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Hallo ihr Lieben,

Ich habe mir überlegt einen Theard zu eröffnen, in dem jeder schreiben kann was seine Erkrankung( welche diese auch immer ist)
Für ihn persönlich bedeutet.
Ich würde es nämlich interessant finden, zuschauen wie viele Parallelen es gibt, aber auch wie unterschiedlich es jeweils sein kann.
Vielleicht ist es auch schön sich einfach mal das von der Seele zu schreiben.

Ich fange einfach mal an:

Das Leben mit Depression und Angststörung.

Das Leben mit Depression und Angststörung bedeutet für mich:
Jeden Tag aufs Neue, für ein bisschen Normalität kämpfen.
Traurigkeit in sich zu spüren, die so intensiv ist, dass es einen innerlich zerreißt.
Immer das Gefühl zu haben, nicht gut genug zu sein.
- Andere können immer alles besser-..
Immer das Gefühl zu haben, komplett anders zu sein..
Ängste zu haben ,die einen so quälen( obwohl sie nicht rational sind), dass jede Form der Lebensqualität verloren geht.
Stark sein zu MÜSSEN..
Stimmungsschwankungen zu haben, besonders gereizt und ungerecht gegenüber Menschen die einen lieben.
Verzweiflung, pure Verzweiflung, dass ich dieser Zustand nie ändert.
An jeden Strohhalm klammern ,der vielleicht Heilung erbringen könnte.
Immer wieder in alten Mustern gefangen zu sein, es zu wissen, aber da nicht rauskommen.
Verlustängste die unerträglich sind.
Die Suche nach Erfüllung, Normalität und Anerkennung..
Einen Kampf mit sich selbst für ein normales Leben.

03.04.2018 08:32 • 29.08.2021 x 2 #1


2 Antworten ↓


Hallo Lina,

schöne Idee

für mich bedeutet die Angsterkrankung,

eine Herausforderung jeden Tag an mich selbst,
Viel Kraft und Arbeit
Oft verzweifelt zu sein, aber trotzdem noch positive Dinge zu sehen
Viele Fragen, die mir keiner beantwortet
Stimmungsschwankungen
viele durchwachte angsterfüllte Nächte
immer wieder sich ein Stück Normalität erkämpfen
hinfallen und wieder aufstehen
den Glauben an sich selbst nicht verlieren...

Meine Angsterkrankung lasse ich zunächst mal außen vor.

Die körperliche Sache ist, zumindest momentan, viel wichtiger, viel presenter, viel belastender für mich.
Es ist ein beängstigendes Gefühl, an einer unheilbaren Krankheit zu leiden.
Es gibt keine Heilung. Vielleicht in 50 Jahren irgendwann mal. Bis dahin. Naja.
Wenn man sich das bewußt macht, macht das Angst.
Wo wird die Krankheit noch hinführen. Was erwartet mich alles noch mit dieser Krankheit?

Meine Lebensqualität hat sehr gelitten. Kann man seine bestmögliche Lebensqualität wiederherstellen?

Diese Krankheit bedeutet für mich viele Einschränkungen, Schmerzen, Angst, auch Panik, ein Gefühl der Hilflosigkeit und manchmal auch der Hoffnungslosigkeit.
Ich kann Dinge die ich sehr gemocht habe und gerne gemacht habe und eigentlich nach Besserung meiner Angsterkrankung wieder tun wollte, nicht mehr machen.

Ich bin gezwungen Alternativen, die mir vielleicht nicht so zusagen, zu wählen.
Das belastet mich, denn ich bin eher so ein Typ, dass ich das was ich nicht will oder nicht mag, auch nicht machen möchte.

Ich bin gezwungen, meinen Lebensrhythmus zu verändern und mich dem Rhythmus meiner Erkrankung anzupassen.

Es ist oft eine Qual für mich, meinen Bewegungsdrang unterdrücken zu müssen, wenn ich langsam gehen muß statt zu laufen, wenn ich manchmal unsicher auf den Beinen bin, wenn ich Angst vor der Glätte im Winter haben muß, aber auch vor Glätte wenn man über Fliesen geht, wie in manchen Kaufhäusern z.B. zu finden sind und wo gerade nass gewischt wurde.

Es nervt, wenn ich kaum noch Treppen laufen kann, wo ich das früher immer als Training angesehen habe. Oder wenn ich nichts schweres mehr heben darf. Auch hier habe ich den Trainingseffekt geliebt.

Es ist eine Qual, wenn die ursächliche Erkrankung, die Kniearthrose, einen Rattenschwanz an weiteren körperlichen Beschwerden nach sich zieht.
Durch die Schonhaltung entwickelt sich eine Fehlhaltung. Diese führt im günstigen Fall nur zu Verspannungen und Schmerzen. Wenn man Pech hat, sogar zu weiteren Schäden am Körper.

Statt Muskelkater zu spüren wie früher nach einer körperlichen Anstrengung folgen jetzt Schmerzen wegen Überlastung oder Fehlbelastung.
Es ist tatsächlich so, dass der ganze Körper unter den kranken Knien leidet.
Und das macht mir Angst, große Angst.

Und ich hasse es, wenn ich durch das alles depressiv werde.
Die meiste Zeit ist es mir kaum möglich, aus allem etwas positives zu sehen. Denn es gibt nichts Positives.
Es kostet viel Kraft nicht zu verzweifeln und weiter zu hoffen, dass es irgendwann doch mal ein Mittel gibt, dass die Arthrose stoppt oder gänzlich rückgängig macht.
Auch wenn heute noch alle sagen, dass Arthrose unheilbar ist.
Ich glaube trotzdem daran, dass es irgendwann heilbar sein wird.
Ich hoffe nur, dass ich das noch erleben werde und auch noch in einem Alter sein werde, in dem ich dann alles nachholen kann, was ich durch diesen Mist versäumt habe.




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