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Die Fata Morgana Glück


Warum ich nicht mehr an Wunder glaube? Ganz einfach, ich habe noch nie ein wirkliches Wunder erlebt!
Immer wieder wird in den Medien von Leuten berichtet, die ein Wunder erlebt haben und nun wissen, dass es etwas auf der Welt gibt, was man als „göttliche Fügung“ bezeichnen könnte. Aber seien wir doch mal ehrlich: wie wahrscheinlich ist es, dass dir, genau dir, so etwas passiert, wie es die Medien ständig berichten? Die Chance liegt wahrscheinlich bei mehr als 1:1.000.000.
Mein Leben lang habe ich auf ein Wunder gehofft. Ein Wunder, das mich aus dem Elend meiner Kindheit, aus der Grausamkeit meiner Jugend befreit. Ob ich dieses Wunder bekommen habe? Pff, was denkst du?
Ich glaube nicht mehr an Dinge, die mir nicht selbst widerfahren sind. Jeder kann etwas behaupten, aber ob es stimmt, lässt sich nur dadurch beweisen, dass man es selbst erlebt. Vorher ist es nur eine vage Vermutung, gar eine Ahnung. Ich habe jetzt solange versucht, einen Tropfen Glück zu finden, dass ich gar nicht mehr weiß, wie Glück eigentlich aussieht. Immer, wenn ich glaube, es gefunden zu haben, erweist es sich als ein Trugbild, dass sich schnell, wie eine Fata Morgana, in Luft auflöst. Der, der mir erzählt, das ewige und wahre Glück gefunden zu haben, kann nur lügen. Zudem würde ich denjenigen fragen, woher er denn wisse, dass es das einzig wahre und ewige Glück ist. Wüsste er nicht innerhalb von 2 Sekunden, was das Glück auszeichnet, würde ich lachend von dannen ziehen – mit der Gewissheit, dass er immer noch auf der Suche ist. Genau wie ich.

31.08.2015 22:17 • 01.09.2015 x 1 #1


Wer nicht mehr auf der Suche ist, ist ziemlich tot.

Du kannst Dir sicher sein, dass es so etwas wie Wunder nicht gibt. Nicht in dem Sinne, wie es diverse Ideologien und Religionen vorgeben.

Aber wir können staunen. Denn was ist hier passiert? Aus unorganisiertem, chaotischem Irgendwas ist Leben geworden. Sind Menschen geworden, die sich genau darüber Gedanken machen und zu verstehen versuchen. Vielleicht verdient das auch die Bezeichnung Wunder. Denn so vieles auf dem langen Weg bis zu unserer Existenz ist erstaunlicherweise gut gegangen.

Wenn wir die Welt um uns herum versuchen als Wunder zu verstehen, im Kleinen wie im Großen. Das eigene Leben als Aneinanderreihung von günstigen Umständen. Denn wäre es das nicht, wäre jenes Leben ja schon längst zu Ende gegangen. Eine Wanderung auf schmalem Grat.

@sevens

Ich merke, meine Geschichten regen dich zum Nachdenken an. ; )



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