Hallo.
Diese Geschichte habe ich schon vor ein paar Jahren geschrieben. Aber irgendwie trifft sie immer wieder auf mein Leben zu. Ich falle immer auf die falschen Männer herein - und weiss einfach nicht, wie ich das ändern kann =/
Brief an die Ewigkeit
Dunkelheit um mich herum. Schwarze Schatten, die den Tag zur Nacht gemacht haben. Mein Blick wandert in den Himmel. Kleine goldene Sterne versprechen eine ruhige Nacht für die Menschen in meiner Umgebung. Doch das wird sie für mich nicht werden. Ich wende den Blick vom Himmel ab und sehe herunter. Unter mir ebenfalls nur Dunkelheit. Schwärze, die alles verschlingt. Ich wünschte, ich wäre an einem anderen Ort! Weg, weit, weit weg von allem. Aber ich bin hier. Es war meine Entscheidung und ich bin einfach nur hier.
Das Geländer ist schon etwas morsch, doch trotzdem habe ich mich eben hier herauf gezogen. Holz knarzt unter meinen Kletterversuchen, doch es interessiert mich nicht. Bald wird es sowieso vorbei sein. Früher oder später, was macht das noch? Es wäre nur schade, dass ich mir nicht ein letztes Mal die glücklichen Tage in Erinnerung rufen kann. Oh, ich vergaß wohl mich zu erklären. Ich bin in die Berge gefahren um diesen Brief zu schreiben. Nein, die Ruhe und die schöne Umgebung möchte ich nicht genießen. Ich habe nur die richtige Atmosphäre gesucht. Und dieses Geländer auf dem ich sitze hat wirklich einen Grund. Ein wundervoller Aussichtspunkt über dem Gipfel des Montalbar in einer Höhe von 2400 Meter. Ein wenig spöttisch lächelnd blicke ich auf das Schild. Wundervoll ist der Aussichtspunkt nur, weil es ein wundervoller Platz ist um.. Nein, ich kann den Satz nicht zu enden denken. Warum sollte ich mir die letzten Momente noch mit solch schlechten Gedanken kaputt machen.
Ich sitze jetzt seitwärts auf dem Geländer und versuche meine Gedanken zum Anfang zurück zu lenken. Hätte ich damals gedacht, dass alles so passieren würde? Nein, ganz sicher nicht. Es war alles so unbeschwert. Es war fröhlich, berauschend und frei. Ich war frei. Nicht so frei wie ich es jetzt bin. Aber zumindest war ich frei von jeder Angst. Ein paradoxer Gedanke, aus Angst auf einen hohen Berg zu fahren.
Ich habe nicht einmal Angst vor der Zukunft, die Vergangenheit ist es, die alle meine Ängste auf sich zieht. Ja, sie ist längst vorbei. Ja, ich sollte in die Zukunft blicken. Aber ich kann es nicht. Was geschehen ist hat einen zu großen Platz in meinem Leben eingenommen. Ich verfluche es! Verfluche ich wirklich was geschah? Oder verfluche ich mich selbst das ich so naiv war? Ich weiß es nicht mehr, ich spüre nur die Wut, die sich in mir zusammen ballt. Ich möchte schreien, der Welt meinen Ärger, meinen Schmerz mitteilen, doch ich bleibe stumm. Wie immer.
Hier sitze ich nun und habe das Vertrauen in mich selbst verloren. Vertrauen? Was ist Vertrauen eigentlich? Jemanden nah an sich heran zu lassen? Jemandem all seine Träume und Wünsche zu erzählen? NEIN! Diesmal schreie ich es wirklich laut in die Berge hinaus. Vertrauen ist nur, dem anderen die Möglichkeit zu geben, einen selbst zu verletzen. Man tut es immer wieder. Wie oft habe ich damals gesagt: Nie wieder. Nie wieder vertrauen. Nie wieder lieben. Nie wieder das Wechselbad der Gefühle. Oft, ich kann es wohl nicht mehr zählen. Kurioserweise sitze ich jetzt nicht hier oben, weil ich zu sehr verletzt worden bin. Seltsamerweise habe ich nicht beschlossen allem ein Ende zu setzen, weil mein Vertrauen missbraucht worden ist.
Erneut blicke ich in die Dunkelheit hinaus. Ist es zu verstehen? Nein, für einen Außenstehenden wahrscheinlich nicht. Ich lache schallend während mir die nächsten Gedanken kommen. Ich bin verliebt, ich sollte fliegen! Fliegen, denke ich wieder, zum fliegen bin ich hier. Ich liebe, ich vertraue, ich träume und hoffe wieder. Nein, eigentlich sollte ich jetzt nicht hier sein. Aber die große Angst vor dem glücklich sein hat mich hierher getrieben. Seltsam, oder? In Gedanken schüttle ich mit dem Kopf. Nein, gar nicht so seltsam wie es sich im ersten Moment anhört. Ich weiß doch, dass auf jedes glücklich sein ein bitteres Ende folgen wird. Ich weiß es genau. So war es immer. Wieso sollte es einmal anders sein?
Ich habe für mich beschlossen, dass ich es nie wieder soweit kommen lassen werde. Depressionen habe ich keine, vielleicht hin und wieder eine Niedergeschlagenheit, die mich ab und an umgibt. Aber sonst nichts. Ein einziger Mensch in der Vergangenheit hat es geschafft mir die Zukunft für alle Zeiten zu zerstören. Deswegen werde ich gehen.
Ich setze mich nun wieder in Richtung des Abgrundes und lasse die Beine in der Luft baumeln. Bittere Tränen der Verzweiflung sammeln sich in meinen Augen und beginnen langsam meine Wangen herab zu laufen. Das einzige Glück das ich mir jemals erhofft hatte, mache ich kaputt und lasse eine Enttäuschung daraus werden. Eine Enttäuschung, genauso wie ich es bin und mein Leben es war.
Ich blicke kurz auf meinen Stift, rote Tinte tropft an mir vorbei in die Tiefe. Eine gute Wahl, denke ich ironisch. Blutrot wie auch bald ich. Seufzend schreibe ich dann ein letztes Mal ein paar Wörter auf.
Ich kann vergeben, aber niemals vergessen. Und irgendwann sterbe ich mit freien Gefühlen, Gedanken und der Gewissheit zu sein was ich bin....
Und darunter nur:
Ich liebte, ich träumte, ich hoffte, doch ich hasste, verzweifelte und weinte auch.
Ich hebe den Kopf an, mein Blick ist verschwommen von all den Tränen, die sich nun ihren Weg hinab suchen. Ein verzweifelter Seufzer entfährt meiner Kehle, während ich schallend lachend vor Hysterie den Brief in kleine Fetzen zerreiße und in die Tiefe werfe. Gleichzeitig lasse ich mich rückwärts vom Geländer wieder auf den festen Boden fallen. Starr blicke ich in den Himmel. Ich kann nicht aufgeben. Selbst davor habe ich zuviel Angst..
Diese Geschichte habe ich schon vor ein paar Jahren geschrieben. Aber irgendwie trifft sie immer wieder auf mein Leben zu. Ich falle immer auf die falschen Männer herein - und weiss einfach nicht, wie ich das ändern kann =/
Brief an die Ewigkeit
Dunkelheit um mich herum. Schwarze Schatten, die den Tag zur Nacht gemacht haben. Mein Blick wandert in den Himmel. Kleine goldene Sterne versprechen eine ruhige Nacht für die Menschen in meiner Umgebung. Doch das wird sie für mich nicht werden. Ich wende den Blick vom Himmel ab und sehe herunter. Unter mir ebenfalls nur Dunkelheit. Schwärze, die alles verschlingt. Ich wünschte, ich wäre an einem anderen Ort! Weg, weit, weit weg von allem. Aber ich bin hier. Es war meine Entscheidung und ich bin einfach nur hier.
Das Geländer ist schon etwas morsch, doch trotzdem habe ich mich eben hier herauf gezogen. Holz knarzt unter meinen Kletterversuchen, doch es interessiert mich nicht. Bald wird es sowieso vorbei sein. Früher oder später, was macht das noch? Es wäre nur schade, dass ich mir nicht ein letztes Mal die glücklichen Tage in Erinnerung rufen kann. Oh, ich vergaß wohl mich zu erklären. Ich bin in die Berge gefahren um diesen Brief zu schreiben. Nein, die Ruhe und die schöne Umgebung möchte ich nicht genießen. Ich habe nur die richtige Atmosphäre gesucht. Und dieses Geländer auf dem ich sitze hat wirklich einen Grund. Ein wundervoller Aussichtspunkt über dem Gipfel des Montalbar in einer Höhe von 2400 Meter. Ein wenig spöttisch lächelnd blicke ich auf das Schild. Wundervoll ist der Aussichtspunkt nur, weil es ein wundervoller Platz ist um.. Nein, ich kann den Satz nicht zu enden denken. Warum sollte ich mir die letzten Momente noch mit solch schlechten Gedanken kaputt machen.
Ich sitze jetzt seitwärts auf dem Geländer und versuche meine Gedanken zum Anfang zurück zu lenken. Hätte ich damals gedacht, dass alles so passieren würde? Nein, ganz sicher nicht. Es war alles so unbeschwert. Es war fröhlich, berauschend und frei. Ich war frei. Nicht so frei wie ich es jetzt bin. Aber zumindest war ich frei von jeder Angst. Ein paradoxer Gedanke, aus Angst auf einen hohen Berg zu fahren.
Ich habe nicht einmal Angst vor der Zukunft, die Vergangenheit ist es, die alle meine Ängste auf sich zieht. Ja, sie ist längst vorbei. Ja, ich sollte in die Zukunft blicken. Aber ich kann es nicht. Was geschehen ist hat einen zu großen Platz in meinem Leben eingenommen. Ich verfluche es! Verfluche ich wirklich was geschah? Oder verfluche ich mich selbst das ich so naiv war? Ich weiß es nicht mehr, ich spüre nur die Wut, die sich in mir zusammen ballt. Ich möchte schreien, der Welt meinen Ärger, meinen Schmerz mitteilen, doch ich bleibe stumm. Wie immer.
Hier sitze ich nun und habe das Vertrauen in mich selbst verloren. Vertrauen? Was ist Vertrauen eigentlich? Jemanden nah an sich heran zu lassen? Jemandem all seine Träume und Wünsche zu erzählen? NEIN! Diesmal schreie ich es wirklich laut in die Berge hinaus. Vertrauen ist nur, dem anderen die Möglichkeit zu geben, einen selbst zu verletzen. Man tut es immer wieder. Wie oft habe ich damals gesagt: Nie wieder. Nie wieder vertrauen. Nie wieder lieben. Nie wieder das Wechselbad der Gefühle. Oft, ich kann es wohl nicht mehr zählen. Kurioserweise sitze ich jetzt nicht hier oben, weil ich zu sehr verletzt worden bin. Seltsamerweise habe ich nicht beschlossen allem ein Ende zu setzen, weil mein Vertrauen missbraucht worden ist.
Erneut blicke ich in die Dunkelheit hinaus. Ist es zu verstehen? Nein, für einen Außenstehenden wahrscheinlich nicht. Ich lache schallend während mir die nächsten Gedanken kommen. Ich bin verliebt, ich sollte fliegen! Fliegen, denke ich wieder, zum fliegen bin ich hier. Ich liebe, ich vertraue, ich träume und hoffe wieder. Nein, eigentlich sollte ich jetzt nicht hier sein. Aber die große Angst vor dem glücklich sein hat mich hierher getrieben. Seltsam, oder? In Gedanken schüttle ich mit dem Kopf. Nein, gar nicht so seltsam wie es sich im ersten Moment anhört. Ich weiß doch, dass auf jedes glücklich sein ein bitteres Ende folgen wird. Ich weiß es genau. So war es immer. Wieso sollte es einmal anders sein?
Ich habe für mich beschlossen, dass ich es nie wieder soweit kommen lassen werde. Depressionen habe ich keine, vielleicht hin und wieder eine Niedergeschlagenheit, die mich ab und an umgibt. Aber sonst nichts. Ein einziger Mensch in der Vergangenheit hat es geschafft mir die Zukunft für alle Zeiten zu zerstören. Deswegen werde ich gehen.
Ich setze mich nun wieder in Richtung des Abgrundes und lasse die Beine in der Luft baumeln. Bittere Tränen der Verzweiflung sammeln sich in meinen Augen und beginnen langsam meine Wangen herab zu laufen. Das einzige Glück das ich mir jemals erhofft hatte, mache ich kaputt und lasse eine Enttäuschung daraus werden. Eine Enttäuschung, genauso wie ich es bin und mein Leben es war.
Ich blicke kurz auf meinen Stift, rote Tinte tropft an mir vorbei in die Tiefe. Eine gute Wahl, denke ich ironisch. Blutrot wie auch bald ich. Seufzend schreibe ich dann ein letztes Mal ein paar Wörter auf.
Ich kann vergeben, aber niemals vergessen. Und irgendwann sterbe ich mit freien Gefühlen, Gedanken und der Gewissheit zu sein was ich bin....
Und darunter nur:
Ich liebte, ich träumte, ich hoffte, doch ich hasste, verzweifelte und weinte auch.
Ich hebe den Kopf an, mein Blick ist verschwommen von all den Tränen, die sich nun ihren Weg hinab suchen. Ein verzweifelter Seufzer entfährt meiner Kehle, während ich schallend lachend vor Hysterie den Brief in kleine Fetzen zerreiße und in die Tiefe werfe. Gleichzeitig lasse ich mich rückwärts vom Geländer wieder auf den festen Boden fallen. Starr blicke ich in den Himmel. Ich kann nicht aufgeben. Selbst davor habe ich zuviel Angst..
25.07.2010 17:01 • • 25.07.2010 #1