, der ihn an diesen Ort gebracht hatte. Komm, lieber Bauer, ich bringe dich wieder nach Hause. Noch immer weinend nahm er die Hand des Engels und ab ging es wieder über Länder, Städte, Dörfer und über das weite Tal vorbei zu seinem Hof. Der Engel setzte den Bauern auf seinem Hof ab und sagte bevor er wieder ging: Lieber Bauer, des nächsten Tages tief in der Nacht komme ich wieder um dich abzuholen. Dann wirst du sicherlich deinen Reichtum finden. Mit diesen Worten drehte sich der Engel um und flog zurück in den Himmel. Und der Bauer lag in seinem Bette und schlief tief und fest. Übermüdet und schlecht gelaunt wachte er am nächsten Tag auf und fand sich in seinem Bett wieder. Glücklich das er zu Hause war und alles nur ein Traum war, stand er auf und ging wie jeden Tag an seine Arbeit. Aber den Traum konnte er nicht vergessen.
Der morgen war noch recht jung, als der Wanderer aufwachte. Es war ein herrlicher morgen und er legte schnell noch ein paar Scheite in die Glut um sich einen Kaffee zu brühen. Jetzt sah er auch die weiße Feder im Gras liegen. Er nahm sie auf und auf einmal erinnerte er sich wieder an seinen Traum von letzter Nacht. So werde ich doch noch ein wenig bleiben, dachte er sich , Wenn es nur dem Bauern hilft so soll es auch mir Recht sein. Er nahm sich eine heiße Tasse Kaffee und genoss den jungen Morgen.
Der Bauer war schon fleißig an der Arbeit, aber sie wollte heute nicht so von der Hand gehen wie sonst. Auch kam noch der Nachbars Bauer wie jeden morgen auf seinem Spaziergang an seinem Hof vorbei und grüßte mit einem breiten Grinsen. Na warte dachte sich der Bauer, heute Nacht kommt der Engel wieder und dann finde ich meinen Reichtum. Dann werde ich ihm sein breites Grinsen schon heimzahlen. Solch schlechte Gedanken? Der Bauer wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen. Da stand er, der Wanderer. Was ist los mit dir Bauer? Du siehst schlecht aus, kann ich dir helfen fragte er höflich? Nein, nein ,ich habe nur schlecht geschlafen antwortete der Bauer, und dann habe ich geträumt, dass mich ein Engel holte um mir Reichtum zu bringen. Was brachte er mir? Armut über Armut und man klaute mir auch noch meine Kleider und steckte mich in Lumpen. .Mit diesen Worten ging der Bauer an seine Tagearbeit zurück .
Den Tag über verbrachte der Wanderer auf der Lichtung und genoss den schönen Tag . Als die Nacht herein brach setzte er sich ans Feuer und nahm sein letztes Mahl zu sich. Wenig später schlief er tief und fest ein.
Als die Kirchenglocken im Tal die Mitternacht einläutete erschien von weit oben kommend der Engel bei dem Bauern, nahm ihn an die Hand. In dieser Nacht, so der Engel sollte der Bauer endlich seinen Reichtum finden. Und wieder flogen sie über Dörfer, Täler, Städte in ein fremdes Land. An einer Bank setzte der Engel den Bauern ab und trug ihm auf, sich am nächsten Tage an der Bank wieder einzufinden. Nach diesen Worten flog der Engel zurück ins Himmelreich. Erst jetzt schaute sich der Bauer um und er hatte Angst. Er sah eingestürzte Häuser, riesige Bombenkrater und das Geheule von vorüberfliegenden Bomben. instinktiv suchte und fand er einen offenen Keller. Eine Bombe hatte wohl die Tür weg gesprengt. Eine große Anzahl von Menschen kauerten mit angstverzerrten Gesichtern am Boden, viele betend auf ihren Knien. Er sah zerschossene Leiber und verstümmelte Gesichter. Große aufgerissene Kinderaugen schauten ihn verzweifelt an, nach der Frage des Warum und Wozu. Es waren weinende Kinder deren Kindheit von den Erwachsenen gestohlen wurden. Ungläubig verfolgte er die unwirkliche Realität und fing an zu weinen. Er sah die Kinder, die kaum geboren schon die Grausamkeit der Welt kannten und nun dem Tod entgegen vegetierten. Denn sie waren zum Tode verurteilt. Einen ganzen Tag musste er das Leid der anderen mit ansehen, dass nicht seines war, bevor der Engel ihn wieder abholte. Als es an der Zeit war verließ der Bauer die schrecklichen Gesichter und vorwurfsvollen Augen der Kinder, die ihm anklagend nachschauten, bis er den Kellerraum verlassen hatte. Und so nahm der Engel den Bauern an der Hand flog wie Tags zuvor zurück. Es ging aus dem fremden Land zurück über Länder, Städte Dörfer bis nach einer Weile er seinen Hof vor sich sah der friedlich im Schein des Mondes lag. und wenig später lag der Bauer mit noch Tränen in den Augen friedlich neben seiner Frau und schlief tief und fest dem nächsten Tag entgegen. Bevor der Engel den Bauern absetzte, versicherte er ihm ,am folgenden Abend noch einmal zu kommen und diesmal sei ihm sein Reichtum gewiss.
Noch immer mit Tränen in den Augen wachte er aus seinem Schlaf auf und ging seiner Tagearbeit entgegen. Doch seine Gedanken waren schwer und die Enttäuschung im Gesicht geschrieben, dass er seinen Reichtum immer noch nicht hatte. Der Morgen noch recht jung, erwachte der Wanderer aus einem tiefen Schlaf . Ein strahlend blauer Himmel, war das erste was er zu sehen bekam . Gut gelaunt legte er ein paar Scheite nach um sich einen Kaffee zu brühen . So will ich noch einmal des Bauern Hof aufsuchen um zu sehen wie es ihm wohl ergangen war , in der letzten Nacht , sinnierte er vor sich hin , während ihm der heiße Kaffee die Kehle runter rann . Wenig später , dass Bündel geschnürt Hut und Wurzelstock in der Hand machte er sich auf den Weg zum Bauern . Gott zum Gruß , lieber Bauer , grüßte eine vertraute raue Stimme . Mit bleichem Gesicht drehte sich der Bauer , dem die Arbeit heute nicht von der Hand gehen wollte dem Wanderer zu. Mir scheint , du hast deinen Reichtum noch immer nicht gefunden sagte der Wanderer. Mit zittriger Stimme erzählte der Bauer seinen Traum der letzten Nacht . Aber , so versicherte mir der Engel , würde ich heute Nacht meinen Reichtum bekommen . Nach diesen zwei schlimmen Nächten , habe ich mir den Reichtum auch redlich verdient fügte der Bauer noch schnell hinzu , ehe er sich seiner Arbeit wieder widmete . Wir werden sehen lieber Bauer , so werde ich dich des morgigen Tages noch einmal besuchen . Noch einen Gott zum Gruße und der Wanderer ging seines Weges .
Als die Nacht herein brach , legte sich der Bauer eiligst in sein Gemach um ja schnell an seinen Reichtum zu kommen . Und ehe man sich versah schlief der Bauer tief und fest seinem Reichtum entgegen . Und so ließ der Engel auch nicht lange auf sich warten und landete eiligst auf des Bauers Hof . Nahm ein drittes mal des Bauern Hand und flog mit ihm auf und davon über Berge Städte Länder weit in die Vergangenheit zurück . Und wie auch die Nächte davor , setzte der Engel den Bauern an einer Bank ab und trug ihm auf , am nächsten Tag sich wieder hier einzufinden , um ihn und seinen Reichtum wieder zurück auf seinen Hof zu bringen . Und wieder schaute der Bauer sich um , und stand vor einem kleinem Dorf .Darüber ragte eine riesige Burg . Das Dorf vor dem er sich befand stank erbärmlich . Ein großer Rinnsal mit Fäkalien zog sich durchs ganze Dorf. Die Einwohner sahen alle schmutzig und traurig aus. Als der Bauer durchs Dorf lief kam ihm eine vertraute Person entgegen . In Lumpen gehüllt das Haar voller Dreck stand jetzt seine Frau vor ihm . Auch in ihren Augen war die Trauer zu sehen . Hallo liebes Weib , was schaust du mich so traurig an fragte sie der Bauer . Weißt du nicht lieber Mann , dass der König heute wieder vorbei kommt um sich der Kinder unseres Dorfes zu bedienen. Einmal im Monat kam der König mit seinem Gefolge , ritt durchs Dorf und nahm wahllos Kinder mit auf die Burg . Keines der Kinder wurde jemals wieder im Dorf gesehen . Sie blieben verschwunden . Und weißt du , lieber Mann , sagte sie , heute könnten unsere Beiden dabei sein die er mitnimmt . Es gibt kaum noch Kinder hier in unserem Dorf . Jäh wurde des Bauern Weib unterbrochen . Der König mit seinem Gefolge ritt durchs Dorf . Mächtige Rittersleute ritten dem König voran und nahmen per Fingerzeig wahllos Kinder aus der Menge . Es geschah alles so schnell , dass der Bauer erst gar nicht verstand . Doch als die Ritter an ihm vorbei ritten und er in die angsterfüllten Augen seiner Kinder sah , wie sie mit dem Gefolge Richtung Burg verschwanden , wusste er , das seine Kinder verloren waren . Erst nachdem die Rittersleute verschwunden waren , sah er den leblosen Körper seiner Frau auf dem Boden liegen . Mit einem male wurde es ruhig um des Bauern Gedanken . Er nahm nichts mehr wahr nur die Trauer machte sich immer breiter in seinem Gemüt . Innerhalb von Sekunden hatte er das liebste auf der Welt verloren . Als dem Bauern bewusst wurde was er gerade verloren hatte, fiel er auf seine Knie und betete zu Gott. Er möge ihm das liebste und wertvollstes auf dieser Welt wieder zurück geben. Wie er so betete zu Gott, kehrte Ruhe in dem Dorf ein. Alle Bewohner des Dorfes fielen auf ihre Knie und fingen an zu beten. Mit einem male verschwand die Trauer aus den Gesichtern, der Gestank im Dorf war auch gewichen und es schien Frieden und Erkenntnis über dem Dorf zu liegen. Ein jeder hatte erkannt welch Reichtum er über die Jahre hinweg gehabt hatte. Nicht erkannt und somit verloren. Als die Erkenntnis des wahren Reichtum in jedem Bewohner des Dorfes war , sah der Bauer von weit oben kommend eine hünenhafte Gestalt die immer näher kam . Und auf einmal erkannte er ihn wieder . Es war der WANDERER. Mit einem male verstummten die Gebete und ein jeder schaute zu dem hünenhaften Mann . Er kam ins Dorf und brachte alle Kinder zurück die über die Jahre hinweg verschwunden waren . Und plötzlich verschwanden die dreckigen Häuser und die bedrohliche Burg war auch nicht mehr da . Als der Wanderer an den leblosen Körper der Frau angelangt war , nahm er sie auf und trug sie zu dem Bauern der noch immer kniete und legte sie vor seine Füße . nahm seine weiße Feder vom Hut die er von einem Engel bekommen hatte und berührte die zarte Stirn des Weibes . Mit einem mal verschwanden die Wunden von ihrem Körper und sie öffnete zaghaft ihre Augen . Als sie ihre Kinder und ihren Mann wieder sah , rannen Tränen über ihre zarten Wangen und sie nahmen sich voll Freude in den Arm und wollten sich nicht mehr loslassen . Ein jeder im Dorf hielt seine Familie fest im Arm , denn ihren größten Reichtum wollten sie nie wieder hergeben . So nach und nach löste sich das ganze Dorf auf und zum Schluss stand nur noch der Wanderer auf einer saftigen Wiese . Denn das Dorf konnte nur deshalb entstehen , weil so viele Menschen ihr ganzes Leben nach Reichtum suchen und den wahren Reichtum vor Augen nicht sehen . Als der Bauer am nächsten Morgen erwachte , nahm er seine Familie in den Arm als wollte er sie nie wieder loslassen . Als er seiner Tagearbeit wieder nachging , grüßte der Wanderer recht freundlich mit einem Gott zum Gruße schaute den Bauern wissend an und verschwand im Fels . Zurück blieb eine weiße Feder auf dem felsigen Boden . Wo wohnst du lieber Leser ? Bei deiner Familie oder . . . . . . . . . ?
Mit freundlichen Grüße Ihr Autor
Und wieder war es ein schöner Sommermorgen, als der Wanderer beschloss noch ein paar Täler zu durchwandern. Das Jahr neigte sich dem Ende zu und der Wanderer wollte noch ein paar Dörfer aufsuchen, ehe er sich über den Winter in den Fels zurückzog. Wie gesagt, es war ein schöner warmer Morgen und der Wanderer schnürte gut gelaunt sein Bündel. Etwas Brot und Käse wollte er auch nicht vergessen, lud sein Bündel, nahm seinen Hut und Wurzelstock und trat pfeifend aus dem Fels. Die Tiere des Waldes nutzten noch schnell den kühlen Morgen, ehe sie die heiße Sonne zwang, in den kühlen Wald zurück zu kehren.
Und so machte er sich auf den Weg ins Tal, vorbei an Wälder, Wiesen und Seen und kein Mensch weit und breit. So nach und nach zogen sich die Tiere des Waldes wieder zurück, da die Sonne an Kraft zugenommen hatte. Am frühem Nachmittag begegnete ihm auf seinem Weg zwei abgelegene Höfe noch weit oben im Fels. Der eine Hof war klein und sah schön und gepflegt aus, und der daneben liegende war ein wahres Prunkstück. Mann konnte sofort erkennen welch Reichtum dieser Hof barg. Verschwenderisch groß war er, und dennoch, hätte sich der Wanderer entscheiden müssen, er hätte sich für den kleineren Hof entschieden. Mit viel Liebe, so schien es dem Wanderer, wurde dieser Hof geführt. Schöne Rabatten und Beete waren gesetzt und man sah das dieser Hof von einer lieben Hand geführt wurde. Nun stand der Wanderer vor dem kleinen Hof, sah dem Bauern bei der Arbeit zu und beobachtete die flinken Hände der Bäuerin. Gott zum Gruße liebe Bäuerin, ich wünsche einen schönen Tag, begann er nun. Die Bäuerin drehte sich um, lächelte und sagte: Auch dir ein Gott zum Gruß lieber Fremdling. Wir haben hier oben selten Besuch, kommst du von weit her? Ich wohne über der Winterzeit dort oben im Fels und das restliche Jahr bin ich auf Wanderschaft, erwiderte der Wanderer. Bist du derjenige, von dem jeder seltsame Geschichten erzählt wurde sie nun sichtlich neugierig? Ach weißt du liebes Weib, die Menschen reden nun mal, beschwichtigte er das Gespräch. Und über den Winter so weit oben im Fels, fragte die Bäuerin? Wie kann man dort oben in der Einsamkeit leben? Wie . fragst du liebes Weib,,,,,?, in Bescheidenheit natürlich, strahlte er nun die Bäuerin an. Du bist schon seltsam sagte sie bevor sie den Wanderer hinein bat. Du bist sicherlich hungrig wenn du von so weit oben kommst? Ich hol noch schnell den Bauern und die Kinder und will als dann ein Mahl bereiten sagte die Bäuerin bevor sie sich umdrehte um den Bauer aus dem Stall zu holen. Die Kinder spielten unbeschwert mit den Hühnern, was die wiederum nicht so zu genießen schienen, da sie HI und da doch ein paar Federn ließen. Und da kam auch schon schwitzend aus dem Stall der Bauer dem Wanderer entgegen. Nicht alle Tage bekommen wir Besuch von einem Wanderer und deswegen möchte ich dich zum Mahl laden in unserem bescheidenem Heim, sagte der Bauer und ging mit dem Wanderer ins Haus.
Drinnen in der Stube war die Bäuerin beschäftigt, eiligst das Beste zu Tischen was der Hof von sich gab. Einen schönen Hof habt ihr hier und reichlich Speis und Trank, das sieht man gern, begann der Wanderer das Gespräch im Haus. Ja wir können Gott nur danken, das er uns dieses Leben beschert hat, erwiderte die Bäuerin. Ja aber, meldete sich nun der Bauer zu Wort. Schau unseren Nachbarn an, hat eine Magd, zwei Knechte und er tut schon lange nichts mehr, außer einmal im Monat ins nahe gelegene Dorf zu fahren um seinen Überschuss zu verkaufen. Und ich arbeite bis spät in die Nacht. Es langt gerade um meine Familie zu ernähren. Aber mein Nachbar, der wird von Jahr zu Jahr reicher. Auch kann ich mir keinen Wagen mit Pferde leisten. Was ist das für eine Ungerechtigkeit, beendete Der Bauer seinen Vortrag, da in diesem Augenlicht die Bäuerin kam und zu Tisch bat .Während des reichlichen Mahles wurde nicht gesprochen, denn das schickte sich nicht vor den Kindern. Auf dem Hof fehlte es an nichts, der Tisch war reichlich gedeckt und gesund waren auch alle . Das Mahl war köstlich und reichlich, ein dickes Lob an dich , Bäuerin, bedankte sich der Wanderer. Aber für mich wird es Zeit wieder aufzubrechen und so machte er sich auf den Hof zu verlassen.
Sehr viel weiter wollte der Wanderer nicht mehr gehen und suchte sich deswegen ganz in der Nähe einen Platz um sein Lager zu richten. Auf einer kleinen Lichtung wo er das ganze Tal überblicken konnte schlug er sein Lager auf. Der Wanderer ging in den nahe gelegenen Wald und sammelte Reisig und Holz für die kommende Nacht. Als die Arbeit verrichtet, setzte er sich auf die Lichtung und genoss das schöne Tal. Das Dorf von dem der Bauer sprach, lag noch eine halbe Tagesreise von hier entfernt.
Als die Nacht hereinbrach legte der Wanderer noch ein paar Scheite aufs Feuer und legte sich nieder. Als er zur Ruhe kam, viel ihm auch wieder der Bauer ein . Er fing an zu Gott zu beten. Der Wanderer bat den lieben Gott um seine Hilfe. Über sein Bitten schlief er tief und fest sein.
Die Turmglocken weit unten im Dorf läuteten die Mitternacht ein, als sich ganz leise und von weit oben kommend eine Lichtgestalt sich zu ihm gesellte. Ein großer weißer Engel erschien am Himmel und kam auf den Wanderer zu. Wanderer, lieber Wanderer blies eine weiche Stimme dem Wanderer ins Ohr. Wir haben vernommen, worum du uns gebeten hast. Wir wollen ihm seinen Reichtum geben, beendeten der Engel seinen Auftrag und legte eines von seinen schneeweißen Federn neben den schlafenden Wanderer und machte sich auf den Heimweg Gen Himmel. Der Wanderer indes schlief tief und fest, als zur gleichen Zeit sich ein anderer Engel bei dem Bauern einfand.
Bauer, lieber Bauer. Ich hörte deinen Wunsch nach Reichtum, und bin nun gekommen um dir Reichtum zu bringen. Komm lieber Bauer, nimm meine Hand und las uns fliegen. Als der Bauer erwachte und das Wort Reichtum hörte, überlegte er nicht lange und ging mit dem Engel mit. Und so flog der Engel mit dem Bauern über das weite Tal. Sie kamen an Dörfer Städte und Länder vorbei, als der Engel den Bauern plötzlich an einer alten Bank absetzte. Hier sollst du einen Tag verweilen und wir treffen uns hier wieder sagte der Engel und wart verschwunden. Da stand der Bauer nun da und wusste nicht recht was er machen sollte. Er schaute sich ein wenig um und erkannte viele Menschen. Ich muss wohl in einer großen Stadt sein von denen die Leute immer erzählen, dachte sich der Bauer. Als er auf die Leute zuging erkannte er, das die Menschen in Mülleimer wühlten um Essens Reste zu finden. Er war bei den ärmsten der Armen gelandet. Es roch nach Urin und billigen Fusel und es schüttelte den Bauern. Er lief die Gassen entlang, aber überall war die gleiche Armut zu finden. Nach einer ganzen Weile, der Bauer lief immer noch durch die Gassen, bekam er schrecklichen Hunger und schickte sich an ein Wirtshaus aufzusuchen um Speis und Trank zu sich zu nehmen. Erst da bemerkte er, das er nicht einen Kreuzer bei sich hatte. Er wurde sehr traurig und fragte sich, wie er um alles in der Welt hier an Reichtum kommen sollte, so wie es der Engel versprochen hatte. Mit gesengtem Haupte schritt er wieder durch die Gassen, als er von hinten angesprochen wurde. Du Fremder säuselte es hinter ihm. Bist du neu hier fuhr der schon etwas angetrunkene Mann fort? Komme mit mir, ich will dir etwas Speis und Trank geben. Da freute sich der Bauer und ging mit dem fremden Mann mit. Er hatte nur Lumpen an und keine Schuhe, dachte sich der Bauer noch und ging ihm hinterher. Der Bauer bekam ein Stück hartes Brot und reichlich Fusel zum runter spülen. So dauerte es auch nicht lange und unser Bauer schlief tief und fest ein.
Irgendwann in der Nacht wachte er in eine verschmutzten Gasse auf, und fand sich in Lumpen gekleidet wieder. Der so sehr nette Mann hatte ihm seine Kleider gestohlen. Jetzt hatte er nicht einmal mehr Schuhe an. Jetzt war er genauso dreckig und hat gestunken wie die Gassen um ihn herum. Soll das nun mein Reichtum sein, kam es ihm wieder in den Sinn und er schaute sich um, als hoffe er einen Schatz auf der Straße zu finden. Er setzte sich auf eine Bank und fing an zu weinen und zu weinen. Da war er auf der Suche nach Reichtum und was fand er vor? Nichts als Armut und stinkende Menschen. Hast du deinen Reichtum nun gefunden? Und was urteilst du so hart über die Menschen hier, unterbrach ihn eine weiche Stimme. Als der Bauer aufsah, erkannte er im weißen Licht den Engel wieder, der ihn an diesen Ort gebracht hatte. Komm, lieber Bauer, ich bringe dich wieder nach Hause. Noch immer weinend nahm er die Hand des Engels und ab ging es wieder über Länder, Städte, Dörfer und über das weite Tal vorbei zu seinem Hof. Der Engel setzte den Bauern auf seinem Hof ab und sagte bevor er wieder ging: Lieber Bauer, des nächsten Tages tief in der Nacht komme ich wieder um dich abzuholen. Dann wirst du sicherlich deinen Reichtum finden. Mit diesen Worten drehte sich der Engel um und flog zurück in den Himmel. Und der Bauer lag in seinem Bette und schlief tief und fest. Übermüdet und schlecht gelaunt wachte er am nächsten Tag auf und fand sich in seinem Bett wieder. Glücklich das er zu Hause war und alles nur ein Traum war, stand er auf und ging wie jeden Tag an seine Arbeit. Aber den Traum konnte er nicht vergessen.
Der morgen war noch recht jung, als der Wanderer aufwachte. Es war ein herrlicher morgen und er legte schnell noch ein paar Scheite in die Glut um sich einen Kaffee zu brühen. Jetzt sah er auch die weiße Feder im Gras liegen. Er nahm sie auf und auf einmal erinnerte er sich wieder an seinen Traum von letzter Nacht. So werde ich doch noch ein wenig bleiben, dachte er sich , Wenn es nur dem Bauern hilft so soll es auch mir Recht sein. Er nahm sich eine heiße Tasse Kaffee und genoss den jungen Morgen.
Der Bauer war schon fleißig an der Arbeit, aber sie wollte heute nicht so von der Hand gehen wie sonst. Auch kam noch der Nachbars Bauer wie jeden morgen auf seinem Spaziergang an seinem Hof vorbei und grüßte mit einem breiten Grinsen. Na warte dachte sich der Bauer, heute Nacht kommt der Engel wieder und dann finde ich meinen Reichtum. Dann werde ich ihm sein breites Grinsen schon heimzahlen. Solch schlechte Gedanken? Der Bauer wurde jäh aus seinen Gedanken gerissen. Da stand er, der Wanderer. Was ist los mit dir Bauer? Du siehst schlecht aus, kann ich dir helfen fragte er höflich? Nein, nein ,ich habe nur schlecht geschlafen antwortete der Bauer, und dann habe ich geträumt, dass mich ein Engel holte um mir Reichtum zu bringen. Was brachte er mir? Armut über Armut und man klaute mir auch noch meine Kleider und steckte mich in Lumpen. .Mit diesen Worten ging der Bauer an seine Tagearbeit zurück .
Den Tag über verbrachte der Wanderer auf der Lichtung und genoss den schönen Tag . Als die Nacht herein brach setzte er sich ans Feuer und nahm sein letztes Mahl zu sich. Wenig später schlief er tief und fest ein.
Als die Kirchenglocken im Tal die Mitternacht einläutete erschien von weit oben kommend der Engel bei dem Bauern, nahm ihn an die Hand. In dieser Nacht, so der Engel sollte der Bauer endlich seinen Reichtum finden. Und wieder flogen sie über Dörfer, Täler, Städte in ein fremdes Land. An einer Bank setzte der Engel den Bauern ab und trug ihm auf, sich am nächsten Tage an der Bank wieder einzufinden. Nach diesen Worten flog der Engel zurück ins Himmelreich. Erst jetzt schaute sich der Bauer um und er hatte Angst. Er sah eingestürzte Häuser, riesige Bombenkrater und das Geheule von vorüberfliegenden Bomben. instinktiv suchte und fand er einen offenen Keller. Eine Bombe hatte wohl die Tür weg gesprengt. Eine große Anzahl von Menschen kauerten mit angstverzerrten Gesichtern am Boden, viele betend auf ihren Knien. Er sah zerschossene Leiber und verstümmelte Gesichter. Große aufgerissene Kinderaugen schauten ihn verzweifelt an, nach der Frage des Warum und Wozu. Es waren weinende Kinder deren Kindheit von den Erwachsenen gestohlen wurden. Ungläubig verfolgte er die unwirkliche Realität und fing an zu weinen. Er sah die Kinder, die kaum geboren schon die Grausamkeit der Welt kannten und nun dem Tod entgegen vegetierten. Denn sie waren zum Tode verurteilt. Einen ganzen Tag musste er das Leid der anderen mit ansehen, dass nicht seines war, bevor der Engel ihn wieder abholte. Als es an der Zeit war verließ der Bauer die schrecklichen Gesichter und vorwurfsvollen Augen der Kinder, die ihm anklagend nachschauten, bis er den Kellerraum verlassen hatte. Und so nahm der Engel den Bauern an der Hand flog wie Tags zuvor zurück. Es ging aus dem fremden Land zurück über Länder, Städte Dörfer bis nach einer Weile er seinen Hof vor sich sah der friedlich im Schein des Mondes lag. und wenig später lag der Bauer mit noch Tränen in den Augen friedlich neben seiner Frau und schlief tief und fest dem nächsten Tag entgegen. Bevor der Engel den Bauern absetzte, versicherte er ihm ,am folgenden Abend noch einmal zu kommen und diesmal sei ihm sein Reichtum gewiss.
Noch immer mit Tränen in den Augen wachte er aus seinem Schlaf auf und ging seiner Tagearbeit entgegen. Doch seine Gedanken waren schwer und die Enttäuschung im Gesicht geschrieben, dass er seinen Reichtum immer noch nicht hatte. Der Morgen noch recht jung, erwachte der Wanderer aus einem tiefen Schlaf . Ein strahlend blauer Himmel, war das erste was er zu sehen bekam . Gut gelaunt legte er ein paar Scheite nach um sich einen Kaffee zu brühen . So will ich noch einmal des Bauern Hof aufsuchen um zu sehen wie es ihm wohl ergangen war , in der letzten Nacht , sinnierte er vor sich hin , während ihm der heiße Kaffee die Kehle runter rann . Wenig später , dass Bündel geschnürt Hut und Wurzelstock in der Hand machte er sich auf den Weg zum Bauern . Gott zum Gruß , lieber Bauer , grüßte eine vertraute raue Stimme . Mit bleichem Gesicht drehte sich der Bauer , dem die Arbeit heute nicht von der Hand gehen wollte dem Wanderer zu. Mir scheint , du hast deinen Reichtum noch immer nicht gefunden sagte der Wanderer. Mit zittriger Stimme erzählte der Bauer seinen Traum der letzten Nacht . Aber , so versicherte mir der Engel , würde ich heute Nacht meinen Reichtum bekommen . Nach diesen zwei schlimmen Nächten , habe ich mir den Reichtum auch redlich verdient fügte der Bauer noch schnell hinzu , ehe er sich seiner Arbeit wieder widmete . Wir werden sehen lieber Bauer , so werde ich dich des morgigen Tages noch einmal besuchen . Noch einen Gott zum Gruße und der Wanderer ging seines Weges .
Als die Nacht herein brach , legte sich der Bauer eiligst in sein Gemach um ja schnell an seinen Reichtum zu kommen . Und ehe man sich versah schlief der Bauer tief und fest seinem Reichtum entgegen . Und so ließ der Engel auch nicht lange auf sich warten und landete eiligst auf des Bauers Hof . Nahm ein drittes mal des Bauern Hand und flog mit ihm auf und davon über Berge Städte Länder weit in die Vergangenheit zurück . Und wie auch die Nächte davor , setzte der Engel den Bauern an einer Bank ab und trug ihm auf , am nächsten Tag sich wieder hier einzufinden , um ihn und seinen Reichtum wieder zurück auf seinen Hof zu bringen . Und wieder schaute der Bauer sich um , und stand vor einem kleinem Dorf .Darüber ragte eine riesige Burg . Das Dorf vor dem er sich befand stank erbärmlich . Ein großer Rinnsal mit Fäkalien zog sich durchs ganze Dorf. Die Einwohner sahen alle schmutzig und traurig aus. Als der Bauer durchs Dorf lief kam ihm eine vertraute Person entgegen . In Lumpen gehüllt das Haar voller Dreck stand jetzt seine Frau vor ihm . Auch in ihren Augen war die Trauer zu sehen . Hallo liebes Weib , was schaust du mich so traurig an fragte sie der Bauer . Weißt du nicht lieber Mann , dass der König heute wieder vorbei kommt um sich der Kinder unseres Dorfes zu bedienen. Einmal im Monat kam der König mit seinem Gefolge , ritt durchs Dorf und nahm wahllos Kinder mit auf die Burg . Keines der Kinder wurde jemals wieder im Dorf gesehen . Sie blieben verschwunden . Und weißt du , lieber Mann , sagte sie , heute könnten unsere Beiden dabei sein die er mitnimmt . Es gibt kaum noch Kinder hier in unserem Dorf . Jäh wurde des Bauern Weib unterbrochen . Der König mit seinem Gefolge ritt durchs Dorf . Mächtige Rittersleute ritten dem König voran und nahmen per Fingerzeig wahllos Kinder aus der Menge . Es geschah alles so schnell , dass der Bauer erst gar nicht verstand . Doch als die Ritter an ihm vorbei ritten und er in die angsterfüllten Augen seiner Kinder sah , wie sie mit dem Gefolge Richtung Burg verschwanden , wusste er , das seine Kinder verloren waren . Erst nachdem die Rittersleute verschwunden waren , sah er den leblosen Körper seiner Frau auf dem Boden liegen . Mit einem male wurde es ruhig um des Bauern Gedanken . Er nahm nichts mehr wahr nur die Trauer machte sich immer breiter in seinem Gemüt . Innerhalb von Sekunden hatte er das liebste auf der Welt verloren . Als dem Bauern bewusst wurde was er gerade verloren hatte, fiel er auf seine Knie und betete zu Gott. Er möge ihm das liebste und wertvollstes auf dieser Welt wieder zurück geben. Wie er so betete zu Gott, kehrte Ruhe in dem Dorf ein. Alle Bewohner des Dorfes fielen auf ihre Knie und fingen an zu beten. Mit einem male verschwand die Trauer aus den Gesichtern, der Gestank im Dorf war auch gewichen und es schien Frieden und Erkenntnis über dem Dorf zu liegen. Ein jeder hatte erkannt welch Reichtum er über die Jahre hinweg gehabt hatte. Nicht erkannt und somit verloren. Als die Erkenntnis des wahren Reichtum in jedem Bewohner des Dorfes war , sah der Bauer von weit oben kommend eine hünenhafte Gestalt die immer näher kam . Und auf einmal erkannte er ihn wieder . Es war der WANDERER. Mit einem male verstummten die Gebete und ein jeder schaute zu dem hünenhaften Mann . Er kam ins Dorf und brachte alle Kinder zurück die über die Jahre hinweg verschwunden waren . Und plötzlich verschwanden die dreckigen Häuser und die bedrohliche Burg war auch nicht mehr da . Als der Wanderer an den leblosen Körper der Frau angelangt war , nahm er sie auf und trug sie zu dem Bauern der noch immer kniete und legte sie vor seine Füße . nahm seine weiße Feder vom Hut die er von einem Engel bekommen hatte und berührte die zarte Stirn des Weibes . Mit einem mal verschwanden die Wunden von ihrem Körper und sie öffnete zaghaft ihre Augen . Als sie ihre Kinder und ihren Mann wieder sah , rannen Tränen über ihre zarten Wangen und sie nahmen sich voll Freude in den Arm und wollten sich nicht mehr loslassen . Ein jeder im Dorf hielt seine Familie fest im Arm , denn ihren größten Reichtum wollten sie nie wieder hergeben . So nach und nach löste sich das ganze Dorf auf und zum Schluss stand nur noch der Wanderer auf einer saftigen Wiese . Denn das Dorf konnte nur deshalb entstehen , weil so viele Menschen ihr ganzes Leben nach Reichtum suchen und den wahren Reichtum vor Augen nicht sehen . Als der Bauer am nächsten Morgen erwachte , nahm er seine Familie in den Arm als wollte er sie nie wieder loslassen . Als er seiner Tagearbeit wieder nachging , grüßte der Wanderer recht freundlich mit einem Gott zum Gruße schaute den Bauern wissend an und verschwand im Fels . Zurück blieb eine weiße Feder auf dem felsigen Boden . Wo wohnst du lieber Leser ? Bei deiner Familie oder . . . . . . . . . ?
Mit freundlichen Grüße Ihr Autor
25.05.2020 20:52 • • 26.05.2020 x 1 #1
6 Antworten ↓