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Bernard Beson:
Der Weg ins Glück
(4. Kapitel)

... als die Kinder weiter gingen, kamen sie auf den Gipfel eines kleinen Hügels und sahen an beiden Seiten des Weges ein

Bauernhaus, doch beide waren grundverschieden...

Auf der einen Seite war ein Mann, der ächzte und stöhnte... prustete und schnaubte... eifrig bemüht, überall im Garten

Unkraut herauszuziehen, und trotzdem sah der Garten, obwohl Blumen da waren, GANZ SCHLIMM aus. Und auf der anderen

Seite stand ein sehr hübsches kleines Beauernhaus, und dort, auf der Terrasse, umgeben von herrlichen Blumen, sass ein

Mann, der vor Lächeln strahlte.

Kommt doch herein, rief er, der Mann auf der anderen Seite hingegen war viel zu beschäftigt, um sie zu bemerken.

Wieso ist Ihr Garten so schön? fragten sie geradeheraus...

Setzt euch her, ich will es euch erklären! sagte ihr Gastgeber freundlich.

Vor Jahren versuchte ich immer, meinen Gerten reinzuhalten, indem ich alles Unkraut ausriss; ich kam aber bald darauf, dass

ich es auf deise Art nicht fertigbrachte. Immer blieben Samen zurück, und an diesen Stellen wuchs immer neues Unkraut... Es

war kein Ende abzusehen! So suchte ich nach und nach Blumen, die das Unkraut verdrängten, und die streuten ihrereseits ihre

GUTEN SAMEN, die das Unkraut verdrängten, bis der Garten sich schliesslich VON SELBST sauberhielt!

Die Kinder sassen lange da, dachten nach und sagten kein Wort... da lächelte der Mann und fragte...

Worüber denkt ihr nach?

Tja... sagte eines der Kinder... Wenn ich etwas bösess denke, bemühe ich mich schrecklich... diesen Gedanken

auszulöschen, ihn zu zermalmen, ihn herauszureissen, aber ich schaffe es nie so recht. Er bleibt immer da... bereit, jederzeit

weiderzukommen, stärker als je zuvor. Was kann man da tun?

Schenk ihm nicht allzuviel Beachtung... Lass nicht zu, dass er sich wichtig fühlt. Beschäftige dich im Geiste einfach mit

anderen positiven Dingen, mit Gedanken voller Licht, und sie werden nach und nach die unerwünschten verdrängen. Diese

werden ersticken und absterben... Ganz ohne reissen und ziehen... oder SCHMERZ... und keine Keime zurücklassen, die

wachsen können. Wenn du Eigenschaften hast, die dich unglücklich machen, wenn du in deinem Leben mehr NIMMST als

GIBST... Dann konzentriere dich einfach darauf, weiviel Freude es macht, zu geben... und eines Tages wirst du zurückschauend

erkennen, dass du diese dumme alte Angewohnheit längst agbelegt hast!
..............

Das gleiche gilt auch

für den Hass,

den Zorn,

den Egoismus,

die Grausamkeit,

EINFACH FÜR ALLE NEGATIVEN GEFÜHLE!

Durchdringe nur den Hass mit Mitleid...

den Egoismus mit Bescheidenheit

den Zorn mit Nachsicht

die Grausamketi mit Güte,

die DUKLEN GEDANKEN MIT LEUCHTENDEN...

Plötzlich bemerkten die Kinder, dass es dunkel wurde, der Mann drehte sich um, nahm eine Laterne und zündetet sie an! Und

dabei sagte er:

Schaut,

WENN DIE DUNKELHEIT KOMMT, KÖNNT IHR SIE NICHT WEGSCHAUFELN... ODER AUSREISSEN.

ABER IHR KÖNNT SIE MIT LICHT DURCHDRINGEN UND SCHLIESSLICH AUF DEISE WEISE BESIEGEN!

Was für ein wunderbarer Gedanke! sagten die Kinder... wie wohltuend und erhellend!

Dabei ganz einfach! sagte der Mann. Und sie lächelten alle verständnissinnig.

Warum haben uns denn die Grossen nichts davon gesagt, es scheint sie gehen an das Gute immer auf die SCHWIERIGST

denkbare Art überhaupt heran?

Vielleicht, weil die Erwaschsenen angehalten wurden, Probleme zu lösen, indem sie Dinge UNTERDRÜCKEN, anstatt sich

kreativ mit neuen Dingen zu beschäftigen.

Wenn ihr selbst genug GUTES SCHAFFT, kann das BÖSE nicht überleben...

Wenn ihr hingegen versucht, das Böse zu unterdrücken, wird es euch immer entgleiten, wie eine verfaulte Bananne einer

geballten Faust!

Pfui, was für ein grauslicher Gedanke, sagte eines der Kinder, und instinktiv wischten sich beide die Hände an den Hosen

ab.

Kommt zum Abendessen, ich habe auch ein nettes kleines Schlazimmer für euch... sagte der Mann und sie schlupften zur

Nacht unter.

Am nächsten Morgen hörten sie beim erwachen, wei ihr Nachbar noch immer auf seinen Garten einhackte.

Was macht er mit dem Unkraut, das einfach NICHT weggehen WILL? fragte Eines.

Oftmals..., antwortete der Alte... ist das ja gar nicht mal nur Unkraut, sondern es sind Pflanzen, die allerlei guten Zwecken

dienen... und sehr schöne Blüten haben, aber die Leute wollen die guten Eigernschaften in ihnen einfach nicht erkennen.

Gerade als die Kinder sich anschickten fortzugehen, entdeckten sie im Wald versteckt ein drittes Haus...

Wer wohnt dort? fragten sie.

Ein grosser Arzt... er züchtet Giftpflanzen und macht daraus grossartige Heilmittel, das ist der dritte - und höchste - Weg, um

dazu aber fähig zu sein, muss man sehr viele Dinge erlernt haben!

Die Kinder dankten ihrem Gastgeber für all seine Freundlichkeit... und zogen von dannen. Als sie wieder auf dem Weg

ankamen, sagte Eines zum Anderen... Der dritte Weg... aber wie sahen die beiden anderen aus?

Ich glaube, der 1. besteht darin, dass man versucht das Böse auszureissen... und zu zerstören...

Der 2. darin, es mit Gutem zu überströmen!

Und der 3. ... ist, es in Gutes umzuwandeln.

Ich meine, das alles könnte recht wichtig sein... glaubst du nicht auch? sagte eines der Kinder.

Ja.... Aber lass uns jetzt weiterziehen! sagte das Andere... und so machten sie sich wieder auf den Weg.

23.08.2008 10:06 • 23.08.2008 #1




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