Hallo… hier bin ich. Unter der Decke. Ist es noch da?
Wovon ich spreche? Hmm… wo soll ich nur anfangen. Eigentlich weiss ich gar nicht, wo oder wann es angefangen hat. Vielleicht war es auch schon immer so. Vielleicht auch nicht. Vielleicht habe ich es irgendwann mal gelernt. Aus der Not heraus… aber das muss dann lange her sein.
Ich habe ein Hobby… nein. Hobby ist das falsche Wort. Ein Hobby macht Spaß. Dies ist aber kein Spaß. Dies ist alles andere als Spaß. Eigentlich sogar das komplette Gegenteil.
Vielleicht sollte ich es einen „Zwang“ nennen oder eine Art Tick. Und jetzt haltet Euch gut fest. Ich erschaffe Monster. Hässlich, böse, gnadenlos – und das in den verschiedensten Variationen.
Okay, das geht zu schnell. Ich fange mal etwas früher an. In meiner Kindheit. Als ich selbst noch sehr klein war.
Ich war sehr aufmerksam und hatte viel Phantasie. Mein Kopf konnte großartige Dinge leisten, aber mein Umfeld war alles andere als ein Paradies. Überall nahm ich schon diese Schwingungen wahr. Unheimliches… ich hörte Erwachsene reden, schnappte hier und da einige Brocken auf. Ich hörte das erste Mal von Monstern und irgendwie war ich auch fasziniert. Und ich war ängstlich.
Ich lag dann im Bett und aus den vielen Brocken, die ich gehört habe, baute ich mir mein erstes eigenes Monster. Es war noch ein recht kleines Monster und trotzdem war es unheimlich. Es saß an meiner Bettkante und schaute mich an. Ich versuchte es wieder zu verjagen, aber ich hatte es nun mal erschaffen. Ich machte einen Deal… wenn ich in den nächsten 5 Minuten noch 8 Autos höre, die am Haus vorbeifahren, dann verschwindet das Monster. Dann ist es nicht mehr da… ich lauschte… eins… da noch eins… und das dritte… innerhalb von knapp 3 Minuten habe ich 8 Autos gehört. Es war weg. Das Monster war einfach weg. Ich schlief ein.
So passierte es immer öfter. Ich erschuf mir immer neue Monster aus den Dingen, die mir meine Umwelt so zu bieten hatte. Die Nachrichten lieferten mir Stoff für meine Monster… Bücher… Filme… Erzählungen von anderen. Jedes Mal, wenn ich zur Ruhe kam, baute ich mir aus dem, was mir das Leben so bot ein Monster. Sie wurden größer, hässlicher und es wurde auch immer schwieriger, sie durch einen Deal wieder verschwinden zu lassen.
Manche Monster hatten so viel Macht, dass sie über Tage oder sogar Wochen an meiner Seite blieben. Sie setzten sich auf meine Schultern und ich spürte ihre Last den ganzen Tag. Keiner konnte sie sehen, aber ich merkte sie deutlich bei allem, was ich tat. Jeder Schritt ist dann unendlich schwer.
Manchmal wurden diese Monster sogar ein Teil von mir… sie spielten mir dann Streiche und ließen mich Dinge sagen, die ich gar nicht so gemeint habe.
Es gab sogar Monster, die ich ohne Hilfe nicht wieder loswurde. Aber wer glaubt einem schon, wenn man von diesen Monstern erzählt? Man glaubt sich ja selbst nicht einmal. Okay… einige wenige wissen, dass es Menschen wie mich gibt, die sich diese Monster erschaffen können und diese probierten mir beizubringen, wie ich meine Monster zähmen kann.
Lange Zeit klappte das ganz gut… zumindest waren die Monster, die ich mir erschaffen habe weniger groß… weniger hässlich… weniger böse und weniger gnadenlos.
Dann kam aber ein Tag, an dem sich vieles verändert hat. Ich sah ein großes Monster mit eigenen Augen. Draußen bei uns vor der Tür… es tobte und wütete und machte nicht nur mir furchtbare Angst. Es war wirklich da. Alle konnten es sehen.
Tagelang schlief ich schlecht aus Angst, das Monster könnte wiederkommen. In fand keine Ruhe mehr. Alles drehte sich. Gedankenschleifen… endlos.
Ich schaffe es trotzdem mit meiner restlichen Kraft, dieses Monster zu verdrängen. Bis zu dem Moment, wo mir jemand sagte: „Sie haben da etwas auf der Schulter sitzen – wird aber wahrscheinlich harmlos sein“
Ich schaute es mir an. Es war winzig klein… ein bißchen flauschig, fast schon niedlich.
Trotzdem konnte ich es mir nicht nehmen lassen, genauer hinzuschauen. Vielleicht ist es ja doch ein Monster?
Ich fing an, mich schlau zu machen… mich zu informieren… was genau ist das überhaupt?
Ich habe dann tatsächlich irgendwo gehört, dass dieses flauschige, kleine Ding… jetzt haltet euch fest… ein Monster sein kann. Ja wirklich!
Von da an ließ es mir keine Ruhe mehr. Und mit den vielen Informationen, die ich sammelte, wuchs auch dieses kleine flauschige Ding immer mehr. Es wurde hässlich…
Keiner konnte es sehen, außer mir. Jeder sah nur ein kleines, flauschiges, harmloses Ding. Keiner konnte verstehen, wenn ich sagte, dass es doch gewachsen sei… dass es doch hässlich ist…
Es lastete immer schwerer auf meinen Schultern. Je mehr ich drüber las, um so böser wurde es… und je mehr ich drüber nachdachte, um so gnadenloser ging es mit mir um.
Mir tat alles weh… Schmerzen… Schmerzen lassen mein Monster wachsen. Schmerzen sind Futter für mein Monster.
Es nahm mir immer mehr die Luft zum Atmen. Es zog mir den Boden unter den Füßen weg.
Abends, wenn es dunkel wurde, dann wuchs das Monster. Es ernährte sich von meinen Gedanken. Es ließ mich nicht mehr schlafen… es sagte dann gemeine Dinge, die ich nicht hören wollte.
Obwohl ich wusste, dass ich dieses Monster nicht mehr füttern durfte, tat ich es immer weiter… bis zu diesem Moment.
Ich kann nicht mehr… ich habe Angst vor einem Monster, das ich mir selbst erschaffen habe. Es ist meiner eigenen Phantasie entsprungen und hat sich selbstständig gemacht.
Darum habe ich mich hier versteckt… unter der Decke. Hier warte ich nun und hoffe, dass mir jemand hilft, dass dieses Monster verschwindet… und dass ich danach dann nie wieder Monster erschaffen werde.
Wovon ich spreche? Hmm… wo soll ich nur anfangen. Eigentlich weiss ich gar nicht, wo oder wann es angefangen hat. Vielleicht war es auch schon immer so. Vielleicht auch nicht. Vielleicht habe ich es irgendwann mal gelernt. Aus der Not heraus… aber das muss dann lange her sein.
Ich habe ein Hobby… nein. Hobby ist das falsche Wort. Ein Hobby macht Spaß. Dies ist aber kein Spaß. Dies ist alles andere als Spaß. Eigentlich sogar das komplette Gegenteil.
Vielleicht sollte ich es einen „Zwang“ nennen oder eine Art Tick. Und jetzt haltet Euch gut fest. Ich erschaffe Monster. Hässlich, böse, gnadenlos – und das in den verschiedensten Variationen.
Okay, das geht zu schnell. Ich fange mal etwas früher an. In meiner Kindheit. Als ich selbst noch sehr klein war.
Ich war sehr aufmerksam und hatte viel Phantasie. Mein Kopf konnte großartige Dinge leisten, aber mein Umfeld war alles andere als ein Paradies. Überall nahm ich schon diese Schwingungen wahr. Unheimliches… ich hörte Erwachsene reden, schnappte hier und da einige Brocken auf. Ich hörte das erste Mal von Monstern und irgendwie war ich auch fasziniert. Und ich war ängstlich.
Ich lag dann im Bett und aus den vielen Brocken, die ich gehört habe, baute ich mir mein erstes eigenes Monster. Es war noch ein recht kleines Monster und trotzdem war es unheimlich. Es saß an meiner Bettkante und schaute mich an. Ich versuchte es wieder zu verjagen, aber ich hatte es nun mal erschaffen. Ich machte einen Deal… wenn ich in den nächsten 5 Minuten noch 8 Autos höre, die am Haus vorbeifahren, dann verschwindet das Monster. Dann ist es nicht mehr da… ich lauschte… eins… da noch eins… und das dritte… innerhalb von knapp 3 Minuten habe ich 8 Autos gehört. Es war weg. Das Monster war einfach weg. Ich schlief ein.
So passierte es immer öfter. Ich erschuf mir immer neue Monster aus den Dingen, die mir meine Umwelt so zu bieten hatte. Die Nachrichten lieferten mir Stoff für meine Monster… Bücher… Filme… Erzählungen von anderen. Jedes Mal, wenn ich zur Ruhe kam, baute ich mir aus dem, was mir das Leben so bot ein Monster. Sie wurden größer, hässlicher und es wurde auch immer schwieriger, sie durch einen Deal wieder verschwinden zu lassen.
Manche Monster hatten so viel Macht, dass sie über Tage oder sogar Wochen an meiner Seite blieben. Sie setzten sich auf meine Schultern und ich spürte ihre Last den ganzen Tag. Keiner konnte sie sehen, aber ich merkte sie deutlich bei allem, was ich tat. Jeder Schritt ist dann unendlich schwer.
Manchmal wurden diese Monster sogar ein Teil von mir… sie spielten mir dann Streiche und ließen mich Dinge sagen, die ich gar nicht so gemeint habe.
Es gab sogar Monster, die ich ohne Hilfe nicht wieder loswurde. Aber wer glaubt einem schon, wenn man von diesen Monstern erzählt? Man glaubt sich ja selbst nicht einmal. Okay… einige wenige wissen, dass es Menschen wie mich gibt, die sich diese Monster erschaffen können und diese probierten mir beizubringen, wie ich meine Monster zähmen kann.
Lange Zeit klappte das ganz gut… zumindest waren die Monster, die ich mir erschaffen habe weniger groß… weniger hässlich… weniger böse und weniger gnadenlos.
Dann kam aber ein Tag, an dem sich vieles verändert hat. Ich sah ein großes Monster mit eigenen Augen. Draußen bei uns vor der Tür… es tobte und wütete und machte nicht nur mir furchtbare Angst. Es war wirklich da. Alle konnten es sehen.
Tagelang schlief ich schlecht aus Angst, das Monster könnte wiederkommen. In fand keine Ruhe mehr. Alles drehte sich. Gedankenschleifen… endlos.
Ich schaffe es trotzdem mit meiner restlichen Kraft, dieses Monster zu verdrängen. Bis zu dem Moment, wo mir jemand sagte: „Sie haben da etwas auf der Schulter sitzen – wird aber wahrscheinlich harmlos sein“
Ich schaute es mir an. Es war winzig klein… ein bißchen flauschig, fast schon niedlich.
Trotzdem konnte ich es mir nicht nehmen lassen, genauer hinzuschauen. Vielleicht ist es ja doch ein Monster?
Ich fing an, mich schlau zu machen… mich zu informieren… was genau ist das überhaupt?
Ich habe dann tatsächlich irgendwo gehört, dass dieses flauschige, kleine Ding… jetzt haltet euch fest… ein Monster sein kann. Ja wirklich!
Von da an ließ es mir keine Ruhe mehr. Und mit den vielen Informationen, die ich sammelte, wuchs auch dieses kleine flauschige Ding immer mehr. Es wurde hässlich…
Keiner konnte es sehen, außer mir. Jeder sah nur ein kleines, flauschiges, harmloses Ding. Keiner konnte verstehen, wenn ich sagte, dass es doch gewachsen sei… dass es doch hässlich ist…
Es lastete immer schwerer auf meinen Schultern. Je mehr ich drüber las, um so böser wurde es… und je mehr ich drüber nachdachte, um so gnadenloser ging es mit mir um.
Mir tat alles weh… Schmerzen… Schmerzen lassen mein Monster wachsen. Schmerzen sind Futter für mein Monster.
Es nahm mir immer mehr die Luft zum Atmen. Es zog mir den Boden unter den Füßen weg.
Abends, wenn es dunkel wurde, dann wuchs das Monster. Es ernährte sich von meinen Gedanken. Es ließ mich nicht mehr schlafen… es sagte dann gemeine Dinge, die ich nicht hören wollte.
Obwohl ich wusste, dass ich dieses Monster nicht mehr füttern durfte, tat ich es immer weiter… bis zu diesem Moment.
Ich kann nicht mehr… ich habe Angst vor einem Monster, das ich mir selbst erschaffen habe. Es ist meiner eigenen Phantasie entsprungen und hat sich selbstständig gemacht.
Darum habe ich mich hier versteckt… unter der Decke. Hier warte ich nun und hoffe, dass mir jemand hilft, dass dieses Monster verschwindet… und dass ich danach dann nie wieder Monster erschaffen werde.
20.02.2015 09:37 • • 09.03.2015 x 1 #1
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